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Kind lernt Landessprache nicht

Thema: Kind lernt Landessprache nicht

Hallo, als erfahrene Eltern von zwei- oder mehrsprachigen Kindern bin ich an Eurer Meinung interessiert. Bekannte von mir leben in Deutschland in einer deutsch-italienischen Partnerschaft. Der deutsche Partner spricht fließend italienisch, die italienische Partnerin fließend deutsch. Ihr gemeinsames Kind lassen sie nun ausschließlich in italienischer Sprache aufwachsen. Das Kind ist fast drei und versteht seine deutsche Verwandtschaft kaum und kann erst Recht nicht mit ihnen deutsch sprechen. Italienisch spricht er anscheinend sehr gut. Wir hatten gehofft, dass das Kind mit 3 in einen deutschsprachigen Kindergarten kommt und so aufholen kann. Nun ist ein zweites Kind unterwegs und es scheint geplant zu sein, dass auch der Große weiter zu Hause bleibt. Ich finde es großartig, dass das Kind so gut die Sprache seiner Mutter beherrscht. Aber er wird doch Nachteile haben, wenn er - spätestens mit der Schulpflicht - deutsch fast wie eine Fremdsprache neu erwerben muss. Selbst falls die Familie planen sollte, langfristig in Italien zu leben, finde ich es merkwürdig. Beide Eltern sind gebildete Menschen, ich gehe also von einer bewussten Entscheidung aus. Meine Frage ist nun, ob es Erkenntnisse gibt, dass in früher Kindheit lieber eine Sprache konzentriert vermittelt werden sollte? Oder wenn nicht, wie Ihr das einordnet. Mit tut das Kind leid und auch ein wenig die deutsche Verwandtschaft, die tatsächlich bei Besuchen kaum mit dem Kind kommunizieren können. Ich weiß, dass Kinder Sprachen viel schneller erwerben als Erwachsene, aber dennoch ist es für das Kind doch ein vollkommen unnötiger Nachteil, die Landessprache nicht zu erlernen, oder? Vielen Dank für Eure Einschätzungen! LG, Alexandra

von Alexandra12 am 05.03.2020, 22:42



Antwort auf Beitrag von Alexandra12

Hallo! Auch im Schulalter ist es durchaus möglich, die Landessprache perfekt zu erlernen. Ist nicht mal schwer. Geht schnell, und dann übernimmt Deutsch auch wirklich schnell die Rolle als "Haupt"sprache. Sieht man unter anderem an den Kindern, die frisch aus dem Ausland in deutsche Schulen kommen. Mit unter 10 Jahren geht das ganz schnell, die Kinder sind sogar akzentfrei. Eine andere Frage beschäftigt mich aber in dem Zusammenhang: Das Kind, um das es geht, lebt ja in D, und hat lebende Verwandtschaft, die Deutsch spricht. Wenn die Verwandtschaft nicht mit dem Kind kommunizieren kann wegen der Sprache, sind die wohl nie da? Das Kind scheint wohl auch sonst keine Kontakte außer Mama und Papa zu haben, oder? Das wäre mit 3 Jahren schon wichtig, öfters mal mit anderen Kindern zu spielen. Da wäre auch ein positiver Nebeneffekt, dass das Kind die deutsche Sprache ganz "spielerisch" erlernt.

von Ivdazo am 06.03.2020, 02:36



Antwort auf Beitrag von Ivdazo

Die Verwandtschaft wohnt weiter weg und ist entsprechend selten da. Die Mutter besucht mit dem Kind regelmäßig einen Spielkreis, aber ich weiß nicht, ob er da viel Kontakt zu anderen Kindern aufbaut. Die Mutter ist schon sehr "beschützen". Man kann kaum mit ihr ins Gespräch kommen, weil sie eigentlich nur mit dem Kind beschäftigt ist...

von Alexandra12 am 06.03.2020, 07:37



Antwort auf Beitrag von Ivdazo

Zitat: „Auch im Schulalter ist es durchaus möglich, die Landessprache perfekt zu erlernen. Ist nicht mal schwer. Geht schnell, und dann übernimmt Deutsch auch wirklich schnell die Rolle als "Haupt"sprache. Sieht man unter anderem an den Kindern, die frisch aus dem Ausland in deutsche Schulen kommen. Mit unter 10 Jahren geht das ganz schnell, die Kinder sind sogar akzentfrei.“ Nein , das stimmt nicht immer! Habe 3 x den Gegenbeweis im Hause. Aber das scheint ka eher die Ausnahme zu sein . Allerding ist das Kind noch so jung , da würde ich mir keine Gedanken machen , denn es kommt ja nun das Alter in dem Spielplätze interessant werden oder auch Sportverein.... Wenn die Mutter angeleitet wird Unter Menschen mit dem Kind zu gehen , dann kommt die Umgebungssprache schon noch bis Schuleintritt. Das Kind nur das letzte Jahr in den Kindergarten zu geben reicht auch - vorher ist die Familie eigentlich besser. Und dann kommt ja immer noch - andere Sprache , andere Kultur dazu - das passt ja auch nicht immer und das zu verstehen ist für ein fast dreijähriges Kind unmöglich ( und vermutlich beängstigend)

von reblaus am 06.03.2020, 08:49



Antwort auf Beitrag von reblaus

Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel. ;-) Du hast Recht, es gibt sicherlich Kinder, bei denen es nicht so einfach ist, aus welchen Gründen auch immer. Bei den meisten geht es aber mehr oder weniger gut. Vor allem bei einem Kind, das immer wieder mal mit der Landessprache in Berührung kommt, würde ich mir keine Sorgen machen.

von Ivdazo am 06.03.2020, 09:48



Antwort auf Beitrag von Ivdazo

Hej! ichschließe mich an: Zumal die Eltern ja auch sprachlich umschalten können,wennsie merken,e s geht nichht. Siescheinen dan nSchilderung nach ja sehr bewußt mit dem Kidn umzugehen. Und was das "Beschützen" angeht: Das machtm an beim ersten Kind oft - aber wenn sie jetzt nchein Kind erwartet, legt sich das schnell, auchdie mutter hat nur begrenzt Zeit. Übrigens erinnere ich mich noch sehr an den Rat einer Nachbarin, die manchmal zu uns zum Kopieren kam und die dann unverhohlen deutlich den Rat gab, mit meiner tochter Dänsich zu sprechen, sie rede ja gar nicht und das sei doch wichtig. Meine Tochter quasselte wie ein Wasserfall, in 2 Sprachen, allerdings nicht mit Fremden ,da klappte sie zu wie eine Auster. Wie ich zu dem damaligen Zeitpunktdem Kind hätte (gutes) Dänisch beibringensollen,war und ist mir bis heute ein Rätsel, das waralles sprachlich bei mir eher rudimentär. Aber Außenstehende wissen ja bekanntlich jede Menge besser und fremde Kinder erziehen geht immer leichter als die eigenen, dasweiß ich inzwischen auch Also ruhig Blut, das wird schon. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 06.03.2020, 10:40



Antwort auf Beitrag von Alexandra12

Hallo, vielen Dank für Eure Einschätzungen. Ich bin ein bisschen beruhigt. Richtig verstehen kann ich es trotzdem nicht. Es ist ja ein Unterschied, ob man gezwungenermaßen erst später eine Sprache lernt, weil man erst dann ins Ausland zieht oder im eigenen Land die Landessprache nicht vermittelt. Es ist für mich gefühlt schon ein größerer Nachteil für das Kind, wenn er erst im Schulalter deutsch lernt, wenn sowieso alles neu ist. Täte mir leid, wenn er dadurch einen schlechten Start hat, weil es eben so unnötig ist. Schüchtern waren und sind meine Kinder auch, wenn "Fremde" da waren, hat es immer erst mal gedauert, bis sie Kontakt aufgenommen haben. Der Junge wirkt aber ganz vergnügt. Aber selbst in Anwesenheit der deutschen Verwandtschaft sprechen sie nur italienisch mit ihm. Ich hatte gehofft, dass hier einige Eltern es erklären können, warum es vorteilhaft ist, die Kinder erst mal nur in einer Sprache aufwachsen zu lassen... Na ja, vielleicht frage ich sie bei nächster Gelegenheit einfach mal... Vielen Dank Euch noch einmal!

von Alexandra12 am 08.03.2020, 07:36



Antwort auf Beitrag von Alexandra12

Hej! ich vermute mal, das kan nDir keiner erklären, weil es das nicht per se ist, da hast Du schon Recht. Allerdings weiß ich von einer Mailingmutter, die zuhause mit ihren Kindern ihre Sprache sprach,der Vater seine und die Kinder bekamen bestenfalls beim Einkaugffen u.ä. mal die Umgebungssprachre mit, daß diese dann schon im KIGA sehr übermächtig wurde und sie heftig gegensteuern mußten. Ein guter Grundstock in der Nicht-Umgebungssprache istalso Gold wert, denn ab einem Alter, wo sie kinder mit nach Hause bringen oder eben andere ins Haus kommen, wird die Zeit sehr knapp für jede Sprache,die dieanderen nichtverstehen. Auch wenn sie dabei bleiben (wollen), immer und vor allen Italienisch mit ihrem Kind zu sprechen, auf Dauer ist das eben schwierig und oft nicht machbar. Vermutlich haben sie eben Sorge, daß das Italienisch zu schnell verschwindet. Gerade beim Thema Sprache habe ich mir jede Einmischung, wennsie denn mal kam, gündlich verbeten, eben weil ich wußte,daß diese Menschen niemals mit mehreren Sprachen jongliert hatten = leben MUSSTEN. es ist auch hier im großen Forum zu beobachten,daß jemand, der enie Mehrsprachenforum anderswo als hierstellt, ganz andere Antworten / Ansochten bekomtm als hier, weil dort eben alle von ihren einsprachigen Erfahungenausgehen und es schade, schlimm, schwierig finden, wenn jemand die Landessprache nicht stantapede spricht. Daß mehrsprachige Familien oft in einer ganz anderen Lebenssituation stecken (und übrigens nicht nur sprachlich), KANN da niemand nachvollziehen. Das ist schade - aber auch nachvollziehbar.. Nur sollte man sich dann auch "kluger" Ratschläge enthalten. Wie wäre Dein Rat, Deine Sorge, Deine Meinung, wenn beide Eltern kein Deutsch sprächen - eben nicht gut genug - um sie ans Kind zu bringen,wenn beide Eltern wie im Fal lder Mailinglistenmutter sich für ihre Sprache zuständig fühlten und nicht dafür,dem Kind eine Fremdsprache beizubringen? Das Thema hat eben viele Aspekte. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 08.03.2020, 10:16



Antwort auf Beitrag von Alexandra12

Hallo, ich finde es durchaus sinnvoll erst mal die "schwächere" Sprache zu lernen und festigen. Das ist eben nicht die Umgebungssprache/Landessprache. Und etwas zu "später lernen": Mein Großer zog (mit mir) in die USA da war er 14. Ein rein deutsches/bayerisches Kind, das englisch sprachige Aupairs vorher hatte, das war's aber auch schon. Jetzt ist er 20 und vollkommen 2-sprachig, mündlich wie schriftlich 100%. Wobei ich finde, dass sein Deutsch im "Erwachsenenvokabular" sogar inzwischen etwas hinterher hinkt, weil viel seltener angewendet. Mein "Kleiner" ist 18 und im Großen und Ganzen ebenso, wobei hier das Deutsch eher schlechter ist als Englisch. Und er hat immerhin bis zur 6. Klasse ein deutsches Gymnasium besucht. Zuhause spreche ich deutsch mit den Kindern, wir schauen deutsche Filme, schreiben meistens untereinander auf Deutsch. es ist also im Alltag präsent. Fazit: das wird schon, wenn das Kind in die Schule kommt geht das in Null-Komme-Nix! D

von desireekk am 09.03.2020, 19:10



Antwort auf Beitrag von Alexandra12

Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass alle anderen Sprachen erfolgreich erlernbar sind, wenn die Muttersprache gefestigt und ein stabiles Fundament darstellt. Wie bei einem Hausbau: wichtig ist, dass das Fundament richtig und stabil sitzt. In dem Text ging es darum, dass Eltern, die schon in der zweiten, dritten, vierten Generation in Deutschland leben die Muttersprache selber nicht mehr richtig beherrschen und den Kindern nur ein Mischmasch aus Deutsch und mangelhafter Muttersprache beibringen, was dazu führt, dass die Kinder die Umgebungssprache nie richtig gut lernen können... ich habe dieses Phänomen oft bei türkischstämmigen Kindern erlebt. Beim Zuhören habe ich feststellen müssen, dass kaum ein Satz vollständig auf einer Sprache gesagt wird und man sich immer wieder der anderen Sprache bediente, weil der Wortschatz fehlte. daher wurde Eltern empfohlen ihre Muttersprache bei dem Kind zunächst zu festigen. Auch ich sehe hier die Vorteile und praktiziere es genauso. Das Englische kommt ganz ohne mein Zutun. Mittlerweile wendet sie sich manchmal an mich auf Englisch.. Lg

von DiLee am 10.03.2020, 19:52



Antwort auf Beitrag von DiLee

Hej Dilee! Zum Glück unterscheidest Du selbst, denn manche Kinder haben eben 2 Eltern mit 2 versch. Muttersprachen - und schon stimmt die Theorie der Schlauen nur bedingt. Denn mir wäre im Traum nicht eingefallen, auf Deutsch mit meinen Kindern zu verzichten, und dem Dänischen konnten sie ja kaum entgehen, schon gar nicht mit einem dän. Vater nud seiner Verwandtschaft drumherum. Beid em rat, die Muttersprache(n) zu festigen, geht es eben genau darum, daß man seinem Kind aller-allermeistens in seiner eigenen Muttersprache die besten Strrukturen, Wortschatz etc. mitgeben kann. Und DAS ist wichtig für das Erlernen jeder weiteren Sprache, denn wer kein Sprachphantasie hat, wer keinen großen Wortschatz und keine halbwegs ordentliche Einsicht in die richtige Grammatik seiner (einen?) Muttersprache hat, hat es sehr schwer, andere Sprachen zu lernen. Daraus kann man nun aber nicht folgern, daß bitte-danke (im Gegensatz zu früher, wo es aller-allermeistens hieß, man solle erstmal doe Landessprache vermitteln) in einer bilingualen Familie nur noch 1 Sprache gesprochen werden sollte, um eben diese eine Sprache zu festigen und zu fördern. Kinder, die in bilingualen Familien leben, haben oft ebenso wenig eine Wahl wie ihre Eltern, eben in diesen zwei Sprachen zu leben, und wenn die Landessprache nicht eine von den beiden Sprachenist , kommt die eben (meistens später) dazu. Und keinesfalls ist/sind deshalb ihre Sprache/n zwangsläzufig unterentwickelt. Du sprichst selbst diejenigen an, die schon in mehreren Generationen hier leben und weder die eine noch die andere Sprache gut (genug) können. Da haben natürlich die Eltern irgendwo ihre Verantwortung verpaßt, ihnen wenigstens ihre Muttersprache (meistens ja dieselbe -Türkisch, Russisch o.ä.) weiterzugeben. Und wenn sie sie elbst nicht mehr gut genug konnten, waren es eben ihre Eltern , also die Eltern der Großeltern der heutigen Kinder, die dies verpaßt haben. Die ersten Einwanderer in Dtld. haben leider - auch unter dem gesellschaftl .Druck "wir sind hier in Dtld., hier wird Deutsch gesprochen!" - oft versucht, sich die dt. Sprache so schnell wie möglich anzueignen, was aber leider nicht einfach ist. Dabei geht dann auch zuhause viel Muttersprache verloren,wen nwir auch bedenken , daß es kein Satelitten-TV, kein Internet, etc. gab. Oder sie hielten sich eben zu sehr in ihren "Ghettos" unter ihren Landsleuten auf, was auch eine gesellschaftl .Frage ist, denn wer sich in einem Land fremd und nicht angenommen fühlt oder wer wie die meisten früehr glaubt, er kehre ja bald wieder zurück in die Heimat, der sucht sich seinesgleichen. Das wiederum fördert dann auch nicht die Landessprache. Es gibt also viele Gründe, warum man eine Sprache nicht gut lernt. Und der Rat, daß erst die Muttersprache gut gelernt sein soll, soll eigentlich eher dem bisherigen Credo widersprechen, doch bitte sofort die Landessprache zu vermitteln (ohne Rücksicht darauf, daß vielen dies ja gar nicht möglich ist!). Es soll denen den Rücken stärken, die trotz wohlmeinender Ratschläge dabei bleiben, ihre eigene Sprache zu sprechen und nicht die Landessprache. Weil das DER Weg ist, andere Muttersprachen und/oder Fremdsprachen gut zu lernen. Es schadet Kindern nicht, 2-3 (Mutter-)Sprachen parallel zu lernen, von denen gibt es viele. Es ist aber auch nicht dramatisch, wenn die 2. Sprache (so früh wie möglich, aber eben erst später) dazu kommt. Jeder muß das seinen Lebensbedingungen anpassen, denn meistens haben bilinguale Paare ja keine andere Wahl als daß jeder für seine Sprache am besten, umfassendstens und kompetentesten verantwortlich und zuständig. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 10.03.2020, 23:37



Antwort auf Beitrag von Alexandra12

ich vermute, dahinten liegt der bewusste Wunsch der Kinder, Italienisch nicht zur schwachen Sprache zu machen. deswegen auch die Entscheidung gegen die Kita. falsch ist dabei nichts. ich kenne viele mehrsprachige Menschen, die im Ausland Kindheit erlebt haben, Deutsch in der Schule und jetzt akzentfrei beide Sprachen in voller Fülle erleben. ja. ich beneide die Familien aus meinem Kulturkreis, wo die Kinder bis Kita / Vorschule zu Hause waren. diese Kinder unterhalten sich mit mir selbstverständlich in meiner Sprache. einige von ihnen hatten Sprachförderung in der Vorschule / ersten Klasse. bis zum Grundschulende war dieses Nachteil komplett verwachsen bei den Spätaussidlern (meine Freundin kam mit 10 nach Deutschland. ihre Schwester mit 16) gibt es bei beiden keinen Akzent und kein Nachteil in der Sprache. beide haben studiert, beide arbeite und haben gute Familien, die Kinder wachsen 2 sprachig auf. auf Kits wird weitgehend verzichtet. Kinder dieser Mädels sprechen mit leichtem Akzent. die kleine Schwester der beiden kam mit 8 nach Deutschland und hat in der Muttersprache ein leichtes Akzent. ein Opa im Freundeskreis spricht Deutsch mit starken Akzent und einem sehr eingeschränkten Vokabular. er wuchs nach dem Krieg als deutscher Junge in Sibirien auf. er sprach bis zur Schule nur Deutsch, das ganze Dorf waren Deutsche die im Krieg umgesiedelt wurden. er hörte Russisch bei der Einschulung das erste mal. aber Schule, Studium und Arbeit dort haben seine Muttersprache so verdrängt, dass er hier wie ein Ausländer spricht. Kind ist 3, die Mutter geht mit ihm zur Spielgruppe. ja. die Schule wird am Anfang schwierig. Erfahrungsgemäß sind fitte Kinder mit Deutsch als Fremdsprache in der dritten Klasse weiter, als die rein deutsche Kinder aus schwierigen Familien oder nicht so fitte aus Familien, wo die Kinder viel aber falsches und einfacheres Deutsch gehört haben. in meinen Augen machen sie alles richtig. für Deutsch ist dann die Gesellschaft zuständig in den bunt gemischten Gegenden ist es kein Problem problematisch ist es nur für die Kinder aus Ghetto-ähnlichen-Bezirken. das wird gerade bei Italienisch wahrscheinlich nicht der Fall.

von lubasha am 11.03.2020, 10:32



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ich vermute, dahinten liegt der bewusste Wunsch der Kinder, Italienisch nicht zur schwachen Sprache zu machen. deswegen auch die Entscheidung gegen die Kita. falsch ist dabei nichts. ich kenne viele mehrsprachige Menschen, die im Ausland Kindheit erlebt haben, Deutsch in der Schule und jetzt akzentfrei beide Sprachen in voller Fülle erleben. ja. ich beneide die Familien aus meinem Kulturkreis, wo die Kinder bis Kita / Vorschule zu Hause waren. diese Kinder unterhalten sich mit mir selbstverständlich in meiner Sprache. einige von ihnen hatten Sprachförderung in der Vorschule / ersten Klasse. bis zum Grundschulende war dieses Nachteil komplett verwachsen bei den Spätaussidlern (meine Freundin kam mit 10 nach Deutschland. ihre Schwester mit 16) gibt es bei beiden keinen Akzent und kein Nachteil in der Sprache. beide haben studiert, beide arbeite und haben gute Familien, die Kinder wachsen 2 sprachig auf. auf Kits wird weitgehend verzichtet. Kinder dieser Mädels sprechen mit leichtem Akzent. die kleine Schwester der beiden kam mit 8 nach Deutschland und hat in der Muttersprache ein leichtes Akzent. ein Opa im Freundeskreis spricht Deutsch mit starken Akzent und einem sehr eingeschränkten Vokabular. er wuchs nach dem Krieg als deutscher Junge in Sibirien auf. er sprach bis zur Schule nur Deutsch, das ganze Dorf waren Deutsche die im Krieg umgesiedelt wurden. er hörte Russisch bei der Einschulung das erste mal. aber Schule, Studium und Arbeit dort haben seine Muttersprache so verdrängt, dass er hier wie ein Ausländer spricht. Kind ist 3, die Mutter geht mit ihm zur Spielgruppe. ja. die Schule wird am Anfang schwierig. Erfahrungsgemäß sind fitte Kinder mit Deutsch als Fremdsprache in der dritten Klasse weiter, als die rein deutsche Kinder aus schwierigen Familien oder nicht so fitte aus Familien, wo die Kinder viel aber falsches und einfacheres Deutsch gehört haben. in meinen Augen machen sie alles richtig. für Deutsch ist dann die Gesellschaft zuständig in den bunt gemischten Gegenden ist es kein Problem problematisch ist es nur für die Kinder aus Ghetto-ähnlichen-Bezirken. das wird gerade bei Italienisch wahrscheinlich nicht der Fall.

von lubasha am 11.03.2020, 10:32