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"Wieviel" Sprache muss es sein?

Thema: "Wieviel" Sprache muss es sein?

Guten Abend, ich hätte eine - womöglich etwas merkwürdige - Frage. Zu unsere Ausgangslage: ich Ungarin, mein Mann Deutscher, wir leben in Deutschland, Sohn ist 11 Monate alt und wird zweisprachig erzogen. So weit, so gut. Nun gehe ich seit August wieder Vollzeit arbeiten, mein Mann ist zu Hause. Wir reden untereinander nur deutsch, da er kein ungarisch versteht. Ich sehe mein Kind Abends paar Stunden und an den Wochenenden. Allerdings quatsche ich ihm da auch nicht die ganze Zeit voll, ich rede normal mit ihm wenn es etwas zu reden gibt. Ich mache mir jetzt etwas Gedanken, ob das an Ungarisch reicht, oder ob es doch unter dem vielen Deutsch schlicht untergeht. Was meint Ihr? Sollte ich mein "Redepensim" etwas erhöhen und ihm irgendwas erzählen, nur damit er die Sprache hört? Sprachlich kommt bei ihm eh nocht nicht viel, mal Mama, mal Baba, das wars. "Wie gross bist Du" versteht er allerdings in beiden Sprachen. Grüße, Reka

von Fuchsina am 14.11.2011, 19:42



Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Einfach weitermachen - eine Alternative hast du doch derzeit nicht. Wenn das Kind ein bisschen aelter ist, kannst du auch versuchen eine ungarische Spielgruppe zu finden. Oder dein Mann koennte ungarisch lernen und ihr fuehrt dies als Familiensprache ein.

von Pamo am 14.11.2011, 21:19



Antwort auf Beitrag von Pamo

Hej! Schon wieder eine lange Antwort im Cyberspace verschwundne. Mist. Noch einmal: Regel: Je mehr Dein Kind hört, umso mehr lernt es. ich habe miene Töchter durchaus vollgequatscht. habe sie indie Küche mitgenommen und ihnen beim Abwasch (noch von Hand) erzählt, was ich mache, warum ich das mache, wie blöde es ist, daß meistens Frauen etc.... Einfach reden. Beim Spazierengehen: Was ist denn da oben am Himmel? Ein Flugzeug. Da sitzen viele Menschen drin, aberdie können uns wohl nicht sehen,sie sind viel zu weit weg, so hoch oben. Wo die wohl hinfliegen- nach Amerika, wo die Indianer wohnen und große Wolkenkratzer stehen ? Das sind gaaanz hohe Häuser. schau mal da, ein Vogel ... etc. Lies Deinem Kind ruhig schon vor. Nehmt dazu ruhig deutsche Zeigebilderbücher,die kannst Du wirklich aus dem Deutschen übersetzen, ohne einem Verfasser wehzutun. Ich habe lieber "Geschichtenbücher" gehabt: 1 Seite - Kerze brennt 2. Seite - Kerze ist aus. Also redet Ihr: 1. seite: Was sehen wir? Eine Kerze, oh die brennt, die hat jemand angezündet, so wie wir am Adventskranz oder Weihnachtsbaum. Und Seite 2.: Was ist denn jetzt passiert? Die Kerze brennt nicht mehr. Da hat jemand die ausgepustet (tatsächlich pusteten meine Töchter bald, wie ich es vormachte). etc. ich denke, Du verstehst, was ich meine. Das schafft auch gute Voraussetzungen für das baldige "richtige" Vorlesen. Kinder lieben diese heimlige Atmosphäre, in denen die Eltern mal wirklich Zeit für sie haben. So bekommt Deine Sprache (auch) positive Assoziationen beim Kind. Sing ungarische Lieder mit Deinem Kind, Kinderreime à la Hoppe-hoppe-Reiter. Ganz wichtig für Sorachentwicklung in jeder Sprache - und schön! DSei erfinderiscuh nd kreativ, man muß nicht nur reden, um einem Kind Sprache nahezubringen - aber natürlich, denn da Ihr als Familiensprache auch die umgebungssprache habt, wird die natürlich bald sehr mächtig, da mußt Du schon Einsatz leisten! Viel Freude dabei - es macht wirklich Spaß - Ursel, DK

von DK-Ursel am 14.11.2011, 22:11



Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Liebe Reka! Maximilian kann bisher nur Baba, ... Mama interpretiere ich immer laut, für die eigene Freude :-) Von 'wie gross bist Du' kann ich nur träumen. Ich denke auch, dass viel Hören der Sprache hilft, aber Du musst Dich ja auch wohl fühlen. Die Idee mit dem Vorlesen finde ich gut, das versuche ich auch ab und an. Manchmal singe ich auch einfach rum, das findet er gut und bringt ihm die Sprache hoffentlich auch näher. LG Nadine

von NadineLausanne am 22.11.2011, 23:10



Antwort auf Beitrag von Fuchsina

schleich mich aus dem juni-forum ein. mein mann ist ungar, ich bin schweizerin und wir leben in bayern (ich kann also zum schweizerischen, auch hochdeutsch und bayrisch). wir wollen auch versuchen das kind mehrsprachig aufzuziehen. das ich irgendwann mal ungarisch beherrschen werde ist eher unmöglich. ich kann einzelne wörter und wenn ich dort bin, verstehe ich den inhalt an der tonlage, wenn ich weiß um was es geht. einfach soviel reden wie möglich. singen und vorlesen finde ich eine sehr gute idee. vielleicht hast du noch andere bekannte mit kindern, die ungarisch reden. übrigens war dein name mein absoluter favorit, wenn es ein mädchen wird. leider heißen in der schweiz wertpapiere so. meine mutter hat sich fast weggeschmissen. wird jetzt rebecca (kann ich wenigstens auf reka abkürzen )

von sabsiha am 24.11.2011, 10:17



Antwort auf Beitrag von sabsiha

für Euren Antworten. Ich versuche jetzt ein bisschen mehr mit ihm Abends zu reden, aber die ganze Zeit "vollquatschen" schaffe ich einfach nicht. Lieder, Gedichtchen, Spiele etc. machen wir sowieso. Vorlesen funktioniert noch nicht wirklich, weil er irgendwann das Buch annagen möchte, anstatt anzuschauen. Grüße, Reka (An Sabsiha: schöne Grüsse an Deinen Mann! Ich wussste gar nicht, dass ich wie Wertpapiere heisse, ist echt lustig....:-))

von Fuchsina am 25.11.2011, 23:51



Antwort auf Beitrag von sabsiha

hey, ich würds auf jeden Fall mit einer ungarischen Babysitterin versuchen, also ich meine zusätzlich. So machen wir das auch. Das Portal www.bilingi.de hat mir da unheimlich weiter geholfen, wir haben da eine Muttersprachlerin gefunden die unheimlich Klasse ist und uns sehr entlastet. Good luck.

Mitglied inaktiv - 29.11.2011, 20:37