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Lehrer korrigieren

Thema: Lehrer korrigieren

Guten Morgen, ich habe eine kurze "Verhaltensfrage" an Euch: Meine Tochter Jess (dt./brit.) kam gestern aus der Schule und meinte, ihre Englischlehrerin (wir leben aktuell in Deuthschland) spricht immer mal wieder englische Wörter falsch aus: Sie kann kein korrektes "th". Gestern hat ihre Lehrerin die Geschichte der "Three little pigs" erzählt und da fiel es meiner Tochter vermehrt auf (tree statt three). Sie fragte mich dann, ob sie die Lehrerin heute korrigieren darf. Meine Antwort war, dass das 'th' für einige Menschen schwierig sei und sie das wahrscheinlich nicht anders kann. Worauf Jess meinte, dass es dann aber ihre Mitschüler ja alle falsch lernen. Hm...eigentlich hat sie ja Recht, aber ich befürchte, dass ihre Lehrerin das nicht wirklich gut findet. Ich habe ihr jetzt mal geantwortet, dass es der Lehrerin viell. peinlich ist, wenn sie das vor der versammelten Klasse hört, weil sie es bestimmt besser aussprechen möchte, aber nicht kann. Was sagt Ihr denn, wenn Ihr in so einer Situation seid? Lasst Ihr Eure Kinder Lehrer korrigieren? Vielen Dank vorab für Eure Antworten. Grace

von Grace am 20.04.2012, 09:25



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Hej Grace! Aussprachefehler würde ich nicht korrigieren (lassen), ich gehe davon aus, daß de Lehrertin irgendwann und öfter mal gehört hat ,wie es richtig sein soll un es shclichtweg nicht kann. Geht hier in DK einigen Deutschlehrern mit dem dt. "ch" und "sch" genauso. Der 1. Deutschlehrer meiner Großen war zwar leider eine Enttäuscuhng, hat sich aber ziemlich gut mit den besseren deutschkenntnissen meiner Tochter arrangiert und sie manchmal sogar um Hilfe gebeten. Wichtig war aber, daß meine Tochter nicht jeden Pippifax korrigierte,m sondern wirklich nur schwerwiegende Sachen. Grammatikfehler sind weitgehend tabu, es sei denn, just i mZuge iener Grammatikstuinde, i nder z.B. Unterschied Dativ/Genitiv durchgenommeni wrd, wird genau was falsch erklärt, falsch übersetzt, falsch dekliniert... Ansonsten sindwir der Ansicht, daß uviel Grammatikpauken eh nur schlecht für´s Sprechen ist, daher: nicht pingeig sein. Rechtschreibfehler dito -- gravierende Sachen auch mal ansprechen, anderes lassen. Kein Lehrer, eigentlic h iemand, möchte beider Arbeit und sonstwo dauernd, dauernd korrigiert werden, unter Beschuß stehen, shcon gar nicht vor anderen. Ich würde also bei meiner Tochter - wie ich es anscheinend erfolgreich getan habe , beide kommen verhältnismäßig gut mit den Lehrern klar - Sympathie und Verständnis für die Lageder lehrerin wecken, wie Du ja auch schon schreibst. Sicher leuchtet Deioner Tochter das ein,wenn Du den fall umdrehst und sie als dauernd Korrigierte vor Versammelter Mannschatt darstellst. ich dekne, da müssen unsere Kinder sich ein dickes Fell zulegen. Es ist nicht ihre Aufgabe, den anderen richtiges Deutsch/Englisch etc. beizubringen. es ist auch keine Katatsrophe,wenn jemand wirklich mal was falsch an die Tafel schreibt, verkehrt ausspricht oder oder. es ist viel, viel wichtiger, daß alle ier Klasse sich trauen, etwas inder Fremdsprache zu sagen. Wie traurig, wenn meine Kinder sowohl für die MItschüler als auch die Lehrer eine Art Bremse wären, weil sie nur als Korrektiv da sitzen und sofort eingreifen, wenn was falsch ankommt! DAS GEHT BEIN UNS GAR NICHT. Und obwohl ich sihcer sehr auf Sprache achte: Die anderen lernen meine Sparche als Fremdsprache und da stelle ich keine so hohen Ansprüche!!! Wie gesagt, ist ja auch nicht unser Job. Im übrigen haben meine vermutlich sowieso oft die Ohren auf Durchzug, die Große liest viel in den Deutschstunden oder erledigt schon andere Hausaufgaben-- und wenn es da Probleme gab, bin ich eingeschritten, den Rest habe ich ansonsten meistens die Lehrer-Kinder unter sich ausmachen lassen. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 20.04.2012, 09:42



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Hallo Ursel, herzlichen Dank für deine Antwort - du hast mir sehr geholfen. Meine Tochter ist, denke ich, für das Thema sensibilisiert - sonst hätte sie sicherlich gleich was im Unterricht gesagt (normalerweise ist sie da ziemlich "offen"), insofern hat sie meine 2.Erklärung dann auch gleich akzeptiert und nicht mehr nachgehakt. Ich war jetzt selber nur unsicher, insofern danke ich dir wirklich sehr für dein ausführliches statement. Ich bin schon sehr froh, dass sie die neue Englischlehrerin sehr mag (es gab jetzt im Schuljahr ein Wechsel), mit der 1.Lehrerin lief es nicht optimal, da diese meine Tochter ignoriert und gar nicht in den Unterricht mit einbezogen hat. Die neue Lehrerin lässt Geschichten/Märchen auch gerne mal von meiner Tochter erzählen oder fragt sie nach Alternativen (jumper - pullover) , was ihr sehr Spaß macht. Viele Grüße Grace

von Grace am 20.04.2012, 11:49



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Auf keinen Fall wuerde ich mein Kind dazu ermutigen, die Lehrerin zu korrigieren - und schon gar nicht bei einer Aussprache die vermutlich nicht aenderbar ist. Wenn ueberhaupt, sollte das Kind die Lehrerin nach dem Unterricht auf Grammatik/Uebersetzungsfragen ansprechen. Ansonsten schweigen und geniessen. Was soll das bringen?

von Pamo am 20.04.2012, 14:37



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Hej nochmal! Freut mich,daß es Dir geholfen hat. ist ja klasse, daß Deine Tochter mit der Englischlehrerin gut auskommt. ich fühle mich da sehr mit den betroffenen Lehern, es ist eben nicht ganz leicht, jemanden "Kleinen" da sitzen zu haben, der einem dauernd sagen könnte, wo és lang geht. Freunde - dän.-engl. - hatten Probleme, weil die Große dauern drankam, wenn iemand die erfragte Antwort im Unterricht wußte. Das arme Mädel hatte das Gefühl, dauernd ranzumüssen, immer voll präsent zu sein, vorgeführt zu werden, alles im Wechsel. Meine Große hatte einen (angebl.) Muttersprachler - d.h. zweisprachig aufgewachsen, davon haben wir nur sehr wenig gemerkt --- mit Studienschwerpunktfach Deutsch, auch das war eher wenig. Der hatte aber immerhin kaum Probleme damit, Tochter auch mal zu fragen oder eben doch mal eine Korrektür anzunehmen. Schwieriger war es, als sie anfing, Hausaufgaben (für andere Fächer) zu erledigen; das mochte er nicht. Da habe ich ihm deutlich ekrlärt, daß ich nicht erwarte, daß er meiner Tochter angemessenen Unterricht erteilt, das kann er nicht. Er ist für Fremdsprachenunterricht ausgebildet - meine Tochter hätte Deutshcunterricht für dt. Schüler inder 7., 8., 9. Klasse gebraucht. Solange er dies aber nicht kann, hat sie das Recht, ihren Nachmittag freizuschaufeln, damit sie da dann die Herausforderungen in Angriff nehmen kann, die der Deutschunterricht ihr nicht bietet - z.B. hatten wir dann eben mehr Zeit für den Violinenunterricht. Deutschunterricht mußte sein - sonst keine Zulassung für´s Gymnasium - irgendso eine alte bescheuerte Regelung. De Lehrerin auf dem Gymnaisum nun kann damit auch nicht sooo gut klarkommen, ignoriert aber viel, und inwzischen ist meine Tochter ja auch alt genug, sich selbst zu wehren. Ja, das ist schwierig, ich kann immmer gar nicht verstehen, daß es deutsche Eltern gibt, die ihr kind schon früh in den Englischunrterricht schicken wir haben immer vermieden Schulsachen vorweg zu nehmen. Gelangweilt hat sich Tochter auch so genug, natürlich bes. in Deutsch. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 20.04.2012, 16:43



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Ich bin zweisprachig französisch/deutsch aufgewachsen und habe Lehrer korrigiert, aber es kommt denke ich auf den Lehrer an. Generell wäre ich da vorsichtig, aber Kinder lernen auf die Weise das feingefühl im Umgang mit anderen Menschen, daher würde ich es auch ein Stückweit deine Tochrter überlassen.

von Jbrehm am 24.04.2012, 11:53



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Hej -- was ganz anderes: Magst Du nicht einen neuen Thread eröffnen und erzhläen, wie es Dir mit der Zweisprachigkeit als Erwachsene geht? Wie hälst Du esm it Deinen Kinder n(darauf bin ich bei meinen auch extrem gespannt), es ib t bestimmt viele hier, die gern wissen möchten, wie man sich als zweisprachiges Kind/Erwachsernerfühlt. Gibt es Fallen, n die wir als Eltern nicht tappen sollen? Gruß Ursel, DK (und Entschuldigung für den Mißbrauch es Ursprungsporstins!)

von DK-Ursel am 24.04.2012, 20:08



Antwort auf Beitrag von Grace

Das ist wirklich eine schwierige Frage. Ich hatte eine Deutschlehrerin, die eigentlich umgeschulte Russischlehrerin war (in Ungarn war Russich bis zur Wende obligatorisch. Danach hat man die Russischlehrer oft für eine andere Sprache umgeschult). Entsprechend "limitiert" waren dann auch ihre Deutschkenntnisse. Da ich aber zu diesem Zeitpunkt schon etliche Jahre jeden Sommer ein Monat lang in Deutschland weilte, konnte ich besser deutsch als sie. Sie fand das gar nicht lustig, wir haben uns leider nicht besonders gut verstanden. Ich habe mich oft zu Tode gelangweilt bei ihr. Insoweit würde ich auch sagen, dass es sehr auf die Lehrerin ankommt. Wobei eine gute Lehrerin es eher für sich nutzen würde, dass eine Muttersprachlerin in der Klasse sitzt und Deine Tochter um Unterstützung bitten und sie z.B. Texte vorlesen lassen. Leider machen das viele Lehrer aber nicht, weil sie denken dadurch wäre ihre Autorität weg. Aber eine ganz andere Frage: warum muss eigentlich Deine Tochter überhaupt in Englischunterricht? Das muss für sie doch sehr langweilig sein. Gibt es nicht die Möglichkeit sie zu befreien, damit sie in der Zeit was sinnvolleres tun kann (vielleicht eine andere Sprache lernen)?

von Fuchsina am 25.04.2012, 21:40



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Hej Fuchsina! Deutsch ist nicht Deine Muttersprache? Donnerwetter, Kompliment, das merkt man nicht!!! Wieich bereits schrieb, kommt es in der tat auf den Lehrer an. ich würde es trotzdem nur in wichtigen sachen raten - einmal hält es oft zu sehr auf, zum andern mag es niemand, wenn er dauernd berichtigt wird. Und es KANN in der Tat auch autoritätsuntergrabend sein, wenn die Kinder merken, daß der kehrer von einem Mitschüler auch dauernd verbessert wird. das wiederum hängt aber vom Alter und der Einsicht der scxuüler ab. Was die Frage angeht, wieso ein Kind nun unbedingt i neinen solche nUnterrichtsoll. KJa, leider ist das auch so ein Punkt. Leider konnte meine Tochter auch nicht vom deutschunterrichtbefreit werden. Sie hat sich auch sehr gelangweilt. Aber für den Wechsel auf´s Gymnasium mußte sie es belegen. Viele meinen, es sei ja doch anders, das Kind lernen ja Grammatik undundund - alles Blödsinn. Ein Kind, das Englishc oder Deutsch als Muttersprache lernt, geht eben auch an die Grammatik anders ran, und es macht wenig Sinn, dies auf die fremdsprachliche Art zu lernen. Ich habe dann gehofft, daß sie auf dem Gymnasium wenigstens mit dt. Literatur in Berührung kommt (wo wie wir früher im Englisch- oder Französisch-Unterricht), aber weit gefehlt. Hier ist Deutsch zwar wahlfachu nd kan nin gestaffeltem Niveau gewählt werden, aber meine Tochter ha tINteresse und Begabung für Sprache/n, hat sich also fürden neu eingerichteten supersprachl. Zweig entschieden und hat Deutsch auf höchstem Niveau gewählt, weil dies ihr ja mehr oder weniger uzföällt. So hat sie eine Note bereits mal schon mal im sack. machen viele dt. Jugendilche mit Deutsch - wäre ja auch dummer, wenn anders, denn der Notendurchschnitt ist wichtig für manchen Studienplatz. Die Langeweile hat sich fortgesetzt,der Kampf darum, daß sie was anderes tun dürfte, auch. Und es ist auch nicht immer opportun, die Kinder zu sehr zur Unterstützung heranuzziehen 8wie auch die wohlmeinende Verwandtschaft vorschlu). Nein, das woltle ich nicht, das fand ich auch nicht richtig. Mal helfen - der Lehrerin wie Du es vorschlägst, aber auch denMitschülern, ja, das ist okay. Aber als Dauerhilfslehrer fungieren - nein. Leider sind eben die meisten sculen incht auf Muttersporachler einer anderen Sprache eingestellt. es mßte ja auch getestet werden, ob so ein Kind den Tests und Arbeiten, den Abschlußnoten der Scule gerecht werden könnte. Muttersprachlich zweisprachig ist ja nicht unbedingt perfekt, hohes Niveau oder fließend. Tja, das ist alles nicht einfach. Gute Nacht jetzt erstmal - Ursel, DK

von DK-Ursel am 25.04.2012, 23:15



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ich finde es so schade, dass man an euren Schulen anscheinend so unflexibel ist. In Deutschland geht man immer mehr in die Richtung, dass Kinder immer individueller gefördert werden, d.h. dass sie auch unterschiedliche Aufgaben bekommen, um individuelle Lernfortschritte zu dokumentieren. Zugegeben, das klappt bei manchen (z.T. bei älteren) Kollegen noch nicht so gut (denn als die ausgebildet wurden, hat man noch ganz andere Ansichten gehabt), bei manchen (jüngeren) schon viel besser. So lesen in meiner Klasse die Schüler, die schon weiter sind und sich bei jeder Wiederholung langweilen, z.B. Lektüren und bearbeiten dazu individuelle Aufgaben, während ich mit manchen Schülern die zigste Widerholung zu einem Grammatikthema mache und Übungssätze formulieren lasse... Das ist vielleicht nicht in jeder Unterrichtsstunde so, aber in vielen. Das Kind sollte die Lehrerin in diesem Fall (es ging ja um das "th") nicht verbessern meiner Meinung nach, weil die Lehrerin es offenbar schlicht nicht kann. Ist zwar ein schwaches Bild als Fremdpsrachenlehrerin, aber ich hatte selbst an der Uni eine Dozentin, die es nicht konnte ... Im Unterricht hören die Kinder ja sicher auch einige Hörbeispiele z.B. von CD oder sehen kleinere Filmsequenzen oder so und bekommen von dort auch die richtige Aussprache mit. Es dürfte also allen klar sein, dass die Lehrerin hier eine Schwäche hat. Wenn man bedenkt, dass die meisten Lehrer ja nun mal selbst keine Muttersprachler sind und es auch nicht Sinn und Zweck des Unterichts ist, kleine Fast-Muttersprachler hinzubiegen, sondern die Kindern in Zukunft für eine Kommunikation mit Muttersprachlern zu befähigen, ist es sicher akzeptabel. Es ist uns heutzutage eher lieber, ein Kind traut sich und spricht einen zusammenhängenden Text (erzählt z.B. vom Urlaub, einem Erlebnis oder einem Hobby) und macht dabei mehrere Fehler (aber man versteht den Zusammenhang) als wenn ein Kind sich vor lauter Angst Fehler zu machen nicht traut den Mund aufzumachen. Ich bin ja auch Sprachlehrerin und es ist mir auch völlig klar, dass ich bestimmt ab und zu ein Wort falsch ausspreche - Grammatikfehler sind mir meistens sofort bewusst und ich korrigiere mich meist selbst. Wenn ein Kollege oder auch ein Schüler (wir haben zwei oder drei Muttersprachler) zu mir sagt, das Wort spricht man so oder so aus, schaue ich das direkt nach und präge es mir - hoffentlich - fürs nächste Mal richtig ein. So lerne ich als Lehrer auch immer noch dazu. Ständig verbessert zu werden, wäre natürlich irgendwie blöd. Suse

von *Suse* am 29.04.2012, 11:19



Antwort auf Beitrag von *Suse*

Hej Suse! Danke für den Bericht einer Insiderin, die es mal von der anderen Seite sieht. Das war wirklich interessant zu lesen. Mir ist in der Schulkarriere meiner Töchter klargeworden, daß ich einfach nicht erwarten DAF, daß ein Lehrer, sei er nun Muttersprachler oder nicht, meinen Töchtern in Deutsch einen Unterricht erteilen kann, der ihren Fähigkeiten angemessen ist. Dazu müßten sie wohl in eine dt. Schule gehen,. wo eben muttersprachlich gelehrt wird, nach muttersprachlichen Prinzipien. Deutschunterricht in Dtld. ist eben was anderes als Fremdsprachenunterricht im Fach Deutsch hier in DK. Und wenn ich das akzeptiere, dann finde ich solche Extraaufgaben der Lehrer eher kontraproduktiv, denn sie waren bestenfalls MEHRarbeit, aber nicht mehr Qualität. Schlichtweg, weil die Lehrer nicht darauf vorbereitet sind, einen Muttersprachler zu fördern, der ihnen meist noch überlegen ist. Ansonsten ist das dänische Schulsystem durchaus darauf bedacht, die Kinder dort abzuholen, wo sie stehen. Aber just in dem Fall Muttersprachler im Fremdsprachenunterricht funzt das eben nicht,. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 29.04.2012, 19:26



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Danke für die Erklärungen und das Kompliment liebe Ursel! Ich finde es prinzipiell als recht sinnlos, wenn Mutter- oder "Vater"sprachler in Fremdsprachenunterricht in der Schule sitzen. Es ist schade, wenn manche Schule hier scheinbar unflexibel sind, denn es ist eine verschwendete Zeit für das Kind - selbst wenn das Kind anstatt dieser Stunde einfach nur frei hat. In vielen Grossstädten in Deutschland gibt es Samstagsschule in Ungarisch, allerdings nur für explizit Kinder die mit Ungarisch aufgewachsen sind. Dort werden dann Grammatik, Rechtschreibung und Literatur usw. beigebracht, aber eben wie in einer normale Schule in Ungarn für Muttersprachler. Das finde ich sinnvoll. Aber eine Fremdsprachenunterricht ist nun ganz anders aufgebaut und baut auf ganz andere Voraussetzungen auf. Grüße, Reka

von Fuchsina am 01.05.2012, 22:08



Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Guten Morgen! Ja, Muttersprachenunterricht ist übrigens für EU-Staaten gesetzlich vorgeschrieben. Die Kinder dürfen teilnehmen, aber der Staat (sprich Kommune) muß es anbieten, EU-Recht!!! Wir haben damals heir bei uns gestritten, weiels uns erst verwehrt werden soltle - viele verwaltungsleute sind uninformiert oder unwillig. Aber dann haben wir auch schnell gemerkt, daß für unsere Töchter dieser Unterricht auch keine herausforderung bot. Das bißchen Rechtschreibung konntens ie sich auch anders aneignen, dito Gramatik -die sie ja ansonsteneh muttersprachlih beherrschen. problem ist dabei oft (und wir hatten auch privaten Kontakt zur Lehrerin, daher guten Einblick), daß die kinder auf verschiedensten Niveaus sind. Das kommt daher, daß eben unterschiedlich viel (in unserem Fall:) Deutsch zuhause gesprochen, geübt wird. Dazu die verschiedensten Altersgruppen - und dann kann es sogar sein,daß das Kind aus der 2. Klasse besser Deutsch kannals der Junge aus der 6. Klasse - alles sehr schwerig für die Lehrerin und die Klasse, die sich ja auch nur einmal wöchentlich sihet. Für uns lohnt sich der Aufwand (25km Fahrt einf. Richtung) gemessen am Erfolg nicht, zumal wir durch den Violinenunterricht schon Nachmittage besetzt hatten. Allerdings: In Deutsch haben meine Töchter von mir die offizielle Erlaubnis, Hausaufgaben zu machen - auch die für andere Fächer, weshalbm eine Große und ich mal mit einem Lehrer gut aneinandergerieten. Sie dürfen lesen, sie dürfen schreiben, sie dürfen tun, was nicht stört. Argument: Solange der lehrer meinem Kind keien Herausforderung bieten kann, bei der es was lernt (und das kan ner nicht, muß er auch nicht), solange darf mein Kind sich z.B. durch die Hausaufgabenerledigung den Nachmittag freischaufeln, so daß wir ihm eine Herausforderung schaffen können, z-.B. den Violinenunterricht, der durch lange Anfahrt auch einen Ganzen Nahcmittag blockierte. 2 Deutschstunden gelangweilt vertüdeln ohne was zu lernen, dann nach Hause rasen, um zum Violinenunterricht zu kommen und abends dann noch die Hausaufgaben zu machen, nee, das fand ich nun blöde. Da könnensiedie 2 Stunden Deutschunterricht ebenfür die Hausaufgaben nutzen. Voraussetzung: Sie können das, was im Deutschunterricht von den anderen gefordert wird. und das übertrafensie bislang immerbei weitem,a lso kein Risiko, da reinzufallen. Mitdem Argument habe ich meinen Töchternden Rücken gestärkt - bislang manchmal mit Lehreruneinsicht, aber da bin ich hart. Die sollensich u mdie anderen kümmern, daß die ordentlich Deutsch lernen (was leider nicht gelingt), meine Töchter können es und nutzen die Stunden seitdem so, daß sie die Nachmittage besser nutzen können. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 02.05.2012, 08:16