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Wie würdet ihr das kind 2 sprachig erziehen?

Thema: Wie würdet ihr das kind 2 sprachig erziehen?

Hi, ich hätte eine frage wie ich am besten vorgehen soll. ich komme aus einem osteuropäischen land spreche die sprache fliessend aber lebe seit vielen jahren in deutschland. in meiner familie können alle sehr gut deutsch aber wenn wir unter uns sind, sprechen wir auch unsere sprache. obwohl ich hier studiert habe und auch hier sehr lange lebe träume ich und denke ich viel in meiner sprache, lese auch bücher und fühle mich in beiden kulturen heimisch, mein mann ist deutscher und spricht meine sprache nicht, hat auch nicht so sehr das bedürfnis sie zu lernen. ich würde gerne, dass meine maus die sprache spricht, da es, obwohl jetzt keine weltsprache, doch ein stück meiner kultur ist und meine muttersprache. mein mann war anfangs nicht sehr begeistert, da er befürchtet, dass ich dann mit dem kind nur meine sprache spreche und er uns nicht versteht. so ne art geheimcode etc. würdet ihr mit dem kind wenn ihr alleine seid die muttersprache sprechen und wenn der papa dabei ist immer nur deutsch. sonst ist ja das kind irritiert oder? oder kann ich mit dem kind auch deutsch sprechen und die sprachen mischen, wenn wir alleine sind?

von Bibi_33 am 23.11.2010, 22:32



Antwort auf Beitrag von Bibi_33

Hallo, wenn auch die gängige Methode OPOL ist, d. h., pro Elternteil eine Sprache, gibt es auch viele andere Modelle. In erster Linie muss es nämlich zu euch und euren Lebensumständen passen, sonst wird Sprache zu etwas künstlichem und kann sich somit nicht natürlich entwickeln. aber: je mehr dein Kind die zweite Sprache hört, desto erfolgsversprechender wird die Sache. Von daher würde ich dir schon empfehlen auch im beisein des Vaters deine Sprache zu sprechen. Für Gespräche, die auch für deinen Mann relevant seid (wenn ihr z. B. den Tagesplan absprecht oder so...) kannst du ja immer noch wechseln. Die Befürchtung deines Mannes, dass er euch nicht versteht, haben viele Elternteile, die die Sprache des anderen nicht verstehen. Normalerweise (also wenn nicht eh ein tiefer gehendes Misstrauen zwischen dir und deinem Mann vor bestehen) lösen sich solche Befürchtungen bereits nach den ersten Tagen auf....Mit Babys spricht man nämlich überall auf der Welt in etwa gleich: Kurze Sätze, die man x- mal wiederholt... Und auch wenn dein Mann eigentlich kein Interesse hat, deine Sprache zu lernen, so wird er bestimmt schon nach wenigen Tagen erkennen können, was du mit eurem Baby "besprichst" *gggg*. Eben weil es sich immer wiederholt und er ständig die gleichen Sätze hört. Und er wäre auch nicht der Erste, der ganz selbstverständlich Begriffe und oft gehörte Redewendungen ganz selbstverständlich in seinen Familiensprachgebrauch einbaut. Also: einfach loslegen.... LG

von Amula am 23.11.2010, 22:44



Antwort auf Beitrag von Amula

danke für deine antwort. so werde ich es vielleicht machen, denn es soll ja was natürliches sein wie du sagtest. lg

von Bibi_33 am 23.11.2010, 22:47



Antwort auf Beitrag von Amula

würd ich auch so sagen! Sprech auf jeden Fall mit dem Baby in "deiner" Sprache und wenn es Sachen sind die die ganze Familie betreffen (also auch den papa), dann sprichst du deutsch! Das Kind weiß ja dann auch irgendwan das Papa "nur" die Deutsche Sprache kann.

von Mama 0305 am 23.11.2010, 22:50



Antwort auf Beitrag von Bibi_33

Hej! Ich bin in der glücklichen Lage, daß ich zwar die einzige bin, die hier Deutsch mit den Kindern redet, aber mein Mann alles versteht. Unsere Familiensprache ist auch Deutsch. Schade, daß Dein Mann anscheinend so gar nicht an Deiner Sprache und Kultur interessiert ist. Er versteht doch auch nichts, wenn Eure Familie zusammen Deine Sprache spricht, motiviert ihn das nicht, wenigstens ein bißchen zu lernen? Mit Kindern kann man sehr gut eine Sprache anfangen zu lernen - deren Wortschatz und Sätze sind ja Anfängern ähnlich. Vielleicht gibt Dir noch jemand in einer ähnlichen Situation Tips. Ich wollte Dir nur schreiben, daß ich es prima finde, daß Du Deinem Kind Deine Sprache mitgibst --- und löse Dich bitte von der Vorstellung, daß Kinder verwirrt oder irritiert werden,w enn wir die Sprachen situationsbedingt wechseln. Ich tue dies z.B. immer, wenn Dänen dabei sind, die uns verstehen SOLLEN. Das verwirrt Kinder absolut nicht ,wenn ansonsten klar ist. Ohne andere sprechen wir Deutsch. Je mehr Dein Kind Deine Sprache hört, umso besser kann es sie lernen, so ist das mit allen Sprachen, nicht wahr? Schaff Vorlesestunden, sing Lieder Deiner Heimat mit Deinem Kind, und wen nihr allein seid, sprecht Ihr selbstverständlich Deine Sprache. Daß Dein Mann dies als Geheimcode empfindet, ist schade -- Ihr habt doch nichts gegen! Daß er sich evtl. ausgeschlossen fühlt, kann ich nachbollziehen - anfangs geht es vielleicht nocht mit Übersetzen? Wie gesagt, vielleicht schreibt Dir noch jemand Tips aus der eigenen Praxis, aber glaub keinem, der Dir erzählt, Kinder würden verwirrt , wenn Du die Sprache wechselst. (Anders ist es, wenn Du mitten im Satz, mitten in einer Geschichte hin und her springst in den Sprachen, das ist nicht gut!) Alles Gute - Ursel, DK

von DK-Ursel am 23.11.2010, 22:47



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

danke. mein schwiegervater sagte mal zu mir, da war ich noch nicht schwanger: wieso willst du dem kind diese sprache vermitteln, die keiner sonst spricht? umso besser sagte ich, dann kann das kind was und lernt eine kultur kennen, die nicht jeder kennt. ich finde sprachen eine bereicherung, ich spreche selbst 5 sprachen. bücher und lieder werden auf jeden fall dabei sein. ich finde es auch schade, dass mein mann kein interesse zeigt, die sprache ist aber auch nicht so einfach für deutsche, aber ist wohl typsache. lg

von Bibi_33 am 23.11.2010, 22:50



Antwort auf Beitrag von Bibi_33

Nachtrag: Mein Mann wechselt ja auchdie Sprachen,w eil wir eben Deutsch als Familiensprache haben. Das hat meine Kinder in keinster Weise in der Entwicklung der dänischen Sprache gehindet, auch als sie noch nicht soviel aus dem Haus kamen. Es tut mir ehrlich weh und leid, daß in der Familie Deines Mannes so wenig Interesse und Verständnis für Dich und Deine Kultur existiert - vielleicht ist ihnen zu wenig bewußt, daß dies auch ein Teil von Dir ist!? Und was ist das für ein Argument: Unwichtige Sprache? Sollen Norweger, Dänen, Niedeländer dann aufhören, ihre Landessprachen zu sprechen,weil das weltpolitisch eher unwichtige Sprachen sind? Hätte ich mich mit meinen Kindern lieber in Dtld. ansiedeln sollen, weil Dänisch ja unwichtig ist und damit sie die wichtigere Sprache noch besser lernen (was kaum geht, lach)?? Schönen Gruß an Deinen Schwiegervater --- er soll doch bitte nochmal nachdenken, was er da sagt! Sprich Deine Sprache so oft Du kannst, zeig Deinem Kind, daß sie ganz natürlich AUCH zu Eurer Familie gehört und erzähl ihm von Land und Leuten, in deiner Sprache! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 23.11.2010, 22:59



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

das werde ich machen:-) danke dir...

von Bibi_33 am 23.11.2010, 23:19



Antwort auf Beitrag von Bibi_33

Ich bin auch in einer Situation, wo ich meinen Kinder meine Muttersprache (deutsch) beibringe, obwohl sie nicht die Umgebungssprache (englisch) ist und obwohl mein Mann sie nicht spricht oder versteht. Er hat ein paar kleine Versuche gemacht etwas mehr deutsch zu lernen, aber damit ist er nicht weit gekommen. Und viel Verstaendnis gibt es von meiner Schwiegerfamilie auch nicht. Dabei gibt es inzwischen so einges an wissenschaftlichen Studien, die sehr sehr deutlich die Vorteile einer zweisprachigen Erziehung vom Bayalter an zeigen - ganz egal wie "selten" die Sprache ist oder wie "nuetzlich". Z.B. werden Gehirnstrukturen gebildet, die es dem Kind spaeter erleichtern eine 3. oder 4. Sprache in der Schule zu lernen. Es gab hier sogar vor einigen Tagen den Link zu einer Studie wo gezeigt wird, dass zweisprachige Erziehung Alzheimer vorbeugen kann. Die Biologie des Gehirns weiss ja schliesslich auch nicht ob es sich hier um Weltsprachen oder um exotische handelt. Sowas hilft dann schon in der Argumentation mit den Schwiegers !!!! Solange die Kinder noch im Babyalter sind, es es sogar recht einfach zweisprachig zu erziehen, selbst wenn der Vater nicht die zweite Sprache versteht. Man verbringt ja doch sehr viel Zeit allein mit dem Kind, die Unterhaltung ist nicht sonderlich komplex oder "wichtig". Mein Mann hatte nichts dagegen, wenn ich in seinem Beisein eine Windel wechselte und das ganze auf deutsch kommentierte ;-) Wenn die Kinder in die Schule kommen, sieht es schon schwieriger aus. Spaetestens da wollte mein Mann auf gar keinen Fall in seinem Beisein was anderes als englisch hoeren. Und die Kinder sind nun nicht mehr so viel im Haus, oder haben Freunde im Haus, die die zweite Sprache nicht verstehen. Letztlich sind die Kinder nicht "perfekt" zweisprachig, aber beherrschen die zweite Sprache doch sehr gut und ohne Akzent. Und sie sehen selber die zweite Sprache UND die damit verbundene Kultur als Bereicherung. Gruss aus Calgary, Canada Beatrix

von Beatrix in Canada am 24.11.2010, 00:25



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Hey Bibi, was heißt denn hier, deine Sprache sei ja nicht so wichtig? Wenn deine Familie sie spricht, also Oma und Opa des Kindes, du als Mutter selbst und sicherlich einige Hunderttausend andere in deinem Heimatland, dann ist sie wichtig. Ist doch super, wenn das Kind es lernt, wer weiß, wozu es später gut ist? Was man kann, kann man. Einfach loslegen! Emily

von Emily25 am 24.11.2010, 15:16



Antwort auf Beitrag von Emily25

Hallo Bibi, ich glaube in einer ähnlichen Situation zu sein wie du. Ich studiere und lebe schon seit Jahren in D. Mein Mann würde meine Sprache, nämlich das Tschechische, gerne lernen, tut sich aber seeehr schwer und hat dazu ja auch keinen so zwingenden Grund, den Erwachsene meist brauchen, um eine neue Sprache zu lernen. Mit meiner Familie kann er deutsch reden, mit den Freunden englisch, ich und die Tochter verstehen es ja auch... Meine Tochter ist 2,5 Jahre alt und wird von uns, oder besser gesagt von mir, recht konsequent zweisprachig erzogen. Ich habe mich mit der Problematik näher befasst und kann dir nur raten, mit deinem Kind so viel wie nur möglich in deiner Sprache zu sprechen. Wechsel möglichst wenig! Es wird gut unterscheiden können, dass Mama daheim anders redet als draußen, aber wenn ihr zu zweit seid oder es nicht notwendig ist, dass andere euch verstehen, solltest du in deiner Sprache bleiben. Und lasse dich nicht entmutigen, wenn dein Kind erst nur deutsch sprechen sollte, oder es wild mischen sollte. Die Umgebungssprache ist eben die dominante und dein Kind ist nicht doof und weiß, dass Mama doch beides versteht. Und da verzichtet schon der eine oder andere auf die Mühe mit dem Sprechen. Das kommt eben später. Übrigens halte ich Sprache für ein Mittel des menschlichen Denkens. Je mehr Sprachen man beherrscht umso mehr Denkweisen stehen einem folglich zur Verfügung! Auch wenn es nur euch beide gäbe, die diese Sprache sprechen!! Liebe Grüße Lu

Mitglied inaktiv - 24.11.2010, 21:51



Antwort auf Beitrag von Bibi_33

Wenn ein Kind die Möglichkeit hat 2 sprachig aufzuwachsen, so ist das nur ein Gewinn!! Ich bin selber 2 sprachig aufgewachsen ( kroatisch und deutsch) und ich bin froh drum! Egal, ob es eine Sprache ist, die nicht weltweit gesprochen wird, es schult das Gehirn, dass es lernt, dass es mehr als nur eine Sprache gibt! Und es gut für die Synapsen im Gehirn-es hilft später beim Erlernen weiterer Sprachen.Unser Sohn lernt auch 2sprachig. Ich spreche mit ihm kroatisch und wenn Papa daheim ist wird Deutsch gesprochen. Und draußen rede ich auch deutsch mit ihm. Er versteht beides prima!

von Joy20062 am 24.11.2010, 22:21



Antwort auf Beitrag von Joy20062

hallo joy, also vor dem papa sprecht ihr aber immer deutsch? mein mann ist bisschen skeptisch. er meinte neulich zu mir, er hat eigentlich nix dagegen, wenn das kind meine sprache spricht, aber er möchte, dass das kind in erster linie gut deutsch kann, weil es hier in deutschland aufwächst und nannte mir einige beispiele von türkischen kindern, die kein deutsch sprechen können, weil sie nur mit türken zusammen sind. das beispiel war aber völlig banane, da er ja selber deutscher ist und uns nicht mit migrantenfamilien vergleichen kann, die sich nicht anpassen möchten. aber er denkt nicht, dass es die sprache fliessend lernen wird so wie ich sie spreche oder meine familie. ich bin ja in deutschland und österreich aufgewachsen und habe früher als kind in wien schon kontakt zu bulgarischen kindern gehabt, ich war sogar in einem bulgarischen spielkreis und im konsulat haben sie eine nachmittagsschule gehabt wo ich kyrillisch schreiben und lesen gelernt habe. auch kannte ich einige andere bulgarische kinder und familien mit denen meine eltern befreundet waren. das war alles im hinblick darauf, dass meine eltern vorhatten irgendwann nach bulgarien zurückzukehren und und nicht im ausland zu bleiben. zwischendurch haben wir ca. 4 jahre in sofia gelebt und danach sind wir ganz nach deutschland ausgewandert nach der wende. seitdem habe ich mit bulgaren wegen kontakt, meine freunde sind alle deutsch. in bulgarien bin ich alle 5 jahre mal für eine woche, dort habe ich einige verwandte noch, mit denen wir ab und zu kontakt haben, aber keine richtigen freunde mehr. in und wieder besuchen uns freunde meiner eltern mit denen wir auch bulgarisch sprechen können. ansonsten bleiben mir die sprache, die ich mit meinen eltern und meinem bruder spreche, bulgarische bücher und zeitschriften und bulgarisches satellitenfernsehen bei meinen eltern. meine tochter wird also keine anderen kinder haben mit denen sie bulgarisch sprechen kann, sondern nur mich, meine eltern und meinen bruder. meine eltern werden sicherlich bulgarisch mit ihr sprechen, besonderes mein vater. der spricht zwar gut deutsch aber mit mir würde er nie deutsch reden. wäre auch komisch irgendwie. daher weiss ich nicht, ob es mir gut gelingt dem kind wirklich die sprache spielerisch beizubringen, wenn wir nicht so kontakt zu den landsleuten haben. ich bin ja kein lehrer und hab sowas noch nie gemacht. meint ihr es reicht, wenn ich einfach mit ihr bulgarisch rede und kinderlieder singe, vorlese etc.? lg

von Bibi_33 am 25.11.2010, 16:49



Antwort auf Beitrag von Bibi_33

natürlich reicht das. Was würdest du denn sonst machen wollen?! Ich meine, wenn du deutsch mit ihr reden würdest, würdest du doch auch einfach nur reden, mit ihr singen und Spiele spielen, oder?

von Mama 0305 am 25.11.2010, 16:59



Antwort auf Beitrag von Mama 0305

ja aber sie hätte kontakt zu anderen deutschen kindern und leuten, das meinte ich....

von Bibi_33 am 25.11.2010, 18:00



Antwort auf Beitrag von Bibi_33

Hej! Also, was glaubst Du, machen Menschen, die auch allein im Ausland leben und ihre Kinder in der Nicht-Umgebungssprache großziehen??? Ich z.B. bin Deutsche, lebe in DK, bin mit einem Dänen verheiratet und erst in den letzten 4 Jahren haben wir deutsche Freunde hier in der Nähe gefunden, die wir aber wirklich nur sehr selten sehen (leider). Meine Töchter sind hier geboren und inzwischen fast 18 und 14 -- und beide sprechen fließend und sehr gut deutsch, so gut, daß meine Große jetzt die Abschlußprüfung auf dem Gymnasium in Deutsch 1 Jahr vorziehen möchte (und kann!). Gut, ich gebe zu: Wir sehen - wenn überhaupt - fast nur dt. Fernsehen, ich habe unendlich viel Geld in dt. Bücher investiert (ich bin Bibliothekarin, dal iegt Lesen nahe) und ich war in den ersten Jahren zuhause --- aber: Es geht garantiert. ich kenne viele Familien mit weniger Zeit zusammen, wo es auch sehr gut geklappt hat. Nur Zweifel, die solltest Du nicht haben. und wenn Du es gar nicht erst versuchst, kriegst Du nie heraus, wie weit Du kommen kannst! Dann , aber auch nur dann, hat Deine Sprache wirklich schon verloren! Was die Sorge Deines Mannes angeht, so erklär ihm, daß die Menschen, die so schlecht Deutsch sprechen, leider meistens nur unter ihren Landsleuten leben, keinen Kointakt zu Deutschen haben undundund. Ich bin sicher, dein Kind geht in einen dt. KIGA sow wie meine seinerzeit in einen dänischen; Dein Kind wird auch eine dt. Schule besuchen - , Ihr habt dt. Bekannte und Freunde, geht in dt. Läden einkaufen, besucht mal ein dt. Kino, ein dt. Threaterstück -- und Papa kann ja, wenn er soviel Angst hat, auch ein bißchen Quatschen, Vorlesen, Spielen auf Deutsch übernehmen, denn DU, Du machst das in Deiner Sprache! Wir haben abgewechselt - erst die eine, dann die andere Sprache, wenn es ans Abendritual mit Vorlesen ging. Also, nicht zweifeln - tun! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 25.11.2010, 19:00



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Natürlich klappt das trotz deutscher Umgebung! Ich sehe mitlerweile so viele bei denen es funktioniert! Kann natürlich nicht beurteilen wie gut die Kinder ihre Muttersprache sprechen, aber mit dem Deutsch funktioniert es ganz gut. Da brauch dein Mann sich also keine Gedanken zu machen! @DK-Ursel: Das find ich richtig klasse, das das so gut bei euch funktioniert! Deiner Großen wünsche ich viel Erfolg bei der Abschlussprüfung!

von Mama 0305 am 25.11.2010, 20:57



Antwort auf Beitrag von Mama 0305

Hej mama! ich weiß, es kommt immer so prhalerisch rüber (obwohl: auf seine Kinder stolz sein, darf man ja - und ich prahle ja nicht mit eigenen Fähigkeiten, sondern fremden, also denen meiner Töchter), aber ich möchte eigentlich nur Mut machen! Ob jemand in Dtld. eine andere Sprach mit dem Kind spricht oder in DK - die umgebungssprache ist immer mächtig und man selbst in der Minderzahl -- also, wo ist der unterschied? Wiegesagt, wir haben es allerdings gegenüber machen Konstellatione einfacher. Wir sind zwar auch nur noch 2x im jahr in Dtld., wir bekommen auch nicht mehr soviel dt. Besuch wie am Anfang unseres Lebens hier, aber wir haben dt. TV, und mit zunehmendem Alter wird das für die Kinder ja auchwichtiger. und doch: Viele dt. Bücher und Rätselhete gekauft. Viele dt. Cassetten, Hörspiele, Musik etc. gekauft --- inzwischen können wir es sogar leihen. Am wichtigsten ist aber eben: Reden, reden, reden. Danke für die guten Wünsche, sie ist eine ausgezeichnete Schülerin in Dänisch, was also Interpretationen und andere Aufsatzrichtungen angeht, schafft sie das -- den nauf ihr dt. Sprachniveau ist dem Dänischen gleich. Ich hatte gehofft, sie würde ein bißchen mehr dt. Literatur kennenlernen, aber leider-leider ... Dann kann sie sich den UNterricht wirklich sparen. Nur die gute Note möchte sie natürlich im Abschlußzeugnis mitnehmen, immerhin hat sie Deutsch auf A-Niveau belegt. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 25.11.2010, 21:19



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ach quatsch!! Ich hab das überhaupt nicht als prahlerisch empfunden! Ich find es toll, das sie in beiden Sprachen so gut ist! Mein Sohn (7 Jahre) hat mich gestern ziemlich überrascht, als er plötzlich anfing kurze englische Sätze zu lesen und zu verstehen. Vielleicht mache ich es ja doch richtig?! *hoff* LG

von Mama 0305 am 25.11.2010, 21:28



Antwort auf Beitrag von Bibi_33

Es ist immer besser, wenn das Kind möglichst viele Spreche um sich hat. Aber einer, der es richtig macht, reicht auch!!! Sprichst du fließend und fehlerfrei? Schimpfst du, singst du und lässt alle möglichen Spontan-Reaktionen in dieser einen Sprache los? Dann hast du alle Voraussetzungen erfüllt, damit es dein Kind lernt. Mache dir keinen Kopf, das Deutsche wird dein Kind fehlerfrei lernen, es wächst ja nicht in einer Migranten-Komunity auf, sondern in einer deutschsprachigen Umgebung!! Die einzige schwierigkeit könnte in der Schriftlichkeit bestehen, da es viel verlangt ist, dem Kind im Schulaltre noch eine Rechtschreibung beizubringen, allerdings viel vor allem für dich, nicht so sehr fürs Kind :o) und für deinen mann hätte ich noch einen Tipp: er soll sich doch mal informieren und nicht nur halbfundierte Vermutungen von sich geben, damit kann er nur dich und das Kind verunsichern. Deine Sprache ist GENAUSO wertvoll wie jede andere!!! Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 27.11.2010, 15:55



Antwort auf Beitrag von Bibi_33

Hallo, unsere Tochter ist fast 17 Monate und wird auch zweisprachig erzogen. Meine Mann spricht seit ihrer Geburt fast ausschliesslich portugiesisch mit ihr und ich eben deutsch. Da es wirklich so ist, dass mein Mann immer nur kurze Sätze mit ihr spricht und diese ständig wiederholt, verstehe ich schon ziemlich viel davon oder kann mir denken, was gemeint ist. Verstehe ich etwas nicht, frage ich einfach nach, was er gesagt hat. Das klappt ganz gut. Mittlerweile ist es sogar so, dass mein Mann, wenn er vergisst zwischen den Sprachen umzuschalten, weil er etwas sagen möchte, was ich auch verstehen soll, portugiesisch mit mir spricht. (Unsere Hunde haben auch schon den ein oder anderen Satz in portugiesisch zu hören bekommen). Meine Tochter ist zwar noch sehr klein aber trotzdem merke ich, dass sie bereits beide Sprachen versteht. Und ich finde es einfach super, wenn ein Kind die möglichkeit hat, mehrsprachig aufzuwachen. Denn man weiß nie, wo es das Kind später einmal hinverschlägt und wenn es nur zum Urlaub machen ist. Wir haben hier auch keinen Kontakt zu anderen portugiesisch sprechenden Menschen (meine Schwiegerelten wohnen wieder in ihrer alten Heimat und wir telefonieren nur ab und zu) und trotzdem denke ich, dass meine Kleine die andere Sprache lernen wird. Denn wie gesagt, ich empfinde es als Vorteil und nicht als Nachteil. Außerdem wird vielleicht dein Kind später einmal interesse an deiner Kultur zeigen und dann wäre es doch schade, wenn es nicht diese Sprache könnte, schließlich ist es doch ein Teil von dir und deinem Leben... LG

von Ladybird81 am 26.11.2010, 08:15