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Krankheiten und deren Behandlungsmethoden

Thema: Krankheiten und deren Behandlungsmethoden

Hallo, anläßlich der gerade überstandenen Windpocken meines Sohnes frage ich mal in die Runde, ob Euch auch schon aufgefallen ist: Andere Länder, andere Behandlungsmethoden? Mein Sohn hatte also die Windpocken und ich habe ein wenig gegoogelt, was man zur Linderung alles so machen kann. Auf den NL-Websites zu diesem Thema sowie diversen Foren (in denen man beim Googeln ja immer wieder landet) wurde einhellig ein Haferflocken-Bad empfohlen, ab und an Fenistil-Tropfen erwähnt und Menthol-Puder. Letzteres hatte ich zum Glück noch zuhause (Sohn war ja natürlich am WE erkrankt ), brachte auch Linderung. Auch das Haferflocken-Bad war ein Hit. Ach ja, es wurde immer wieder darauf hingewiesen, daß man keinen Arzt aufsuchen braucht, außer natürlich, es kommen Komplikationen auf. So, in deutschen Foren und auf einschlägigen Websites, wurde neben Fenistil-Tropfen noch eine Lotion, deren Name mir gerade entfallen ist, empfohlen. Und ja, auf jeden Fall zum Arzt, evtl. sogar zum Notdienst !? Überhaupt fällt mir in deutschen Foren zum Thema 'Kind krank' SEHR oft der Satz "...sofort zum Notdienst!!!" auf. Nun frage ich mich, ist das mit dem Notdienst nun typisch deutsch oder ist man z.B. in NL einfach nicht so zimperlich? Dort geht frau ja u.a. - sofern sie überhaupt in einem KH entbunden hat - nach der Geburt gleich wieder nach Hause. Und da fällt mir bei 'Geburt' gleich noch ein, daß bei selbiger in GB der Einsatz von Lachgas ja völlig normal ist - in D und NL z.B. aber komischerweise nicht. Euch ist sicher auch schon ähnliches aufgefallen...hat da jemand schon was Extremes erlebt? Und warum können Behandlungsmethoden von Land zu Land so unterschiedlich sein, wo allgemeine Wehwehchen doch überall gleich sind? LG Kerstin

Mitglied inaktiv - 26.05.2010, 22:32



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Da ich in D lebe, habe ich natürlich keinen direkten Vergleich, aber kürzlich war in der Presse ein Bericht, dass wir Deutschen ziemlich an der Spitze bei Arztbesuchen stehen, jeder Deutsche geht 18mal im Jahr zum Arzt, in anderen (entwickelten) Ländern nur rund halb so oft. Mir fällt an mir selbst oft auch auf, dass ich mit meinen Kindern zum Arzt gehe, wo meine Mutter uns noch in die Schule geschickt hätte. Einen KiA habe ich das erste Mal mit meinen eigenen Kindern zu Gesicht bekommen, der Hausarzt wurde erst kurz vorm Exitus aufgesucht. Ich glaube wir sind alle ziemlich übervorsichtig geworden. Kein Wunder, dass die Krankenkassen ächzen. Silvia

Mitglied inaktiv - 27.05.2010, 08:08



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In Portugal soll man bei Windpocken die betroffenen Stellen mit Betadine abtupfen, überhaupt brauchen sie hier für alles mögliche Betadine..... Hatten aus der Schweiz aber auch noch eine dickflüssige weisse Zink-Paste, die wurde, nachdem Betadine trocken war, draufgeschmiert Das Ergebnis sah zum Fürchten aus, half aber prima... LG

Mitglied inaktiv - 27.05.2010, 08:50



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Hej allesammen! ich habe auch keine Zahlen, aberdie Statistik, die Silvia erwähnt, habe ich auch im Kopf. tatsächlich sollen die Deutschen recht flott mit den Arztbesuchens ein --- es gibt siche rauch weitaus mehr Ärzte als bei uns hier, und bei uns sind Fachärzte eh sehr wenige und gesteuert, d.h. man MUSS immer (und so war das schon IMMER, nicht erst seit Sparmaßnahmen) zum hausarzt. Kinderarzt, Gynäkologe -- dann ist man wirklich krank, wenn man dorthin weiterverwiesen wird. Vorsorge ist weitaus geringer und naja --- man macht eben vieles selber oder spricht am telfon mit der Sekretärin (oft eine ausgebildete krankenschwester) oder mit dem Arzt. Ferndiagnosen sind also durchaus üblich (gerade bei Kinderkrankheiten, Bindehautentzündung, Erkältungen etc.) Da die Wartezeiten hier auch immer schon extrem lang waren (Kunststück - bei 2 Arztpraxen i mArzt, die ja Anlaufstelle für ALLE sind), kuriert sich manches tatäschlich von selber aus - und man sagt den termin halt wieder ab. Nein, hier gehen die Leute nicht schnell so zum Arzt. und ich wundere mich auch immer sehr, wenn ich in dt. Foren so manche Panik bei Fieber, Erkältung, Magenverstimmung lese. Was mir hier wirklich fehlt, ist die homöopathische Ecke, naturheilkunde ist noch im Aufbau und Homöopathie sehr selten - sowohl was Ärzte, aber auch Medikamente (und kenntisreiche Apotheker) angeht. Ich persönlich decke mich da immmer noch bei meinem Apoteker des Vertrauens in Dtld. ein und hatte dort eine Zeitlang auch eine anthroposophische Ärztin für die Kinder. Unser Hausarzt hat bei Windpocken (telefonische Diagnose, die ich bereits gestellt hatte) Backpulver empfohlen --- da ich mich erinnnerte, daß meine Mutter uns vor vielen Jahren mit einem kühlenden medizinsichen Pulver aus der Apotheke einstäubte, , leuchtet mir der Hausmitteltip unseres Arztes durchaus ein. Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 27.05.2010, 09:22



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nachdem ich ein Kind in London und eins hier in AMsterdam zur Welt gebracht habe kann ich auch sagen das man hier in NL doch reltiv locker mit dem Thema Geburt umgeht (was ich leider nicht an allen Stellen gutheisse)... wenn ich dann allerdings hoere wie vorsorge und geburt in D ablaufen muss ich aber inzw, auch sagen das ich vieles voellig uebertrieben finde und mich frage wo das ganze geld herkommt... ich bin froh hier einen guten Hausarzt gefunden zu haben der uns nicht mit lapidaren spruechen abfertigt (was wohl oefter der fall sein soll, alles am besten schnell schnell und am liebsten selbstdiagnose zu hause) und auch immer gut erklaert wieso weshalb warum... ich denke in D ist man wirklich verwoehnt was die aerztliche versorgung angeht, man merkt es natuerlich erst wenn man es nicht mehr hat... ich weiss auch noch wie geschockt ich war als ich in Frankreich wohnte und zum Arzt musste...war aus D nur blitzblanke Praxen mit neuen Maschinen gewoehnt :) seitdem ist mein Zahnarztbesuch immer mit einem D Besuch gekoppelt... LG http://pauletpaula.blogspot.com/

Mitglied inaktiv - 27.05.2010, 09:52



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In Suedafrika gibt es (immer noch) die Zwei-klassen-Medizin - Privataerzte und Privatkrankenhaeuser fuer die Reichen (die entsprechend kosten, ebenso wie die Krankenversicherung), und die oeffentlichen Krankenhaeuser und Kliniken, die umsonst behandeln.... . Entsprechend sind auch die Unterschiede in der Versorgung - auf hoechstem Stand auf der einen Seite, auf der anderen so la la bis gut (wobei Groote Schuur, das Krankenhaus, in dem die 1. Herztransplantation durchgefuehrt wurde, ein oeffentliches Krankenhaus ist, aber einer Uni angeschlossen). Suedafrika hat uebrigens eine der hoechsten Kaiserschnittraten der Welt - ueber 60%, im dem (Privat)Krankenhaus, in dem ich meine Tochter zur Welt gebracht habe, lag sie sogar bei 85%. Aufgefallen ist mir, dass die suedafrikanischen Aerzte sehr gerne Antibiotika verschreiben, und auch sehr ihre Technik lieben (bei meinem FA gab's bei jedem Besuch einen Ultraschall). Meine Putzfrau hatte aber bis zur ihrer Entbindung keinen! Jetzt bin ich in Frankreich, und noch etwas verwundert ueber die Arztpraxen - die Aerzte machen alles selber, keine Arzthelferin weit und breit zu sehen. LG Connie

Mitglied inaktiv - 27.05.2010, 10:16



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Hej nochmal! Ich gehe ja nun sowieso nicht mit allem gleich zu mArezt, weil ich finde, eine Erkältung, Fieber, Magenverstimmung, verstauchung geht auch mit anderenMitteln wieder weg. Aber was mich (und sicher nicht nur mich) z.B. AUCH abschreckt ist die, daß man ja erst zu mhausarzt muß, der aber nur ein sehr kleines Labor und vor allem keine weiterengeräte wie Ultraschall, Röntgen etc. hat. D.h. für sowas muß ich wieder Wartezeit in Kauf nehmen, dann hinfahren (weit ins nächste Krankenhaus) und wieder warten, bis Befund beim Hausarzt ist. Dann wieder zu dem: Therapie besprechen und womöglich wieder warten, bis ein Platz im Krankenhaus u.a. frei ist. Klar, bei unekrlärlichen, langanhaötenden und akuten Fällen kommt man nicht umhin. Aber für eine normale Sache nehme ich sowas eben nicht in Kauf. Während in Dtld. oftmals sofort der Fachartz aufgesucht wird/wurde und der gleich das ganz große Labor und Ultraschall und Röntgen und ... macht. Als die ersten Sparmaßnahmen in Dtld. anfingen, klagte mal jemand in einem Forum und jemand von hier in Dk schrieb zurück: Willkommen im Tal, wir sitzen schon lange drin! ich persönlich würde mir einen Kompromiß zwischen dt. und dän. System wünschen - dann wäre die Versorgung hier besser und die Kosten sicher immer noch geringer als in Dtld. Gruß Ursel, DK - die eine Totgeburt nach Aussage des dän. Arztes nur überlebt hat, weil sie zu dem Zeitpunkt in Dtld. weilte (aber auch da war es zugegebenermaßen knapp)

Mitglied inaktiv - 27.05.2010, 10:27



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Wenn das sparen zu Lasten der Gesundheit oder gar des Lebens geht hört der "Spaß" auf! Ansonsten würde ich mir manchmal einen gelasseneren Umgang mit Krankheiten wünschen.

Mitglied inaktiv - 27.05.2010, 10:48



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Hallo in die Runde - Hier in Neuseeland ist das medizinische Versorgungagebt sehr anders als in Deutschland - ich würde aber auch sagen, dass es sehr an der individuellen Mutter/Familie liegt wie schnell man zum Arzt geht. Allgemein geht man hier immer erstmal zum Hausarzt und nur in Fällen, in denen der nicht weiter weiss wird man an Spezialisten verwiesen...wo es dann auch seeeehr lange Wartezeiten gibt. Alternativmedizin ist der traditionellen westlichen Medizin gleichgestellt - unter anderem dank der zahlreichen asiatischen Mitbürger. Es gibt also zum Glück sehr gut ausgebildete Spezialisten in der Homoöphatie, Akkupunktur usw. Sobald ich erwähne, dass ich aus Deutschland komme werde ich übrigens meist direkt als Expertin für Homoöphatie gehandelt...wahrscheinlich da viele Produkte in D hergestellt werden??? Zum Kinderarzt kommt man eigentlich nur, wenn das Kind sehr, sehr krank ist. Zum Thema Geburtstvorsorge und gebären: ich bin gerade mit dem 2.Kind schwanger und werde auch dieses Baby zuhause bekommen wenn alles weiterhin gut läuft. Schwanger Frauen werden hier von Hebammen betreut - Frauenärzte muss man wenn privat bezahlen und auch für eine Rückenmarksspritze im Krankenhaus muss man zahlen. Sobald Frau und oder Baby jedoch Risikoentwicklungen zeigen wird an Spezialisten überwisen und die Kosten komplett vom Staat getragen. Die Hausgeburtenrate liegt bei ungefähr 45%....und ich bin sehr dankbar dafür meine Schwangerschaften so erleben zu dürfen - ich finde es unglaublich wie schnell eine Schwangere in Deutschland als Risikopatientin gilt und wie medizinisch das Thema Gebären angeganen wird. So häufig werden dadurch Ängste erzeugt und Frauen entmündigt.....und ihnen dadurch eine so wunderbare Möglichkeit genommen erleben zu dürfen, dass es doch ein ganz natürliches Erlebnis ist...aber ich schweife ab :-) Mein Fazit: ich denke, es liegt zum Teil am System in dem man lebt, aber der größere Anteil liegt an einem selber...ich habe auch hier eine Freundin die extrem häufig beim Arzt ist....entweder für sich selber oder für ihre Tochter. Sie weiss auch, dass die meisten Beschwerden psychosomatischer Natur sind, aber sie will nichts daran machen. Beste Grüße aus Neuseeland und Gute Gesundheit an alle :-)

Mitglied inaktiv - 27.05.2010, 11:11



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Hej nochmal! Dtld. gitl als Hochburg für Homöpathie, weil der Begründer ein deutscher Arzt war. Und als Folge davon sind tatsächlich viele Firmen in Dtld. angesiedelt. Aber sowohl das Ansehen als auchdie Häufigkeit der Ärzte oder Apotheker, die sich damit (gut) auskennen, steht in keinem Verhältnis zu dem in DK. Schwangerschaften und Geburten werden hier auch von Hebammen betreut, mittendrin kommt man auch nochmal zum besagten Hausarzt, aber grundsätzlich ies eben die Hebamme. Allerdings sind Hausgeburten auch eher selten hier. Ich glaube, und das ist mir nicht so ganz gelungen, i mvorigen posting auszudrücken, daß viele deutsche Mütter zuviel Vertrauen in die Technik setzen. Das ist ja auch naheliegend, wenn diese Technik in jeder einzelnen Praxis reichlich vorhanden ist. Wenn ich nur daran denke, wieviele Leutchen ein einziger Urologe in meiner dt. Kleinstatd rumspringen hatte - soviele soviel Personal hat hier nicht mal ein Ärzthehaus mit 3 Ärzten! Hier geht man wohl recht schnell auch zur Apotheke, Schmerzmittel und Anitbiotiika werden recht schnell verschrieben - auch darum meide ich den Arztbesuch solange es geht. Aber ichg laube, das Wissen vieler Eltern ist wie beim Kochen leider verschwunden --- da wo man früher wußte, wie Fieber und Hausmittel gegen eine Erkrankung einzusetzen sind, da rennt man heute eben beim kleinsten Temperaturanstieg gleich zum Arzt. Geduld und Ruhe jhat auch niemand mehr, aber am wichtigsten ist wohl das Körpergefühl, das Verlassen auf den eigenen Instinkt und die eigenen Sinne --- das geht heute hier wie dort vielen ab. So, ich muß uz mdienst ier Apotheke -- daher eilige Grüße - Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 27.05.2010, 11:45



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Mir ist in Mexico die wahnsinnig hohe Kaiserschnittrate aufgefallen. Jeder Frau die ich kenne die in Mexico ein Kind bekommen hat (egal ob Ausländerin oder Mexikanerin) und ich übertreibe nicht wurde zu einem Kaiserschnitt geraten. Hebammen kennen die fast nicht mehr. Und die Ärzte behaupten immer aus gesundheitlichen Gründen. was dort von der Bevölkerung auch meistens geglaubt wird. Ist ja ein Arzt der das sagt, da muß es ja stimmen. Weshalb: Ganz einfach. Bringt dem Arzt mehr Geld und man kann den Termin so festlegen, das es nicht am WE oder Abends stattfindet. Also nur Vorteile für den Arzt. alemana_mex

Mitglied inaktiv - 27.05.2010, 12:00



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hola, hier in spanien wird man meist mit ibuprofeno oder paracetamol wieder nach hause gesschickt. oder mit gar nix, wenn wie zb meine neu zugeordnete aerztin der meinung ist, ich hab nix...(ich hab dann eine gepflegte stirn- + nebenhoelentzuendung entwickelt und war fast 3 wochen krankgeschrieben...). an sich find ich das gesundheitssystem hier in spanien ganz ok. alle sind in der oeffentlichen kk versichert, wer will und kann, darf sich auch zusaetzlich noch priv versichern. ich hab das glueck, dass mein ag die priv versicherung zahlt und das hat sich auch schon mehrmals als aeusserst praktisch erwiesen. vor ein paar jahren wurde allerdings bei JEDEM wehwehchen antibiotika verschrieben, aber das hat z glueck ganz stark abgenommen. da gabs hier richtige kampagnen in form v werbespots und plakaten, dass man doch mit der einnahme v antibiotika "responsable" sein sollte. buenas noches y salud, anja.

Mitglied inaktiv - 27.05.2010, 22:46



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Hoi, interessante Beiträge - die Arztbesucherei scheint doch ein typisch deutsches Phänomen zu sein. In NL kann man auch nur zum Facharzt (inkl. Kinderarzt und Gynäkologe) gehen, wenn es über die Kompetenzen des Hausarztes hinaus geht. Und dann muß man - je nach Dringlichkeit - auch lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Die Fachärzte haben keine eigenen Praxen. Sie sind alle im KH ansässig, arbeiten dort zum größten Teil im Schichtdienst. Selbst zur Blutabnahme muß man zum KH fahren! Natürlich schreckt das alles auch ab. Man überlegt halt, ist es diesen Zeitaufwand überhaupt wert? Die meisten kleinen Krankheiten erledigen sich von selbst. Aber Geduld, ja die haben die meisten nicht. Man hat zu funktionieren, und da soll ein Arzt schnell helfen...und ein krankes Kind zuhause zu haben, können und wollen auch die wenigsten. Ein Kaiserschnitt wird in NL übrigens nur gemacht, wenn es unbedingt notwendig ist (selbst eine Mehrlingsgeburt führt nicht unbedingt zum KS). Gut ein Drittel aller Geburten finden zu Hause statt (Tendenz leider fallend!). Schwangere werden außer bei Komplikationen und Mehrlingsgeburten ausschließlich von Hebammen betreut, und auch bei der Geburt ist im Normalfall nur die Hebamme anwesend. Viele Medikamente sind frei in Supermärkten und Drogerien verkäuflich - zu Spottpreisen. Und warum auch nicht? Was macht es aus, ob ich Aspirin, Hustensaft und Abführmittel nun in der Apotheke kaufe oder im Supermarkt? Anfangs, als in NL lebte, war mir das alles nicht geheuer - aber nach einer Weile gewöhnte ich mich dran. Und merkte, daß dieses System durchaus Sinn macht. Jetzt, in D, habe ich schon leichte Probleme mit dem Ärztewahnsinn, der hier herrscht. Vielleicht hat es aber auch damit zu tun, daß ein Berufstätiger in D, der krank'feiert' - eben auch wenn es nur ein grippaler Infekt oder eine Migräne ist - gleich ein Attest beim AG einreichen muß. Es geht auch anders, wie in NL: Man meldet sich bei seinem AG krank und fertig. Es kann nach einigen Tagen sein, daß ein 'Kontrolleur' vorbei schaut und sich nach dem Befinden erkundigt, aber mehr nicht. Es wäre schon interessant, Zahlen zu diesem Thema zu haben. Sterben - prozentual gesehen - in anderen (entwickelten!) Ländern mehr Menschen als in D, weil sie nicht so schnell zum Arzt rennen? Aber das läßt sich wohl kaum ermitteln... LG Kerstin

Mitglied inaktiv - 27.05.2010, 22:38



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ich kann dir nur sagen das die sterberate fuer neugeborene in NL eine der hoechsten in Europa ist bis 2012 wollen sie ja nun erreichen das alle geburtenstationen in den KH 24h Aerzte etc auf der Station haben... ich finde das schon sehr bedenklich und hatte das auch so hier angesprochen als ich schwanger war... und gerade im KH konnten sie meine bedenken dahingehend verstehen

Mitglied inaktiv - 28.05.2010, 09:02



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Was mir bei Besuchen in D und auch in deutschen Foren immer wieder auffaellt ist wieviel in Zeitungen und Magazinen ueber Gesundheit und gesunde Ernaehrung berichtet wird (und wie schlecht darueber berichtet wird). Selbst die Fernsehzeitung die meine Eltern seit Jahren aboniert haben, hat in jeder Ausgabe einen -in der Regel komplett kritiklosen- Artikel ueber "super foods" oder die neueste Heilmethode die in Asien schon seit 5000 Jahren erfolgreich angewendet wird. Das ist in GB nicht so ausgepraegt und ich kenne das auch aus keinem anderen Land in dem ich bisher gelebt habe. Das britische Gesundheitssystem hat viele Maengel, aber bisher hatten wir keine Probleme damit. Ich mochte den low key approach zu Schwangerschaft und Geburt (Lachgas is fab!!) und dass, ich immer das Gefuehl hatte, dass meine Meinung und Wuensche beruecksichtigt werden.

Mitglied inaktiv - 28.05.2010, 10:14



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Hallo, ja, berichtet wird in D viel über Ernährung und Gesundheit, aber in die Tat umgesetzt wird wenig. Wir schauen so gut wie nie deutsches Fernsehen, aber wenn doch, dann fallen mir immer so unangenehm die vielen "Freß-Werbungen" auf. Nicht nur, daß eben überwiegend für (ungesunde) Nahrungsmittel geworben wird, sondern auch die Art und Weise WIE! Egal wieviele Kalorien und Fette das Produkt enthält, es wird immer irgendwie suggeriert, es sei gesund. Da fallen dann Worte wie 'enthält viel gesunde Milch (=Kalzium!)', 'Cerealien', 'Joghurtleicht', 'Wellness' . Nun sind wir überwiegend in NL unterwegs (Ausflüge, Shopping, Schule, Arbeit...), und natürlich gibt es auch da das Problem Übergewicht. Aber vor einigen Wochen hatten wir den Einfall, mit Sohnemann einen Indoorspielplatz in D, etwas weiter entfernt von der Grenze zu NL, zu besuchen. Es war sehr voll, und irgendwie herrschte eine aggressive, gereizte Stimmung dort (kenne ich von den vertrauten Spielplätzen in NL so nicht!). Was mich aber regelrecht sprachlos machte, waren die vielen wirklich extrem Übergewichtigen - sowohl Erwachsene als auch Kinder!!! Nun bin ich selber keine Bohnenstange und habe auch nichts gegen Übergewichtige. Aber es viel halt wirklich sehr auf. Soviel zum Thema Ernährung in D... In NL ist die Auswahl gesunder Snacks auch viel größer und die werden von den Kids und auch Erwachsenen mit einer sehr großen Selbstverständlichkeit gegessen. Liga-Kekse (kennt die noch jemand?) in verschiedenen Ausführungen, Zucker- und Fettarme Kekse und Riegel. Eben nicht nur im Reformhaus oder so... Gesunde Nahrungsmittel (oder zumindest die gesündere Ausführung von) werden als solche mit einem einheitlichen Zeichen gekennzeichnet. Ach jetzt ist es wieder länger geworden als ich es wollte . Warum ist Lachgas so etwas - m.E. - typisch britisches??? Warum kommt es z.B. in D und NL nicht zum Einsatz, weißt Du das zufällig? LG Kerstin

Mitglied inaktiv - 28.05.2010, 22:59



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Hallo Kerstin, ich denke in D gibt es wie auch hier in GB mittlerweilen eine 2-Klassengesellschaft was gesunde Ernaehrung und Lebensweise angeht. Und leider verlaeuft die Grenze entlang dem sozialen Gefaelle (wobei es natuerlich Ausnahmen gibt, aber im Grossen und Ganzen) was die oeffentliche Diskussion darueber so schwierig macht. In GB ist es viel wahrscheinlicher, dass ein Kind uebergewichtig ist, als junger Teenager raucht, trinkt und Drogen nimmt, wenn es aus einer armen Familie kommt. Ich denke, dass ist in D nicht unbedingt anders. In GB gibt es dann aber noch eine Unmenge an ungesunden Nahrungsmitteln im Angebot da kann glaub ich auch D nicht ganz mithalten. Was mir in D aber immer wieder auffaellt ist wie die Eltern denen gesunde Lebensweise wichtig ist es oft auf die Spitze treiben. Da wird bis in kleinste Detail analysiert ob Milch gut oder schlecht ist (wie vor ein paar Tagen im Aktuell) oder da darf im Kuchen fuer den 1. Geburtstag nicht das kleinste bisschen Zucker sein. Oder es wird auf einmal alles mit Rapsoel gekocht weil das angeblich die beste Fettsaeurezusammensetzung hat. Dabei ist gerade in der Ernaehrungskunde vieles Spekulation und die wissenschaftlichen Daten nicht unbedingt eindeutig. "Wellness" ist uebrigens mein persoenliches Unwort des Jahrzehnts. Mir stellen sich da immer alle Nackenhaare auf. Und ich bin voellig Deiner Meinung was all diese ach so gesunden Nahrungsmittel angeht. Meine Kinder haben Ostern in D Gummibaerchen mit pre (oder pro?) biotics geschenkt bekommen. Mal abgesehen, dass pre- und probiotics extrem fragwuerdig sind, das verwischt die Grenze swischen Suessigikeit und Nahrungsmittel. Ich weiss nicht warum Lachgas so ein britisches Ding ist. Vielleicht wurde es in D und NL gegen staerkere Schmerzmittel ausgetauscht. Ich hatte mein 2. Baby mit Lachgas und sonst keinerlei Schmerzmittel und ich wuerde das wieder so tun. Ausserdem muss dem Lachgas ziemlich viel Sauerstoff zugesetzt werden damit keine Lungenblaeschen enstehen vielleicht ist das fuer viele Kliniken zu explosiv. Going out on a limb with that one LG, D

Mitglied inaktiv - 29.05.2010, 08:58



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Hier in norwegen ist es auch so das man nicht gleich zum arzt geht. also ne erkæltung ist kein grund fuer einen arzt besuch erst wenn es schlimmer wird,.. auch magendarm ist kein grund fuer einen arzt besuch. wenn man beim arzt anruft weil man vorbei kommen will mit den kindern weil irgend was ist moss man sehr sehr hartnæckig sein ansonsten wmmeln sie ein ab und sagen m an soll mal 3 tage abwarten und sich dann wieder melden wenn es nicht besser ist.

Mitglied inaktiv - 29.05.2010, 21:35



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Hier in Italien haben wir Erwachsenen unseren Hausarzt und die Kinder ihren Kinderarzt. In der Schwangerschaft wurde ich von einem Gynaekologen und eienr Hebamme betreut (waren beide gleichzeitig anwesend). Die Blutabnahme machen Krankenschwestern hier im Ambulatorium. Die Proben werden dann ins Labor geschickt. Die Fachaerzte sind normalerweise im Krankenhaus (der Gyn kam auch 2 Mal im Monat hier ins Ambulatorium. Roentgen, Ultraschalluntersuchungen, ... werden auch im Krankenhaus gemacht. Weder unser Hausarzt noch der Kinderarzt haben Angestellte oder ein Labor. Bei unserem Kinderarzt holt man sich einen Termin, bei unserem Hausarzt faehrt man hin und wartet bis man an der Reihe ist. Fuer Babies / Kinder gibt es hier mehr Vorsorgeuntersuchungen als in D. Die Kinder werden von einem Kinderarzt geimpft. Den ersten Termin bekommt man per Post zugesand, die naechsten bekommt man entweder persoenlich oder telefonisch im Ambulatorium. Meine Tetanus-Auffrischimpfung hat uebrigens auch der Kinderarzt (unser ist auch gleich so eine Art Amtsarzt) gemacht. Wir sollen jetzt so eine Versichertenkarte mit Chip bekommen, wo wohl alle Daten gespeichert werden. Man kann sich dann bei der USL auch so ein Lesegeraet dafuer besorgen und es an seinen PC zu Hause anschliessen. Allerdings kommt amn an die Daten wohl nur mit einem PIN dran.

Mitglied inaktiv - 30.05.2010, 17:47



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Uebrigens wird hier die Beikost auch anders eingefuehrt als in D. Ich durfte es allerdings machen wie ich wollte. Ich habe auch ca. 2 1/2 Jahre gestillt, was hier wohl selten ist.

Mitglied inaktiv - 30.05.2010, 17:49