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In welcher Sprache alphabetisieren?

Thema: In welcher Sprache alphabetisieren?

Hallo, mein Sohn ist 5 Jahre alt. Er ist von Geburt zweisprachig, deutsch und italienisch. Von 2006-2008 waren wir in Thailand, Elio ging in einen britischen Kindergarten und hat sehr gut englisch gelernt. Zurueck in Italien, habe ich ihn an der Europaschule in der englischen Gruppe angemeldet (Vorschule). Im September kommt er zur Schule. Was tun? Englische oder italienische Sektion? Geht er in die italienische Sektion, haette er Deutsch als Zweitsprache in der Grundschule (jeden Tag 30 Minuten, spaeter in der 3-4-5 Klasse 45 Minuten und spaeter dann werden viele Faecher auf Deutsch unterrichtet). Englisch haette er nicht mehr. Erst mit 11 als dritte Fremdsprache, aber bis dahin hat er das vergessen.... Ich koennte natuerlich in der italienischen Sektion statt Deutsch auch Englisch als Zweitsprache waehlen, aber dann haette er kein Deutsch mehr (er wuerde dann nur noch mit mir Deutsch reden, das ist arg wenig...).. Alternative: Englische Sektion mit Deutsch als Zweitsprache. Dann haette er kein Italienisch. Rein verbal ist das kein Problem. Italienisch ist Umgebungssprache und er spricht es fliessend, aber er lernt es nicht zu schreiben bzw zu lesen (hoechstens zu Hause mit Oma oder nachmittags mit anderen italienischen Kindern in aehnlicher Situation). Was wuerdet ihr tun? Es gibt Lehrer, die sagen, es ist am besten, wenn das Kind in den Muttersprachen alphabetisiert wird...Dann aber verliert er sein Englisch. Das waer meiner Ansicht nach sehr sehr schade, weil er wirklich toll spricht. Er macht das gut mit den drei Sprachen, aber Fakt ist, zu Englisch haben wir als Familie keinen Bezug. Wie wuerdet ihr entscheiden? LG Christiane

Mitglied inaktiv - 03.03.2009, 21:57



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Hej Christiane! Tolle Möglichkeiten habt Ihr, aber dafür dann auch wieder die Qual der Wahl. Für mich wäre es immer wichtig, daß meine Kinder (mind.) 1 Sprache haben, die sie perfekt beherrschen, also auch Schrift. Und wenn ich weiß, daß mein Kind in einem Land bleiben wird, ich sag es jetzt mal bei Euch Italien, dann wäre das Italienisch. Meine Kinder sind mündlich sehr gut im Deutschen, auch ihr schriftliches Deutsch ist gut, aber eben doch vor allem beider Kleinen schleichen sich manchmal Fehler ein, mangels Übung eben. Und ich merke eben,daß meine Kinder letztendlich ihre Wurzeln hier in Dk haben, egal wie gut sie die deutsche Kultur und Sprache kennen. D.h. sie machen ihre Ausbildung hier, und sie werden sich voraussichtlich auch ier ieen Beruf suchen - und dafür müssen sie auch Dänisch schreiben etc. können. Sollten sie sich je für Dtzld. entscheiden, haben sie gute Voraussetzungen, bessere als Dänen, die Deutsch als Fremdpsrache lernen mußten --- aber das ist eine Option, wahrscheinlicher ist ja erstmal die Orientierung in dem Land, in dem sie aufgewachsen sind. Also, für mich ist 1. Priorität, daß sie die Sprache in dem Land, in dem sie ihre Wurzeln deutlich haben und in dem sie zunächst mal vermutlich ihr Leben gestalten werden, in Schrift und Sprache wie die Einheimischen können und kennen. (OBWOHL sie gleichzeitig eine andere Sprache und Kultur lernen.) Ich hätte also, falls ich gekonnt hätte, meine Kinder wohl auch NIE in eine deutsche Schule gesteckt, weil ich finde, sie sollten die Umgebungssprache mit allem Drum und Dran beherrschen - und es ist ja auch nicht nur die Sprache, es sind ja auchdie dänischen Verfasser, die dänischen gesellschaftlichen, historischen, geographischen Themen etc., die sie in der dänischen Scule mitbehandeln. Schwerpunkt in einer dänischen Schule liegt eben auf Dänemark --- auch das gibt ja Heimat! Würde ich also neben Italienisch lieber Deutsch oder Englisch wählen? das ist schwieriger. Wieso hört er zu wenig Deutsch von Dir? Bliebe Englisch dann doch eher auf Fremdsprachenunterrichtsniveau (weil es mehr Englischstunden als auf anderen Schulen gibt) oder ist das eine bilinguale Schule, in der auch auf Englisch andere Fächer unterrichtet werden? Sind die Kinder dann aber nicht eher spezailisiert auf Fachenglisch und können normales Englisch in Unterhaltungen gar nicht so gut handhaben? Wäre dann nicht lieber so ein Deutschunterricht neben Deinem "Privatdeutsch" sinnvoller? Das wäre dann 2 Sprachen muttersprachlich auf gutem Niveau, denn da hätte Dein Kind die 2 Sprache (Deutsch) sowohl fachspezifisch als auch "umgangsartig" gelernt. Und mit 2 MUTTERsprachen kann ein Kind viel leichter auch Fremdsprachen lernen, zumal die deutsche Sprache enorm guten Einblick in grammatikalische Zusammenhänge gibt (die die englische wie die dänische z.B. vermissen lassen - meine Große stellte von sich aus fest, daß ihr Grammatik in anderen Sprachen leichter fällt, weil sie Deutsch gut kann --- ohne daß sie mit mir jemals Grammatik gepaukt hätte.) Ich weiß nicht, wie das mit dem Italienischen ist --- etwas besser als dänisch/englisch ist es wohl, oder? Ohne jetzt genug von Euch zu wissen (ist der Vater Italiene,r bleibt Ihr für immer in talien etc.) würde ich, wenn ich meine Situation auf Deine übertrage, für meine Kinder Italienisch 1. Priorität wählen mit Deutsch daneben. Englisch kommt dann später als Fremdsprache, aber ganz sicher auf gutem Niveau - zumal dein Sohn mit Deutsch ja einen guten Einstieg in die gemranischen Sprachen hat. Übrigens lernt sich ja gerade Englisch nun wiederum relativ leicht nebenher, jedenfalls die Anfänge, d.h. er kan ndas sichersehr gut intensivieren,wenn er will. Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 04.03.2009, 09:41



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ej FM! Wieso soll ich andere Erfahrungen haben? Natürlich verlernen Kinder (und Erwachsene) das, was sie immer wieder üben leichter und schneller als das andere. Und bei allem anderen sind wir uns, soweit ich das lese, doch einig --- Verwirrte Grüße - Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 19:55



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ej FM! Wieso soll ich andere Erfahrungen haben? Natürlich verlernen Kinder (und Erwachsene) das, was sie immer wieder üben leichter und schneller als das andere. Und bei allem anderen sind wir uns, soweit ich das lese, doch einig --- Verwirrte Grüße - Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 19:56



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ej FM! Wieso soll ich andere Erfahrungen haben? Natürlich verlernen Kinder (und Erwachsene) das, was sie immer wieder üben leichter und schneller als das andere. Und bei allem anderen sind wir uns, soweit ich das lese, doch einig --- Verwirrte Grüße - Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 19:56



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Diese Antwort bezieht sich auf Foreignmother weiter unten!!!!! Entschuldigt bitte! Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 19:58



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Hallo - also als ich Dein Posting gelesen habe, habe ich mich auch sofort gefragt wieso das Deutsch von Dir zu wenig ist. Sprichst Du nicht ausschließlich Deutsch mit ihm? Denn wenn es so ist dass würde ich mich wohl für Italinisch - Englisch entscheiden weil ich dann meinen würde dass er den deutschen Part sehr wohl von Dir übernehmen kann. Aber das ist sicher trotzdem eine schwere Entscheidung. Viel Erfolg dabei, rebeca

Mitglied inaktiv - 04.03.2009, 14:23



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Ihr Lieben, vielen, vielen Dank fuer eure Gedanken. Mit Elio allein spreche ich immer ausschliesslich Deutsch. Familiensprache ist Italienisch, mein Mann spricht kein Deutsch, die Grosseltern, die wir regelmaessig sehen auch nicht. Wenn wir mit Italienern zusammen sind, spreche ich haeufig Italiensch mit ihm. Das mache ich seit ich gemerkt habe, dass er die beiden Sprachen (Deutsch und Italienisch) bestens trennt und beide etwa gleich gut beherrscht. Meine Befuerchtung ist, dass das Italienisch Ueberhand nimmt, wenn er es auch noch in der Schule den ganzen Tag hat. Deshalb mein Einwand ich allein koennte als Quelle fuer Deutsch nicht mehr ausreichen und mir ist es schon sehr sehr wichtig, dass er meine Muttersprache weiterhin so gut spricht. Die Schule ist eine bilinguale Schule. Ab der 3. Klasse werden die Kindern in beiden Hauptsprachen parallel unterrichtet. In der Sek.I (dann sind die Schueler 11) kommt dann eine dritte Fremdsprache hinzu. Wenn die Kinder die Schule bis zum Ende durchlaufen machen sie das sogenannte baccalaureat internationale. So....Jetzt habt ihr mich ganz schoen zum Nachdenken gedacht. Eigentlich war ich fest entschlossen Elio in der englischen Sektion anzumelden (mit Deutsch als 2.Hauptsprache). Besonders Ursels Beitrag hat mich jetzt etwas aufgeruettelt. Ich habe keine Ahnung, ob wir fuer immer in Italien bleiben. Vermutlich ja. Ob Elio mal hier leben wird...who knows...Er empfindet Italien als seine Heimat. Hier ist er geboren und er liebt die Sprache. In vielen Dingen ist er sehr italienisch. Ich haette noch mal eine Frage. Wuerdet ihr euer Kind grundsaetzlich nicht auf eine internationale Schule schicken? Fuer mich war das immer das non plus ultra...Ich kenne viele Absolventen deutscher Schulen im Ausland. Die sprechen allesamt Deutsch wie ich und haben italienische oder spanische Eltern. Mich hat das immer fasziniert. Nochmals vielen Dank fuer eure Gedanken. Lieben Gruss Christiane

Mitglied inaktiv - 04.03.2009, 21:59



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... finde ich auf jeden Fall eine gute Idee! Unsere Jungs werden wohl hier in Tschechien auch auf eine Schule gehen, wo Deutsch von Anfang an Betandteil des Unterrichts ist (anfangs so 30 Min. am Tag, dann mehr, zunehmend auch als Unterrichtssprache); Englisch kommt dann (als klassische Fremdsprache) ab der 3.KLasse dazu. Es ist keine internationale Schule, aber halt eine mit "erweitertem Sprachunterricht" und jetzt neuerdings auch mit dem Projekt der deutsch-tschechischen Klassen. Wir sind aber nicht dreisprachig wie Ihr bzw. Elio, sondern "nur" zweisprachig - und das bisher noch eher schlecht als recht (das Deutsche hinkt bei den Kindern ziemlich hinterher, einfach weil sie vielmehr Tschechisch hören)... :-/ Ich wollte nur auf Deine Frage bzgl. der Internationalen Schule antworten. WEnn die Möglichkeit besteht (finanziell, entfernungsmässig usw.), finde ich das auf jden Fall sinnvoll! Oder halt nicht direkt eine "internationale", aber doch eine wo die Sprachen, um die es Euch geht, Bestandteil sind... Ich finde das auf jeden Fall bewundernswert, wie es bei Euch ist und dass Elio die 3 Sprachen so toll kann! Gibt es nicht vielleicht die Möglichkeit, dass Englisch früher als in der 5.Klasse dazu kommt? Dann würde ich wohl jetzt Italienisch + Deutsch wählen und später kommt Englisch dazu... Einen wichtigen Aspekt finde ich auch noch das Gefühlsmässige - welche Sprache sind für Euer Familienleben, für Eure Beziehungen miteinander wichtig? Diese sollten nicht verkümmern, sondern sich entfalten können - also auch in dem Sinne, dass das Kind in diesen Sprachen später Bücher lesen, etwas über Literatur erfahren und auch gut schreiben und sich ausdrücken kann - denke ich zumindest... Nur mal so als Anregung. Zumindest ich würde wohl so überlegen... Aber ich verstehe schon, dass die Entscheidung schwierig ist, ma will ja quasi keine der Sprachen "opfern"! Gruss, M.

Mitglied inaktiv - 04.03.2009, 22:28



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Ich stehe auch auf dem Standpunkt, dass die Umgebungssprache - vorausgesetzt Ihr wollt länger im Land bleiben - absoluten Vorrang hat. Denn in dieser Sprache muss es sich voraussichtlich auf viele Jahre mit seinen Mitmenschen messen, daher sollte er sie mehr oder weniger perfekt beherrschen. Als Zweitsprache bietet sich Englisch an, da Ihr als Eltern dort nicht wirklich unterstützend tätig werden könnt / wollt. Daher sollte die Zweitsprache von dritter Seite gefördert werden. Englisch ist eine wichtige Sprache, daher würde ich an Eurer Stelle alles daran setzen, dass er sie nicht verlernt. Ja und dann bleibt noch Deutsch. Wer wäre da der bessere Lehrer als die eigene Mutter, die ab jetzt ganz konsequent IMMER mit dem Kind Deutsch spricht? Zusätzlich gibt es hübsche Lehrbücher DaF für Kinder, da kannst Du ja nebenbei mit ihm Deutsch schreiben lernen. Damit würde ich aber nicht direkt anfangen, lass ihn erst einmal Italienisch und Englisch verarbeiten. Wenn Du in 2-3 Jahren mit ihm Deutschunterricht machst, reicht das auch noch. Allerdings würde ich sobald er alle Buchstaben kennt, mit Deutsch lesen anfangen, damit er schon einmal die Grundzüge mitbekommt. Wenn er Dich als Lehrer nicht akzeptiert, kannst Du ihn ja auch einmal die Woche zu einer Privatstunde schicken, wo dann mit ihm Schreiben geübt wird. Viel Erfolg. Silvia (D/E in D)

Mitglied inaktiv - 04.03.2009, 15:35



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Hej nochmal! Wir haben keine deutsche Schule in der Nähe, aber mit einem dänischen vater und den starken dänischen Wurzeln, die meine Kinder haben,weilsie nun mal hier aufwachsen, hätte würde ich sie vor allem heute rückblickend nie auf eine deutsche Schule geschickt haben. Wer weiß allerdings, wie ich mit so einer Möglichkeit vor der Tür vor 10Jahren entschieden hätte? trotzdem sind meine Kinder - uha, nn muß ich wieder prahlen - aber sie sind nun mal fließend zweisprachig, die Große mit ihrerSprachebgebaung deutlich auf hohem Niveau, die Kleine eben fließend, schreibt auch prima und liest ohne Probleme. Und ganz sicher auch auf besserem Niveau also manche andere zweisprachige Kinder, die ich kenne (und ich kenne viele!) Daß dein Sohn sich bereits mehr Italienisch fühlt, ist genau das ,was ich meine. und ich finde das richtig und wichtig - jedenfalls ist es doch schön, wenn man an einem Ort lange lebt, daß man sich auch zugehörig fühlt. das sind doch die Kindheitswurzeln, die wichtig sind im späteren Leben. Natürlich möchte ich auch,daß meine Kinder soviel deutsche Sprache und damit dann auch Kultur mitbekommen wie nur irgend möglich - aber es wird immer anders und weniger sein als wenn sie in Dtld. aufwächsen und zur DSchule gingen. Sioll ichsie nun heir in eine dt. schule stecken, wo sie dennoch der deutschen Kultur fern sind und gleichzeitig der anderen Kultur, die zu ihnen gehört, auch noch distanzieren? Wo haben sie dann ihre Heimat? Wo ruhen sie, wo fühlensie sich zuhause? ist es wirklich erstrebenswert, ein innerer Vaganbund zu sein - oder ist man nicht ein besserer Weltenbummler mit einer Heimat, mit Wurzeln im Herzen? Ob ich mein Kind je auf eine Internationale Schule schiken würde? Wir haben eine in Aarhus. Und an unserer Schule wirkt eine sehr tüchtige Lehrerin, die lange dort unterrichtet hat - bes. meine Große hat viel von ihr profitier, jedoch wenigersprachlich natürlich. Nein, ich glaube nicht, daß ich das gemacht hätte, wenn sie näher dran wäre. Denn wieder ist da die Frage nach den eigenen Wurzeln - irgendwo muß auch die Geschichte,die Sprache, die Literatur, die Filme, die Kunst, die Musik aus dem "eigenen" and so vermittelt werden,daß man sich dazu gehörig fühlt, finde ich. Und wichtig wäre das, was Silvia auch anspricht: Daß die Kinder, sofernsie im Lande bleiben, ja immer verglichen werden, sich messen müssen mitden Einheimischen und deren Kenntissen. Auch einheimische kinder verlassen die eigene Heimat --- auch unsere könnendas tun, aber ebenso wenig, wie merhsprachige Kinder zwangsläufig Sprachenberufe ausüben werden, sowenig werden sie zwansläufig in die anderen Länder ziehen. Das sind Optionen - die wichtigste ist aber erstmal das land, i em sie großwerden. Die Internationale Schule wäre für mich eine Art Spielerei ohne Bezu,g eine leistungsbezogenes Denken, das mir gleichzeitig den Zugang zu andem,was mir für meine Kinder wichtig ist, sabotiert. das wäre übrigens genau kontrovers dem, wofür die Internatioanle Scule geschaffen wurde: Für Kinder von Eltern,die aufgrund ihres Berufes oft die Länder wechseln und die Landessprache niemals so gut lernen können, um sich in den einheimischen Schulen zurechtfinden zu können. Also Kinder von Diplomaten,aber auch Expats in der Wirtschaftsbrance u.ä. - ich kenne wenige davon. Da macht das Sinn. Nicht aber für meine Kinder, die eine Heimat haben, die ihr Leben vermutlich erstmal noch einige Jahre hier verbringen und ihre Schulzeit hier zu Ende führen, s.o. ich fördere miene kinder viel und gern, ich will gute Schulen für meine Kinder (wir sind sogar gerade dabei, eine eigene zu gründen), ich will, daß sie lernen und gefördert und gefordert werden - aber nicht um jeden Preis und nicht, wenn Leistung die ausschlaggebende Komponente bei der Sculwahl ist. das kann es nicht sein, das ist irgendwie auch undänisch (nd ich denke in Sachen Scuhle bei aller Kritik am dän. Scuhlwesen doch schon recht dänisch, scheint mir). Die Entscheidung für eine INternationale Scule 8auch deutsche) wäre mir zu leistungsbezogen; ich suche nach einer runden Entscheidung,die die Leistung miteinbezieht, aber nicht zur Grundbedingung macht - und die das Wohl des ganzen Kindes i mAuge hat. Übrigens - ein Nebeneffekt der wechselnden Schüler an Internationalen Schulen sind auch wechselnde Klassen/-kameraden für Dein Kind, obwohl es selber immer im Lande bleibt. Gruß Ursel, DK (Töchter sind 12 und 16, fließend zweisprachig auf gutem bis hohen Niveau, OPOL und Familiensprache deutsch)

Mitglied inaktiv - 04.03.2009, 23:21



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... - wie meinst Du das genau mit der Internationalen Schule und der zu grossen Betonung auf "Leistung"? Ich finde Deine Überlegungen insgesamt sehr interessant und einleuchtend, nur dies isr mir daraus irgenwie nicht richtig klargeworden... Es kann doch verschiedene Arten von "internationalen/multilingualen" Schulen mit verschiedenen Ansätzen geben, oder? Meintest Du jetzt ein ganz bestimmtes? Ich verstand darunter eigentlich eher allgemein eine Schule mit Ausrichtung auf verschiedene Sprachen (wo man je nach Interesse oder Herkunftsland etc. auch den Schwerpunkt wählen kann - wie auch mamaselio schreibt) und mit Berücksichtigung dessen, dass viele Schüler aus verschiedenen Ländern kommen usw. - aber wieso sollten Schüler an diesen Schulen automatisch weniger Kennntnisse der jeweiligen Muttersprache, Literatur usw. erwerben? Oder hab ich das jetzt falsch verstanden...? Und was Du über die (auch Deine) "dänische" Einstellung zu Schule, Leistung usw. schreibst, finde ich interessant - wie meinst Du das genau, was bedeutet das konkret? Was ist in der Hinsciht "tyoisch dänisch" (so es das denn gibt)? Danke für die "Aufklärung" :-)! Gruss, M.

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 14:38



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hej M.! Ich fürchte, es ist nicht so richtig mein Tag, mich verständlich zu erklären ,entschuldige bitte! Mit Bezug auf Leistung, leistungsorientiert meinte ich, daß für mich die Wahl einer Internat. Schule (mehr oder weniger aus sprachlichen Gründen) leistungsorientiert ist--- d.h. ich wähle diese Schule, weil mein Kind dann "nebenbei" auch noch richtig gut Englisch lernt. Wenn man bedenkt, daß diese Schule ja eigentlich andere Gründe hat zu existieren --- eben um Kindern, die viel wechseln müssen, einen kontinuierlichen Schulgang zu ermöglichen, ist das eben am Zielder Scule erstmal vorbeigedacht.. (Jetzt sagt sicher jemand, naja, das hat ja auch gesteigerte Leistung zur Folge, aber ich hoffe, Ihr versteht den Unterschied.) "Ich verstand darunter eigentlich eher allgemein eine Schule mit Ausrichtung auf verschiedene Sprachen (wo man je nach Interesse oder Herkunftsland etc. auch den Schwerpunkt wählen kann - wie auch mamaselio schreibt) und mit Berücksichtigung dessen, dass viele Schüler aus verschiedenen Ländern kommen usw. - aber wieso sollten Schüler an diesen Schulen automatisch weniger Kennntnisse der jeweiligen Muttersprache, Literatur usw. erwerben? Oder hab ich das jetzt falsch verstanden...?" Das hier habe ich jetzt nicht so ganz richtig verstanden, ich versuche trotzdem mal eine Antwort. Eine Schule mit Ausrichtung auf verschiedene Sprachen wird meine Tochter auch bald besuchen können, sprich ein stinknormales dänisches Gymnasium, das Schwerpunkte anbietet: Naturwiss., Sprachen (in verschiedensten Schwerpunktkombinationen) und Sozialwiss. da sind die Sprachen dann aber natürlich Fremdsprachen für die Schüler, werden auch als solche vermittelt. Eine internationale Schule ist für mich eine Schule, die mit Englisch eben muttersprachlich umgeht, weil die Kinder, für die sie konzipiert wurde, Englisch wie eine Muttersprache beherrschen. Und die, die ich kenne, die sie besucht haben, gehen eben nicht dorthin, in erster Linie jedenfalls, um ihre Englischkenntnisse zu perfektionieren, sondern um überhaupt lernen zu können wie andere Kinder auch. Käme nämlich ein dt. Kind, dessen Eltern gerade in Italien stationiert waren, nach DK, wäre seine Sculbildung bis zu 3x unterbrochen allein durch die Sprache (und es gibt ja weiß Gott auch noch genug anderes, was man bei Schulwechsel problematisch empfinden kann). So ein bißchen vergleichbar ist das zumindest bei mir, für mich mit meiner Muttersprache Deutsch für meine Kinder: Das spreche ich ja auch nicht mit ihnen, damit sie nachher eine Superdeutschnote bekommen oder gar einen Job in der Wirtschaft wasweißich, sondern schlichtweg, weil es Notwendigkeit für mich ist., Deutsch mit meinen Kindern zu reden. Daß sowohl die Schüler der Internat Schule als auch meine Kinder sprachlich davon auch leistungstechnisch profitieren, ist ein angenehmer Nebeneffekt, aber nicht die Motivation in erster Linie, verstehst Du? So meine ich eben auch da "leistungsorientiert" --- ich wähle die Schule dann nicht als erstes nach dem Kriterium: wo kann mein Kind noch ein Schulfach nebenbei ergattern und erlernen? Und jemand, der eine Fremdprache lernt, kan durchaus die Literatur etc eines Landes kennenlernen, aber eben nie so wie im muttersprachlichen Unterricht, wenn man noch im selben Land wohnt. Meine Kinder kennen sehr viele deutsche Verfaser - mit einer deutschen Mutter, die zudem im früheren Leben auch noch Bibliothekarin war, ist das ja kaum zu vermeiden ,aber sie haben einen ganz anderen Bezug dazu als zur dänischen Literatur, die sie zusammen, auf dänisch, mit ihren dänischen Kameraden im Dänischunterricht durchgenommen haben. Die sie mit allen hier rundum teilen (können). Das ist auch was, dem sie dauernd wieder begenen werden -den deutschen Texten eher selten. Daraus (und aus tausend anderen Dingen auch) folgt eben irgendwie auch das Gefühl, daß ein Kind doch eher die Nationalität des Landes spürt, die es auch schulisch vermittelt bekommt. In eine dänische Schule zu gehen bedeutet für meine Kinder hier, daß sie ein Teil der dänischen Umgebung sind. Gingen sie in die Internationale Schule, auf eine deutsche Schule, würden sie sich dort sicher wohlfühlen, als teil des Ganzen der Schule --- aber kaum kämen sie raus, wären sie in einer anderen Umwelt und fühlten sich fremder. Dein letzter Absatz - typisch dänisch? Nun, das dänische Schulsystem wird ja oft gelobt. Auch die dänische Einstellung zu Kindern als solche. das ist ein SEHR weites Feld, und obwohl ich auch Kritik am dänischen System habe, bin ich doch sehr froh, meine Kinder hier zur Schule lassen zu können. Im Vergleich mit deutschen Kindern und Familien sowie Schulerfahrungen scneidet in meinen Augen Dk da besser ab, weil es die Menschen mehr in den Mittelpunkt stellt. Weil Leistungsdruck ein Fremdwort ist. Weil das Soziale mindestens so wichtig ist wie das Lernen (oder weil man erkannt hat, wie sehr beides zusammenhängt). Schule ist ebenso wichtig wie Arbeit - aber dem gleichberechtigt besteht das Leben außerhalb beider Bereiche --- d.h. auch, daß Rücksichten genommen werden, wenn diese beiden Welten mal kollidieren. Es scheint mehr Dialog als i nDtld. zu geben; es scheint mehr Zusammenarbeit als in Dtld. zu geben, es scheint weniger Macht der Lehrer / Schule als in Dtld. zu geben. Vieles von dem , was in Dtld. noch Bildungstheoprie ist, wird hier angewandt. Aber wie gesagt, gibt es natürlich auch negative Punkte --- oftmals auch just aus dem Konzept, das eigentlich so gut scheint. nur wäre das nun wirklich ein Mißbrauch des Postings, das ja um die Schulwahl im konkreten Fall ging. Die Eltern müssen sich eben auch klar sein, was sie erwarten, was sie wollen --- und was sie selber geben und leisten können und wollen. Viel Glück jedenfalls bei der Wahl, leicht ist sowas ja bekanntlich nie und es gibt nicht nur 1 richtigen Weg! Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 17:25



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... - denke ich zumindest :-)! Die Schule, auf die unsre Jungs hier wahrscheinlich gehen werden, ist eigentlich eine "stinknormale" tschechische "Grundschule" (Zakladni skola - umfasst hier aber die ersten 9 Schuljahre), nur dass sie erweiterten Sprachunterricht (d.h. ab der 1.Klasse) hat und dies mit schwerpunktmässiger Ausrichtung auf Deutsch (in Mode und daher verbreiteter ist eher Englisch). Und jetzt neuerdings haben sie, quasi als neues "Projekt", die erste tschechisch-deutsche Klasse eröffnet, die zwei Klassenlehrerinnen hat (eine tschechische + eine deutsche Muttersprachlerin) und wo die deutsche Sprache eine zunehmend grössere Rolle auch als Unterrichtssprache spielen wird. Ansonsten unterrichtet die Schule aber nach den hier gängigen Lehrplänen, ist auch keine Privatschule etc. und die Kinder sind nicht in einer "anderen Welt", wenn sie aus dem Schultor treten. Nur wird wohl der Anteil derer, bei denen Deutsch in irgendeiner WEise im Familienleben präsent ist, naturgemäss höher sein. Mich hat dieses KOnzept sehr angesprochen - auch deshalb, weil ich das Gefühl habe, dass es auf Dauer nicht geht, dass nur ich im Leben meiner Kinder für das Deutsche zuständig bin. Die deutsche Sprache ist durch meine Zweisprachigkeit und dadurch, dass wir Verwandte und Freunde in Dt. haben, in unserem Leben präsent - aber anders als Du empfinde ich nicht die "Notwendigkeit", den Drang, nur Deutsch mit ihnen zu reden. Ich rede es AUCH, aber nicht nur... Die Schule würde quasi gewährleisten, dass Deutsch ein Bestandteil des Lebens der Kinder ist und bleibt, auf den sie aufbauen können, und dass das Ganze "nicht nur an mir hängenbleibt". (Das hört sich jetzt so negativ an, meine ich aber nicht so!) Aber es ist nicht DAS Hauptkriterium bei der Schulwahl, obwohl ein wichtiges. Andererseits fände ich es sehr schade, wenn die Jungs an eine Schule kämen, wo Deutsch quasi nicht vorkommt, bzw. erst sehr spät... Da hätte ich das Gefühl, ihnen eine Chance verspielt zu haben (und sie könnten mir das vllt. mal vorwerfen). Kannst Du den Gedankengang nachvollziehen? Interessant fand ich Deinen Absatz: "S"o ein bißchen vergleichbar ist das zumindest bei mir, für mich mit meiner Muttersprache Deutsch für meine Kinder: Das spreche ich ja auch nicht mit ihnen, damit sie nachher eine Superdeutschnote bekommen oder gar einen Job in der Wirtschaft wasweißich, sondern schlichtweg, weil es Notwendigkeit für mich ist., Deutsch mit meinen Kindern zu reden. Daß sowohl die Schüler der Internat Schule als auch meine Kinder sprachlich davon auch leistungstechnisch profitieren, ist ein angenehmer Nebeneffekt, aber nicht die Motivation in erster Linie, verstehst Du?" Bei mir ist es halt nicht so ganz Notwendigkeit - bzw. nur teilweise: Ich könnte mir nicht vorstellen, ihnen meine "deutsche Seite" und alles damit Zusammenhängende nicht zu vermitteln; andererseits kann ich mir genauso wenig vorstellen, diese so in den Vordergrund zu stellen, dass die "tschechische Seite" in den Hintergrund tritt (und bei OPOL hätte ich dieses Gefühl, es ginge einfach nicht). Irgendwie kann ich das Gleichgewicht zwischen beidem nicht finden... :-/ Aber ich denke, viele tun das, was Du (für mich verständlicherweise) eher kritisch siehst: Sie erziehen zwei- oder gar dreisprachig aus "Leistungsgründen" - also damit das Kind später "bessere Chancen hat" usw. Ich meine, etwas anderes ist es doch nicht, wenn es sogar Paare versuchen, die die jeweiligen Sprachen gar nicht muttersprachhlich beherrschen... Da ist es doch dann wohl kaum die "Notwendigkeit" von der Du sprichst, sondern eher eine rationale Erwägung nach "Leistung", "Kosten/Nutzen", oder? Nur kann ich dabei immer nicht nachvollziehen, wo das Emotionale bleibt, das Gefühl, sich in der Sprache, in der man mit seinem Kind kommunizeirt und die Beziehung mit ihm gestaltet, "zu Hause" zu fühlen...? Naja, auf jeden Fall immer wieder ein interessantes Thema...! Was Du vom dänischen Schulsystem schreibst, klingt für mich sympathisch! In Tschechien hat das Umdenken bzw. Leistungsorientiertheit, sozialer Kompetenz der Schüler (die u.U. wichtiger als "Büffeln" ist) usw. erst relativ vor kurzem angefangen, würde ich sagen; es gibt noch viel "Traditionelles" (was auch nciht alles schlecht ist, jedoch überdenkenswert), aber anderseits ist jetzt etwas Bewegung drin, also mal sehen... :-) Gruss, M.

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 18:17



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Hej M.! naja, so gesehen ist das bei Euch ja eine andere Art der Internationalen Schule als die, die ich meine. Und mir geistert noch ein Satz herum, der Englisch als "wichtige" Sprache nennt und deshalb für verstärktes Enghlisch in der Schule ist. gerade deshalb aber lernen die Kinder es ja generell sehr früh in allen Scuhlen - wieviel wichtiger ist dan ndoch aber, andere Sprachen zu unterstützen. Aber das müßte in eine Antwort für jemand anderen,war es Silvia? Du hingegen schreibst jetzt: "Aber ich denke, viele tun das, was Du (für mich verständlicherweise) eher kritisch siehst: Sie erziehen zwei- oder gar dreisprachig aus "Leistungsgründen" - also damit das Kind später "bessere Chancen hat" usw. Ich meine, etwas anderes ist es doch nicht, wenn es sogar Paare versuchen, die die jeweiligen Sprachen gar nicht muttersprachhlich beherrschen... Da ist es doch dann wohl kaum die "Notwendigkeit" von der Du sprichst, sondern eher eine rationale Erwägung nach "Leistung", "Kosten/Nutzen", oder? Nur kann ich dabei immer nicht nachvollziehen, wo das Emotionale bleibt, das Gefühl, sich in der Sprache, in der man mit seinem Kind kommunizeirt und die Beziehung mit ihm gestaltet, "zu Hause" zu fühlen...?" Ja, das gebe ich offen zu, das sehe ich kritisch. Für mich auch lustig zu beobachten, wie verschieden sich DK und Dtld. da verhalten, trotz ähnlicher Resultate bei der PISA-Studie. Englischkurse im KIGA oder eben solche Eltern sind doch eher noch die belächelte Ausnahme, man ist Gott sei Dank nicht so leistungsorientiert und meine deutsche, schwer waldorflastige Tante hat mal begeistert ausgerufen, daß vieles ja sei wie bei ihnen die Waldorfshcule (was mich dann wieder zu der Frage triebt, wieso hier dann trotzdem Menschen ihre kinder auf Waldorfshculen geben,wenn doch schon die kommunale Scule ...aber naja, lächel.) Ja, ich mache keinen hehl daraus, daß ich da auch waldorfinfiziert von ihr bin und lieber den ganzen menschen fördere, vor alem, je kleiner er ist, als eine bestimme Sache. und es ist eben wichtiger für fdas lernen als solches, daß z.B. ie Motorik ordentlich funktioniert und das Scuhlkind sich nicht mehr darauf konzentrieren muß. Wer i mKIGA-Alter viel getobt hat, balanciert, draußen gespielt, geklettert ist etc. - der hat das eben besser drauf als ein Englischsprachkurskind. Ich übertreibe jetzt zynisch, ich weiß. Und e sistauc bewiesen, wieviel Musik für den GANZEN Menshen tut - da ist die Konzentration, Motorik, Ausdauer, das soziale Wohlbefinden u.v.m. eben nichtnur für ein Schulfach nützlich, sondern für alle. Und die vielen kleinen Sprachspiele, Sprachlieder, Singsange etc. bilden die Muttersprache so gut aus, daß später Fremdpsrachen auch gut gelernt werden. das alles ist i mNutzen für später vieöl mehr als so ein einstündiger Sprachkurs mit Gehopse schaffen kann, denke ich. was da an Sparche gelernt wird, kan nin 2 Wochen Englischunterricht in der 1., 2. oder 3. Klasse auch schnell gelernt sein. Und es bleibt ja auch mit KIGA-Kursen immer eine fremdsprache,wenn zuhause nicht viel Einsatz geleistet wird. und wie Du schon schreibst --- nur selten werden Eltern es schffen, wirklich muttersprachlich in einer fremden Sprache zu erziehen (aber ja, ich kenne Aunahmen). Mir bleibt da auch immer noch die Frage nach der Empathie, nach der sozialen Komponente, aber egal - bei einigen scheint es ja zu klappen. Jedenfalls steht doch mal fest, daß die muttersprachlich-mehrsprachigen Kinder in der Regel nichtmit Blick auf die Schulnote, sondern so erzogen werden, weil es in ihrer Familie eben mehrere Sprache gibt. Hätte ich ich den Blick schon auf die Schule gerichtet, hätte ich vielleicht sogar besser nicht mit deutsch erzogen, weil meine Tochter sich auch so schon genug langweilte, nun kam auch noch das Fach Deutsch hinzu - ein steter Ärgernisfaktor. Ich bin übrigens die einzige deutsche Bezugsperson für meine Kinder, von Anfang an. Dedshalb kan nich aber eben allen auch nur Mut machene ,s doch weiter zu machen -es lohnt sich auch dann. Einen schönen Abend noch - Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 19:28



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Gruss, M. P.S. Das mit der Waldorfpädogik seh ich ein bisschen problematischer, habe da einiges an Kritikpunkten - z.B. Stichwort "verdeckt autoritär", sektenhaft, Glauben (an die Steinersche Lehre) statt Wissen und offene Diskussion, Lehrer=unanzweifelbare Führerfigur... usw., aber das würde wohl hier jetzt den Rahmen sprengen (gibt auch einiges an Büchern dazu, z.B. "¨Wege zur VerSTEINERung" u.a.). Für mich persönlich ist dies KEINE Alternative. Aber sieht halt jede/r anders... Tschüs (tschechisch: ahoj) :-)!

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 21:40



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Hej M.! Oh, ich habe wohl nirgends gesagt, daß ich Waldorfanhänger bin (das ist meine Tante). Aber nicht nur durch sie habe sehr viel Kontakt zu all dem gehabt (genug, um eine solche Schule für meine Kinder vehement abzulehnen, zumal ich die Notwendigkeit auch nicht ganz einsehe: Die heutige Schule mit allen pädagogischen Fehlern, die sie sowohl hier wie auch in Dtld. noch macht, hat sich ja immerhin auch weiterentwickelt und ist nicht mehr die Volksschule, von der aus Rudolf Steiner seine Ideen entwickelte). Und es gibt - wie eben auch beim dänischen oder (bes.) deutschen System natürlich auch sehr viel Kritikpunkte. Trotzdem sind eben auch viele gute Ansätze, und was zu uns paßte, habe ich für uns übernommen. So sollte es ja wohl immer sein, weil kein Prinzip für alle Familien in gleichem Maße gelten kann. Wenn ich manchmal so weit gehe, das dänische System mit Waldorf zu vergleichen, dann deshalb, weil ich das Gefühl habe, bei den beiden schaut man mehr als in Dtld. auf den ganzen Menschen. Man läßt die Kinder (mit Einschränkungen) lange Kinder sein und verhält sich nicht, als sei die Kindheit nur eine Vorbereitungszeit für das Erwachsenendasein, in dem lediglich Leistung, Beruf und Karriere zählen. So meinte ich das. Ansonsten gibt es meilenweite Unterschiede!!!! Gute Nacht - Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 22:27



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Hallo Christiane, Ich wuerde mich, wenn ich in Deiner Situation waere, fuer die Kombi italienisch/deutsch entscheiden und zwar aus folgenden Gruenden: 1. Ich denke, dass die Muttersprache und die Umgangssprachen die wichtigsten Sprachen fuer Deinen Sohn sind (und, wenn man der Forschung Glauben schenkt, auch wesentlich fuer den Erwerb weiterer Fremdsprachen sind). Wenn ich es richtig verstehe, ist Englisch keine Muttersprache Deines Sohnes, sondern eine Sprache, die bis vor kurzem Umgangssprache war (in Singapore). 2. Dass Dein Sohn sein Englisch (voruebergehend) verlieren koennte, wuerde ich billigend in Kauf nehmen. Englisch ist eine vergleichsweise sehr einfache Sprache, die man, vor allem mit "alten" verschuetteten Vorkenntnissen, mit einem Jahr Auslandsaufenthalt in der Oberstufe schnell wieder auf hoechstem Niveau lernen kann. Insofern waere fuer mich Englisch (trotz der internationalen Bedeutung) nicht so wichtig wie die schwereren Sprachen deutsch und italienisch. Aus meiner Erfahrung in der fr. CH kann ich Dir sagen, dass Kinder, deren Muttersprache weder Umgebungssprache noch Schulsprache war, diese Sprache irgendwann verlernen (Ursel mag da andere Erfahrung haben), und deutsch wiederzuerlernen halte ich fuer sehr viel schwieriger als Englisch. Alles Gute fuer Deine Entscheidung! FM

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 11:51



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Wo ich dreimal gepostet habe -das ist für Dich. Danke und Entschuldigung! Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 19:59



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Hallo Ursel! Was ich meinte, ist, dass in meiner Erfahrung mit Kindern und Erwachsenen in meiner Umgebung die Muttersprache haeufig zu kurz kommt, wenn sie nicht in der Schule oder der Umgebung gesprochen wird. Du hast allerdings erzaehlt, dass Deine Kinder sehr gut deutsch sprechen, obwohl Du sie nicht auf die deutsche Schule geschickt hast, so dass Deine Kinder da eher ein Gegenbeispiel sind. Das war mein Hintergedanke. Ich habe gesehen, dass Du inzwischen noch mehr gepostet hast und ein paar Sachen differenziert hast, aber ich wollte nur kein Missverstaendnis aufkommen lassen. Im uebrigen: Herzlichen Glueckwunsch Dir und Deinen Kindern, dass sie so gut deutsch sprechen! Klar darfst Du damit "prahlen" Ich habe jetzt im uebrigen angefangen, meinem Sohn Deutsche Fernschule zu unterrichten (2. Klasse). Wie lange es laufen wird (sind erst seit 6 Lektionen dabei), kann ich noch nicht sagen, aber er lernt fuer mich wesentliche Dinge der deutschen Rechtschreibung und Grammatik, die er durch "nur" Lesen wahrscheinlich nicht so gut eingehen wuerden. Alles Gute noch FM

Mitglied inaktiv - 06.03.2009, 13:14



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Hej FM! ich will ja nicht prahlen (aber sie sind wirklich supertüchtig in beiden Sprachen und mehr ), sondern Mut machen, weil hier so oft zu lesen ist: "Ich bin hier die einzige, die deutsch mit meinen Kindern spricht ... " Das geht trotzdem! Mein Vorteil ist natürlich, daß ich DK und nicht Canada, Amerika oder Afrika wohne - da ist es mit Besuchen doch etwas schwieriger (obwohl so viele jetzt auch nicht mehr kommen) und unsere Familiensprache Deutsch ist. Und ich kenne mehrere Familien mit nur 1 deutschen Bezugsperson (die oftmals auch den ganzen Tag außer Haus war), deren Kinder hier in DK oder auch in Schweden wunderbar Deutsch sprechen oder in Deutschland gutes Dänisch gelernt haben (nein, nicht an der deutsch-dän. Grenze!) - fließend, gutes Niveau, sie lesen -- geht alles. Eine dieser Familien hat auch die Fernschule in Anspruch genommen, wir haben das mal erwogen, ist dann aber doch nichts geworden (wieso eigentlich nicht? ) Erzähl doch immer mal wieder was davon, ja? Muttersprachenunterricht hatten einige auch, aber das sind eben Ergänzungen - sprechen müsenn wir, zuhause! Und dazu will ich immer wieder Mut machen, es lohnt sich nämlich! Schönes Wochenende - Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 06.03.2009, 21:53



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Ich denke der entscheidende punkt ist, wie du Eure Zukunft einschätzt: werdet Ihr mal wieder für einige Zeit in einem englischsprachigen Land leben und wollt ihm die Sprache dafür erhalten? Oder seht Ihr Eure zukunft im italienisch- und deutschsprachigen Raum? Im 2. fall würde ich denken, dass Ihr ihm mit diesen 2 Sprachen schon ganz schön viel mitgebt und mich darauf konzentrieren. Englisch lernt er dann schon (wieder). Nur nicht verzetteln: lieber 2 Sprachen richtig sprechen als 3 nur teilweise.

Mitglied inaktiv - 13.03.2009, 11:49