Chaos

Heute morgen fiel vorm ersten CTG mein Schleimpfropf am Stück raus. Das hat uns wirklich Hoffnung gegeben und ich war echt guter Dinge. Habe meine Sorgen und Bedenken bei der Hebamme angesprochen, die hat mich dann noch positiv bestärkt und sogar mit dem Chefarzt gesprochen, sodass der auch noch zu mir kam und auch nochmal erklärt hat was hier überhaupt los ist. Das was wir machen wäre kein richtiges Einleiten sondern sog. "Priming", also den Körper beim Reifen für die Geburt unterstützen. Da ich faktisch erstgebärend bin und wir einen Tag nach ET mit komplett unreifem Befund gestartet sind sei es einfach normal, dass es was länger dauert, irgendein Score auf dem ich die maximale Punktzahl für Unreife habe und das Gel extra niedrig dosiert ist usw. Mittlerweile sind wir bei Fidu, Gbmh wulstig, SP verloren. Gestartet mit fest, lang und zu. Meine Gebärmutter müsste wohl erst Rezeptoren bilden und lernen was sie tun muss usw usw... Ich solle mir weiterhin keine Sorgen um das Baby machen, ich werde engmaschig überwacht und niemand würde ein Risiko eingehen wollen. Die niedrige Fruwamenge sei halt ein Grund die Schwangerschaft nicht mehr ewig laufen zu lassen, aber wir wären ja bereits dabei was zu tun und wenn die Lage brenzlig wäre wäre das Kind schon längst draußen. Also nochmal Gel, in der Hoffnung, dass heute der Knoten platzt. Hatte über Tag wenig Kontraktionen, aber auch nichts auffälliges alle CTGs waren top. Eben kam beim Abend-CTG eine Hebamme rein die ich bis dato nicht kannte. Die fragte dann mal wie denn jetzt der weitere Fahrplan ist und meinte, dass ich ja nicht mehr ewig hier so rumdümpeln könnte. Ich meinte, dass ich das auch nicht wüsste. Sie hat nicht nur Bedenken bzgl meiner Psyche und dass das hier irgendwann kippt, sondern auch und vor allem wegen meiner Gebärmutter. Fünf Tage immer wieder Wehen die nichts bringen seien halt immer noch Wehen und dass es mittlerweile nicht mehr so wirklich schonend für meine KS Naht wäre. Kann ich auf der einen Seite verstehen, auf der anderen Seite gibt es doch viele Frauen die tagelang vor sich hin Wehen, das hätte mir doch auch zu Hause passieren können. Mein Fall polarisiert hier auf jeden Fall, jeder Arzt und jede Hebamme hat eine andere Meinung. Morgen soll sich "im großen Team" besprochen werden wie es weitergeht. Die Frage ist langsam nicht mehr OB Kaiserschnitt sondern ob Morgen oder Samstag, zumindest wenn man nach der Meinung der Hebamme heute Abend geht. Nach der Hebamme heute Morgen könnten wir das noch länger durchziehen. Ich stelle mich jetzt auf den Kaiserschnitt ein. Experimente mit stärkeren Mitteln sind mir zu riskant, ich hab Sorge, dass das Baby darunter Schaden nimmt. Ich bin ziemlich traurig. Ich hab mich so durch die Schwangerschaft gekämpft und ich hab einfach auf mein Erfolgserlebnis gehofft. Ich hasse es, dass ich nicht mehr so kann wie ich will und mit nem KS krieg ich nochmal Wochen an Schmerz und Immobilität dazu geschenkt. Aber ich denke ich werde mich dann wohl dem Schicksal ergeben und das Baby morgen aus mir rausschneiden lassen müssen. Ich mache mir trotz aller Beteuerungen Gedanken, es ist halt unser Baby, dass man sich da Sorgen macht ist einfach so. Ich hätte mir für ihn einen besseren Start ins Leben gewünscht. Tagelang die Quälerei, dafür dass er dann doch ein KS wird... Es ist halt auch echt schwierig, dass die Leute hier sich absolut nicht einig sind. Morgens wird einem noch von Ärzten und Hebamme gesagt dass alles gut ist und man in die Sache vertrauen soll und abends kriegt man dann erstmal ne Breitseite von ner Hebamme die einen bisher nur durch die Akte kennt. Jetzt mache ich mir natürlich Vorwürfe ob wir ihn doch Heute hätten holen sollen. Danke an alle die bisher mitgelesen und geantwortet haben. Es ist wirklich ein Hin und Her sondergleichen und mir wäre es auch lieber wenn ich nicht so einen frustrierenden, unentschlossenen Scheiß schreiben müsste. Ich will jetzt einfach nur noch dass wir alle Heil aus der Sache rauskommen.