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Suche Tipps + Erfahrungen zu neuer Sprachumgebung mit 5,4,2,0 Jahren

Thema: Suche Tipps + Erfahrungen zu neuer Sprachumgebung mit 5,4,2,0 Jahren

Hallo, wir ziehen für einige Jahre um (wichtig, mit Rückkehr!). Die Kinder sind 5,4,2,0. Ich und meine Mann sind deutsch, sprechen deutsch, bisher sind die Kinder einsprachig in Deutschland aufgewachsen. Nun gehen wir ins Land X. in Land X spricht man Sprache A und B, dort wo wir sind, vor allem B. Die drei älteren Kinder werden im neuen Kindergarten mit Sprache B und Englisch konfrontiert werden, der Kindergarten ist ganztags und bilingual. Wir sprechen/schreiben als Eltern Deutsch, Englisch, etwas B und gar nicht A, ich kann aber alle Sprachen gut lesend verstehen (hörend mittelgut). Zuhause würden wir natürlich weiterhin ausschließlich Deutsch sprechen, damit die Kinder bei der Rückkehr möglichst wenige Probleme der Re-Integration haben. Aber nun zu den Fragen: Wie können wir den Kindern die Integration und die Re-Integration möglichst leicht machen (2 der Kinder werden auch im Land X eingeschult werden und dort 1-2 Jahre zur Schule gehen) Mit welchen Problemen müssen wir rechnen in den verschiedenen Altersstufen? Worauf müssen wir achten?

Mitglied inaktiv - 17.08.2011, 10:08



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Gibt es in der Naehe keine Deutsche Schule?

von germanit1 am 17.08.2011, 17:22



Antwort auf Beitrag von germanit1

Es gibt eine, die ist aber weit außerhalb und dort kommen die Kinder auch im Unterricht mit der Umgebungssprache kaum in Kontakt. Und wir wollen auch nicht in einer rein deutschsprachigen Gemeinschaft im Ausland wohnen - dazu gehen wir nicht weg (auch wir als Eltern nicht). Gerade in diesem Alter, in dem die Kinder sich noch verhältnismäßig schnell auf eine neue Sprache einlassen können, finde ich das nicht gut. Auch wenn die Rückkehr geplant und wahrscheinlich ist, kann es immer passieren, dass wir doch noch länger dableiben. Und dann sollten sie doch wenigstens eine der Landessprachen beherrschen (ohne sie dann noch mühsam in der Schule lernen zu müssen).

Mitglied inaktiv - 17.08.2011, 18:46



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Ich sehe das Problem nicht. Wenn ihr doch zuhause Deutsch sprecht, die Verwandtschaft Deutsch spricht und ihr zudem noch ein paar dt. Buecher lest, dann ist doch Deutsch gar kein Problem. Die Kinder werden es beherrschen und jederzeit nach Dtl. zurueck koennen. Dass sie dann evtl. ein Schuljahr wiederholen muessten, liegt meist nicht an der Sprache sondern an anderen Sachen, wie Fremdsprachen, Geschichte usw.. Das haengt vom Land ab, wo ihr dann herkommt und auch von der Klasse. Die Umgebungssprache werden alle Kinder ganz schnell erlernen, dazu muss man als Eltern, nach meiner Erfahrung, nichts beitragen. Man neigt als Eltern gern dazu sich mehr Gedanken als noetig zu machen. Kinder gehen mit Veraenderungen ganz anders um. Meine Kinder (14, 6, 3) finden es super von Haus aus zwei Sprachen zu koennen. Meine Grosse lernt noch Franzoesisch dazu in der Schule und mein Sohn Spanisch. Auch in den zu erlernenden Fremdsprachen sind sie relativ schnell auf einem recht gutem Level und trauen sich auch zu sprechen. Ich finde das erstaunlich und bewundenswert, denn selber habe ich nie eine in der Schule gelernte Fremdsprache anwenden koennen.

von Cata am 18.08.2011, 01:50



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Wegen der deutschen Sprachkenntnisse müsst Ihr Euch keine Gedanken machen, wenn Ihr zuhause deutsch sprecht. Schaut, dass Ihr genügend deutsche Bücher, Filme, CDs usw. dabei habt. Die beiden großen Kinder tun sich evtl. etwas schwer, die beiden kleinen werden leicht zu integrieren sein. Welche Sprachen sind es denn? Je weiter die neue Sprache von Deutsch entfernt ist, desto schwieriger wird es für die Kinder. Englisch lernen sie relativ leicht, insofern könnte eine Option sein, dass Ihr Eure Kinder auf eine englischsprachige internationale Schule schickt, sofern es das gibt. Gut ist es für den Erwerb der neuen Sprache, wenn Ihr nicht zu sehr im Deutschen-Ghetto lebt. Aus eigener Erfahrung kann ich Euch jedoch sagen, dass es in manchen Ländern gar nicht so leicht ist, dem zu entgehen. Es gibt oft gar nicht so viele Wohnmöglichkeiten auf westlichem Standard, so dass sich dort viele Ausländer tummeln, oder die Vermieter wollen nur ungern an Ausländer vermieten. Ich lebe seit 1 1/2 Jahren in Nordostchina. Unsere chinesischen Nachbarn sind alle sehr nett, aber wir können uns nur ganz rudimentär verständigen. Ich kann nicht gut genug Chinesisch, die Nachbarn kein Englisch. Die Nachbarskinder sind den ganzen Tag im Kindergarten, so dass auch nur begrenzter Kontakt mit ihnen möglich ist. Insofern spielen meine Kinder außerhalb des Kindergartens fast nur mit deutschen Kindern. Sie sind jedoch mittlerweile die einzigen Ausländer in ihren Kindergartengruppen und haben dort auch Anschluss. Meine große Tochter hatte mit fast vier Jahren hier einen sehr schweren Start, die Mittlere war erst 18 Monate alt und hat in beiden Sprachen gleichzeitig gesprochen. Hauptvermittlerin für Chinesisch ist unsere Kinderfrau und dann der Kindergarten. Allerdings tendieren die Erzieherinnen oft dazu, mit ausländischen Kindern Englisch zu sprechen, obwohl meine das gar nicht konnten. Sehr wichtig war für den positiven Zugang zur neuen Sprache, dass ich auch Chinesisch lerne und ich sie sieht, dass ich auch oft nichts verstehe, aber man doch irgendwie durchkommt und jeden Tag etwas mehr lernt. Es ist eine tolle Erfahrung und trotz des schwierigen ersten Halbjahres möchte ich diese Erfahrung nicht missen. Meine große Tochter packt auch schon gedanklich den Container für den nächsten Auslandsaufenthalt, obwohl wir ja noch hier sind.

von Astrid18 am 18.08.2011, 08:34



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Schliesse mich meinen Vorrednerinnen an. Wir sind ebenfalls in einem Land, wo sogar drei nicht-deutsche Sprachen gesprochen werden (Schweiz, also franzoesisch, italienisch und schwyzerduetsch), wir wohnen im fr. Teil. Mein Sohn (8 4. Klase)geht in eine fr./eng. Schule, wir sprechen zuhause deutsch. Ich achte darauf, dass mein Sohn auch auf deutsch liest und dass wir das ein oder andere Diktat mit ihm schreiben (insbesondere Grossschreibung der Substantive muss man eben ueben, da es die nur im Deutschen gibt). Wir haben auch das zweite Schuljahr bei der Deutschen Fernschule (so unter Google) gemacht, so dass mein Sohn eine zertifizierte Grundausbildung hat. Bei dem Alter Eurer Kinder sollte die Rueckkehr nach Deutschland kein grosses Problem sein, da sie ja noch weit vor dem Uebertritt in die weiterfuehrende Schule passieren wird. Das ist der einzige Fall, von dem ich bisweilen gehoert habe, wo es zu Problemen kommen kann, wenn ein Kind im 4. Schuljahr zurueckkehrt und nicht rechtzeitig vor den Uebertrittsarbeiten das Niveau im Deutschen wiedererlangt. Also, viel Spass in "X" (ist es vielleicht Belgien?). Gruss FM

von Foreignmother am 18.08.2011, 11:01



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Hallöchen! Wir leben seit über fünf Jahren im Ausland (waren in Lettland und sind derzeit in Ungarn). Unsere Tochter besucht eine Internationale Schule. Als wir nach Lettland zogen konnte sie kein Wort englisch. Nach drei Monaten konnte sie schon sprechen und viel verstehen! Wichtig für die Integration ist, dass du deine Kinder ermutigst, andere Kinder nach Hause einzuladen für playdates. Auch wenn sie sich nicht "verstehen", aber halt mögen. Unsere Tochter hatte bisher keine Probleme, sich einzufügen und neue Freunde zu finden. Unser Sohn (in Lettland geboren) geht derzeit in eine ungarische Kita und ist auch super zufrieden (obwohl er nix versteht). Er redet schon einige Worte ungarisch, versteht aber mehr englisch (obwohl er das gar nicht kann!). Genießt eure Zeit im Ausland! Es ist wirklich eine tolle Erfahrung! Viele Grüße aus dem furchtbar heißen Ungarn, Moni

von MamaMon1 am 19.08.2011, 14:14



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Warum machst du so ein Geheimnis daraus, in welches Land ihr ziehen wollt und um welche Sprachen es geht ?

von montpelle am 19.08.2011, 19:21



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Kinder lernen in der Regel 'spielend'. Kontakt mit Kindern in der Freizeit ist wichtig. Innerhalb von wenigen Monaten werden die Kinder die neue Sprache weitgehendst aus dem FF koennen. Dadurch, dass die Umgebungssprache ja ueberall anders ist (auch TV) wird das echt schnell gehen. (Je nach Land:) Es gibt duenne Buecher fuer Leseanfaenger (fangen mit 2 Wort Saetzen quasi an) und die sind recht billig, bzw gibts vielleicht auch Bibliotheken. Und ihr koennt ja schon jetzt mit ein paar Floskeln anfangen, die ihnen im taeglichen Leben begegnen werden. Viel Glueck!

von Lizziline am 20.08.2011, 06:33