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Wessen Kinder gehen auf eine internationale Schule?

Thema: Wessen Kinder gehen auf eine internationale Schule?

Ich würde gerne wissen wie die durschnittliche Klassengrösse an anderen Schulen aussieht (KIGA und Grundschule). Meine Tochter kommt jetzt in die Primar 2. In diesem Jahr waren es noch 3 Klassen à ca. 16 Schüler mit einem Lehrer und Assistenten. Nun sind es im nächsten Schuljahr voraussichtlich 39 Kinder und die Klassen werden von 3 auf 2 zusammengelegt. Gleichzeitig wird der Assistent für die Klasse gestrichen und das Schulgeld erhöht. Das sind für die Eltern 3 Faktoren die kombiniert einfach zu viel sind und wir sind gerade dabei zu intervenieren. In der Klasse meiner Tochter sind einige Kinder die Mühe mit mind. 1 Sprache haben (die Schule ist zweisprachig deutsch/englisch), z.B. ein australisches Mädchen das kaum deutsch spricht oder ein chinesischer Junge der beide Sprachen eher schlecht als recht versteht. Deswegen hätte ich gerne einen Vergleich. Wie viele Kinder sind in der Klasse mit wie vielen Lehrern oder Assistenten?

Mitglied inaktiv - 21.06.2010, 21:08



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Assistenten???? Unsere Schule heisst zwar nicht International, de facto ist sie es aber (2 sprachig Deutsch-Portugiesisch, bei meiner Tochter sind ausser Portugiesen, 95% auch Schweizer, Chinesen und Österreicher) In der Grundschule sind es immer 3 Klassen a ca. 18-20 Kinder, ab der 5-6 Klasse sind es dann je nach Anzahl der Kinder nur noch 2 Klassen (dann ca. 22-25 Kinder) da viele nach der 4ten abspringen...ich finde das ganz ok. Lehrer haben sie 2 Hauptlehrer (Deutsch, dt. Mathe - Portugiesisch, Portug.Mathe) und etliche andere Lehrer für Singen, Sport, Aktivitäten.... Die Klasse wird auch noch wöchentlich 2x unterteilt in dt.Muttersprachler und dt.Fremdsprachler, die Muttersprachler haben dann zusätzlich einen weiteren Lehrer dafür. Kinder, die gar kein Deutsch oder gar kein Portug. können werden extra unterrichten 2-3x die Woche in sog. Sprachkurs, das klappt prima! Ja, das liebe Schulgeld: das wird hier auch alle Jahre erhöht... Ich hoffe, ich konnte ir einen Einblick in unsere Schule geben, ich finde sie nach wie vor klasse! ciao

Mitglied inaktiv - 22.06.2010, 09:18



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Hallöchen! Meine Tochter geht seit Jahren auf eine Internationale Schule. Die Klassen waren nie größer als 13 Kinder (eher weniger, weil doch manche Expats während des Jahres wegzogen) und wir hatten immer eine Lehrerin und eine Assistentin. Beide waren jeweils fast immer anwesend (also wirklich immer zwei Lehrer für die paar Kinder). Auf was für eine Schule geht denn deine Tochter, dass solche Sparmaßnahmen notwendig sind? Und habt ihr nicht begleitende Lernprogramme für die nicht englisch sprechenden Kinder? Viele Grüße aus Budapest, Moni

Mitglied inaktiv - 22.06.2010, 13:22



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Hallo, danke für Deine Info. So war es bisher bei uns auch. Ich glaube, das hat weniger etwas mit Sparmassnahmen als mit Profitgier zu tun. Es gibt Förderunterricht für Kinder die mit einer Sprache Mühe haben (2x wöchentlich vor der Schule) aber da die meisten Expats sind, benötigen eigentlich fast alle Kinder Förderung, bzw. haben in mind. einer Sprache aufzuholen. Das hat bisher ganz gut geklappt weil immer 2 Personen in der Klasse waren und die Klassen an sich nicht so gross. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es mit diesem Hintergrund möglich ist, dass eine Person 20 Kinder ganz alleine unterrichtet. Die Lehrerin meiner Tochter hat auch ihre Bedenken geäussert und erklärt, dass das nicht geht - nicht als Lehrerin sondern als Mutter (ihre mittlere Tochter ist ebenfalls in dieser Stufe).

Mitglied inaktiv - 22.06.2010, 17:32



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Hallo, unser Sohn ist in einer faktisch internationalen Schule (fr/eng) und sie haben jetzt in der 2. Grundschulklasse 17 Kinder. Es ist immer nur eine Lehrerin im Unterricht anwesend, aber die Klasse wird haeufig geteilt (z.B. bei Theater, tw. Sport, Bibliotheksunterricht). Es gibt zwei Hauptlehrerinnen und Nebenfaecherlehrer fuer die ganzen Nebenfaecher. Daneben gibt es Tutor(inn)en fuer die Kinder, die in der einen oder anderen Sprache Probleme haben. Dank des integrativen Immersionsunterricht gelingt es allerdings immer ohne Probleme, neu hinzugezogene Kinder binnen eines Jahres sprachlich in die Klassen zu integrieren. Wenn die "2. Primar" der 2. Grundschulklasse entspricht und die Kinder normal intelligent sind, wuerde ich insofern nicht denken, dass die Zusammenlegung (auf dann 19/20 Kinder) dem Lehrerfolg abtraeglich ist. Was ich allerdings nicht verstehe ist, dass, wenn bei Euch die meisten Kinder Expat-Kinder sind, die nicht alle ohnehin die Expat-Sprache Englisch sprechen? Jedenfalls alles Gute! Gruss FM

Mitglied inaktiv - 22.06.2010, 22:10



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Die meisten Expats sind Asiaten die hier von der Chemie herbeordert werden. In die Klasse meiner Tochter kam letztes Jahr z.B. ein Chinese der bisher nur chinesisch sprach und bisher mehr oder weniger nur mit chinesischen Schriftzeichen zu tun hatte. Es sind viele Inder, Malaysier dort aber auch z.B. italienische oder spanische Kinder. Dazu kommt, dass in den 2 Parallelklassen wohl auch einige Problemkinder sind die die ganze Klasse aufgemischt haben (mit Kritik gegenüber den Kindern tut sich die Schule schwer weil die Eltern zahlende Kunden sind). Bisher lief es mit einer Lehrerin plus Assistentin mit ca. 15 Kindern gerade so. Wie soll es dann bitte mit 20 oder noch mehr Kinder mit einer Lehrerin funktionieren? Die Kinder haben jetzt zwar erst die 1. Primar beendet, die Schule fängt aber schon mit Primar Intro an. Das heisst, sie haben mit Ende Prima 1 vom Stoff her die 2. Klasse durch. Die Kinder haben Schreibschrift, Multiplikation und Division gelernt. Der Anspruch an die Kinder ist sehr hoch und dazu müssen sie sämtlichen Stoff auch noch in 2 Sprachen lernen. Das grundsätzliche Problem ist auch, dass immer Mal wieder neue Familien hinzuziehen und es kaum bei den 20 Schülern pro Klasse bleiben wird. Alle Lehrerinnen der Klasse und selbst die Key Stage Koordinatorin sind der Meinung, dass das so nicht geht, müssen aber die Haltung der Schule vertreten (wurde mir unter 4 Augen berichtet), es geht tatsächlich nur darum, dass die Schule mehr Profit macht. Heute hat die Key Stage Koordinatorin geschrieben, dass sie erst einmal nach den Ferien 2 Klassen lassen und nach einigen Wochen sehen ob es funktioniert. Ansonsten würde wieder geteilt. Einen grösseren pädagogischen Blödsinn habe ich noch nie gehört. :-(((

Mitglied inaktiv - 23.06.2010, 19:47



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Nein, was die Key Stage Frau sagt, ergibt wirklich wenig Sinn. Ich denke, dass Problem der zu- und wegwandernden Familien hast Du auf jeder internationalen Schule, das Problem ist also wohl nicht behebbar. Zumindest bei uns ist es so, dass es in keiner Klasse mehr als 18 oder 19 Kinder gibt, sonst muessen die Eltern eben auf eine Warteliste. Das laesst sich dann natuerlich nicht mit dem Profitdenken Eurer Schule vereinbaren. Allerdings fuerchte ich, dass Du bei den internationalen Schulen immer wieder auf solche Verhaeltnisse triffst, es sei denn Du gehst zu den wirklich exklusiven, die "klein und fein" sind (die dann aber mehr als EUR 50,000 pro Jahr kosten und im Normalfall den Akzent nicht wirklich auf das Akademische legen). Die Anreize, die die Expats mit ihren garantierten Schulkosten bieten, sind eben sehr hoch. Gibt es denn vielleicht alternative Schulen, wo ihr wohnt, auf die Du Deine Kinder schicken kannst? Wenn sie im Stoff relativ weit sind, muessten sie sich ja einfach in eine andere Schule einfuegen koennen. Alles Gute! FM

Mitglied inaktiv - 24.06.2010, 12:54



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OwT

Mitglied inaktiv - 24.06.2010, 12:54



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Es gibt hier 4 internationale Schulen wobei jede ihre Minuspunkte hat. Die Preise sind überall etwa gleich. Es gibt leider für die Kinder keine Alternative weil beide 2 Jahre voraus sind. Meine Grosse würde dieses Jahr in die Schule kommen, hat aber bereits den Schulstoff der 2. Klasse intus (Schreibschrift, Multiplikation, Divison - und das in 2 Sprachen). Mein Mittlerer würde dieses Jahr für 2 Jahre in den KIGA kommen, kann aber schon lesen, rechnen und schreiben. In unserem Kanton darf ein Kind grundsätzlich nur eine Klasse überspringen. Wir hatten das Angebot unsere Tochter in die 1. Klasse zu geben, haben das 1 Woche lang versucht und es war eine Katastrophe. Auch mein Sohn müsste zwingend diese KIGA-Jahre in der öff. Schule hinter sich bringen. Ich würde beide noch so gerne auf eine öffentliche und damit kostenlose Schule schicken aber es bleibt uns leider keine andere Wahl. :-( Wir haben auch vor über einem Jahr die Übernahme der Kosten für unsere Grosse beantragt mit Bericht der Kinderklinik (weil sie so viel weiter ist, der Oberarzt sieht auch keine Alternative). Und seitdem geht es hin und her mit den Behörden. Bis jetzt haben wir auch da keine Entscheidung. Übrigens haben bei uns in den letzten 2 Jahren kaum Kinder die Klasse verlassen (max. 3). Es sind eher mehr dazu gekommen. Somit greift auch dieses Argument nicht. LG!

Mitglied inaktiv - 24.06.2010, 14:05