Mutter-Kind-Kur - was ist das überhaupt?

Mama hebt Tochter in die Höhe

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Die Einrichtungen für Müttergenesungskuren sind auf die individuelle Therapie von Müttern, Vätern und deren Kinder ausgerichtet. 

Gemeinsam mit ihren Kindern kann das jeweilige Elternteil eine ruhige und entspannte Zeit erleben. Eine Zeit der Erholung, in der je nach Bedürfnissen und Diagnose des Arztes, der die Kur verordnet hat, Anwendungen zur Verbesserung der Lebensqualität von Eltern und Kindern gemacht werden. Genau wie in Burn-out-Kliniken oder Kureinrichtungen für Senioren oder Rückengeschädigte arbeitet hier Personal, das durch Weiterbildungen oder (Zusatz)ausbildungen speziell auf die Probleme und Bedürfnisse der Patienten eingehen können. Zusammen mit den Ärzten der Einrichtungen sorgen so Diplompsychologen, Sport- und Physiotherapeuten, Diätassistenten, Sozialpädagogen, Erzieher und Pflegepersonal für das Wohl der großen und kleinen Patienten.

In der Regel nehmen die Kliniken Kinder im Alter von wenigen Monaten bis zu zwölf Jahren auf. In Ausnahmefällen können die Kinder auch älter sein. Auch behinderte Kinder werden aufgenommen, hier steht weniger das Alter im Vordergrund als die Behinderung. Das besondere an einer Mutter-Kind-Kur ist, dass die Mütter von ihren Kindern begleitet werden. Die Ärzte gehen davon aus, dass dies ein wichtiger Faktor für den Heilungs- und somit den Kurerfolg. Deshalb gibt es in den Einrichtungen (neben der großen medizinischen Vielfalt von Behandlungsmöglichkeiten) auch Krabbelgruppen, Kindergärten und Klassen für Schulkinder. Die Kinder können also betreut werden, während ihre Mütter ihre Anwendungen wahrnehmen. Die Schulkinder erhalten Unterricht, wenn sie während des Schuljahres zur Kur müssen, damit sie nicht zu viel Lehrstoff verpassen. Ausgebildete Pädagogen und Erzieher ermöglichen den Müttern so, sich um sich selbst zu kümmern und ohne schlechtes Gewissen zu den verschiedenen Behandlungen zu gehen, die zu ihrem Krankheitsbild passen.

Damit sich Mütter, Väter und Kinder wohlfühlen, erinnern die Kureinrichtungen weniger an Kliniken als an Freizeitzentren: Es gibt meistens Spiel- und Sportplätze, oftmals ein eigenes Schwimmbad, die Apartments sind familiengerecht eingerichtet, der Speisesaal für Groß und Klein nutzbar und die Einrichtungen liegen in den schönsten Gegenden Deutschlands.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

In jedem Kurhaus gibt es ein Grundprogramm, das sich in allen Einrichtungen für Mutter-Kind-Kuren findet. Dazu gehören Massagen, Wasseranwendungen wie beispielsweise Wassergymnastik, Schwimmen, Sauna oder Kneipp-Anwendungen, Reduktions- oder Aufbaukost für Frauen, die an Über-, Untergewicht oder Essstörungen leiden, Bewegungsangebote wie Gymnastik, Walking oder Joggen, Entspannungsangebote wie Yoga, Progressive Muskelentspannung und Autogenes Training, psychologische Einzelgespräche für das seelische Gleichgewicht und Gruppengespräche für allgemeine Familienfragen- und Probleme und Kreativangebote wie töpfern, malen oder basteln.

Neben diesem Grundprogramm, das überall in ähnlicher Form angeboten wird, gibt es Schwerpunkt- oder Spezialkuren. In diesen Einrichtungen werden zusätzlich spezielle Themen oder bestimmte Krankheiten behandelt. Dazu gehören Programme zu Neurodermitis, Migräne, Osteoporose, AD(H)S, Übergewicht oder Essstörungen in der Familie. Gesprächsangebote für Alleinerziehende oder Mehrlingseltern, medizinische Maßnahmen bei Körperbehinderungen bei Eltern und Kindern oder Gesprächsgruppen für pflegebedürftige Angehörige und auch bei Gewalt in der Familie. Den Müttern und Vätern, die diesen bestimmten Belastungen ausgesetzt sind, tut es häufig sehr gut festzustellen, dass sie mit ihrem Problem nicht alleine sind. Das ist neben den speziellen Anwendungen ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Kur.

Angebote für Kinder

Der Grund für eine Mutter-Kind-Kur muss nicht ausschließlich eine Erkrankung der Mutter sein. Auch Kinder können aus medizinischen Gründen zu einer Kur geschickt werden. Wenn Kinder kurbedürftig sind, erhalten auch sie therapeutische Anwendungen. Das sind im Wesentlichen: Bewegungstherapie, Krankengymnastik, Psychomotorik-Übungen, Inhalationen, medizinische Bäder, Ernährungstherapie und Diät oder Aufbaukost sowie psychologische Hilfe.

Zuletzt überarbeitet: Januar 2019

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