Elternforum Partnerschaft

Verantwortung nach Trennung

Verantwortung nach Trennung

Julchen04

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Hallo, vor einem Jahr habe ich mich von meinem Mann nach 25jähriger Beziehung getrennt (wir sind 43). Das bereue ich keinen Tag, es war die richtige Entscheidung. Unsere Beziehung war zwar bis zum Schluss respektvoll, aber in vielerlei Hinsicht lieblos. Wir lebten eher wie einer gut funktionierenden WG. Unsere Kinder im Teenageralter betreuen wir im 50%igen Wechselmodell. Das war der Wunsch meines Mannes, ich hätte die Kinder auch komplett übernommen. Er wollte das Wechselmodell und richtete das beruflich so ein. Ich stimmte zu, ich zog aus in ein Miethaus, machte auch sonst viele Zugeständnisse. Er zog viele Vorteile auf seine Seite (Haus, Finanzen usw.). Unsere Kinder kommen gut mit dem Wechsel klar, wir wohnen nahe beieinander. Mein Mann und ich haben bereits jeweils einen neuen Partner bzw. Partnerin. Für mich ist es eine erfüllende neue Beziehung, für ihn nicht. Er will mich zurück und leidet. Sein Leben sei hinüber, er werde nie mehr glücklich - und das ist alles meine Schuld. Beruflich läuft es für ihn nicht gut. Durch das Wechselmodell hat er viel Stress mit seinem Arbeitgeber, weil er alle zwei Wochen zeitlich nicht mehr flexibel ist wie all die Jahre zuvor, als ich die Kinder immer und hauptsächlich betreute und ihm so den Rücken freihielt. Seine Karriere gerät somit ins Stocken, durch Verbeamtung muss er aber nicht fürchten, seinen Job zu verlieren. Finanziell ist er gebeutelt, weil er (wie gewünscht) nun das Haus alleine finanziert. All das wirft er mir vor - und es verfehlt seine Wirkung nicht. Dauernd denke ich darüber nach, wieviel Verantwortung ist für diese Situation übernahmen soll. Ich würde die Kinder nehmen, aber das will er nicht, weil er Haus und Kindesunterhalt nicht zahlen kann. Ich bin zurückhaltend, versuche keine Angriffsfläche zu bieten, höre zu, gebe Ratschläge, mache Vorschläge. Letztlich läuft es nur darauf hinaus, dass er sich wünscht, ich käme zurück. Nur dann hat sein Leben einen Sinn. Durch die Blume gibt er mir sogar zu verstehen, dass er sich das Leben nehmen will, wenn sich nichts ändert. Wie verhalte ich mich? Danke für ein paar Gedanken...


fsw

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Antwort auf Beitrag von Julchen04

Tja,er hat das Wechselmodell so gewollt.Da muss er durch.Nun muss er Vieles allein machen,Wäsche,Haushalt,Alltag...der Arme.Wenn ichg schön höre,,wenn...,dann bringe ich mich um... Da kann ich nur immer wieder den Kopf schütteln.Das tut er NICHT.Meine Anwältin sagte immer zu mir,wer damit ständig droht,bringt sich niemals um!Recht hat sie.Nach jahrelangen Drohungen lebt der Ex heute noch und nervt.Lass dich mit solchen Sprüchen bitte nicht einschüchtern! Der will nur Macht über dich.Das ist der Neid,dass du ohne ihn leben kannst.Ego hast,dein Leben im Griff hast und es dir gutgeht.Bleibe bitte so! alles Andere wird nicht wieder.


Murmeltiermama

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Antwort auf Beitrag von Julchen04

1. Wenn er mit Selbstmord droht, wäre für mich das Gespräch sofort beendet. Muss ja nicht für immer sein, aber mindestens ein paar Tage Sendepause. Niemand muss sich emotional erpressen lassen. 2. Über seine Finanzen musst Du Dir nicht den Kopf zerbrechen. Das ist allein seine Sache. Oder kann es sein, dass auch Du da nicht richtig loslassen kannst? Also nicht von der Partnerschaft, das glaube ich Dir, dass das vorbei ist. Aber vielleicht von alten Gewohnheiten des "Rücken freihaltens". 3. Bei Teenies müsste es doch eigentlich möglich sein, ein Wechselmodell so auszugestalten, dass keiner berufliche Nachteile hat. Die brauchen ja keine 24-Stunden-Betreuung. Da würde ich mich mal hinsetzen und mit den Kindern gemeinsam überlegen, ob man nicht die Alltagsabläufe irgendwo verbessern kann.


User-1724674668

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Antwort auf Beitrag von Murmeltiermama

Find ich gut, seh ich auch so.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Julchen04

Ohne das jetzt böse zu meinen: Das sollte er einem Freund, einem Verwandten oder einem Therapeuten erzählen. Du bist raus.


Sternenschnuppe

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Ich würde das Wechselmodell sofort beenden nach der Selbstmorddrohung. Sollen seine Kinder ihn finden? Wie alt sind sie denn, dass er sich beruflich so einschränken muss? Wieso kommt die neue Partnerin da nicht ins Boot? Fragen über Fragen, aber DU bist nur für Dich und die Kinder verantwortlich.


Möhrchen

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Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

Da würde ich das schon ernst nehmen und mein Kind schützen. Wer zwingt ihn denn, das Haus zu halten!?


Murmeltiermama

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Antwort auf Beitrag von Möhrchen

Die echten Dramen werden aber selten angekündigt.


desireekk

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Antwort auf Beitrag von Julchen04

Weisst Du, als ich /wir uns damals trennten musste ich sogar meinen Job aufgeben weil ich die internationalen Reisen trotz Gymnasiumskindern und Aupairs eben nicht mehr so machen konnte (wobei wir kein Wechselmodell hatten, nur den 2-Wochen-Klassiker). Ich habe auch das Haus gehalten und damit einiges einschränkenb müssen. Aber mir wäre im leben nicht eingefallen meinem Ex zuzulabern. und aktuell: natürlich, man kann sich gegenseitig helfen (und die Kleine meine Mannes kommt immer auch mal überraschend zu uns wenn die Mutter länger arbeiten muss oder über Nacht weg muss) und für die Kleine meines Mannes passen wir den Umgang alle paar Monate an den Arbeitskalender der Mutter an,. aber eben weil es geht und wir deshalb nicht das ganze Leben auf den Kopf stellen müssen. Ergo: Ändere das was Du im letzten Absatz schreibst. Du kannst gerne zuhören (wenn Du denkst dass Du ihm das schuldig bist), aber weder Ratschläge noch Vorschläge! Du bist weder Mutter noch Ehefrau für ihn jetzt, wachse bitte aus diesen beiden Rollen ganz schnell raus, auch wenn Du sie 25 Jahre gelebt hast. Er darf dich gerne zurück haben wollen, das kann DIR aber wurscht sein. Mit Selbstmord darf er gerne drohen, ich würde NULL reagieren, aber auf der Hut sein...lass das bei ihm, wie alles andere auch. ... finde deine neue Rolle! LG D


2auseinemholz

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Antwort auf Beitrag von Julchen04

Hallo! Ich würde mich mit Vorschlägen und Ratschlägen zurückhakten. Damit übernimmst Du implizit ein Stück Verantwortung für seine Situation und er ist happy (im besten Falle unbewusst), dass Du ihm immer noch ein Stück "den Rücken frei hältst". Offensichtlich hat Eure WG sehr gut funktioniert! Ein Haus an der Backe ist nicht nur ein Vorteil - er schmort in derselben Soße wie immer, nur eben ohne die gute Hausfee. Wenn Du und Dein Ex im Stande seid sauber zu trennen zwischen Kindererzeihung (gemeinsame Sache) und privatem Gefühlsleben dann kann ich mit vorstellen, dass das mit dem Haus, welches Dein Mann noch wuppen muss, noch klappt, ansonsten sehe ich schwarz. Das Haus dient ja als "Familien-Nest", aber wohl kaum den Wohnbedürfnissen Deines Ex. Ich kenne bei uns im Ort ein Familienbetrieb, wo die Mutter schon immer das Büro macht (ca. 20 Angestellte) und der Vater (haben 4 Kinder) den Betrieb schmeißt hat. Als Ehepaar haben sie sich schon vor 20 Jahren scheiden lassen (mit allen Konsequenzen), aber den Betrieb schmeißen sie zusammen. Jeder der beiden lebt mittlerweile in einer eigenen Partnerschaft. - Es kann auch so klappen, dass man als gutes Team einer Sache verpflichtet ist und die durchzieht, aber privat getrennte Wege geht. LG, 2.


Hexhex

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Antwort auf Beitrag von Julchen04

Hallo, ich möchte auch gern schnell noch etwas dazu kamellen. Ich glaube, Du hast Dich innerlich noch nicht restlos von Deinem Ex-Mann gelöst, sonst würdest Du Dich nicht so in seine negativen Emotionen hineinziehen lassen oder gar über Deine "Verantwortung" nachdenken. Er ist ein erwachsener Mann, Du hast keine Verantwortung für ihn, für seine Probleme oder für das, was er tut. Versuch' doch, die Trennung auch innerlich zu vollziehen. Klar will er Dich zurück, er hat ja gemerkt, wie anstrengend das Leben nun ist. Da geht es nicht um Liebe, sondern um Bequemlichkeit. Was die Selbstmorddrohung angeht, sehe ich es so, wie eine Vorrednerin: Sobald so etwas kommt, darfst Du sehr plötzlich sagen: "Du, damit kann ich gar nichts anfangen, lass uns ein andermal wieder telefonieren", und das Gespräch dann freundlich, aber abrupt beenden. So kannst Du ihm das kindlich-infantile Gequengel und Gedrohe abgewöhnen. Er merkt: Es ist wirkungslos und löst keine Resonanz aus - und nur so kann er es lassen. LG


Johnnymami

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Antwort auf Beitrag von Julchen04

vermutlich bräuchte er mehr nen therapeuten als dich.