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"müsst" ihr wieder zurück?

Thema: "müsst" ihr wieder zurück?

Hallo, meine Frage ist vielleicht ein bißchen seltsam geschrieben, aber wir sind jetzt schon fast die Hälfte unserer Zeit (Soldat) hier in Belgien. Mir graut es schon vor dem Tag, an dem wir wieder zurück, nach Deutschland müssen. Geht es anderen Soldatenfrauen, oder Frauen an sich, genau so? Ich erlebe hier immer nur, dass sich alle freuen wieder nach Deutschland zu "dürfen" Vorteile haben wir hier genug z.B. internationale Kindergärten oder Schulen. Was passiert mit den Sprachen? Englisch gibt es in der Schule, ja, aber doch nicht in dieser Intensivität genauso wenig wie französisch. Ein weiterer Punkt sind die verschiedenen Kulturen, die man kennen und lieben gelernt hat, dass werd ich sehr vermissen. Wie denkt ihr darüber??? Bei mir gab es bis jetzt KEINEN Tag an dem ich Heimweh gehabt hätte, wie sieht es bei euch aus? lg katrin

Mitglied inaktiv - 18.10.2007, 13:05



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Hallo, wir "müssen" nicht wieder zurück - wie du schreibst, sondern leben ganz freiwillig hier. Ich habe meinen Mann im Ausland - in Irland - kennengelernt. Da er Brasilianer ist und nur sehr wenig deutsch spricht, hätte er beruflich in Deutschland kaum Chancen gehabt. Wir sind viele Jahre zwischen Irland, Deutschland, England und Brasilien gependelt. Manchmal getrennt voneinander, manchmal gemeinsam. Das war sehr anstrengend und oft auch eine Belastungsprobe. Als wir schließlich geheiratet haben, stand fest, dass wir da hingehen, wo wir beide beruflich Fuß fassen können. Wir haben beide studiert und wollten entsprechend beruflich erfolgreich sein. Jetzt leben wir schon einige Jahre in London, haben hier beide gute Jobs in internationalen Unternehmen und inzwischen eine einjährige Tochter. Ich möchte nicht ausschließen, dass wir vielleicht eines Tages - freiwillig - nach Deutschland zurück gehen oder vielleicht auch nach Brasilien ziehen. Aber momentan ist es für uns die beste Lösung in einem englischsprachigen Land zu bleiben. Wir fühlen uns sehr wohl in London - werden aber in absehbarer Zeit, denke ich, wieder zurück nach Dublin übersiedeln. Ich habe irische Wurzeln (irische Mutter) und wir beide haben sehr gern in Dublin gelebt. Ich könnte mir für den jetzigen Zeitpunkt jedenfalls keine Rückkehr nach Deutschland vorstellen. Trotzdem wird natürlich Hamburg (wie auch Dublin) meine Heimat bleiben, so wie Sao Paulo immer die Heimat meines Mannes sein wird!! Ich kenne allerdings auch viele Familien aus den unterschiedlichsten Ländern, die sich wahnsinnig gefreut haben, wenn es zurück ins Heimatland ging. Vielleicht wird der Verzicht auf bestimmte Dinge nach einer Weile zu schwer bzw. unerträglich und überwiegt das Interesse und die Freude an der anderen Kultur?? Ich könnte die Freude in dem Fall gut verstehen. Deutschland ist ja nun für mich nicht besonders weit weg und durch die vielen günstigen Fluggesellschaften ist es für uns auch relativ häufig möglich mal ein Wochenende nach Deutschland zu fliegen bzw. oft Besuch aus Deutschland zu empfangen - da ist der Verzicht auf bestimmte Dinge dann nicht so groß, sondern immer nur mit einer kurzen Wartezeit verbunden. Entsprechend habe ich eigentlich auch kein Heimweh - ich ziehe nun schon seit 10 Jahren "in der Welt umher" und bin inzwischen dafür wohl im Ausland zu integriert. Wenn das aber jemandem nun nicht so geht und es ihm auch nicht so häufig möglich ist in die Heimat zu reisen, wie uns, kann das bestimmt auf Dauer zur Qual werden (fehlender Anschluss im "neuen" Land, nicht kompatible Mentalitäten, Verzicht auf gewohnte Genuss- und Nahrungsmittel, Verzicht auf materielle Gegenstände wie z.B. heiß-waschende-Waschmaschinen ;-), Verzicht auf Serviceleistungen, mangelnde medizinische und soziale Versorgung, vermissen des sozialen Umfeldes in der Heimat, etc. ... Kleinigkeiten, die sich zu einem großen Ganzen kummulieren halt.). Ich denke, mein Mann hat da z.B. auf jeden Fall mehr Sehnsucht nach Brasilien als ich nach Deutschland. Da sind wir aber auch nur ein mal im Jahr (und bekommen auch nur einmal im Jahr Besuch von der brasilianischen Verwandtschaft). LG aus London Niamh (DE/IE) und Daniel (BR) mit Mali (* Juli 2006) in GB

Mitglied inaktiv - 18.10.2007, 13:40



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Mein Vater war ja nun Soldat und alle in seinem Umfeld dachte genau so wie du sagst. Nur wenige freuen sich mal ins Ausland zu kommen ;-) Mein Vater sagte immer wenn Frau ein Problem damit hat, ganz klar Falscher Mann *kicher* LG trixi

Mitglied inaktiv - 18.10.2007, 14:08



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LG Trixi*D,verh.NL,wohn.NL 1 Tochter *2004*

Mitglied inaktiv - 18.10.2007, 14:09



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aber man weiss ja nie. Unser Plan sieht auch etwas anders aus. Auf keinen Fall wollen wir in den USA alt werden, das geht(zumindest bei uns) auf Kosten der Lebensqualitaet. Auch moechte ich, dass meine Kinder etwas mehr von der Welt sehen. Mein Mann wuerde gerne irgendwann wieder fuer ein paar Jahre in die Niederlande ziehen und dann wollen wir gerne unser Renten-Dasein in Kroatien an der Adria verbringen. Ich selber geh ueberall mit hin und die Kinder sind alle noch nicht so alt, dass sie selber entscheiden koennten. Auf gar keinen Fall ziehe ich zurueck nach Dtl., aber Europa soll es schon sein. Cata(deutsch), Mann(kroatisch)mit Kindern 11 und fast3 und Baby im Bauch in den USA

Mitglied inaktiv - 18.10.2007, 15:19



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Hallo, wir sind jetzt seit 4 Jahren in den USA, unsere Tochter ist auch hier geboren. Die ersten 2 Jahre hätte ich es mir nie und nimmer vorstellen können, hier zu bleiben. Nicht, dass es mir nicht gefallen hätte, aber ich habe Deutschland vermisst und dauernd verglichen. Nun hatten wir in den letzten 2 Jahren mehrmals die Chance zurück zu gehen und habe es immer ausgeschlagen. Warum? Ich weiss es nicht. Die USA ist inzwischen meine Heimat, meine Kidner sprechen 2 Sprachen perfekt, wir haben die GreenCard.........Vielleicht verändern wir uns in den USA nochmal und ziehen in wärmere Gegenden. LG Bettina, Andreas mit Nils (7J) (alle deutsch) und Nina (3J D/USA) seit 2003 in Michigan

Mitglied inaktiv - 18.10.2007, 17:40



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hallo, ich war schon soo lange nicht mehr hier....wir sind seit drei jahren hier, bleiben noch drei weitere jahre und wissen noch nicht wo es dann hingeht, hoechstwahrscheinlih und auch gewuenscht aber nach europa, naeher an die familie.in D zu wohnen kann ich mir gerade gar nicht vorstellen. mir wird es sooo schwerfallen hier wegzuziehen, selbst wenn feststeht dass wir nicht dauerhaft bleiben wollen. habe beide kinder hier bekommen, und das verbindet doch sehr. Anne(D)mit Mann(D) und Tom 2J.(D/USA) und Charlotte 2 Mon.(D/USA) in NY, USA

Mitglied inaktiv - 18.10.2007, 19:13



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Hallo zusammen: mir geht's aehnlich wie Niam, obwohl mein Mann (Italiener) hervorragend Deutsch spricht - meine "Heimat" ist/war Hamburg, wo meine Eltern herkommen, aber da wir Marinekinder waren, hat's uns auch ganz schoen herumgetrieben (Deutschland und Italien). Ich lebe jetzt (mit Unterbrechungen -> 2 Jahre Studium in D) seit 13 Jahren im Ausland .. nee hups 14. Davon seit knapp 6 Jahren in England und seit 3 in London. Es war die Stadt in Europa, wo wir beide (mein Mann und ich) am meisten Chancen hatten, einem interessanten Beruf nachzugehen. Nach Deutschland zurueck? Keine Ahnung, weder zieht es mich besonders dahin (fuehle mich da eher fremd, bin aber auch mit 14 weg - ich habe immer das Gefuehl, ich habe hauptsaechlich die Sprache gemein, und auch die immer weniger.. schaem...). Ein Traum von uns beiden waere, irgendwann wieder zurueck nach Italien (aber schwierig, da was anstaendiges zu finden, und auch gehaltsmaessig muessten wir uns maechtig einschraenken, es sei denn, wir werden von unseren Firmen entsandt, eher unwahrscheinlich). Und ob ich da meinen Lebensabend verbringen wollte? Die medizinische Versorgung ist eine ziemliche Katastrophe (guck mal, in DER Hinsicht bin ich doch Deutsch!), es sei denn, man geht privat = teuer. Und viel Rente werden wir nicht haben, durch das Hin-und Herziehen von einem Land ins andere. Wahrscheinlicher ist, dass es uns irgendwann doch nach Deutschland oder vielleicht in die USA verschlaegt (Firma meines Mannes). In der Zwischenzeit geniessen wir England, fuehlen uns hier pudelwohl und fliegen dieses Weihnachten sogar (nach 3 Jahren Abstinenz) mal wieder nach Deutschland ;-) bekomme im Mai mein erstes Kind und dann wird's wohl erstmal eine Weile nix mehr mit dem Zigeunerdasein. Katia

Mitglied inaktiv - 18.10.2007, 19:08



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Hallo, als ich (amerikanerin) das erst mal in D gelebt habe, wollte ich nach 4 jahren unbedingt wieder in die USA ziehen und habe das auch gemacht. Dieses mal glaube ich, soweit man's wissen kann, dass wir hier bleiben werden bis die kinder groß sind. Ich habe kein großes heimweh wie damals, vermisse aber immer noch meine familie, freunde und bestimmte amerikanische sachen (feiertage, essen, die sprache, heisses sommerwetter), aber inzwischen habe ich auch kinder, bin älter geworden, es gibt internet. Vielleicht liegt da einen zusammenhang? Ich weiß es nicht. Ich werde das mal durchforschen, wenn wir während der sommerferien das erst mal nach dem umzug wieder drüben sind. Nachdem die kinder groß sind, werden wir uns ein ort aussuchen, wo es wärmer ist, von dem aus wir die kinder und hoffentlich enkelkinder besuchen können. Wo auch immer sie landen. LG Donna (USA) mit mann (D) und 5 kindern (3-10J) in D

Mitglied inaktiv - 18.10.2007, 19:12



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Wir müssen nicht zurück. Werden aber sicherlich auch mal wieder in Deutschland leben, je nach Schulen hier spätestens wenn unsere Tochter auf die weiterführende Schule geht. Vielleicht finden wir aber hier eine gute Schule. Mal sehen.

Mitglied inaktiv - 18.10.2007, 20:14



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Bekannte lebten lange Zeit in der französichsprachigen Schweiz und hatten dort ein englischsprachiges "KIndermädchen" (Tagesmutter, Au-Pair, Babysitter...wie auch immer). Jetzt sind sie nach England gezogen und da ist es dann andersrum.

Mitglied inaktiv - 19.10.2007, 11:43



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ich bin lakota abstammung (nicht registriert) wurde als baby adoptiert und bin in wien aufgewachsen. dort hab ich auch meinen mann kennengelernt. ich wusste er wuerde in europa nicht gluecklich sein....hab mit leichtem herzen alles in wien aufgegeben und bin ihm gefolgt. mein mann und unser sohn sind registrierte mitglieder der sicangu lakota oyate. wir leben auf der rosebud sioux indian reservation. ich koennt mir nicht mehr vorstellen in wien zu leben. dies hier ist meine heimat....ich wer hier mal an der seite meines mannes beerdigt sein. liebe gruesse maria

Mitglied inaktiv - 20.10.2007, 01:33