Familienzuwachs im Vorjahr: mehr Babys erblickten das Licht der Welt

Baby-Boom als positiver Corona-Effekt? Die Geburtenzahlen sind im Jahr 2021 jedenfalls gestiegen, es kamen 22.000 Babys mehr als im Jahr 2020 zur Welt. Rein rechnerisch stieg die Geburtenziffer von 1,53 Kinder je Frau auf 1,58 Kinder je Frau. Insgesamt gab es 795.492 Neugeborene, wie das Statistische Bundesamt vermeldet. „Es ist auf jeden Fall ein deutlicher, starker Zuwachs“ betonte eine Sprecherin der Behörde.

Der Anstieg der Geburten ist vor allem im ersten und im vierten Quartal 2021 zu beobachten. „Bei Geburten im ersten Quartal liegt der Zeitpunkt der Zeugung im ersten Lockdown, da waren die Menschen noch optimistisch, dass Corona bald vorbei ist“, heißt es als Erklärung von Seiten der Behörde. Die wirtschaftliche Situation vieler Menschen sei dank Kurzarbeitergeld und Beihilfen sicherer gewesen. Die Babys waren größtenteils weitere Kinder verheirateter Eltern, damit dürfte der Lockdown für die Familienplanung genutzt worden sein, so das Statistische Bundesamt. Eine Erklärung für den Geburtenanstieg im vierten Quartal 2021 ist dagegen schwierig. Der Zeugungszeitpunkt habe in einer „eher schwierigen Zeit“ gelegen: Der Herbst-Lockdown 2020 war noch nicht vorbei, das Warten auf eine Impfmöglichkeit dauerte an. „Wir haben noch zu wenige Daten, welche Familien betroffen sind“, erklärt ein Sprecher der Behörde. Neue Erkenntnisse könnte der Mikrozensus geben, der derzeit durchgeführt und im kommenden Jahr veröffentlicht wird.

Mehr Geburten gab es speziell in den westlichen Bundesländern. Der Anstieg war mit fünf Prozent am stärksten in Baden-Württemberg, gefolgt mit einem Anstieg von je vier Prozent in Bayern und Hessen. In den östlichen Bundesländern war ein Anstieg der Geburten um nur ein bis zwei Prozent zu verzeichnen, in Thüringen und Sachsen nahmen die Geburten sogar leicht ab. Die höchste Geburtenziffer zeigte sich in Niedersachsen mit 1,66 Kindern je Frau, am niedrigsten war sie in Berlin mit 1,39 Kindern je Frau. Das durchschnittliche Alter von Erstmüttern war 30,5 Jahre, die Erstväter waren im Schnitt 33,3 Jahre alt. Insgesamt war das Durchschnittsalter der Mütter im Vorjahr 31,8 Jahre, das der Väter 34,7 Jahre.

Hier finden Sie die weiteren Themen aus diesem Newsletter:

Masern-Impfpflicht: Kita- und Schulkinder brauchen den Nachweis
Familienzuwachs im Vorjahr: mehr Babys erblickten das Licht der Welt
Leben mit Kleinkind: Es muss nicht alles perfekt sein!
Erlaubt in der Mietwohnung: Sichtschutz am Balkon anbringen
Urteil zum Unterhalt: Coronahilfe ist als Einkommen zu berücksichtigen