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Wie kann ich ihm helfen?

Thema: Wie kann ich ihm helfen?

Hallo, wir wohnen seit 2 Monaten in den USA und mein Sohn geht nun seit 1 Woche in den KiGa. Er kommt mir recht verloren vor, da er noch kein Englisch spricht/versteht. Nun habe ich nicht das Gefuehl, dass die Erzieherin sich gezielt fuer ihn Zeit nehmen kann, damit er schneller lernt. Sie bindet ihn gut mit ein, versucht es jedenfalls, wo es geht. Was kann ich mit ihm machen, um ihm zu helfen? Wir spielen ab und an deutsch-englisches Memory und schauen uns englische (Baby-)Buecher an (Farben, Gegensaetze, Woerterbuecher). Aber so richtig hilft ihm das ja auch nicht ... Ich gehe bald arbeiten und habe auch nicht die Zeit fuer tausende Spielgruppen noch in den Nachmittagen ... Danke fuer Tipps! Katja

Mitglied inaktiv - 08.02.2008, 20:17



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Hallo Katja, wo lebt Ihr denn? Meine Tochter war 5J. als wir in die USA zogen und ich erinnere mich auch, wie sie monatelang nur Verstecken mit den Kindern spielen konnte, obwohl sie soviel lieber "wir sind zwei Kinder, die sich im Wald verirrt haben und dort ein Fee finden, die...." gespielt haette. Ich hab damals versucht, Nachbarskinder so viel wie moeglich zu uns zu holen, damit ich beim Spielen ein bisschen "helfen" konnte. Ausserdem haben wir Babysitter gehabt, die oft fuer ein/zwei Stunden gekommen sind, und dann intensiv mit ihr "geredet" haben. Pauline konnte im Herbst als sie in den Kindergarten (Vorschule) kam, gar kein Wort englisch. Um Weihnachten herum verstand sie dann das meiste und konnte auch vieles sagen. Aber bis sie ihren dt. Sprachstand im Englischen hatte, das hat recht lange gedauert. Aber sie war auch extrem verbal im Deutschen. Aber: Heute ist sie 12J. und wenn man sie fragt, wie sie das damals empfunden hat in der Schule oder bei Freunden, auf Kindergeburtstagen oder Parties, wo sie nicht richtig mithalten konnte wg. ihres Sprachdefizites, dann hat sie keinerlei negative Erinnerung daran. Ich war damals immer froh, dass wir von D nach USA und nicht in die andere Richtung gezogen sind. Denn die Freundlichkeit der Leute hier hat diese Uebergangsphase fuer meine Tochter doch sehr erleichtert. Alles Gute, Catrin aus Oregon

Mitglied inaktiv - 08.02.2008, 21:34



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..Uebrigens: Viele Studien zeigen recht eindeutig, dass Kinder NICHT durch das Fernsehen Sprachen erlernen. Es ist wirklich nur die Interaktion mit einem anderen Menschen, die das ermoeglicht. Und das ist natuerlich in einer "one on one" Situation leichter als in einem wuseligen Kindergarten. C.

Mitglied inaktiv - 08.02.2008, 21:37



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Hihi, gut, dass Du noch den Nachtrag geschrieben hast. Hatte naemlich dran gedacht, eine niedliche DVD zu holen oder so. Sonst schaut er kein TV. Wir wohnen in Baton Rouge, Louisiana. Nachbarskinder haben wir leider keine. Wir wohnen umgeben von Studenten ziemlich campusnah. Im September als mein Mann hier war, war auf die Schnelle kein Haeuschen zu finden, so dass wir erstmal in einer Apartmentanlage untergekommen sind. Im Herbst koennen wir hier raus und uns was Anderes suchen ... Also waere es vlt. schon sinnvoll, dass ich mich vlt. mit Kindern aus einer playgroup (privat) treffe oder vlt. auch Einzeltreffen mit Kindern habe? Hab ja noch ein Baby hier mit rumkrabbeln - naja, er ist 1, also eigentlich kein Baby. Da wird es schwer was zu finden, was fuer beide gut ist ... Danke und lG, Katja

Mitglied inaktiv - 08.02.2008, 22:35



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Achso, im day care haben sie uns empfohlen, fuer Edwin die dort angebotene "Phonics" Klasse zu buchen. Dreimal die Woche 20 Minuten Unterricht mit zwei anderen Kindern zusammen ... Meinst Du, sowas wuerde sinn machen? Ist sauteuer und ich bin mir echt nicht sicher, ob das was bringen wuerde ...

Mitglied inaktiv - 08.02.2008, 22:58



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Hallo, es ist doch ganz klar, dass Dein Kleiner im Kindergarten Probleme hat wegen fehlender Sprachkenntnisse. Das ist gar nicht schön. Aber andererseits machen die Kleinen auch vieles untereinander ohne Sprache und lernen ganz schnell, was das Gegenüber sagen will. Damit er schneller Englisch lernt, ist es viel sinnvoller, dass er einfach auch ausserhalb des Kiga ab und zu mal andere Kinder und Erwachsene trifft (egal wie), die Englisch sprechen, als Unterricht zu besuchen wie "Phonics". Der Unterricht ist aber sicher schön aufgebaut und macht Spass (gehe ich einfach jetzt von aus, ohne den Kurs zu kennen), aber ich denke nicht, dass er so helfen kann, wie der Kontakt zu Muttersprachlern. Ciao Biggi mach Dir nicht so viele Gedanken, das wird schon.

Mitglied inaktiv - 08.02.2008, 23:53



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Nochmal ich, denn ich kann sehr gut verstehen, wie es dir geht. Also diesen Kurs wuerde ich nicht machen. Wichtig ist wirklich diese one on one Kommunikation mit Amerikaners. In einer playgroup ist es halt auch schwer, aus dem Durcheinander richtig die Sprache zu isolieren. Aber: Campusnaehe ist ideal! Du wirst sicher eine nette Studentin finden, die fuer wenige Dollar hin und wieder kommt zum Betreuen/Spielen. Sie wird dann (wenn sie geschickt ist...) diese einfachen Dinge mit ihm lernen (oh look, there is your ball, let's go get it..) und so kann er schneller lernen. Und wie gesagt, sicher wird er dieses Defizit weniger empfinden als du. Unsere juengeren Kinder gehen in einen franz. Kindergarten hier und gerade im Moment gibt es in der Gruppe meines 4 jaehrigen Sohnes ein kleines chinesisches Maedchen, das praktisch kein Wort Englisch kann und schon gar kein Franzoesisch. Aber alle moegen sie und - obwohl sie oft etwas am Rande stehend beobachtet - ist sie glaub ich ganz gut integriert in der Gruppe. Was ist denn Eure Arbeitsituation, wenn ich fragen darf? Denn oft gibt es ja auch da Kontakte mit gleichaltrigen Kindern. Seid Ihr an der Uni? Ich wuensch dir noch viel Spass beim Eingwoehnen! Catrin

Mitglied inaktiv - 09.02.2008, 02:51



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Hallo, ich hab jetzt schonmal zwei Treffen fuer naechste Woche angeleiert mit Kindern in seinem Alter. Jeweils nur ein Kind und Mama dazu. Ist ja mal ein Anfang :). Mein Mann ist an der Uni, aber in seiner Arbeitsgruppe zumindest gibt es keine Kinder in dem Alter. Die einzigen Kinder, die es da gibt, sind 12 und 16 und Deutsche ;). Der Rest ist so ziemlich alleinstehen oder kinderlos. Ich habe NOCH keinen Job, werde aber zu 99% auch in der Arbeitsgruppe anfangen, also auch keine wirkliche Perspektive, da wen mit Kindern kennenzulernen. Ok, den phonics-Kurs streiche ich mal gedanklich. Jetzt haette ich ihn eh noch nicht fuer ihn gewollt - spaeter vlt. mal. Man hatte mich im day care gefragt, ob sie noch ein deutsches Maedchen mit in die Gruppe geben sollen, damit mein Sohn wen zur Hilfe hat. Ich hatte abgelehnt, wiel ich dachte, ohne den deutschen "Anker" lernt er vlt. schneller. Waere sie vlt. doch ganz praktisch? "Problem" ist, sie ist juenger als alle Kinder dort (2 1/2) und wuerde nur fuer meinen Sohn in die Gruppe gehen. Er wuerde dann sicher auch durch sie laenger in der Gruppe bleiben und nicht, wenn das Alter ran ist, in die naechstgroessere Gruppe wechseln ... Daher war ich mir unsicher ... LG, Katja

Mitglied inaktiv - 09.02.2008, 04:42



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Huhu, meine ganze Schwiegerfamilie wohnt dort in der NAehe (Baton rouge oder eher ST.Gabriel). UNd die SIND auhc von dort. Wenn Du mehr Kontakte brauchst, kannst Du ja nochmal schreiben... Karina (D), derzeit in D Mit Mann (US, derzeit im Irak) und Adam (3)und Mara (2)

Mitglied inaktiv - 09.02.2008, 11:41