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Problem: Muttersprache nicht an die Kinder weitergeben können

Thema: Problem: Muttersprache nicht an die Kinder weitergeben können

Hallo, bin eine rumänische Mama mit 2 Töchtern, eine 3 Jahre alt und eine 7 Monate alt. Bisher habe ich mit den Töchtern nicht rumänisch gesprochen, denn irgendwie fällt mir das schwer. Kennt dieses Problem denn noch jemand aus diesem Forum? Ich weiß, dass es eine Bereicherung ist, den Kindern noch eine Sprache zu vermitteln - und ich mag auch meine Muttersprache. Trotzdem spreche ich ganz spontan immer deutsch mit meinen Kindern und kann mir irgendwie nicht vorstellen, dauernd mit ihnen rumänisch zu sprechen - was sinnvoll wäre, wen sie eine 2. Sprache lernen sollten. Irgendwie habe ich auch ein schlechtes Gewissen, dass ich ihnen die rumänische Sprache nicht vermittle... und sage mir immer, ich kann das ja immer noch machen. Ich selber habe mit 3 Jahren deutsch gelernt und eine deutsche Schule besucht (mit Abitur auf deutsch usw), bin in Deutschland seit 15 Jahren. Mein Mann ist Deutscher und spricht kein Rumänisch. Zur mehrsprachigen Erziehung sagt er: das mußt du selbst wissen. Manchmal denke ich, wenn ich noch andere rumänische Mamis kennen würde, würde ich einen Anreiz haben und doch noch mit den Kindern rumänisch sprechen. Kennt noch jemand dieses Problem?

von c.arme.n am 01.05.2013, 23:12



Antwort auf Beitrag von c.arme.n

Hej Carmen! Nein, ich kenne das Problem nicht - oder doch, aber nur vom Hörensagen. Darf ich Dir trotzdem antworten? Es sieht so aus, als sei Dein Mann nicht allzu sehr daran interessiert, daß seine Kinder zweisprachig aufwachsen, das senkt auch Deine Motivation. Aber das ist beides schade!!! Du weißt selbst, daß Du allein Deinen Kindern dieses Geschenk machen kannst. Wieso willst Du warten bis ... auf was? Je kleiner sie sind, umso leichter ist es. Je früher Du anfängst, umso mehr gewöhnst Du Dich daran, Deine Mutersprachre mit ihnen zu sprechen. Ich selber kann mir nicht vorstellen, nicht Deutsch (in DK) mit meinen Töchtern zu sprechen, aber ich kenne aus anderen Foren wie diesen Mütter, denen es zunächst auch schwerfiel und die manchmal noch später (ermutigt durch andere Mütter) angefangen haben. Leicht war das nicht. Glücklicherweise haben sie manchmal auch Rückmeldungen geschickt, in denen sie erzählten, daß es in der Tat mit jedem Tag besser ging und auch dieKkinder sich langsam daran gewöhnten, daß ihre Mutter nun eine andere Sprache mit ihnen sprach. Denn bedenke: Nicht nur Du (und Dein Mann) muß sich umstellen, auch die Kinder, und das wird ganz bestimmt nicht leichter, wenn die Kinder älter sind. Dann hast Du DA auch noch gegen Widerstände zu kämpfen und es wird Dir quasi noch leichter gemacht, es lieber doch zu lassen. Willst Du das? Dein Positng zeigt doch: NEIN. Also fang jetzt an, versuch, rumänische Bücher und DVDs zu finden (für die Zeit, wenn Du Deine Kinder auch mal TV schauen läßt --- bei uns gab es - wenn überhaupt - z.B. so gut wie nur dt. TV, mit wenigen Ausnahmen). Es kann gut gelingen, aber den Einsatz mußt DU leisten. Und wenn Du bedenkst, daß Du Deinen Kindern ja auch sonst nur Gutes willst, dann fällt es vielleicht auch ein bißchen leichter, ihnen Deine Sprache weiterzugeben. Bleib hier i mForum, lies, wie andere es machen und hol Dir Rat und Unterstützung. Andere rumänische Mütter und Kinder sind natürlich eine Hilfe - aber nicht ausschlaggebend. Wieso könnten Fremde mehr Anreiz bieten als Deine eigenen Kinder????? Nein, DU mußt es wollen DU darfst nicht am Erfolg zweifeln (dafür besteht auch kein Grund) - nur dann kan nes gelingen . Um Gleichgesinnte zu finden, kannst Du Aushänge in Supermärkten, Bibliothek etc. machen - oder Annnoncen aufgeben. Aber verantwortlich bis und bleibst Du! (Ich war und bib übrigens die eiznige dt. Bezugsperson hier un meine Töchter sprechen biede fließend Deutsch., ebenso gut wie Dänisch, und das sprechen sie gut, die Schulnoten belegen es.) Alles Gute ! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 02.05.2013, 08:33



Antwort auf Beitrag von c.arme.n

Hallo Carmen, hast Du denn noch Familie in Rumänien? Telefoniert ihr regelmässig? Irgendwie hört sich das, was Du schreibst, so einsam an - Du bist die einzige weit und breit, die rumänisch spricht? Fehlt Dir denn Deine Muttersprache? Wenn Du sie Deinen Kindern beibringst (bei dem Kleinen hast Du gute Chancen jetzt noch umzustellen, das Große wird dann bestimmt auch mitziehen), bist Du nicht mehr allein damit. Vielleicht lernt ja Dein Mann mit Deinen Kindern mit - bei uns funktioniert das teilweise so: die Erwachsenen lernen die Zweit- und Drittsprache des Kindes leichter, als von einem Erwachsenen. Ich drücke die Daumen und lass von Dir hören! K

von Kacenka am 02.05.2013, 09:48



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hihi, genau das hat meine Große mal zu mir gesagt, als sie zwar schon in die Schule ging, aber noch nicht sehr groß war: "Gut, daß wir auch sprechen, sonst hättest Du ja keinen, der das mit dir macht!" Sie sind ganz shcön, klug, unsere Lütten. Übrigens habe ich eine kollegi naus Rußland hier, die mich sogar beneidet, weil ich immer noch auf Deutsch zähle (und rechne), auch bei der Arbeit --- sie hat ihre Sprache nicht an ihre Kinder weitergegeben und bedauert das inzwischen sehr! Laß es nicht so weit kommen, Carmen! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 02.05.2013, 11:06



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Ich kenne eine Mutter (Eltern Griechen, in Dtl. aufgewachsen), die sich bewusst dagegen entschieden hat, mit ihren Kindern griechisch zu sprechen, weil sie dies nicht als die Sprache ihrer Identität empfindet. Ist es bei dir ähnlich? Leben deine Eltern, habt Ihr Kontakt und können die Deutsch? Mir wäre es wichtig, dass sich meine Kinder mit meinen Eltern unterhalten könnten.

von Geisterfinger am 28.05.2013, 13:37



Antwort auf Beitrag von c.arme.n

Hallo :) Mein Vater kommt aus Peru und meine Mutter ist Deutsche. Mein Vater hat oft versucht mit uns spanisch zu sprechen, damit wir später beide Sprachen können, aber es hat ehrlichgesagt nicht so recht geklappt, weil wir immer Deutsch sprechen wollten. Das lag halt daran, dass alle unsere Freunde im Kindergarten und in der Schule Deutsch gesprochen haben und unsere deutsche Familie natürlich auch. Es ist sicher schön, wenn man zweisprachig aufwächst, aber ich denke, man sollte immer schauen ob es auch für Eltern und Kinder passt und es nicht "erzwingen". Ich denke, wenn es für dich natürlich ist mit den Kindern Deutsch zu reden, belass es dabei und wenn die Kinder später deine Muttersprache lernen möchten, kannst du es ihnen ja immernoch beibringen... Liebe Grüße!

von Mutti20132 am 02.05.2013, 14:12



Antwort auf Beitrag von Mutti20132

Ich finde es sehr ehrenwert von deinem Vater, dass er es versucht hat. Erzwingen kann man das auf keinen Fall nennen. Er hat nur das häufige Problem gehabt, dass er allein auf weiter Front stand. Dies kann man mit der Schaffung eines spanisches Umkreises lösen - dann sind die kindlichen Widerstände geringer.

von Pamo am 02.05.2013, 14:43



Antwort auf Beitrag von Mutti20132

Ich bin zweisprachig aufgewachsen und es war nicht leicht, ich konnte zu einer Zeit keine der 2 Sprachen perfekt. Deshalb habe ich beschlossen mit meinem Kind nur Deutsch zu sprechen. Ich stamme auch aus Rumänien, aber die rumänische Sprache, so schön sie auch klingt, ist keine Weltsprache. Wenn ihr nichts mit Rumänien mehr zu tun habt (wie wir) soll das Kind später selber entscheiden dürfen ob er noch Rumänisch lernen will oder nicht. Das menschliche Hirn kann auch nur eine bestimmte Anzahl an Fremdsprachen aufnehmen und es soll Englisch, Latein etc. sein, da bleibt für Rumänisch noch wenig Platz. Das ist meine ehrliche Meinung, jeder entscheidet natürlich wie er will.

von goldstar1 am 02.05.2013, 18:05



Antwort auf Beitrag von goldstar1

Hej! ich bin wirklich sehr bestürzt über einige Antworten!!! Erstens: Wenn die kinder lieber Deutsch sprechen wollten, hat der Vater in den Babyjahren wohl nicht genug und natürlich seine Sprache an die Kinder vermittelt. In diesen Jahren muß man Kinder nicht zwingen zu lernen, sie tun es einfach - sie können gar nicht anders - aber es muß ihnen natürlich immer wieder angeboten werden, es muß nicht als Frage im Raum stehen (von den Erwachsenen): Wollen wir mal wieder .. - es muß einfach gemacht werden. Dann hätte sich nämlich den Kindern die Frage, was sie mit dem Vater sprechen, gar nicht gestellt - es wäre einfach ganz natürlich so gewesen. Wenn er selber hinter dem gestanden hätte, wäre ihm das auch nicht schwergefallen! Ihr hört doch auch nicht auf, dem Kind die andere Sprache vorzusprechen, es zum Stehen,. laufen zu motivieren, ihm Fahrradfahren beizubringen, mit einem Löffel zu essen,... nur weil das Kind "nicht will". Wer bestimmt denn da bei Euch bei Euch zuhause? Kinder lernen gerne, sie saugen gerade anfangs auf wie kleine Schwämme - man muß aber am Ball bleiben und ihnen vermitteln: "Dies und jenes möchte ich gerne." Dann lernen gerade kleine Kinder auch gern. Denn die diskutieren noch nicht, wieso sie dies oder jenes sollen - das tun erst die Großen, und bei denen ist dann ja immerhin der Grundstock schon gelegt. Nachgeben jedoch ist natürlich immer einfacher, und wenn man als einziger mit der anderen Sprache vielleicht nicht einmal in der erwachsenen Familie viel Zuspruch erhält, dann ist es sicher manchmal schwerer, gegenden Strom zu schwimmen. Dann aber noch die letzte Meinung: "Das menschliche Hirn kann auch nur eine bestimmte Anzahl an Fremdsprachen aufnehmen und es soll Englisch, Latein etc. sein, da bleibt für Rumänisch noch wenig Platz." Das habe ich ja wirklich noch nie gehört - und ich habe schon viel zu diesem Thema gehört, gelesen und erlebt.. Und das diese Meinung auch ein bißchen sehr weit hergeholt ist (um es mal nett zu formulieren), sehen Menschen, die am Thema dran sind, auch sofort an der Wortwahl: Mag sein, wir können nur eine begrenzte Anzahl Fremdsparchen lernen (aber die ist ja nun auch nichf 4 oder 5 begrenzt!, aber wir sprechen doch hiir von MUTTERsprachen, und in der Tat sind 2 Muttersprachen gerade für kleine Kinder absolut kein Problem! Sie lernen sie so wie sie lernen, gleichzeitig zu reden und laufen (und keienr wundert sich darüber). Je jünger die Kinder oder um im Sprachgebrauch dieses Zitats zu bleiben. Gehirn ist, umso besser. Denn nicht nur für die kKnder ist es nach Jahren schwer, plötzlich eine andere Sprache mit der Mutter zu reden, auch für die Mutter selbst - Gewohnheiten sind schwer abzulegen, das wissen wir doch alle!!! Noch was: Hier in diesem Forum haben wir noch nie die eine oder andere Sprache als unwichtiger abgetan, nur weil sie keine Weltsprache ist. Ach du meine Güte, dann müßte dieses kleine DK hier aufhören zu sprechen oder doch lieber gleich Englisch lernen, denn DÄNISCH lernt wirklich niemand, der nicht damit zu tun. Trotzdem hätten meine Kinder, haben kleine Auslandsdänen selbstverständlich Dänisch gelernt - nicht nur, damit sie mit der Familie in DK kommunizieren können, sondern weil sie damit eine 2. Muttersprache, die Sprache und Kultur eines ihrer Eltern lernen. Und wenn wir daran denken, wie in unterdrückten Völkern der Erhalt der eigenen Sprache, sei sie noch so "unwichtig" außerhalb der Grenzen, erkämpft und erlitten, ja wie sogar dafür gestorben wird, dann finde ich diese Bemerkung sehr schlimm. Und egal welche Sprache: Das Gehirn, wenn wir also darauf wieder zurückkommen,profitiert durchaus davon, wenn es mit 2 oder 3 Sprachen herausgefordert und geübt wird. Die unbewußte Einsicht, daß andere Sprachen eben anders sind, ist nicht zu unterschätzen. Die ubewußte Einsicht, daß andere Menschen anders reden, ist nicht zu unterschätzen. Andere, und dann auch Fremdsprachen, werden meistens leichter erfaßt und gelernt als von Einsprachigen. Und letztendlich: Wer sagt denn, daß Rumänisch nicht mal eine große Rolle pielen - spielen könnte für gerade dieses Kind? Ich mag also die Idee überhaupt, daß hier irgendeine Sprache weniger lernenswert ist als eine andere!!! Und ich glaube, da macht dieses Forum auch nicht mit. In diesem Sinne - an die Ausgangsposterin: Versuch, so schnell wie möglich Rumänisch mit Deinen Kindern zu sprechen, je früher, umso besser. Und bald ist es Euch allen liebe Gewohnheit, die gar nicht mehr wegzudenken ist. Alles Gute - Ursel, DK

von DK-Ursel am 02.05.2013, 22:43



Antwort auf Beitrag von goldstar1

Hm, so ein Argument tut schon ganz schön weh - das heisst für mich letztendlich, dass man sich selber, seine Herkunft ein Stück weit leugnet - also nach dem MOtto: ich komme aus einem Land (bin dort aufgewachsen, habe einen bedeutenden Teil meines Lebens dort verbracht), dessen Kultur Du nicht kennen brauchst, ist nicht wichtig. Finde ich aus Sicht der Mutter nicht empfehlenswert, spricht für eine seelische Schieflage, die ich mir für mich selber niemals wünschen würde. Und man gibt sie indirekt dem Kind auch noch weiter, finde ich - dieses Risiko würde ich niemals eingehen wollen. Dann lieber beide Sprachen anbieten und erleben, wie das Kind trotzdem nur eine davon annimmt. K PS: dass man nur eine begrenzte Anzahl von Mutter- oder Fremdsprachen lernen kann ist schlicht falsch - sorry. Da gibt es genug neurobiologische Gegenbeweise. Ablehnung einer Sprache hat soziale (also psychologische)Ursachen, nicht physiologische.

von Kacenka am 03.05.2013, 09:55



Antwort auf Beitrag von Kacenka

Hej kacenka! Ganz genau!!! Wozu Rumänisch, Türkisch, Russisch später lernen? meine Mutter fand ihre eigene Sprache/Kultur offenbar nicht so wichtig, daß sie an uns weitergeben wollte. Und ja, wenne s nun Englisch/Amerikanisch gewesen wäre - DANn hätte sie sich die Mühe gemacht... Dann wäre es auch eher egal gewesen, aber ob wir wollten oder nicht (wobei DAS Argument bei Kleinkindern wirklich nicht zählt - Widerstand kann durch gute Motivation durchaus eingegrenzt werden, und passice Sprachekenntnisse sind immernoch besser als gar keine!) , denn dann wäre es ja auch "nützlich" gewesen. Ach du Schreck - bringen wir (unseren Kindern wirklich nur mit Freude das bei,was ihnen "nützich" sein kann? und woran machen wir das eigentlich fest??? Und geben wir wirklich auch so leicht auf, wenn die Kinder bei "nützlichen" Dingen verweigern? Ichb in Bibliothekarin und akzeptiere durchaus, daß manche Menschen weniger gern lesen als andere, trotzdem habe ich mich immer dafür eingesetzt, daß Bücher an JEDES Kind herabgebracht wird. Solange sie sich eben noch nicht "dagegen whren können", ist es doch eine wunderbare Art, Kindern lesen nahezubringen, indem man sie dem ständig (durch Vorlesen) aussetzt. mancher kommt ohne das an Bücher - so wie ich. Andere brauchendie "Anleitung", so wie meine Jüngste. und der Einsatz hat sich gelohnt,a uch wenn sie bei weitem nicht so viel liest wie die Große. Hätte ich da auch sagen sollen? Ach, armes Kind, du magst nicht lesen? Dann farvel Bücher und guten Tag Fernseher? Nee. Wir vermitteln unseren Kindern auch viel von dem, was wir wichtig finden, gerade in den ersten Jahren. Und dagegen kann sich kein Kind wehren, lächel, das ist einfach so. Es kommt also natürlich auf die Einstellung der Eltern an, ob ihre Kinder eine weitere Muttersprache lernen oder nicht. Wenn wir das wollen, wenn wir dahinterstehen, dann haben wir bereits sehr gute Chancen! Gruß Ursel, DK Es mag noch so viele "logische" Gründe dafür geben (ich kenne eigentlich aber keinen): Gefühlt ist das schmerzlich und traurig. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 03.05.2013, 10:12



Antwort auf Beitrag von c.arme.n

DK-Ursel, bitte nicht übertreiben!!! Ich spreche aus eigener Erfahrung, bin zweisprachig aufgewachsen, weil ich es musste. Dafür spreche ich jetzt 5 Sprachen und habe auch noch Medizin studiert (was auch fast als neue Fremdsprache gilt), jedoch ist dann der Wortschatz bei der 3-ten und 4-ten Fremdsprache viel geringer. Was ist mit den Menschen die nicht so sprachbegabt sind. Ich kenne Kinder, die die Muttersprache nicht sprechen wollen, obwohl die Eltern das für nötig halten. Warum zwingen? Ich kenne Kinder in der Klasse meines Sohnes, die schlecht in Deutsch sind , weil sie zu Hause nur die Muttersprache sprechen. Und ich wertete Rumänisch nicht ab, schrieb sogar, dass diese Sprache schön klingt. Also, lassen Sie die Kirche im Dorf und akzeptieren Sie auch andere Meinungen!

von goldstar1 am 03.05.2013, 08:51



Antwort auf Beitrag von goldstar1

Hej! Das tue ich. Aber von Zwang sind wir doch weit entfernt, wenn wir unseren Kindern vermitteln, daß in unserer Familie mehr als 1 Sprache gesprochen wird. Wennwir unsere Sprachen sprechen, bieten wir das ebenso an wie das Mittagessen,das wir kochen - ohne jedesmal vorher den Speiseplan absegnen zu lassen. Und wenn das Kind zu irgendeinem Zeitpunkt entscheidet (?), nur die Umgebungssprache zu sprechen, wir aber bei unserer Sprache bleiben, dann bleibt eben das Angebot bestehen. Und der passive Gebrauch der Sprache wird unterstützt. Kinder, die nicht sprachbegabt sind, können durchaus 2 Muttersprachen lernen. Auch dafür gibt es Beweise. Mag sein, sie argumentieren nicht so brilliant in beiden Muttersprachen - das täten sie bei einer eben auch nicht. Für sie ist dann Sprache oft schlichtweg Kommunikationsmittel - Sprachbegabung hin oder er, während sie für andere dann Medium sind. ich habe 2 flieend zweisprachige Töchter, beide sicherauch sprachbegabt, aber die eine weitaus weniger sprachinteressiert als die andere. das merkt man durchaus, das ist auch oaky, denn nicht jeder Mensch, der "zufällig" mit 2 Sprachen aufwächst, muß dies zum Zentrum seines (Lern-)Lebens machen! Genauso wie nicht jeder sozial veranlagte Mensch einen sozial Beruf ergreifen muß. Das hat mit der Fähigkeit, 2 MUTTERsprachen zu lernen, nichts zu tun. Wenn man sich (wie ich) in vielen Foren wie diesen umhört und viele mehrsprachige Familien mit den unterschiedlichsten Kombinationen kennt, dann kennt man viele Unterscihede - und ja, da gibt es dann auch Kinder, die sich (irgendwann) verweigern, warum auch immer, oder Eltern, die es dranstecken, die nicht motiviert sind, die ... ABER: In einem Forum wie diesem, in einem Beitrag wie diesem, wo sich eine Mutter Hilfe sucht, finde ich es grundverkehrt, ihr den Mut quasi abzusprechen und ihr zum Abwarten zu raten. Woher soll sie den Mut dann nehmen,wenn die Kinder sich wirklich weigern? Welche Widerstände trifft sie denn jetzt? Nur den eigenen! Den sollte sie ja nun wirklich selbst überwinden können. Denn selbst den der Kinder kann man überwinden - Kinder lernen wie erwähnrt gerne, und Muttersprache lernen, geht auf viele angenehme Weisen und tut nicht weh. Man kann ja motivieren! Sich selbst, aber auch die kinder. Nichts anderes versuchen wir auch in diesem Forum. Wenn jemand hier nicht Mut gemacht wird, wenn jemand hier nicht unterstützt wird und wenn wir hier nicht von der Regel statt der Ausnahme ausgehen, dann können wir auch gleich die einsprachigen Nachbarn fragen, die sowieso gegendie mehrsprachliche Erziehung sind, denn die Argumente sind dann die gleichen! Die Kinder, die zuhause nur die Muttersprache hören, sind nicht deshalb schlecht in Deutsch. Sie sind schecht in Deutsch, weil sie vermutlich zu wenig mit der deutschen Sprache in Kontakt kommen - das geschieht in Kindereinrichtungen, beim Einkaufen, bei Hobbies im Land, in der Umgebung. Stichwort Integration - nicht Sprache zuhause. Fällt dies weg,dann allerdings bleibt Deutsch auf der Strecke. Ich bezweifele allerdings, daß dies dann Familien sind, die einen guten Beitrag zur Erlernung der deutschen Sprache leisten könnten, denn in Fällen, wo Sprache wichtig genommen wird, wird dann auch darauf geachtet, daß die Umgebungssprache nicht zu kurz kommt. Mein Patenkind mit 2 dt. Eltern hieruzlande hat beim KIGA-Eintritt noch nicht viel Dänisch gesprochen und es blitzschnell gelernt, auch wenn die Pädagogen zunächst skpetisch waren. Aber da sind die Eltern eben auch aufgeschlossen gegenüber der Landessprache, sprechen sie sehr gut und HÄTTEN ihm sie durchaus beibringen können. Sie wissen aber, wie man Kinder fördert und tun dies auf mannigfaltige Weise - trotzdem wird zuhause eben nur Deutsch gesprochen - was sonst? Also: Was ich eigentlich nur sagen will, daß manche Ihrer Aussagen stimmen mag, nur die Ursachen sind oft anders. Diffenrenzierte Betrachtung statt verallgemeinerugn heißt das Zauberwort. Ich akzeptiere andere Meinungen, aber nicht falsche Argumente! Gruß Ursel, DK P.S.: Rumänisch nicht zu vermitteln, weil es keine Weltsprache ist, ist in meinen Augen durchaus eine Abwertung - auch wenn die Aussage, "keine Weltsprache" zutrifft. Genauso wehren wir uns hier in diesem aber auch in anderen Foren doch dagegen, daß die Umwelt es als "toll" empfindet, wenn unsere Kinder Deutsch oder Englisch als 2. Sprache haben, und die Nase rümpfen, wenn die 2. Muttersprache Türkisch oder eben Rumänisch ist. Jede (Mutter)Sprache hat dieselbe Berechtigung, ob ich sie als Fremdsprache lerne, mag von anderen Faktoren abhängen, als Muttersprache ist sie zunächst einfach mal gegeben. Keiner wählt doch seine Muttersprache ab, weil sie nicht Weltsprache ist! Das ist eben kein Argument, diese Muttersprache nicht weiterzugeben. Denn nicht zu vergessen: Sprache ist ja nicht nur Sprache, Muttersprache ist auch Kultur, und vieles wird unseren Kindern verständlicher, wenn sie die Sprache, die ein Elternteil anders als die übrigens spricht, kennen. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 03.05.2013, 09:23



Antwort auf Beitrag von c.arme.n

Zuerst: es gibt keinen "zwingenden" Grund, dass deine Tochter Rumänisch lernt! Sie braucht das Rumänische offensichtlich nicht im Alltag (wenn du im deutschen Bildungssystem warst, können deine Eltern ja vermutlich auch Deutsch sprechen). Einsprachig großwerden hat auch Vorteile! Das ist hier natürlich selten Thema, weil die wenigsten Forenmitglieder ihre Kinder einsprachig großziehen, aber es gibt auch "statistische" Vorteile von Einsprachigkeit. Dein wichtigstes Argument finde ich: für dich ist Deutsch ja auch eine Art "Muttersprache", weil du immer im deutschsprachigen Bildungssystem warst. Und es ist die Sprache, die dir dem Kind gegenüber "natürlich" erscheint. Also: du kannst und darfst das Kind ohne schlechtes Gewissen einsprachig großziehen! Was für die zweisprachige Erziehung in deinem Fall spricht: Spätestens in der Pubertät wird deine Tochter auch nach ihren Wurzeln suchen. Es gibt keinen besseren Schlüssel zur Kultur als die Sprache. Es wird ein wesentlicher Teil sein, ihre Elternherkunft und auch deinen Kulturhintergrund zu verstehen. Und dann die Sprache selbst! Rumänisch ist keine "Weltsprache", aber eine romanische Sprache. Deine Tochter wird es viel, viel leichter haben, auch Latein, Französisch, Italienisch, Spanisch oder Portugiesisch zu lernen, wenn sie Rumänisch wenigstens passiv beherrscht! Ich bin einsprachig großgeworden und habe es recht leicht, germanische Sprachen zu verstehen. Aber für alle romanischen Sprachen habe ich eine große Barriere im Kopf, mir fällt es sehr schwer. So eine kleine romanische Struktur im Hirn wäre einfach toll und würde es mir viel leichter machen ( gerade jetzt, ich wohne in einem romanisch-sprachigen Umfeld)! Wenn du es nicht machst, würde ich ihr erst einmal Filme, Hörspiele auf Rumänisch anbieten, rumänische Kinderbücher vorlesen und öfter in Rumänen Urlaub machen. Gut wäre es, wenn es auch einige "rumänische" Situationen gibt, z.B. vor dem Einschlafen - rumänische Schlaflieder singen, rumänische Fingerspiele etc, rumänisches "Gute-Nacht-Sagen". Du kannst es ja auch als "Geheimsprache" zwischen ihr und dir nutzen: Immer, wenn ihr beide allein seid, sprichst du Rumänisch mit ihr. Wenn ihr mit Deutschen zusammen seid, sprichst du Deutsch. Vielleicht wird sie es dann nur verstehen und nicht sprechen, aber das ist ja ein guter Anfang.Toll wäre es natürlich, wenn du auch Rumänisch mit ihr sprichst, wenn dein Mann dabei ist. Dann wird nämlich auch er einiges lernen! Es gibt keinen einfacheren Weg, Sprachen zu lernen, als ständig zuzuhören, wie Eltern mit ihren Kleinkindern sprechen - sie sprechen langsam, in einfachen Sätzen, wiederholen die wichtigen Worte, verlangen keine Perfektion, verbessern bei den Kindern die Sätze....! Dein Mann müsste schon sehr sprachunbegabt sein, wenn er da nicht einiges aufschnappt. Also sieh es so: wie du es machst, machst du es richtig!

Mitglied inaktiv - 03.05.2013, 10:06



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Hej Clara! Das stiummt durchaus auch - zum Teil wenigstens. Denn den zwingenden Grund für die rumänische Sprache hast Du je bereits geliefert. Man kann sich allerdings auch über zwingende Gründe hinwegsetzen und dennoch gut wieterleben, keine Frage. Ich kann mein Leben damit verbringen, nur gesund zu leben und die lukullischen Gensüse ungesunder Art konsequent liegenzulassen, ich kann mir aber auch den "Luxus" gönnen, mal ein Weißbrot und Sahnetörtchen einzuverleiben. Und die "schaden" mir vermutlich mehr als die 2. Muttersprache Nur hat sich die Mutter eben an dieses Forum gewandt und ich finde es falsch und kontraproduktiv, dann zu sagen: Macht doch nichts ---bleib beim Deutschen. Noch falscher finde ich allerdings die Gründe, die ihr dabei geliefert wurden, nur gegen die bin ich vehement (zugegeben) angegangen. Ich hoffe,die Mutter läßt sich darin bestärken, umzuschwenken,denn jetzt ist es wesentlich leichter und erfolgverprechender als später - egal, was manche dazu sagen! Die Sprache einerFamilie, die Sprache zwischen bezugspersonen zu ändern ist immer schwieriger als von Anfang einen Grundstein zu legen - machbar ist es, aber eben mit viel Energie verbunden. Wenn die aber jetzt schon fehlt - wo soll sie denn in 10 Jahren herkommen, wenn Scuhle und andere Dinge auch noch mehr Einsatz erfordern? Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 03.05.2013, 10:25



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ich verstehe dein Anliegen (oder soll ich schreiben "Deine Mission" ) gut, Ursel, keine Frage! Aber ganz so einfach ist der Fall hier ja nicht. Die Threadstarterin hat letztendlich zwei Muttersprachen, Rumänisch und Deutsch. Deutsch ist im Umgang mit ihren Kindern ihre "Herzenssprache", die ihr automatisch über die Lippen kommt. Das sollte man in diesem Fall nicht vergessen. Eine Zweisprachigkeit nur um der Zweisprachigkeit willen finde ich nicht unbedingt richtig, man muss davon, wie du ja auch selbst oft schreibst, überzeugt sein und das sichere Gefühl haben, dass man den richtigen Weg geht. Dabei sollte man natürlich in erster Linie seine eigenen Gefühle und Überzeugungen hören, nicht die Ratschläge von Familie und Co. Noch einmal zum Ausgangsthema und dem Zeitpunkt der Umstellung: Den Zeitpunkt der Spracheinführung finde ich auch für das dreijährige Kind lange nicht zu spät, es kann ohne weiteres Rumänisch noch als "Muttersprache" lernen. Ich würde aber nicht unbedingt die Ad-hoc-Schockmethode nutzen, sondern mit eine gewisse Zeit für den Übergang von Deutsch zu Rumänisch mit dem älteren Kind nehmen (also z.B. 2 Monate) und erst nur Bücher, Lieder und DVDs, dann ein wenig beim GuteNachtssagen, dann auch beim Baden, Essen.... usw. Das Baby kann natürlich immer auf Rumänisch angesprochen werden. Und dann noch etwas Wichtiges für das ältere Kind, damit es in diesem Alter nicht zu Problemen kommt: Ich würde die Umstellung erst dann machen, wenn es schon einigermaßen gefestigte Strukturen der deutschen Grammatik beherrscht! Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sich in dem Alter zwischen 2 und 4 (besonders 2-3) Jahren die Einführung einer Zweitsprache zu einem ungünstigen Zeitpunkt negativ auswirken kann, wenn der Kopf gerade in der "Grammatikentwicklung" ist. Vor 1,5-2 Jahren und ab 3,5-4 Jahren ist es eher unproblematisch (je nach Stadium der individuellen Sprachentwicklung). Wenn deine Tochter zwar schon in Sätzen spricht, aber noch keine gute Satzstellung in einfachen Hauptsätzen hat, würde ich mit einer Komplettumstellung auf Rumänisch noch warten, bis sich das "gesetzt" hat und in der Zeit zwar Vorlesen, DVD sehen... auf Rumänisch, aber noch nicht ausschließlich Rumänisch mit ihr sprechen. Also: Benutzt sie z.B. schon die Verbzweitstellung und konjugiert (Ich HOLE den Ball, wir GEHEN einkaufen, ich will die Butter haben..), bildet sie vielleicht sogar schon korrekte Vergangenheitsformen (ich habe den Ball geholt, wir haben gegessen, wir waren gestern im Zoo)? Benutzt sie auch Präpositionen wie auf, unter, vor, hinter (muss nicht immer korrekt sein, aber kommt es in der Regel vor?). Dann ist es sicher kein Problem, zügig das Rumänische einzuführen. Wenn es allerdings eher noch ein "Ich den Ball hole" oder "Wir bei Oma geesst" ist, dann würde ich auf jeden Fall noch die Satzentwicklung abwarten. In dieser Phase kann eine plötzlich eingeführte Zweitsprache zu großen Problemen mit dem Grammatikerwerb (in beiden Sprachen!) / Dysgrammatismus führen. Das zu therapieren, ist sehr langwierig und schwierig, viel schwieriger, als Lautbildungsstörungen o.ä. Ich meine hier nicht das "Übertragen" der Grammatik der einen Sprache auf die andere, was bei viele zweisprachigen Kinder in dem Alter vorkommt, sondern eine tatsächliche Störung im Grammatikerwerb, die vor allem dann auftreten kann, wenn die Zweitsprache genau in dieser Satzbau-Phase eingeführt wird.

Mitglied inaktiv - 03.05.2013, 11:21



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Du magst ja recht haben, aber wozu in diesem Forum vorbei kommen, wenn man sein Kind gar nicht zweisprachig erziehen möchte? Ich bin auch zweisprachig aufgewachsen und sehe das Problem nicht, beide Sprachen an mein Kind zu vermitteln. Es liegt an einem selber, ob man die Zweisprachigkeit für das Kind will oder nicht. Wenn man es nicht will, dann eben nicht. Wenn man es aber will, dann geben wir hier Tipps.

von Pamo am 03.05.2013, 11:36



Antwort auf Beitrag von Pamo

Das ist ja klar, und das finde ich ja auch gut! Im Beitrag steht, dass die Threadstarterin automatisch Deutsch mit ihren Kindern spricht, und dass sie "sich nicht vorstellen kann, immer Rumänisch mit ihnen zu sprechen". Dass sie aber gleichzeitig ein "schlechtes Gewissen hat", die Sprache nicht weiterzugeben. Ich denke, eine Weitergeben der Sprache ist super, ein riesiges Geschenk fürs Leben, aber "ein schlechtes Gewissen" reicht nicht unbedingt als Motivation zu der umfangreichen "Spracharbeit" als Einzelkämpfer, wenn das Herz nicht dabei ist. Ich finde also nichts dabei, auch in einem Forum wie diesem gleichzeitig zu schreiben, dass man kein schlechter Mensch ist, wenn man sein Kind einsprachig erzieht, aber trotzdem Hilfe, Unterstützung und gute Gründe für eine zweisprachige Erziehung anbietet.

Mitglied inaktiv - 03.05.2013, 11:47



Antwort auf Beitrag von Pamo

langer Rede kurzer Sinn. Wenn ich in einem Forum fü+r Sauertkrautkocher frage, ob und wie ich meinem Kind Sauerkraut zumuten kann, erwarte ich eigentlich auch nicht unbedingt, daß alle mir abraten, sondern Tips dafür. IUnd: Es ist mir anscheinend ja auch wichtig, sonst würde ich der Frage nichtmal einen Gedanken schenken. Und wenn ich Abraten erwarte, gehe ich eben zur dänischen Nachbarin, die nichts von Sauerkraut versteht - und nicht ins Expertenforum für Sauerkraut. Mal abgesehen,daß eben schlagkräftige Argumente GEGEN mehrsparchige Erziehung hier noch erwähnt wurden. Gruß Ursel, DK --- heute im "Wettstreit der meinungen" anscheiendn auf Widerspruch gekämmt.

von DK-Ursel am 03.05.2013, 11:47



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Das ist echt interessant mit dem Einführen der Zweitsprache zum ungünstigen Zeitpunkt. hast Du dazu Literatur, kannst Du mir was nennen? Ich frage, weil das ja auch ganz massiv die vielen Angebote betreffen würde, die es in Kindergärten gibt - zum Beispiel das bretonische Immersionsmodell - der Kindergärten geht ja mit 3 los. Wenn da ein Kind in der Entwicklung etwas langsamer ist, müsste das ja dort reihenweise zu Problemen führen. Ich weiss nur, dass viele Kinder die Zweitsprache eben nur passiv lernen, aber von grammatischer Störung in der erstsprache weiss ich bisher nichts. Ich meine diese Angebote in Kindergärten schiessen ja gerade wie Pilze aus dem Boden bei warmen Regenwetter. Mit allen möglichen Sprachen (und utnerschiedlicher Intensität des Zweitsprachangebots) Also ich wäre dankbar für entsprechende Literatur, wie gesagt. K

von Kacenka am 03.05.2013, 11:59



Antwort auf Beitrag von Kacenka

Ich suche nachher mal nach meinem Buch über Sprachentwicklungsstörungen, da habe ich u.a. die Infos gefunden - übrigens als "betroffene" Mutter. Bei unseren Kindern hatte die Zweitsprache keinen "negativen" Einfluss auf das Deutsch der Kinder, die bereits über 4 waren, als wir die Umgebung gewechselt haben, und das jüngste Kind, das schon in der Krippe mit der Sprache konfrontiert wurde, hat sich sprachlich auch normal entwickelt. Das mittlere Kind kam mit 2 Jahren 8 Monaten in den Kindergarten mit Fremdsprache und hat seither massive Probleme im Deutschen, obwohl es bis dahin total unauffällig war, es vielmehr Deutsch hört und die Zweitsprache auch kaum spricht. Seitdem beschäftige ich mich natürlich damit und habe einige Fälle im Freundeskreis, in denen es genauso war. Leider erst im Nachhinein habe ich in einem Buch und im Internet über Dysgrammatismus gelesen, dass es wohl gar nicht so selten vorkommt, daher sehe ich so eine "Warnverpflichtung". Das heißt natürlich nicht, dass ALLE Kinder Probleme bekommen, die in diesem Alter mit einer weiteren Sprache konfrontiert werden, und natürlich kommt es auf den Umfang an. Ein Kind, dass einmal wöchentlich einen Sprachkurs besucht, CDs oder Filme sieht/hört oder ab und an die Sprache hört, wird wohl kaum Probleme haben.

Mitglied inaktiv - 03.05.2013, 14:07



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Das Buch interessiert mich dann wirklich sehr! Klar ist jedes Kind anders, aber für die Kindergärten ist sowas trotzdem relevant - es gibt ja auch viele, wo jeden Tag mit den Kindern in der Zweitsprache gesprochen wird und zwar die ganze Zeit oder von einer Betreuerin die ganze Zeit. Mich würde einfach auch interessieren, ob dazu empirische Daten aus der Forschung vorliegen - Langzeitbeobachtungen von betroffenen Kindern oder ähnliches. Vielen Dank! K

von Kacenka am 03.05.2013, 14:13



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Zu den Immersionskindergärten: In den meisten Immersionskindergärten haben sowohl viele andere Kinder als auch eine Erzieherin die gleiche Muttersprache wie das Kind. Der Einfluß der "neuen" Sprache erfolgt meist nur durch eine zweite Erzieherin und einige andere Kinder, ist also verhältnismäßig gering. Meine Erfahrung mit Immersionskindergärten ist aber auch, dass die Kinder selten nach 3 Jahren Immersion in der neuen Sprache sprechen (es sei denn, es ist ein Kind der "Minderheit" - also z.B. ein englischsprachiges Kind in einem deutsch-englischen Kindergarten in Deutschland, in dem 90% der Kinder deutsche Muttersprachler sind). Sie verstehen einiges und können einige einfache Sätze sagen, sind aber von fliessenden Kenntnissen weit entfernt. Das ist natürlich etwas anderes und viel weniger "Spracheinfluss", als wenn plötzlich die komplette Umgebung oder plötzlich die Hauptbezugsperson eine andere Sprache sprechen.

Mitglied inaktiv - 03.05.2013, 14:18



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Also bei dem bretonischen Modell, wird, soviel ich weiss, nur die Zweitsprache gesprochen - von allen Erzieherinnen. Und ja - die meisten Kinder lernen sie trotzdem nur passiv, das ändert sich aber dann oft in der Schule, wenn dort angeknüpft wird. Nur von neg. Einfluss auf die Erstspache habe ich bisher nie gehört. Ist aber, glaube ich, auch nicht Gegenstand der Evaluierungen, die ich gelesen habe. Egal, das was Du beschreibst, ist auch aus neurolinguistischer Sicht für mich interessant - da würde ich gern genaueres erfahren. Das spräche vielleicht für ein "kritisches" Alter, über das ja immer wieder sinniert wurde... Naja, abwarten :-) Bin echt neugierig K

von Kacenka am 03.05.2013, 14:43



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Ich finde gerade das Buch nicht, was ich eigentlich suche. Zu den komplett "fremdsprachigen" Umgebungskindergärten gibt es auf jeden Fall Forschung: Es ist NICHT gut, wenn ein Kind in einen komplett fremdsprachigen Kindergarten kommt, in dem seine Erstsprache keine Berücksichtigung findet. Es gibt dazu auch Forschung, ich habe die Infos aus einem Buch über Kontextoptimierung für Kinder von 3-6, v. M. Schmidt (s.40 ff.). aus einer Seite einer Logopädiepraxis (logopaedie-dresden): "Zweisprachigkeit Bei sensiblen Kindern kann die sprachliche Zweigleisigkeit zu Störungen vor allem im seelischen Bereich führen. Sie bedeutet eine erhöhte Gefahr für das Entstehen einer verzögerten Sprachentwicklung mit Dyslalie, Dysgrammatismus evtl. Stottern. Generell ist es günstig, wenn ein Kind zuerst seine Muttersprache (ca. bis zum 4. Lebensjahr) lernt und danach erst mit einer zweiten Sprache bekanntgemacht wird. Die Sprachfähigkeiten, die das Kind in seiner Muttersprache erwirbt bilden die Grundlage für die neue Sprache. Eltern mit verschiedenen Muttersprachen sollten immer nur in ihrer Sprache mit dem Kind reden. Der Grundsatz "eine Sprache - eine Person" kann die Grundlage für ein gleichgutes Erlernen beider Sprachen sein." Ich versuche aber noch die Forschungsartikel mit Details/Quellenangaben zu finden!

Mitglied inaktiv - 03.05.2013, 14:55



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Also diese Aussage: "Zweisprachigkeit Bei sensiblen Kindern kann die sprachliche Zweigleisigkeit zu Störungen vor allem im seelischen Bereich führen. Sie bedeutet eine erhöhte Gefahr für das Entstehen einer verzögerten Sprachentwicklung mit Dyslalie, Dysgrammatismus evtl. Stottern. Generell ist es günstig, wenn ein Kind zuerst seine Muttersprache (ca. bis zum 4. Lebensjahr) lernt und danach erst mit einer zweiten Sprache bekanntgemacht wird. Die Sprachfähigkeiten, die das Kind in seiner Muttersprache erwirbt bilden die Grundlage für die neue Sprache. Eltern mit verschiedenen Muttersprachen sollten immer nur in ihrer Sprache mit dem Kind reden. Der Grundsatz "eine Sprache - eine Person" kann die Grundlage für ein gleichgutes Erlernen beider Sprachen sein." finde ich nun wieder problematisch - ist es wirklich die Zweisprachigkeit an sich, die die Probleme hervorruft, oder sind es die Begleiterscheinungen, die die zweite Sprache mit sich bringen? Da gibts eine ganze Reihe von Faktoren. Es wird oft unterschätzt, wie viele Emotionen und unbewusste Konflikte da mitschwingen. Da ist es schon wichtig genau hinzuschauen: z.B. Prestige der beiden Sprachen - evtl Gefälle zwischen beiden (rumänisch in Deutschland)? Akzeptanz der zweisprachigen Erziehung und moralische Unterstützung von ALLEN wichtigen Bezugspersonen (im obigen Fall ist die Unsicherheit der Mutter und die fehlende Unterstützung des Ehemannes ein mögliches Problem)? Überzogene Erwartungen durch die Erwachsenen? Umgebungswechsel inkl evtl. Trennung von wichtigen Bezugspersonen? Das alles sollte in einer empir. Studie auch mit erfasst werden, u. a. deshalb würde ich die dann gerne sehen wollen. Es gibt ja auch wiss. Untersuchungen, die die zweisprachigkeit als extremen Nachteil zum Ergebnis haben - z.B. aus den 70ern in Kanada (Quebec). Spater hat sich dann herausgestellt, dass da eben grobe Fehler gemacht worden sind bei der Erhebung (Details müsste ich nun wieder raussuchen, kann ich aber mal machen). Damit will ich gar nicht sagen, dass es manchmal nicht auch ratsam sein kann, von einer zweisprachigen Erziehung abzusehen - dann nämlich, wenn man die neg. Begleiterscheinungen nicht abstellen kann und diese gravierend sind. Nur würde ich dann nie behaupten, die zweite Sprache an sich ist das Problem! Und: viele Probleme lassen sich bewältigen, wenn man sie sich bewusst macht und das auch angeht. Aber das mit dem 3./4. Lebensjahr ist wirklich spannend... K

von Kacenka am 03.05.2013, 15:35



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Hallo! Vorweg: Ich habe mir jetzt nicht alle Beiträge durchgelesen. Mein Mann ist Halbäypter und hat dort auch bis zu seinem 10. L.jahr gewohnt. Als wir uns kennenlernten fing ich auch gleich fleißig mit dem Arabischlernen an. Irgendwie immer schon in der Hoffnung, daß unsere Kinder mal zweisprachig aufwachsen. Aber dann... er hat sich beim ersten Kind praktisch geweigert arabisch zu reden. Seine Begründung war fadenscheinig. Ich würde ihn ja nicht verstehen usw. Dabei wollte ich es unbedingt probieren. Ich bin mir sicher, daß ich automatisch mitgelernt hätte. Wir haben auch immer mal Besuch aus versch. arab. Ländern und das wäre schon irgendwie gegangen. Als die Große das 2 1/2 war und der Kleine auf die Welt kam, war mein Mann dann so weit. Leider hat unsere Tochter ihren Papa am Anfang ignoniert, wenn er arabisch sprach. Tja, und schon gab mein Mann wieder auf. Heute ist mir klar, daß mein Mann einfach deutsch fühlt. Seine Emotionen sind in den meisten Fällen an diese Sprache gekoppelt und er gibt sie auf deutsch einfach besser weiter. Es gibt einige Ausdrücke, die er immer auf arabisch verwendet und manchmal rutscht er automatisch in eine Situation, in der er ganz verzückt arabisch spricht. Oft ist das, wenn wir zusammen kochen. Unsere Große, jetzt 8 wendet diese Redewendungen auch ganz selbstverständlich an. Begrüßungen und dieses erste wie gehts und so funktionieren bei ihr auch ganz natürlich, wenn wir Besuch haben. Sohnemann, bald 6, kommen keine arabischen Ausdrücke über die Lippen. Aber im Gegensatz zur großen Schwester kann er auch noch nicht zwischen Dialekt und Hochdeutsch hin und herwechseln. Ich habe inzwischen meinen Frieden damit, daß wir mit der Zweisprachigkeit gescheitert sind. Wenn Du es noch versuchen willst, wünsche ich Dir viel Kraft dabei. Denn Deine Große ist ja auch schon 3. Und da dürfte es die erste Zeit schwierig werden.

von Sally_98 am 03.05.2013, 16:18



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Hej! Nun bin ich auch wieder da - und Ihr habt so toll und spannend weiter diskutiert! ich habe nur das Gefühl, mit der Fragestellung der Ausgangsposterin hat das ja nichts mehr zu tun. Woran denkt Ihr jetzt bei dem Kindergartenmodell? Haben diese Kinder die Sprache des KIGA doch noch irgendwie zuhause und bekommen sie nun im KIGA massiv vermittelt? Oder sind diese KIGAs für ambitiöse Eltern, die ihren Kindern früh ene 2. Sprache, aber mehr als nur in einem Englisch-Hopsekursus- einmal die Woche anbieten wollen? Was ist mit Kindern, deren Eltern in ein anderes Land umziehen und sie zwangsläufig in einen KIGA mit dieser Sprache "stecken" müssen? Kriegen die alle einen nacks, und dies auch noch wegen der Sprache???? Wenn ich an Kinder wie mein Patenkind denke, der in einer reinen deutschen Familie aufwuchs und dann ohne große Dänischekenntnisse i n seinen KIGA kam, so ist das ja auch nochmal anders: Wohl hatte er anfangs die Sprache nicht ausreichend genug für die Verständigung, aber er hatte ja in seinen ersten Lebensjahren durchaus schon einiges an Dänisch gehört - beim Einkaufen, in Spielgruppen oder wenndie größeren brüder Spielkameraden mitbrachten und natürlich Dänisch mit ihnen sprachen. Dem kleinen Kerl war also irgendwie bewußt, daß es da zwei Sprachen gibt. Ich bin sehr froh über den Einwand, daß an Problemen eben nicht immer - ich wage zu behaupten:meistens - nicht die 2. Sprache, sondern andere Faktoren eine Rolle spielen / schuldig sind. : Und da können Forscher leicht betriebsblind werden, wir haben das selbst erlebt, als wir bei einer Studie mitmachten, wo die Untersuchende dann begeistert und überrarscht zu mir kam: meine Töchter konnten ihre Klatschübungen ja soviel besser nachvollziehen als die beiden dänisch-französischen Jungen,die sie vorher untersucht hatte. Ob das wohl an der Sprachkombination liege? Da kam ich dann ins Grübeln, das kam mir weit hergeholt vor - und mein Blick fiel beim Nachdenken auf die beiden Violinen der Kinder. Tja, in den Gemeinschaftsstunden wurde viel Wert darauf gelegt, daß rhythmisch geklatscht wurde, sogar mit Zeitverzögerung, so daß wir Eltern oft aufgaben. Aber die Kinder - egal ob ein- oder zweisprachig - machten das wunderbar! Das lag wohl eindeuig am Violinenunterricht. Genauso wird ja der Mehrsprachigkeit von vielen Menschen schnell die Schuld zugewiesen, wenn die Kinder stottern, später sprechen, sonstige sprachliche Defizite haben, die bei nur 1 Muttersprache ja auch auftreten. Und meistens klärt es sich --- ohne daß auf die Mehrsprachigkeit verzichtet wird. Da kenne ich also etliche Fälle. Tja, ich kann der rumänischen Mutter nur empfehlen,so schnell wie möglich mit ihrer Muttersprache zu beginnen, bevor noch mehr Zeit verstreicht, sich soviel wie möglich selbst zu motivieren und Motivation zu holen und nicht aufzugeben, wenn es anfangs hapert. gru ßUrsel, DK

von DK-Ursel am 03.05.2013, 17:06



Antwort auf Beitrag von Sally_98

Hallo! stimmt - ein ganz ähnliches Problem. Ich würde jetzt mal tippen, dass bei Euch, genauso wie bei Rumänisch, die ökonomische Situation im Herkunftsland eine ziemlich wichtige Rolle spielt: Dein Mann und auch Carmen sind wahrscheinlich froh in Deutschland besser leben zu können und identifizieren sich deshalb mit der deutschen Kultur stärker als z.B. Ursel mit der Dänischen (ähnliche ökonomische Verhältnisse). Das geschieht unbewusst und lässt sich nicht so leicht beiseite schieben. Niemand wird Euch deswegen einen Vorwurf machen (auch Eure Kinder bestimmt nicht). Schade ist es trotzdem irgendwie in beiden Fällen - die Kinder hätten durch die Zweisprachigkeit - wenn sie ihnen denn ermöglicht worden wäre, und ich bin überzeugt, dass das gehen kann, wenn man will - eben auch viel über verschiedene Gesellschaftsverhältnisse, Temperamente usw. gelernt, zwischen zwei Denkweisen hin- und herwechseln können. Und ihnen wäre immer auch die Wahl geblieben - von mir aus auch die deutsche Sprache samt ihrer Kultur zu bevorzugen, ich kann darin nichts schlechtes sehen. Zu den Kindergärten - klar, das ist schon etwas ganz anderes. Das habe ich angebracht wegen dem kritischen Alter, das hier angedeutet wurde. K

von Kacenka am 03.05.2013, 17:20



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Ich glaube, es hat weniger mit den ökonomischen Unterschieden zwischen dem Herkunftsland und Deutschland, sondern vielmehr mit dem Alter, in dem die Menschen nach Deutschland gewandert sind. Spanien geht es im Moment nicht besonders gut und ich bin wirtschaftlich froh, in Deutschland zu leben, aber ich kam als Erwachsene hier und für mich kommt nur in Frage, mit meinen Kindern spanisch zu sprechen, obwohl ich "bequem" deutsch sprechen kann. Deutsch wird nie annähernd meine Muttersprache werden. LG Nati

von Nati123 am 03.05.2013, 19:42



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Hej K.! " Zu den Kindergärten - klar, das ist schon etwas ganz anderes. Das habe ich angebracht wegen dem kritischen Alter, das hier angedeutet wurde." Ja, ich wollte mich nur vergwissern, daß wir hier nichts verwechseln. Macht nur weiter, ichf inde das alles sehr interessant. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 03.05.2013, 21:20



Antwort auf Beitrag von Nati123

Hej Nati! Das ist ein durchaus ein wichtiger einwand. ich denke aber, es geht in beiden Fällen. Nur muß sich eben ein Erwachsener,d er seine Muttersprache nicht so sehr und viel viel gesprochen wie wir, die wir erst als Erwachsene auswanderten, mehr in die Pflicht nehmen, d.h. zumindest am Anfang eben sehrbewußt die entscheidung fällen_: Ja, ich erziehe mein Kind zweisprachig, mit meiner Muttersprache nebender Umgebungssprache" udn derjenige muß sich dann eben vielleicht sogar dazu zweingen, die Sprache anzwenden - ja, da kann man dann durchaus von "wingen" reden, nicht aber bei den Kindern! Aber ansonsten. Interessanter Einwand. Was die Ökonomie angeht: Das MAG ein Grund sein, wichtiger jedoch ist doch wohl das Ansinnen, das die Nicht-Umgebungssprache rundum genießt. und deshalb finde ich eine solche Bemerkung wie "macht nichts, ist ja incht Weltsprache" auch so bestürzend, den nauch das ist schon eine Aburteilung. Nein, die meisten Sprachen sind keine Weltsprachen, keine Schulfächer - und doch lohnt es sich, und doch sind sie eben für die jeweilige Familie wichtig. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 03.05.2013, 21:24



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Hallo Ursel, Genau das meine ich. Für mich kommt keine andere Möglichkeit in Frage, als die Kinder zweisprachig zu erziehen und deswegen kann ich Trotzphasen der Kinder leichter entgegenwirken. Jemand, der nicht so eine starke Bindung zur eigenen Muttersprache hat, muss sich mehr anstrengen / motivieren. Leider kenne ich einige ähnlichen Fälle in meiner Umbegung, die gescheitert sind. Dann hört und liest man von Leuten, die die Kinder zweisprachig (typischerweise mit English) erziehen wollen, nur weil einer der Eltern gut englisch sprechen kann - also da kann in Vergleich jeder mit der eigenen Muttersprache besser abschneiden, egal wie stark diese ausgeprägt ist. Noch ein bedeutender Faktor ist m.E., ob der Partner die andere Sprache wenigstens versteht. Klar, normalerweise sollte sich der Partner bemühen, die Muttersprache des Partners zu lernen - sogar von den Kindern unabhängig. Aber wenn das nicht der Fall ist, dann ist wieder ein Stein im Weg, denn die Familiengespräche werden früher oder später in der Umgebungsprache geführt. Bei Bekannten von mir ist es aber wirklich schlecht gegangen: sie, deutsch, lernt türkisch ihm zuliebe lange bevor die Kinder auf die Welt kommen. Er ist türkisch/deutsch, in Deutschland geboren, spricht mit seinen Eltern türkisch. Zu Hause sprach das Paar deutsch bevor die Kinder kamen. Der Plan war, dass er mit den Kindern türkisch und sie deutsch spricht. Er hat es nicht geschafft. Die Kinder schauen sich DVDs auf türkisch aber sie verstehen die Sprache nicht, nur die Zahlen bis 10, guten Tag und Danke. Der Hammer ist, die Schwiegereltern werfen _ihr_ vor, sie hätte den Kindern türkisch beibringen sollen, schließlich kann sie es auch! Schade, Schade.

von Nati123 am 03.05.2013, 22:46



Antwort auf Beitrag von Nati123

Hej Nati! Wir haben ja früher bei eingen Studien mitgemacht - in DK war das Thema zweisprachigkeit damals noch recht neu. Und bei eienr Sache sollte für die Krankenschwestern, die frischgebackene (bilinguale) Familien betreuen, ein Flyer erarbeitet werden,.mit Richtlinien für de mehrsprachige Erziehung. Damals (schon!) stellte ich fast überrascht fest, daß die Parxis mich einges hatte überdenken lassen. ich riet nicht mehr zu Prinzipien(treue), zu OPOL etc. Naja, okay, eigentlich hatte ich das nie getan, eher Sinn darin gesehen, als ich eben begann, in den diversen Foren auch die Erfahrungen anderer zu lesen. ABER: Meine eigene Erfahrung und genau die der anderen hatten mich gelehrt, da0ß es viel wichtiger ist, die beiden Sprachen selbsterständlich, natürlich einuzführen und durchzuführen. Es fragt ja kein dänisches Kleinkind, wieso es nun gerade Dänisch (und nicht iene Weltsprache) lernen soll. Vater und Mutter machen es vor - es wird nachgemacht. genauso wichtig ist es, soviel wie möglich Zeit in der Nicht-Umgebungssprache zu verbringen. Logisch: je mehr man hört und eine Sprache übt, umso mehr lernt man sie. Darum ist es eben auch ein Plus, wenn die familiensprache die Nicht-Umgebungssprache ist. Und das wiederum geht ja nur,wenn der andere Elternteil die Sprache auch versteht/spricht. Und es ist wichtig, vom Erfolg in irgendeiner Form überzeugt zu sein. Die Eltern dürfen ihr eigenes Projekt nicht von Anfang an und überhaupt in Frage stellen. Das merken Kinder. Ja, und wenn das paßt, kommt man weiter. Wenn die Eltern nicht wirklich wollen und nicht glauben, daß die mehrsprachige Erziehung weder schadet noch sowieso nicht klappt, können sie ja nicht einmal sich selber motivieren - wie dann die Kinder? Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 03.05.2013, 23:04



Antwort auf Beitrag von Pamo

... und ganz konkret - mit dem Vermitteln beider Sprachen an dein Kind? Finde es immer interessant, von anderen Zweisprachigen ihre Erfahrungen zu lesen, denn da ist es oft paradoxerweise schwierig, die Zweisprachigkeit weiter zu geben (finde ich)... Danke! .:-) Bei uns klappt das im klassischen Sinne wohl nicht mehr, aber Grundlagen bekommen sie schon mit, auf denen sie mal weiter aufbauen können, und ich gebe auch nicht ganz auf!

von MM am 05.05.2013, 23:19



Antwort auf Beitrag von c.arme.n

Ich denke nämlich, dass eine Problematik wie du sie beschreibst, ein typisches Problem zweisprachiger Eltern ist - mich eingeschlossen. Man hat dann einfach nicht so eindeutig DIE EINE MUTTERSPRACHE, die man dann auch logischerweise mit seinem Kind spricht und wo es auch gefühlsmässig klar ist. Sondern man hat ZWEI Muttersprachen, im Prinzip "gleichberechtigt", und schaltet oft situationsbedingt um, je nachdem wo man ist. Und es ist schwer, genau umgekehrt umzuschalten, als man es "normal" tun würde. Ich z.B. schalte eigentlich, "von Natur aus", in tschechischer Umgebung auf Tschechisch um und in deutscher auf Deutsch. Es sollte aber im Interesse der zweisprachigen Erziehung genau andersrum sein (also dass ich hier in Tschechien nu oder überwiegend Tschechisch mit meinen Kindern rede), und das fällt mitunter schwer! Auch das klassische OPOL (One Person - One Language) ist hier nicht wirklich anwendbar. Denn da man zwei Muttersprachen hat, ist es irgendwie "unnatürlich," nur eine davon gegenüber dem Kind zu verwenden. Geht mir zumindest so und auch anderen, die ich kenne... Man spricht also beide - wobei die Nichtumgebungssprache stärker sein sollte. Was aber nicht unbedingt immer so ist - siehe oben... Ich denke, ihr könnt/solltet es versuchen, soweit es sich für euch halbwegs gut anfühlt und kein Krampf ist! Auch wenn das Ergebnis nicht perfekt ist, eine Grundlage hat das Kind dann zumindest und kann, wenn es will, auf dieser weiter auufbauen...

von MM am 05.05.2013, 23:12



Antwort auf Beitrag von MM

Hej ! "Ich z.B. schalte eigentlich, "von Natur aus", in tschechischer Umgebung auf Tschechisch um und in deutscher auf Deutsch. Es sollte aber im Interesse der zweisprachigen Erziehung genau andersrum sein (also dass ich hier in Tschechien nu oder überwiegend Tschechisch mit meinen Kindern rede), und das fällt mitunter schwer! " Also, normalerweise sollte ja die Nicht-Umgebungssprache zuhause gesperochen werden, sofern die auch Muttersprache mind. eines Elternteils ist. Wieso findest Du, Du solltest in Tschechien auf Tschechisch umschalten?? Ansonsten haben wir ja auch shcon mal einen Thread darübergehabt, wie es bei zweisprachigen Eltern ist - da sind Deine Einwände duchaus berechtigt und kommen mir bekannt vor ich bin ja selber gespannt, wie meine Kinder es mal machen werden. Wichtig ist natürlich,daß die Sprache kein Lehrbuchthema bei den Familien wird, das muß so selbstverständlich und natürlich fließen wie andere Dinge auch. Aber wenn die Mutter jetzt gern auf Rumänisch umschwenken möchte und e sihr amHerzen liegt, den Kindern diese Sprache auch nahezubringen,dann kann es in der ersten Zeit eben auch mal ein bißchen "gezwungener" sein - die Routine und das Selbstverständliche kommt dann ja auch mit der Übung. Auch das weiß ich aus einem anderen Thread, wo eine Mutter in den USA auf Deutsch umgeschwenkt ist und bald nicht mehr verstand, wiesie es je anders hatte machen können - obwohl die erste Phase ebensehr gewöhnungsbedürfitg war. DA ist dann ebendie Motivtaion wichtig, sonst häklt man diese erste schwere Umstellungsphase gar nicht durch. Genau das aber spricht ja auch gegen Warten, bis die Kinder noch größer sind, denn dann wird es nur noch schwerer. Gewöhnheiten zu ändern ist ie leicht, aber es geht. Interessierte Grüße - Ursel, DK

von DK-Ursel am 06.05.2013, 07:22



Antwort auf Beitrag von MM

Hallo, also ich bin ja auch zweisprachig - beide Sprachen kann ich meinem Sohn natürlich nicht vermitteln - ich habe mich einfach am anfang für eine von beiden entschieden und die dann gesprochen. Für mich war das kein Problem und auch nicht unnatürlich. Ich komme aus einer Minderheit, da "kämpft" man eh immer gegen das Umfeld an - sonst würde man sich ja gleich assimlieren. Natürlich hört mein Sohn mich auch in der anderen Sprache sprechen - ich lese ihm auch Bücher vor. Aber unsere Sprache ist eben die eine - die andere muss er überwiegend von anderen lernen. Ich muss dazusagen dass bei mir das System OPOL sehr emotional funktioniert: wenn ich manchmal gezwungen bin, mit meinem Vater in der anderen Sprache zu sprechen, habe ich manchmal das Gefühl, mit einer anderen Person zu reden, es ist mir ziemlich fremd. Die Umgebung ist mir da ziemlich wurscht. Irgendwie spielt wohl auch die Mentalität und das eigene Temperament eine Rolle. Wenn ich mir die sozioling. Literatur zur Mehrsprachigkeit so ansehe, habe ich den Eindruck, dass zB. tschechische Emigranten (etwa in den USA oder auch anderswo) sich meist ziemlich schnell assimlieren - oft schon innerhalb von 2 Generationen. polnische nicht - da wird die Muttersprache über 3,4 oder mehr Generationen weitergegeben. Woran liegt das? An der Umgebung jedenfalls nicht, die ist nämlich vergleichbar, ähnlich. Gruss, K

von Kacenka am 06.05.2013, 09:54



Antwort auf Beitrag von Kacenka

... dass es schwer ist, sich für eine Sprache zu entscheiden - aber ich kenne halt einige Fälle, mich/uns eingeschlossen. Und in der Literatur gibt es dazu auch noch nicht allzu viel, oft wird nur von "Einsprachig+Einsprachig=Zweisprachig durch OPOL" ausgegangen. Aber was ist mit "Einsprachig+Zweisprachig" - ? Zu deiner Frage mit den Polen und Tschechen - keine Ahnung, warum das so ist (wenn es denn so ist - gibt ja oft zig Studien mit zig Ergabnissen zu einem Thema)... Aber interessant. Übrigens würde es mir - glaube ich - leichter fallen, in Deutschland mehr beim Tschechischen zu bleiben, als hier in Tschechien beim Deutschen... Weiss nicht warum, rein gefühlsmässig. Wobei man sich ja nicht ausschliesslich nach solchen Gefühlen richtet, aber sie spielen halr auch eine Rolle.

von MM am 06.05.2013, 22:24



Antwort auf Beitrag von MM

Warum denkst Du, Du könntest in Deutschland leichter tschechisch sprechen als deutsch in Tschechien? Wegen der antideutschen Vorbehalte bei manchen? Weil es in Deutschland normaler ist, eine fremde Sprache zu sprechen? Klar, meine Situation ist nicht mit Eurer vergleichbar - ich bringe ja zwei andere Sprachen mit und mein Mann spricht die hiesige. Trotzdem frage ich mich manchmal, ob die Mentalität da auch eine Rolle spielt. Ok, Ausnahmen gibt es natürlich - ein paar tschechisch-sprachige gibts in Rumänien noch, das sind dann mehr als 2 Generationen. Aber nimm zB. die Polen im Ruhrgebiet, das ist ja noch eine kompakte Gruppe - nach so vielen Jahren - oder eben die Situation in den USA. Aber so eine Frage zu beantworten ist wohl kaum möglich. Ich wollte nur zeigen, dass es nicht unbedingt an der Zweisprachigkeit liegen muss - da gibts noch andere Faktoren, sonst wäre ja die Alternative nicht da. K

von Kacenka am 07.05.2013, 10:08



Antwort auf Beitrag von Kacenka

... das GEFÜHL. Das heisst nicht, dass das gut oder richtig ist, oder dass es wirklich so wäre. Ich denke nicht unbedingt, dass es mit antideutschen Vorbehalten der Umgebung zu tun hat (die gibt es ja nun eigentlich nicht mehr so stark hier), das mit dem "normalersein" anderer Sprachen in Deutschland könnte vielleicht eher sein - aber keine Ahnung, ist halt nicht besonders logisch, das Ganze... ;-) Und es ist ja nicht so, dass ich mich jetzt danach richte oder davon bestimmen lasse. Hab das halt nur festgestellt. :-) Ich denke auf jeden Fall, dass Zweisprachigkeit nochmal ein "Sonderfall" ist, Sprache ist ja nicht nur "mechanisches" Verständigungsmittel, sondern prägt auch die Persönlichkeit, gefühlsmässige Beziehungen... usw. Da kann man nicht eine von den zweien einfach mal ganz "abstellen", wenn es um die Kommunikation mit nahestehenden Menschen geht (hier die Kinder). Auf jeden Fall sind deine Überlegungen zu den Polen u.a. Minderheiten interessant...!

von MM am 07.05.2013, 21:05



Antwort auf Beitrag von MM

Also ich glaube, Dich zu verstehen :-) Denke auch, dass an Deiner Theorie was dran ist - sonst würden sich die Minderheiten ja auch nicht assimilieren - was sie ja häufig tun, wenn auch oft nicht alle auf einmal, sondern sie werden eben zahlenmässig über die Generationen kleiner. Es gab in der Soziolinguistik auch die Theorie, dass die kollektive Zweisprachigkeit dann die Vorstufe zum Sprachwechsel bei Minderheiten ist - nur ausgerechnet zum Ende des 20 Jh. / Anfang 21. Jh. siehts nun doch wieder anders aus. Stichwort: Regionalimus als Gegenpol zur Globalisierung. Naja, aber das ist wohl auch eher was für Intellektuelle, nicht generell als REgel zu betrachten. Trotzdem scheint es, dass die "öffentliche Meinung" hierzu umschwingt - die Sprachminderheit wird plötzlich nicht mehr nur als Störenfried gesehen, der nur Umstände macht, sondern auch als Bereicherung. Weiss nicht. Und klar - die Situation für eine einzelne Familie mit anderer Familien- als der Umgebungssprache ist natürlich wieder eine andere. Ich kenn auch Beispiele, wo die Mutter mit den Kinder lieber Englisch gesprochen hat als Tschechisch, obwohl sie nur eine Muttersprache (Tschechisch) hatte. Dann kamen sie nach 10 Jahren zurück nach Tschechien und die Kinder verstanden in der Schule kein Wort. Das absurdeste: die Grosseltern haben wegen der Enkel noch extra Englisch gelernt, statt eben Tschechisch zu sprechen - naja viel gelegnheit dazu hatten sie ja nicht, da die Enkel weit weg wohnten. Da war die Macht der Umgebungssprache offenbar riesig. Ich sag mir immer - ich erspare meinem Kind nichts, wenn ich ihm eine Sprache vorenthalte - es wird sich eh irgendwie damit auseinandersetzen müssen, schliesslich kann ich ihm nicht vorenthalten, dass ich beide Sprachen kenne. Also gehe ich gleich offensiv und offen ran und zeige ihm, dass diese Auseinandersetzung zwar nicht konfliktfrei, aber im Endeffekt positiv sein kann. Da passiert es mir dann auch, dass mich eine Verkäuferin in Deutschland schief ankuckt, weil ich nicht deutsch mit meinem Kind rede. Oft liegt mir da ein "ist was?" auf den Lippen, aber das verkneife ich mir. Sie sollen sich halt dran gewöhnen, mein Kind lernt trotzdem deutsch (nur halt nicht so viel von mir). Also irgendwie schon konstruiert, da hast Du recht. Vielleicht auch ein bisschen arg "instruktiv" - also er fragt mich oft: Wie sagt Oma ...? Dann verrate ich es ihm natürlich. K

von Kacenka am 08.05.2013, 11:37



Antwort auf Beitrag von c.arme.n

Etwas spät möchte ich nun zu dem Thema "kritisches Alter zum Spracherwerb" meine Erfahrung beitragen: Ich kenne viele Kinder, die im Alter von 3 bis 4 Jahren eine fremde Sprache lernen mussten. Auch meine große Tochter war in dem Alter, als wir ins Ausland umzogen und sie in einen Kindergarten ging, in dem sie nichts verstand. Kinder, die quasi ins kalte Wasser geworfen werden, leiden natürlich darunter, wenn sie nichts verstehen. Im Alter zwischen 3 und 4 Jahren wird für die Kinder die Sprache immer wichtiger und sie beginnen, mit der Sprache zu spielen, indem sie Fantasiewörter etc. bilden. Das kann man sich als Erwachsener nicht so ganz vorstellen, weil man ja seltenst in einer Situation ist, wo man gar nichts versteht, aber dort ein paar Stunden am Tag "überleben" muss, d.h. Bedürfnisse äußern muss wie Durst, Hunger, auf die Toilette gehen zu müssen. Als meine Tochter dann nach einem halben Jahr den Kindergarten wechseln musste, hat sie sich bewusst für einen entschieden, in dem keine anderen deutschen Kinder waren, weil nur dort wie im alten Kindergarten die Landessprache gesprochen wurde. Der andere Kiga war ein englischsprachiger Kiga. Sie hatte also entschieden, mit der schon begonnen Sprache weiterzumachen. Bereits nach kurzer Zeit war sie mächtig stolz, dass sie im neuen Kiga nun schon so viel verstehen konnte. Diese erste Hilflosigkeit war hatte sich also erledigt, ganz im Gegenteil konnte sie etwas Positives aus der ursprünglich schlechten Erfahrung machen. Ich musste meine Tochter damals emotional sehr unterstützen. Das hat sich aber in jedem Fall gelohnt. Oft ist es jedoch so, dass Kindern diese Unterstützung fehlt, wenn die Eltern selbst unglücklich im neuen Land sind, wenn sie die Hilflosigkeit der Kinder nicht ernst nehmen (so nach dem Motto, ist doch toll, dass Du jetzt Englisch lernst...) etc. Wenn es aber jetzt darum geht, dem eigenen Kind eine zweite Muttersprache zu vermitteln, ist die Situation doch ganz anders: Das Kind kann ja seine Bedürfnisse ausdrücken und wird verstanden. In dem Alter kann man den Kindern ja auch schon erklären, warum ein Elternteil nun in einer anderen Sprache spricht. Das kann es gut oder schlecht finden, aber es versteht den Grund. In unserem jetzigen Kindergarten gibt es auf freiwilliger Basis Englischunterricht von Native Speakern. Diese können kein Deutsch. Die Kinder dürfen selbst entscheiden, ob sie am Unterricht teilnehmen möchten. Ich kenne kein Kind aus der Gruppe meiner zweiten Tochter, das nicht zum Englischunterricht gehen möchte. Insofern würde mich noch interessieren, welche Kinder für diese Studie untersucht wurden.

von Astrid18 am 10.05.2013, 11:27