Thema:
Off Topic: Visum für Kinderfrau
Gestern hat mir unsere Kinderfrau eröffnet, sie könne sich vorstellen, für ein oder zwei Jahre nach Deutschland zu gehen. Das wäre für uns natürlich total klasse. Die Kinder lieben sie innigst, sie könnten weiter Chinesisch sprechen (und die jüngste würde auch noch die Sprache lernen), und ich müsste mich erst einmal nicht um ein Au Pair kümmern.
Jetzt ist es so, dass unsere Kinderfrau schon über 25 Jahre alt ist und kein Au-Pair-Visum mehr bekommen kann. Wir müssten daher ein Arbeitsvisum beantragen. Hat jemand von Euch damit Erfahrung?
Ich poste die Frage auch noch bei Baby und Job.
von
Astrid18
am 16.08.2011, 04:29
Ist deine Kinderfrau Chinesin?
von
Pamo
am 16.08.2011, 04:46
Ja, ist sie. Wenn sie in Deutschland zwei Jahre lebt, kann sie deutlich mehr als hier verdienen. Mit Deutschkenntnissen kann sie danach auch in China viel besser verdienen. Ihr Mann und Sohn leben ohnehin weit weg (der Sohn noch mehr im Norden, der Mann in der Nähe von Shanghai). Ihren Mann hat sie seit einem Jahr nicht mehr gesehen, den Sohn sieht sie maximal einmal im Jahr.
Mir ist klar, dass ich sie in München dann ordentlich in die chinesische Gemeinde integrieren müsste, damit sie nicht den totalen Koller bekommt. Erst mit uns war sie das erste Mal überhaupt in einer anderen Stadt, als wir nach Peking für die Entbindung gegangen sind.
Was ich selbst nicht im Internet herausfinden kann:
Wie muss ich die Stellenbeschreibung machen, damit die Ausländerbehörde die Arbeitserlaubnis erteilt. Da bräuchte ich einfach ein paar praktische Tipps.
Wie kann ich die Kinderfrau am besten und günstigsten krankenversichern. Ohne Krankenversicherung gibt es kein Visum, ich will aber auch ohnehin, dass sie in Deutschland krankenversichert ist.
von
Astrid18
am 16.08.2011, 10:41
sie sieht ihren eigenen Sohn nur einmal im Jahr?
Wo lebt sie jetzt mit euch? Zieht ihr nun alle nach Deutschland?
Deine Kinder sprechen Mandarin?
Sorry, bin einfach neugierig.
von
Lizziline
am 16.08.2011, 14:26
Ich habe mal aus der Website des Auswaertigen Amtes geguckt und da sieht es nicht gut aus:
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Infoservice/FAQ/ArbeitLebenDeutschland /01-Arbeitsmoeglichkeiten.html?nn=383016
"Der von der Bundesregierung im Jahre 1973 beschlossene Anwerbestopp wird vor dem Hintergrund der bestehenden hohen Arbeitslosigkeit grundsätzlich aufrechterhalten.
Der Zugang zum Arbeitsmarkt ist für neu einreisende Ausländer auch künftig grundsätzlich nur möglich, wenn für die Stelle bundesweit keine deutschen oder bevorrechtigten ausländischen Arbeitnehmer zur Verfügung stehen.
Ausnahmen gelten für Hochqualifizierte, z.B. Wissenschaftler und Spezialisten, deren Zuzug durch das Zuwanderungsgesetz erleichtert wird. Als hoch qualifiziert gelten insbesondere Wissenschaftler mit besonderen Fachkenntnissen, Lehrpersonen oder wissenschaftliche Mitarbeiter in herausgehobener Position sowie andere Spezialisten und Angestellte mit Berufserfahrung, die ein Gehalt in einer bestimmten Höhe erhalten (derzeit mindestens EUR 63.600 im Jahr)."
von
Pamo
am 16.08.2011, 15:07
Unsere Kinderfrau/ Haushälterin, wie immer man sie nennen mag (auf Chinesisch heißt das Ayi, "liebe Tante") hat nur einen Sohn, obwohl sie als Angehörige der mandschurischen Minderheit zwei Kinder haben dürfte. Der Sohn studiert. Da in China die Uni Geld kostet, arbeitet die Ayi an 7 Tagen in der Woche, an 5 Tagen davon bei uns.
Ihr Sohn kommt nur einmal im Jahr hierher, um die Fahrkosten gering zu halten, ihr Mann kam jetzt gar nicht. Sie haben zur Zeit einen Kredit abzubezahlen, weil ihr Mann einen Lieferdienst in Südchina betreibt und ein neues Auto brauchte.
Dann muss auch noch eine Wohnung finanziert werden, damit der Sohn auch später heiraten kann. Ohne Eigentumswohnung findet man keine Frau.
In China kommt es häufig vor, dass die Familien getrennt sind, aber spätestens wenn Enkelkinder da sind, leben alle zusammen unter einem Dach.
Ja, meine Kinder sprechen Mandarin, die Mittlere sehr gut, sie ist richtiggehend zweisprachig, die Große nicht ganz so gut. Ich denke aber, wenn wir nächstes Jahr wegziehen, hat die Große durch den Kiga noch etwas aufgeholt.
Ich kann auch ein bisschen, komme so beim Einkaufen durch und kann mich mit der Ayi etwas unterhalten.
von
Astrid18
am 17.08.2011, 06:09
Danke! Das klingt alles sehr aufregend.
Warum kommt ihr nach D? Und wollt ihr dann wieder zurueck?
von
Lizziline
am 17.08.2011, 08:57
Wir kommen wieder nach Deutschland zurück, weil der Vertrag meines Mannes ausläuft. Wir könnten zwar verlängern, wollen dies aber wegen des Grundschulstarts unserer Großen nicht. Zurück nach China: Warum nicht, aber dann würde ich gerne in eine Stadt gehen, in der ich auch arbeiten kann (Shanghai oder Peking).
von
Astrid18
am 18.08.2011, 07:54
Wir kommen wieder nach Deutschland zurück, weil der Vertrag meines Mannes ausläuft. Wir könnten zwar verlängern, wollen dies aber wegen des Grundschulstarts unserer Großen nicht. Zurück nach China: Warum nicht, aber dann würde ich gerne in eine Stadt gehen, in der ich auch arbeiten kann (Shanghai oder Peking).
von
Astrid18
am 18.08.2011, 07:54
Wir kommen wieder nach Deutschland zurück, weil der Vertrag meines Mannes ausläuft. Wir könnten zwar verlängern, wollen dies aber wegen des Grundschulstarts unserer Großen nicht. Zurück nach China: Warum nicht, aber dann würde ich gerne in eine Stadt gehen, in der ich auch arbeiten kann (Shanghai oder Peking).
von
Astrid18
am 18.08.2011, 07:54
Wir kommen wieder nach Deutschland zurück, weil der Vertrag meines Mannes ausläuft. Wir könnten zwar verlängern, wollen dies aber wegen des Grundschulstarts unserer Großen nicht. Zurück nach China: Warum nicht, aber dann würde ich gerne in eine Stadt gehen, in der ich auch arbeiten kann (Shanghai oder Peking).
von
Astrid18
am 18.08.2011, 07:55
Frag doch malbei der deutschen Auslandsvertretung nach. Kannst ja erwaehnen, dass deine Kinder sehr an ihr haengen und ihr wollt, dass sie weiter Chinesisch lernen, weil ihr eventuell in der Zukunft nochmal nach China zieht (man kann ja nie wissen :) ) .
von
germanit1
am 16.08.2011, 18:46
Hallo Astrid, als -zwar ehemalige, aber langjährige- Mitarbeiterin einer Ausländerbehörde kann ich Dir leider wenig, bzw. gar keine Hoffnungen machen. Das einzige, was auf Eure Situation passen würde, wäre ein Aufenthalt zur Erwerbstätigkeit, allerdings wird Dein Kindermädchen keine Arbeitserlaubnis kommen, da es auch bei uns Kindermädchen gibt.
Ein Hintertürchen für max. ein Jahr wäre, wenn sie zum Zwecke eines Sprachkurses nach Dtl kommen würde. Allerdings darf sie dann NICHT arbeiten (auch nicht unentgeltlich auf die Kinder aufpassen, da man ja dafür normalerweise bezahlt wird),sie muss regelmäßig einen Intensivsprachkurs besuchen -ich meine der muss mindestens 20h/Woche sein, und Ihr müsstet für alle Kosten aufkommen:Unterkunft, Taschengeld, Krankenversicherung (incl. evt. Geburtskosten-nicht lachen, ich hab schon alles erlebt) Sprachschule etc. Allerdings ist dieses Hintertürchen sowohl den anderen ABH´s sowie den Botschaften natürlich hinreichend bekannt, und jeder weiß, dass die meisten Sprachkursler aus ganz anderen Gründen nach Deutschland wollen, so dass es auch mit dieser Möglichkeit immer schwieriger wird, nach Dtl zu kommen.
LG Schru
von
Schru
am 16.08.2011, 22:26
Danke für die Info. Ich befürchte auch, dass das kaum möglich sein wird. Evtl. könnte man noch mit den Sprachkenntnissen argumentieren. Am besten versuche ich mal selbst mit der Ausländerbehörde in München Kontakt aufzunehmen. Wenn ich ein Chinarestaurant betreiben würde, wäre es einfacher. Nicht lachen: Dafür gibt es ein spezielles Visum!
Der Sprachkurs wäre wahrscheinlich kein Problem. Ich habe schon mal bei der VHS München geschaut. Dort gibt es Sprachkurse in der Zeit, in der die Kinder ohnehin in der Krippe/Kiga/Schule sind.
Eine Krankenversicherung braucht sie, sonst gibt es gar kein Visum, und mich stört es schon hier, dass sie nicht krankenversichert ist.
Ich fände es sehr bedauerlich, wenn es nicht klappt. Immerhin würde sie genau das machen, was ein Aupair macht, nur dass sie halt zu alt für einen echten Aupair-Job ist.
von
Astrid18
am 17.08.2011, 05:52
http://www.abendblatt.de/hamburg/article1834055/Mit-61-Jahren-als-Au-pair-Oma-um -die-Welt.html
gibts ab 50 jahre, weiß ja nicht wie alt eure kinderfrau ist, aber nur mal so zum lesen....
lg christine
von
Itzy
am 17.08.2011, 08:01
Wie schaut es mit dem Arbeitgeber Deines Mannes aus? Seid Ihr als Expats für einen großen Konzerns (VW, Siemens usw.) in China? Dann würde ich mich an die zuständige Expat-Betreuung wenden und das Problem schildern, evtl. können die Euch über die Rechtslage beraten. Ihr seid sicher nicht die Ersten, die ein Kindermädchen mit nach Deutschland nehmen wollen.
Silvia
von
Silvia3
am 17.08.2011, 08:36
von
Lizziline
am 17.08.2011, 08:59
So, wie ich die Betreuung hier erlebt habe, erwarte ich nicht zuviel, aber evtl. kann ich einen Kontakt vermittelt bekommen zu einer Familie, die es schon versucht hat.
von
Astrid18
am 17.08.2011, 10:29