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Schwedisch - Schwedisch/Englisches Kauderwelsch - Deutsch

Thema: Schwedisch - Schwedisch/Englisches Kauderwelsch - Deutsch

Hallo, ich bin schwanger mit unserem ersten Kind, ziemlich früh schwanger sogar aber mache mir schon jetzt Gedanken um die Sprachproblematik. Ich lebe seit 2 Jahren in Schweden, mein Mann ist Schwede. Mein Schwedisch ist gut, aber nicht perfekt - grammatische fehler und Verhaspler stehen an der Tagesordnung. Als wir uns kennengelernt haben, haben wir nur englisch miteinander gesprochen, da ich kein Schwedisch beherrschte und er kein deutsch. Ich arbeite in einem deutschen Umfeld und mit einigen deutschen Frauen zusammen die auch mit Schweden verheiratet sind und Kinder haben. Unterschied hier ist jedoch, dass die Familiensprache ganz klar schwedisch oder deutsch ist. Daheim sprechen wir momentan ein englisch/schwedisch/deutsches Kauderwelsch. Ich muss sagen ich komme selbst aus einer Mischehe ... mein Vater englischssprachig und meine Mutter deutschsprachig und daheim haben die beiden auch immer einen Mischmasch gesprochen und ich hab sie ausgelacht als Kind, hatte aber keine Probleme damit. Eben weil es wahrscheinlich nur 2 Sprachen waren und keine dritte mit reingemischt. Was sollen wir tun, sollen wir nun schon vor der Geburt versuchen nur schwedisch zu sprechen? Aber ganz ehrlich, ob mein schwedisch nun wirklich vorbildlich ist? Wie macht man das überhaupt? Man spricht also mit dem Kind immer nur seine eigene Muttersprache wie ich das verstanden habe, in unserem Fall ... Papa = schwedisch (+ schwedisch ist Umgebungssprache) Mama (ich) = deutsch (+ deutsche Geschichten, lieder, Erzählungen, etc.) Aber was wenn ich mit meinem Mann spreche. Dann in gebrochenem Schwedisch oder besser Englisch? Was wenn ich mit anderen Leuten spreche, wird das nicht verwirrend für das Kind wenn Mama wechselt? Gerade am Beginn?

von smultron am 23.03.2012, 06:58



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Guten Morgen! Die Konstellation, daß jeder von Euch siene Muttersprache mit dem Kind spricht, ist schon mal gut. Wie sieht es jetzt mit der Familiensprache aus? KLann Dein Mann deutsch oder versteht er es wenigstens??? Dann könntet Ihr die Nicht-Umgebungssprache zDeutsch zur Familiensprache machen, also untereinander Deutsch sprechen. Wenn er es nur versteht, könntest Du deutsch reden und er in DSchwedisch antworten, so entwickelt sich ja Eure gegenseitige Sprache auch weiter. Daß dein Schwedisch oder sein Deutschdabei nicht fehlerfrei ist, macht nichts - mein Mann ist Däne und spricht fließend, aber mit Felern Deutsch, das hat keinen Einfluß auf das Deutsch meiner Töchter gehabt. Genauso wenig wie mein Dänisch sie gepärgt hat, da ist ja eh die umgebung sehr stark. Solltet Ihr das nicht können und die 3. Sprache Englisch als Familiensprache beibehalten, dann tut das, aber mischt nicht!!! Du bist zwar eins der (mirselten vorgekommenen ) Beispiele dafür,daß auch das gut gehen kann, aber wieso woltl Ihr es schwerer machen als sein muß? Es gibt genug Familien,die mit Mischmasch und unzureichenden Sprachkenntnissen in einer (meist der Nicht-Umgebungs)Sprache kämpfen - dafür müßt Ihr Euch ja nicht noch Voraussetzubngen extra schaffen. Ich persönlich habe von Anfang an Deutsch mit meinen Kindern gesprochen, essei denn, es waren Dänen zugegen. Es hat meine Töchter mie gestört oder am Deutschlernen gehindert, daß ich aus Höflichkeit in die Umgebungssprache wechsele, wenn wir andere einbeziehen wollen. In einer Supermarktschlange, im Bus oder sonstwo rede ich deutsch mit den Mädchen,aber sowie ein Däne dazugehören soll - die Verkäuferin im Laden, die uns bedient, der Freund, der uns besucht, das Kind auf dem Spielplatz, das sich uns nähert - dann wurde Dänisch gesprochen. Kinder können das sehr gut trennen. Genauso kann dein Kind ohne Verwirrung trennen,daß Vater und Mutter Englisch miteinander reden, uz "mir" (also dem Kind) aber jeder seine Sprache. Sorg dafür, daß vor allem Deine Sprache viel, viel gehört und gesprochen wird. Findet die Regelung, die Euch gut liegt - jetzt, noch ohne kennt, könnt Ihr ja einiegs ausprobieren. Wer die natürlichste Lösung für seine Familie gefunden hat, bleibt auch am besten dabei und wirkt auf dsas Kind am authentischsten - das ist ein guter Ausgangspunkt. Nur Mut, das kommt ganz von selber! Alles GUte für die nähere Zukunft - Ursel, DK

von DK-Ursel am 23.03.2012, 07:29



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Danke für deinen Rat! Bei dem Vorschlag, dass mein Mann schwedisch spricht und ich deutsch mit ihm musste ich ganz viel Grinsen. Er hatte 3 Jahre deutsch in der Schule, kann aber nicht sprechen. So wie er aber immer die Ohren aufstellt, wenn ich deutsch am Telefon spreche, glaub ich manchmal er versteht mehr als er zugibt. Das Problem mit englisch ist auch, dass unser beider englisch sicher nicht grammatikalisch perfekt ist und ich will ja meinem Kind keine "falsche" Sprache lernen. ich glaube ich werde mal meinem Männe vorschlagen dass wir es schon vor der Geburt probieren eine lösung zu finden. Am besten gefällt mir, dass ich deutsch rede und er schwedisch antwortet .... falls das geht, muss ihm wohl ein wenig Deutschnachhilfe geben. ich muss noch die witzigste Anekdote erzählen, die mir aus Kindertagen in Erinnerung geblieben ist im Bezug auf Sprache: Mein Vater sprach lange nur sehr gebrochenes Deutsch, hatte sich aber bemüht. Eines Tages, wollte er meine Mutter bitten ihm die Haarbürste zu reichen und sagte "Gabi, gibst du mir mal eben die Brüste?" Ich war 8 Jahre alt und hab mir fast in die Hosen gemacht vor lachen, so witzig fand ich die Aussage. Mein Vater, sehr konservativ, war sehr peinlich berührt. :))))

von smultron am 23.03.2012, 08:48



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Hej! Hihi, das ist wirklich eine netteAnekdote - und sei Dir sicher, Du wirst viele davon noch mit Eurem Kind erleben. (Schreib sie auf wie auch einsprachigen Kindermund, wir nehmen uns das manchmal vor und amüsieren uns köstlich - und manche Wortschöpfung ist sogar ihren festen Bestandteil in unseren ansonsten doch ziemlich getrennt gehaltenen Sprachen gefunden!) Auch mein Mann - auf Deiutsch - und ich auf - auf Dänisch - haben sicher viele solcher Klopfer gebracht. Wir haben zu Beginn unserer Bekanntschaft und näheren Beziehung auch englisch miteinander gesprochen, allerdings dann auf Deutsch umgeschaltet, als mein Mann nach Dtld. zog und die Sprache darum besser lernen wollte. Umgekehrt habe ich nicht zuhause Dänisch gesprochen, als wir dann hierherzogen - und heute bin ich froh darüber, weil wir somit Deutsch als Familiensprache haben. Es ist erwiesen, daß dies bei der mehrsprachigen Erziehung sehr hilfreich ist. Man hat ja sozusagen eine deutsche Oase geschaffen, i ndie die Kinder nach einem dänischen Alltag zurückkehren (auch wenn der Vater dann Dänisch mit ihnen spricht). Gerade wenn Dein Kind da ist, kann Dein Mann sich ja noch viel Anfangsdeutsch abhören. Denn mit einem kleinen Kind redet man ja einfach und deutlich. Ich bin gespannt, wie es dann bei Euch läuft - bleib also doch bitte iher und erzähle ab und zu, was Ihr so macht und wie ihr Euch einigen könnt. Alles Gute - Ursel, DK

von DK-Ursel am 23.03.2012, 09:40



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Hallo, wir haben die gleichen 3 Sprachen zuhause, aber in etwas anderer Konstellation: Also, ich Deutsch als Muttersprache, mein Mann Englisch, dann wohnen wir Beide seit vielen Jahren jetzt in Schweden, sprechen es fliessend aber eben nicht perfekt - ich fuehle mich immer noch relativ unsicher wenn ich emotionale Dinge auf Schwedisch ausdruecken soll - bevorzuge da Englisch. Wir haben 2 Kinder, 3.5 und 1.5 Jahre. Ich spreche Deutsch mit ihnen, mein Mann Englisch. Mein Mann und ich sprechen einen ziemlichen Kauderwelsch miteinander - urspruenglich wollten wir eine Woche Deutsch und eine Woche Englisch reden, aber das klappt irgendwie nur so halb. Unsere ältere Tochter scheint dies nicht zu stören, sie redet trotzdem relativ konsequent Deutsch mit mir und Englisch mit meinem Mann und immer mehr Schwedisch mit ihrer kleinen Schwester. Ich persönlich glaube es ist wichtig, dass Vater und Mutter das Kind immer in der gleichen Sprache ansprechen und dann ist es wahrscheinlich nicht so wichtig wie Papa und Mama untereinander sprechen. Ich finde uebrigens auch dass es wichtig ist, dass Du eine gute Kommunikationsbasis mit Deinem Partner hast - manche Dinge des Alltags gehen einfach viel schlechter in einer Sprache, die man einfach nicht ganz perfekt beherrscht. Und es ist ja auch wichtig, dass Ihr Euch stressfrei verständigen könnt. Wir haben uns am Anfang auch Sorgen ueber das Sprachenwirrwar gemacht, aber es geht besser als wir gedacht haben. Hoffentlich habt Ihr gerade auch so schönes fruehlingshaftes Wetter. Lg und ein schönes Wochenende, Alexandra

von baby_im_juli am 23.03.2012, 14:41



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So wars auch bei mir; Mann Schwede, ich deutsch, unterhalten haben wir uns auf englisch. Und das gab keine Probleme, auch als die Kinder kamen. Ich habe deutsch mit ihnen gesprochen, Papa schwedisch. Und Papa und ich englisch. Beide Kinder sprechen sehr gut deutsch und schwedisch und beide verstehen auch englisch (sprechen es aber nicht). Das ist überhaupt nicht verwirrend für die Kinder. Bleibe bei der Sprache, in der du dich mit deinem Mann am besten ausdrücken kannst denn besonders nach dem ersten Kind ist es wichtig, dass dann die Kommunikation zwischen den Eltern stimmt. Mittlerweile spreche ich ganz gut schwedisch aber ich unterhalte mich immernoch auf englisch mit dem Papa :-) Ist halt gewohnheit. Gruss aus Norrköping, Jennifer, Ian & Sean

von JenL am 23.03.2012, 18:33