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Schulpflicht für deutsche Kinder im Ausland ?

Thema: Schulpflicht für deutsche Kinder im Ausland ?

Wer kann mir dazu etwas raten? Unsere Jungs müssen nächstes Jahr in Schule, aber wir möchten ja so bald es geht Auswandern. (Land steht noch nicht fest...vornehmlich spanisch- oder englischsparchig) Wo kann ich mich für die einzelnen Länder informieren? Wer weiß wie das ist, wenn man die Kinder privat unterrichten lassen möchte? Welche Länder sind Euch bekannt, in denen es deratige Bildungsformen gibt (es gibt das bestimmt mehr Facetten, als mir gerade einfallen)? Vielleicht könntet Ihr kurz beschreiben wie das bei Euch ist oder war, bzw sein wird. (Land bitte nicht vergessen ;-) ) Ich danke Euch fürs Lesen und Beantworten. Frauke

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 12:42



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Hej ! Wenn Ihr Euch fest im Ausland niederlaßt, unterliegt Ihr den dortigen Gesetzen. Sprich: Ein Amerikaner oder Däne, in deren ländern es keine Schulplflicht, sondern "nur" Unterrichtspflicht gibt, können in Dtld. nicht leben, ohne ihre Kinder in die Schule zu schicken. Hier in DK wie gesagt nur Unterrichtspflicht, aber kaum jemand nimmt das wahr, weil ja alle voll berufstätig sind, insofern sind die meisten Kinder schon vor dem Schulleben uid nach Schulschluß - meist mittags - auch noch fremdbetreut. Neben der Berufstätigkeit der Eltern zählt sicher auch noch das starke soziale Bewußssein. Dänen (Skandinavier?) setzen sehr auf das Gemeinschaftswohl, Gemeinschaftsgefühl etc. -- Individualismus ist eher verpönt und Anderssein verdächtig, auch deshalb ist es für einen Dänen fast undenkbar, sein Kind nicht in die Schule --- und so gesehen auch andere Institutionen, Einrichtungen, vereine, Clubs etc. - zu schicken. Privatskolen, hier meistens als Friskoler, haben in den letzten Jahren vermehrten Zulauf. Gruß Ursel, DK --- mit Erfahrung mit 2 Kindern in der dörflichen Kommunalschule, jetzt dörflichen friskole und 1 öffentlichen Gymnasium

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 12:53



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Hallo Ursel! Du meinst daß man wenn man als Deutsche Deuschland verläßt, die deutsche Schulpflicht auch verläßt? Hast Du vielleicht irgend eine Idee wo das "gesetzlich" niedergeschrieben ist? Deine Frauke

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 14:26



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Nee, hab ich nicht, und googlen o.ä. kannst Du sicher sogar besser als ich. Aber es ist nunmal so: Du läßt Dich woanders angemeldet nieder, also fest (wie ich bereits schreib), dann unterliegst Du der dortigen Gesetzgebung, und das gilt nicht nur für die Schulpflicht. Meine Kinder könnte ich also hier in Dk auch zuhause unterrichten. Meine Kinder könnten hier auch Schulen besuchen, die evtl. in Dtld. nicht erlaubt wären. Ich selber habe nach dänischem Recht geheiratet, d.h. für uns reichte es, in eine krichliche Trauung vornehmen zu lassen - nix Standesamt (wie in Dtld.). Und genaus beziehe ich hier schließlich nach dänischen Gesetzen Kindergeld, Lohn, Krankenversicherungsleistungen (oder eben nicht), fahre ich Auto, adoptiere ich Kinder, halte ich Hunde, undundund Es gelten die Landes Gesetze, vielerorts ja für sogar Touristen! Voraussetzung ist der feste Wohnsitz, der Dich der jeweils dortigen Gesetzgebung unterwirft. Wie gesagt --- Türken, Dänen, Afrikaner, die nach Dtld. einwandern,. unterliegen ja auch der deutschen Schul-Gesetzgebung, egal ob bei ihnen anderes erlaubt ist oder nicht!!! Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 16:49



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Hast Du nicht den fall der Deuitschen verfolgt, die in Amerika Asyl bekamen, weil sie die deutsche Sculpflicht nicht anerkennen wollten? Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 16:50



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http://www.stern.de/tv/sterntv/usa-gewaehren-deutschen-politisches-asyl-vor-schulpflicht-geflohen-1540138.html

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 16:54



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hallo du stellst ziemlich vage, d.h. große fragen. zunächst aber: die schulpflicht für kinder richtet sich allein nach dem dauerhaften, festen wohnsitz. wenn man also als touri "deutschland verlässt" besteht selbstredend auch für diese kinder weiterhin schulpflicht nach deutschem recht. wenn du komplett ins ausland ziehst, inklusive wohnortänderung usw., dann gelten die dort geltenden gesetze für euch. und dies sind extrem unterschiedlich, je nach land. wenn es spanischsprachig ist: in ganz lateinamerika besteht m.w.strikte schulpflicht, d.h. nicht "nur" unterrichtspflicht, sondern schulgebot. in den usa aber nicht, dort gibt es sehr viel home schooling. und "privat" kann ja auch sehr, sehr vieles heißen: privatlehrer/in, privatschule, privat selbst... lg paula

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 15:12



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Danke Paula! Entschuldigung, daß die Fragen sehr weiträumig waren. Wir wollen schon ganz weg hier! Südamerika (außer Brasilien) nehmen wir nun unter die Lupe. Allerdings haben wir dann, wenn wir genügend Geld haben, eben Kinder, die dann im Schulalter sind. Und daher meine Gedanken über die Schulpflichtigkeit oder Unterrichtspflichtigkeit. Kannst Du mir mehr über Südamerika (Dein Land) erzählen? Neben Schule was wäre für Familien Deiner Meinung noch wichtig sich Gedanken zu machen bzw Erkudigungen vorher einzuholen? (entschuldigung .. für meinen Satzbau ... habe hier gerade ein paar kapmfhähne ..

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 17:53



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hallo ich kenne argentinien, chile und uruguay sehr gut, da ich gewissermaßen von dort stamme. aber ich wüsste echt nicht, was ich dir hier so in ein paar absätzen sagen sollte. lg paula

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 19:36



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Mein Mann und ich wollen eine Liste mit Fragen und Punkten zusammenstellen, dürfte ich sie Dir als PN schicken, wenn wir fertig sind? Was Du weißt könntest Du vielleicht und beantworten. Ich wäre Dir sehr dankbar, Deine Frauke

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 20:27



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ich weiß nicht. könnt ihr machen. aber ich hab den eindruck, ihr stellt euch das alles etwas naiv vor. überlegt doch mal umgekehrt: wenn euch jemand nach deutschland fragt - könntet ihr guten gewissens in wenigen absätzen und entlang einer checkliste was verbindliches sagen? ich schau mir aber eure liste mal an und kann dazu vielleicht was sinnvolles sagen. lg paula ps: es gibt sicher für "auswanderer" ne menge foren im netz zum austausch und informieren. das ist sicher länderspezifisch organisiert. z.B. für argentinien: http://www.argentina-argentinien.com/argentinien-forum/

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 20:55



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Sorry, wenn ich das so schreibe, aber ich finde, eure Form des Auswanderns erinnert so an die Fernsehsendungen, wo die Leute immer scheitern. Ich würde doch nur in ein Land gehen, dass ich auch schon mal bereist habe, wo ich auch eine Jobmöglichkeit habe und auch schon die Sprache spreche. Was hilft es euch, ein bischen über die Länder zu lesen und vor Ort ist man dann ganz anderen Bedingungen ausgesetzt. Und wenn ich in ein anderes Land ziehe, warum können die Kinder dann nicht dort in die Schule, ist doch der beste Weg, kontakte zu knüpfen, die Sprache zu perfektionieren...

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 21:11



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Das waren auch meine Gedanken beim Lesen dieses Beitrages. Eure Vorstellungen klingen ziemlich naiv. Man kann doch nicht mit dem Finger auf der Landkarte ein Land aussuchen, in dem man vielleicht mal leben möchte und sich dann ein bisschen Theorie dazu anlesen. Seid Ihr denn jemals in Eurem Leben gereist? Ich meine damit nicht Mallorca oder meinetwegen auch die Copa Cabana als Pauschaltourist, sondern wart Ihr längere Zeit auf eigene Faust in etwas exotischeren Ländern unterwegs? Seid Ihr dort abseits der der touristischen Pfade unterwegs gewesen, habt mal in die Seitenstrassen geguckt? Gerade Südamerika ist kein einfacher Kontinent, da würde ich persönlich nur hingehen, wenn ich da schon Kontakte und weitreichende Kenntnisse der Kultur und Sprache habe. Auswandern mit Familie sollte man nur, wenn man das Land schon lange gut kennt und eine gewisse Liebe dazu entwickelt hat oder wenn man einen guten expat contract hat. Silvia

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 21:41



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Hej allesammen! Also, ich weiß nicht, ob man das wirklich so sagen kann: Auswandern würde ich nur, wenn ich das Land schon kenne oder die Sprache oder Kontakte habe etc. Wenn es danach geht, wandert keiner mehr aus. Gerade in den wirtschaftlich sehr guten (aber gerade aufgrund der Wirtschaftskrise natürlich auch in Dk beendeten) Jahren der nahen Vergangenheit sind sehr viele Familien nach DK, in die Schweiz etc. ausgewandert - eben auch mit Kindern. Und ganz ehrlich: Ja, ich bin sehr , sehr oft und ganz anders als ein Tourist nach DK gekommen, bevor ich mich mit meinem Mann hier niedergelassen habe - ich war ja in der dänischen Familie. Und habe Land, Leute und Sprache doch erst wirklich kennengelernt, als ich hier lebte. Selbst als Schwiegertochter im Hause, selbst bei regelmäßigen Aufenthalten erlebt man ein Land nie hautnah - man kehrt ja wieder zurück in sein anderes. Man lebt sein Leben nichtmal als Familienmitglied auf Zeit in diesem Land so, wie wenn man es wirklich als Auswanderer tut. Von daer gibt es die perfekte Vorbereitung nicht - das ist wie beim Kinderkriegen: Egal wieviel man liest und hört --- hinterher ist es ganz anders! ABER ein bißchen naiv scheint mir diese Form der Vorbereitung hier durchaus zu sein. Rechtliche Fragen kann man kaum über Forenmitglieder abklären - den ndie widersprechen sich, kennen Falsches etc. Und Sympathien etc. -- naja, frag mal 10 nach einem guten Arzt und Du bekommst 10 Antworten --- ob dann der Arzt dabei ist, der für DICH gut ist, ist auch nicht sicher. So ist das doch auch mit dem Land. Zugegeben: Eine gewisse, nicht zu romantische Zuneigung sollte man haben, zu Land und Sprache (wie die sich entwickelt, wenn man niemals reell dort war, weiß ich auch nicht). Sprache lernen, Arbeit und evtl. schon Wohnung/Haus finden sollte auch möglichst von zuhause aus geschehen, denn als Ausländer bist Du gerade in den Anfängen nie so gut abgesichert wie die Eingeborenen - und wie gut sind die das???? Und um der Schulpflicht zu entgehen in die Ferne ausweichen? Mag sein, für Euch überwiegt dieser Vorteil die Nachteile, die es auch überall gibt ---- ich halte es eigentlich für fraglich. Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 13.03.2010, 22:00



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fühlen uns aus vielen Gründen in D nicht wohl. Nun sind wir seit 4 Jahren am Länderabklappern (von Besuchen bis zB Zeitung abbonnemieren und lesen). Einfach Sachenpacken und weg ohne sich gründlich vorher erkundigt haben, so stellen wir uns das nicht vor. Auch wollen wir uns vorher im Land natürlich umsehen, aber mit kaum Urlaub und eben nicht unbegrenzen finanziellen Mitteln müssen wir eben von D aus viel Vorarbeit leisten. Sprachliche Vorkenntnisse werden wir schaffen soweit sie nicht vorhanden sind, aber die eigentliche Sprache finde ih lernt man eh im Land selbst. Abeitsmäßig planen wir nicht auf eine Arbeit im Lande selbst angewiesen zu sein! Die finanzielle Seite soll eben stehen und weiter laufen (die Anfänge sind schon hinter uns). Knackpunkt ist eben das Verhältnis von Einkommen und Ausgaben und Rücklagen, das eben auch die Auswahl etwas einschränkt. Klimatisch muß das Land mir eben auch liegen, daher werden wir uns schon vorab eine möglichst lange Zeit als Besucher aufhalten. Auf den mir bekannten Seiten für Auswanderer sind aber Kinder fast immer ausgeklammert, daher dachte ich ich frage mal hier. Danke für Eure Antworten! Vorallem weil Ihr Euch auch so liebe Gedanken macht und eben auch sagt wo Euer Bauchgefühl zwickt :-) Danke!

Mitglied inaktiv - 14.03.2010, 16:27



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Ich denke auch, dass man nicht so verallgemeinernd ueber alle Laender und alle Schulpflichten schreiben kann. Aber wir waren wahrscheinlich bei unserem Auswandern auch etwas "naiv", insofern wuerde ich das Projekt auch nicht gleich verurteilen. Mein Mann hatte zwar in den beiden letzten Laendern (UK und jetzt Schweiz) jeweils ein unbefristetes Jobangebot, war aber in keinem Fall Expat, so dass wir immer als "Locals" angekommen sind. Ich selber habe mir immer wieder neu einen Job suchen muessen, jeweils in einer anderen Sprache, die ich aber beide spreche. Bei der letzten Umsiedlung (in die Schweiz) hatten wir auch unseren Sohn schon, trotzdem habe ich mir keine Gedanken ueber die Schulpflicht gemacht, da ich mir ueberlegt habe, dass ich das von den Behoerden schon erfahren wuerde. Dem war auch so. Wenn Ihr allerdings wirklich in einem neuen Land "ankommen" wollt, solltet Ihr in jedem Fall, egal ob es Schulpflicht gibt oder nicht, Eure Kinder erst einmal die lokale Schule oder zumindest eine Schule mit lokalen Kindern schicken. Falls sich herausstellen sollte, dass das Niveau nicht akzeptabel ist, kann man immer noch (falls vorhanden) auf die Expatgemeinde ausweichen. Schulen sind gute Integrationspunkte und Kinder, die das lokale Schulsystem nicht mitmachen, bleiben haeufig unintegriert (siehe tuerkische Kinder, die in Deutschland nur von ihren Eltern zuhause gehalten werden). Insofern solltest Du Dich vielleicht am besten mit den Erziehungs-/Schulbehoerden der Laender, die Dich interessieren, in Verbindung setzen, da wirst Du die richtigen Informationen erhalten. Gruss FM P.S.: Bei allem Auswandern sollte man sich darueber im Klaren sein, dass man sich selber mitnimmt und dass manche der Probleme, die man bereits im Heimatland hatte, sich in der neuen Heimat auch wieder stellen. Das Gras ist eben immer gruener auf der anderen Seite.

Mitglied inaktiv - 14.03.2010, 19:18



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Denk auch dran, dass ihr eine Aufenthaltserlaubnis fuer das Land braucht. Erkundigt Euch vorher, an welche Bedingungen das geknuepft ist. Wenn du Kontakte zu Familien mit Kindern in einem bestimmten Land suchst, kannst du es mal unter www.couchsurfing.org versuchen. Da gibt es laenderspezifische Gruppen und auch eine Gruppe fuer Familien mit Kindern. Vor kurzem gab es dort auch eine Frage einer Amerikanerin, die mit ihrem Kind fuer eine Weile nach Sued- bzw. Mittelamerika (in ein Land, in dem Spanisch gesprochen wird) ziehen wollte.

Mitglied inaktiv - 14.03.2010, 22:27



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Und als Nachsatz zur Schul- / Unterrichtspflicht : ihr solltet auch bedenken, dass in einigen Laendern der Schuleintritt wesentlich frueher als in Deutschland stattfindet. Stell dir vor das Kind in Deutschland wird aufgrund des Alters oder der Unreife vielleicht erst mit 7 eingeschult und kommt dann in ein Land in dem alle Kinder gleichen Alters schon seit 2 oder 3 Jahren lesen und schreiben - zusaetzlich zur voellig neuen Sprache kommt da ein ungeheurer Lerndruck auf ihn/sie zu, dem ich mein Kind nicht unbedingt aussetzen wollte (wenigstens nicht ohne gut vorbereitet zu sein oder "Auffangmoeglichkeiten" zu schaffen). Viel Erfolg ! LG Katia

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 00:44



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Klar kann man beim Auswandern nicht auf jede Eventualität vorbereitet sein. Aber es ist ein riesiger Unterschied, ob ich mit Familie in die Schweiz oder ein südamerikanischer "Schwellenland" auswandere. Wenn man vorher vielleicht noch nie in einem Land gewesen ist, in denen ganz andere soziale Verhältnisse herrschen, dann ist das schon ein echter Schock. Man muss sich halt nicht nur auf eine völlig andere Mentalität einstellen (komm ich heut nicht, komm ich morgen oder evtl. erst übermorgen), sondern auch darauf, dass der ganze Lebensstil unkonventioneller und einfacher ist. Da gehören u.U. Stromausfälle zur Tagesordnung, Busse und Bahnen fahren ohne Fahrplan, rote Ampeln werden eher als Dekoration betrachtet, in den Wohnungen kreucht und krabbelt es in allen Ecken, auf den Straßen kann man sich - besonders bei Dunkelheit - nur eingeschränkt bewegen, sei es wegen Kriminalität oder metertiefer Löcher im Fußweg und fehlender Straßenlaternen usw. usf. Ich würde wirklich niemanden raten, in ein Land, dass so sehr anders ist als Deutschland auszuwandern, ohne dieses Land wirklich intensiv bereist zu haben. Nicht nur zwei Wochen lang, sondern wiederholt, zu verschiedenen Jahreszeiten. Viele Auswanderer scheitern bereits an Mallorca oder Norwegen und das sind immerhin Länder mit einem hohen Lebensstandard und vergleichbaren Verhältnissen. Wenn man nicht aus wirtschaftlicher Not "fliehen" muss, sondern einfach nur einen Tapetenwechsel und etwas Abenteuer will, dann sollte man das zukünftige Gastland wirklich intensiv prüfen. Silvia

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 08:39



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Hej Silvia! Ich denke, wir sind uns ja alle einig - auf der einen Seite sollte man so einen Schritt natürlich vorbereiten. Auf der anderen Seite wissen wir eben auch alle, daß man sich noch gut vorbereiten kann: Man erlebt immer Überraschungen (übrigens nach meiner Erfahrung auch oft, je besser man die Sprache kann - und somit Feinheiten versteht oder eben nicht.) Selbst die eigene menschliche Seele kann einem Streiche spielen. Ich zumindest habe schon von sehr überraschten Auswanderern gehört, die vorher nie geglaubt hätten, so unter Heimweh zu leiden wie sie es dann taten. Aber das sind Dinge, die man vorher niemals wissen kann. Ich steuere nur inzwischen manchmal gegen diesen "typisch deutschen" Kontrollzwang, der sich m.E. auch aus den merkwürdigen Auswanderersoaps ergibt. In den entsprechenden Foren wird dann über sowas hergezogen ("wie kann man nur so auswandern, so unbedarft????") und verlangt, daß man fast ein Diplom über Land und Leute ablegt, bevor man sich überhaupt ans Auswandern traut. Das ist dann das andere Extrem - und so läuft es ja auch nicht, schon gar nicht erfolgversprechend. Logisch, daß man sich mit Kindern andere Gedanken macht als ohne --- aber immer muß der goldene Mittelweg gefunden werden, und der sieht für jeden auch nochmal anders aus (ein Kontrollfreak braucht mehr Absicherung als der geborene Aenteurer!). Allen einen schönen Wochenanfang - wo immer Ihr seid --- Ursel, DK (sich auch nach fast 20 Jahren Leben hier --- von den Vorbesuchen ganz zu schweigen!) oft noch wundernd, staunend oder Überraschungen erlebend --- oder an ihre Grenzen als Ausländer stoßend....)

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 09:23



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Hallo Ursel, Stimmt, man weiss auch bei allen Vorbereitungen nicht, wie man sich am Ende fuehlt. Wir haben in England auf einmal angefangen, deutsches Brauchtum hochzuschaetzen (wie suuperspiessig!)... Aber ich stimme Euch allen zu: Ein paar Essentials sollte man ueber das Land und die Situation schon wissen, bevor man sich aufmacht, insbesondere mit Kindern im Schulalter. Allerdings bleibt doch ein Teil Abenteuer, der nicht planbar ist. Einen schoenen Wochenanfang vom sonnigen Genfer See, FM

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 10:15



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Meine eigenen Gründe versuche ich immer noch zu definieren, aber immer wieder komme ich auf: Ich komme mit dem Klima hier in D nicht zurecht (daher muß ich schon das Land recht gut testen!) und ich komme mit der deutschen Mentalität nicht klar (obwohl ich nur hier aufgewachsen bin). Mein Traumland, welches ich auch schon besucht habe scheidet aus finanziellen Gründen leider aus (vielleicht würde ich es aufgrund meiner Ausbildung noch schaffen zugelasssen zu werden , aber mit Familie eben nicht) Ja das mit dem früheren Schuleingangsalter ist mir eben bewußt und daher eben auch so meine Überlegungen. Für deutsche Kinder sind die Jungs eher weiter (mit 4 Jahren fangen sie nun ganz langsam mit dem Lesen an). Sprachlich kann ich sie zwar nur mit Vokabeln vorbereiten, aber besser als nichts.(english sind wir zwar weiter als spanisch, aber das liegt an mir, da muß ich nur umschwenken) An den "Schock" der beschrieben wurde habe ich auch gedacht, aber ich habe keine Angst davor, ich sehe es eher als positiven Zugewinn. (Auf der anderen Seite wer lebt schon hier in D mit 5 Personen auf 60 gemieteten qm in denen die Ameisen ihr unwesen treiben; die Wände Risse haben oder bröckeln; es keine Isolierung gibt; die Badewanne kaputt ist, aber nicht austauschbar; es zugig ist.... umziehen kommt nicht in Frage (unbezahlbar hier im Raum und ich wüßte aber auch nicht wohin in D da micht eben nichts hier hällt) Da gäbe es noch viel mehr was hier mehr kaputt als heil ist aus Altersschwäche... Wenn ich hier schon so leben kann, dann mütße ich es anderswo eigentlich auch können, denn das ist ja nicht der Grund warum ich hier weg will -Klima kann ich nicht änbdern und Mentalität auch nicht. Ich bedanke mich auch bei den anderen Schreiberinnen ganz herzlich für Ihre Anregungen und Bedenken! Frauke

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 12:30