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war mal sprachveriwrrung - was heißt "gut" sprechen? an alle!

Thema: war mal sprachveriwrrung - was heißt "gut" sprechen? an alle!

liebe leute weiter unten steht noch der thread zum thema "sprachverwirrung". darin haben sich einige von uns kontrovers dazu geäußert, ob mehrsprachige kids evtl. sprachverwirrter sind als andere. und daraus widerum hat sich die frage ergeben, was eigentlich "gut eine sprache sprechen" bedeutet, was "reinheit" der sprache ist usw. mich würde nun interessieren, wie ihr "gut sprechen" definiert. welche erwartungen habt ihr an eure kids in bezug auf die mehrsprachigkeit? was genau sollen sie können? worauf legt ihr besonderen wert? bin sehr gespannt + lg paula

Mitglied inaktiv - 02.08.2005, 19:44



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Hallo, ich hoffe schon, dass meine Kinder die Zweitsprache (bei uns arabisch) gut sprechen und die Große scheint da recht viel versprechend zu sein (die Kleine ist gerade 12 Wochen alt, also wirklich noch zu früh, um evt. Sprachbegabung festzustellen). Und ich möchte schon, dass meine Töchter später auch arabisch lesen und schreiben können, warum auch nicht? Auch wenn mir klar ist, dass sie arabisch vermutlich nie so fehlerfrei beherrschen werden, wie das deutsche, die Chance werde ich ihnen geben. Und wenn die Interesse von ihnen da ist, arabisch perfekt zu beherrschen, werden wir auch Mittel und Wege finden, das zu verstärken. soviel von mir dazu...hoffe nur, die Diskusion hier bleibt sachlich....

Mitglied inaktiv - 03.08.2005, 08:01



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Ciao Paula, habe deine und Julias Diskussion mit grossem Interesse gelesen. Ich lebe in Italien und mein Sohn (21 Mo) waechst zweisprachig auf. Mir reicht es, wenn er die deutsche Sprache einigermassen korrekt und fluessig spricht und sie lesen kann. Im Moment ist er noch schweigsam...Er versteht beide Sprachen problemlos, sagt aber nicht mehr als drei, vier Worte. Habe Elke Montanari gelesen, aber meine Erfahrung mit zweisprachigen Kindern ist anders. Sie sprechen zu 95% spaeter (Jungs wie Maedchen). Das kann natuerlich Zufall sein und die kids sind einfach alle langsamer, aber es macht mich schon stutzig. Viele Gruesse Christiane

Mitglied inaktiv - 03.08.2005, 11:37



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also ich kann nur soviel sagen. Wir haben mit unserer Tochter 5 Jahre keine probleme gehabt. Sie spricht beide spachen deutsch/english perfekt. Ich glaube es haengt von den Kindern ab und wie intensive man mit den Kindern redet. Ich finde diese bemerkungen wie z.B. das zweisprachige Kinder langsamer oder schlechter sprechen einfach nur doof. Bei uns im Kika sind viele zweisprachler und viele einsprachler die einen koennen beide sprachen gut und andere nicht, aber es sind auch genug einsprachler die so schlecht sprechen das man nicht versteht oder sie keinen grossen Wortschatz haben. Ja, ich finde dieses Wort sprachverwirrung volkommen fehl am platz, die meisten Kinder sind das bestimmt nicht, die verstehen alles ganzgenau und wissen auch wo welche sprache hingehoert.

Mitglied inaktiv - 03.08.2005, 13:16



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sind ja grundsätzlich komplett und ausschließlich deutschsprachig, durch unseren Umzug nach KAnada aber in einer ausschließlich englisch bzw. FRAnzösischsprachigen Umgebung. Die Schule hat Klassen mit sechs ( junior kindergarten), zwölf ( second grade) und vierzehn Kindern ( foruth grade), bis auf wenige binationale Kinder ausschließlich Kinder m,it englisch als erster Sprache und französisch als zweiter. Meine Erwartung ist die, dass meine kinder ( sind zunächst von französisch befreit, erhalten englisch-Zusatzstunden)mithalten können und ihre Noten nicht negativ durch die Fremdsprache beeinflusst werden, jedenfalls nach dem ersten JAhr. Ich erwarte, dass sie keinerlei Sprachhemmungen entwickeln und genauso den Kontakt zu den KAnadiern aufnehmen wie zu deutschen Kindern zuhause.Soe sollen sich Fernsehfilme und Bücher danach aussuchen, was sie am meisten interessiert, nicht danach, ob es in der einen oder anderen Sprache ist.Und langfristig soll ihr englisch ihnen einen Studienaufenthalt in einem anglophonen LAnd ermöglichen.Ich bin also ganz bescheiden, aber bei vielen Kollegenkindern klappt das ziemlich gut, verwirrenderweise am besten bei denen, die schon öfter im Ausland gelebt haben und für die englisch nicht die erste Frendsprache ist. Benedikte

Mitglied inaktiv - 04.08.2005, 04:33



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Wir erziehen "künstlich" zweisprachig D/E. Ich erwarte, da wir Deutsche sind und in Deutschland leben, daß meine Kinder weitestgehend perfekt Deutsch sprechen und die Fremdsprache auf hohem Niveau verstehen und einigermaßen gut sprechen. Dies scheint bisher - altersgemäß - auch alles der Fall zu sein. Die große Tochter (6 J.) hat recht früh angefangen zu sprechen, die kleine (4 J.) recht spät und tut sich auch schwerer in beiden Sprachen. Silvia

Mitglied inaktiv - 04.08.2005, 08:50



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Yasmina (4) hat relativ spaet angefangen zu sprechen, wobei sie ausschliesslich spanisch gesprochen hat. Sie hat das Deutsche fast immer ignoriert. Wohingegen ihre Freundin mit einem Jahr beide Sprachen akzentfrei in ganzen Saetzen sprechen konnte. Der Unterschied jetzt: Die Freundin spricht kein einziges Wort Deutsch mehr. Yasmina spricht auf Nachfrage Deutsch. Was ich mir wuensche? Das Yasmina beide Sprachen sicher und fehlerfrei beherrscht und lesen und schreiben kann. Yasminas Deutsch ist noch zu schlecht, die Aussprache miserabel. Da fuer uns die Situation sich jetzt umkehrt durch den Umzug nach Deutschland, wird Deutsch zur starken Sprache werden. Momentan sind wir noch gespannt, wie es sich entwickelt. Ich werde aber das Schulmaterial mitnehmen von der hiesigen Vorschule, um selbst zuhause mit ihr die spanische Sprache zu ueben. Familiensprache wird in Deutschland aber spanisch sein. LG Stephie

Mitglied inaktiv - 05.08.2005, 12:42



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hallo, also bei meinen beiden toechtern laeuft das eigentlich bis jetzt gut. sie wachsen 3-sprachig auf. die grosse ist 5 und spricht alle drei sprachen sehr gut. natuerlich macht sie manchmal fehler. zum sprechen angefangen hat sie sehr frueh, genauso wie ihre kleine schwester, die die drei sprachen schon sehr gut unterscheiden kann. aber mit sprachverwirrung hat das nichts zu tun. mir geht es ja jetzt (nach 8 jahren im ausland) auch schon so, dass mir manche worte einfach nicht sofort auf deutsch einfallen. aber das heisst doch nicht ,dass man die sprache nicht kann bzw dass eine sprachverwirrung besteht. in einer rein deutschsprachigen umgebung ist das auch kein problem, man passt sich ja wieder an. dasselbe kann ich vor allem an meiner grossen sehen. wenn sie mit ihren grosseltern zusammen ist die kein franzoesisch sprechen, spricht sie nur deutsch, mit mir spricht sie deutsch und nimmt manchmal auch ein frz wort her, wenn ihr das deutsche gerade nicht einfaellt. fuer mich ist sprachverwirrung kein problem bei mehrsprachigen kindern. selbst wenn sie die sprachen nicht total perfekt koennen, haben sie doch ein viel besseres gefuehl fuer sie und koennen diese sprachen viel leichter durch aufenthalte in den verschiedenen laendern perfektionieren. lg lisl

Mitglied inaktiv - 08.08.2005, 12:33



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Also ich dachte eigentlich, dass zweisprachige Kinder allgemein später anfangen zu sprechen. So hab ich´s gelesen und so scheints bei uns auch zu sein. Meine grosse Tochter (8Jahre) hat momentan mehr Wortschatz im Spanischen, wendet das Deutsche aber mit mir korrekt an. Sie ist langsamer wenn sie Deutsch liest. Aber das finde ich in Ordnung. Ich tue halt was ich kann, um ihren Wortschatz zu bereichern. In der Schule lernt sie jetzt englisch, dass fasst sie wesentlich schneller als ihre Klassenkameraden auf. Wenn sie englisch spricht, hat sie interessanterweise einen deutschen Akzent. Also insgesamt lernen Billinguells wohl langsamer Sprechen, haben aber dafür den Vorteil, dass ihr Gehirn auf das Erlernen weiterer Sprachen programmiert ist. Liebe Grüsse, Yvonne

Mitglied inaktiv - 13.08.2005, 15:24



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Tja, vielleicht fangen zweisprachig aufwachsende Kinder tatsächlich später zu reden an, aber ist das wirklich negativ? Ich höre immer wieder, dass Kinder die später anfangen mit Sprechen sehr viel sauberer sprechen und nicht so sehr diese klassische Babysprache verwenden um sich auszudrücken sondern saubere Sätze oder Wörter. Ausserdem bin ich selbst zweisprachig aufgewachsen und mir ist das Lernen von Sprachen nie schwer gefallen. Ich hab mal gelesen, dass Kinder die zweisprachig aufwachsen sehr viel leichter mit neuen Vokabeln und der Aussprache umgehen können und bei mir war das definitiv so. Früher sagte man auch, Kinder die auf zwei Schulen gehen würden in keiner so recht Erfolg haben und überfordert sein. Auch das war nicht der Fall bei mir. Ich habe die sechsjährige griechische Grundschule besucht, deutsches Gymi, dann Abi und dann Studium. Überfordert war ich nicht und besonders begabt war ich auch nicht. Ich denke diese ganzen Stories mit das bewirkt dies und jenes, sind immer mit Vorsicht zu geniessen. Es könnte sein, das ganz andere Faktoren eine Rolle spielen wie die Lage im Elternhaus oder einfach nur individuelle Talente und Eigenschaften des Kindes. Ich weiss noch, wie in der 4.Klasse jemand vom Oberschulamt an einem Info-Abend für Eltern zu weiterführenden Schulen meiner Mutter gesagt hat, sie solle mich trotz spitzen Noten auf die Real- oder Hauptschule schicken, weil ich früher oder später Probleme bei der Sprache bekommen würde. Prompt habe ich die beste Orientierungsarbeit in Deutsch geschrieben und bin TROTZDEM aufs Gymi gegangen und dort hab ich in Deutsch mit 12 Punkten (1,75) abgeschlossen. Also, soviel zu Experten und ihren Ratschlägen und Theorien. Es sollte doch jeder einfach nur sein Kind anschauen und urteilen, alles andere ist meiner Meinung nach Expertenmüll. Übrigens wächst meine Tochter auch zweisprachig auf, ist 11 Monate und sagt schon deutsche und griechische Worte, kann zwischen beiden Sprachen unterscheiden und versteht auch Aufforderungen auf beiden Sprachen. Ihre deutsche Freundin (ein ganz süsses gleichaltriges Mädel) wächst "einsprachig" auf und ... redet noch kein Wort! In diesem Sinne, ab in den Müll mit Expertenmeinungen, v.a. von denen, die selbst nicht zweisprachig aufgewachsen sind oder Kinder haben die zweisprachig aufwachsen. LG Sofia

Mitglied inaktiv - 17.08.2005, 08:16