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Eure Erfahrungen: Papa redet kaum 2. Sprache

Thema: Eure Erfahrungen: Papa redet kaum 2. Sprache

Hallo zusammen, wir sind eine kleine Familie in DE. Meine Muttersprache ist DE, die meines Mannes ES/DE. Die Familie meines Mannes ist komplett in ES. Unsere Tochter 1 Jahr alt, soll eigentlich zweisprachig aufwachsen. Mein Mann arbeitet viel und fühlt sich nicht sicher in ES genug um mit ihr ausschließlich auf Spanisch zu sprechen. Ich tue schon alles was in meiner Macht steht um ihr Spanisch nahe zu bringen (gute Nacht Geschichte ist auf Spanisch, manchmal gibt es ein Spanisch YouTube Video, spanische Kinderlieder, FaceTimen mit den spanischen Großeltern, etc.). Ich selbst kann Anfänger-Spanisch aber leider nicht das r Rollen (typisch Rheinländer;) ). Mein Ziel ist es nicht, dass sie die zweite Sprache perfekt später kann. Sie soll nur damit von Anfang an vertraut werden. Gibt es hier Familien, denen es ähnlich geht? Und Mütter/Väter, die ähnliche Sorgen wie ich haben? Bin gespannt auf eure Erfahrungen! Was macht ihr um die 2.Sprache zu fördern?

von AnniNieder am 30.01.2021, 23:32



Antwort auf Beitrag von AnniNieder

Moin, ich kann Dich so gut verstehen. Wir D/DK, mein Mann ist Däne und Deutscher. Er spricht nie dänisch mit den Kindern, so wachsen sie natürlich nicht zweisprachig auf. Ich finde es so schade. Mein Mann ist auch oft gut 16 Stunden außer aus, auch am WE. Er möchte, wenn er mal die Kinder sieht, lieber deutsch mit ihnen sprechen. Er hat mir vor kurzem Erzählt, dass er sich durch die Zweisprachigkeit nie so richtig gefühlt hat. Nicht in D und nicht in DK. Aber, er fühlt immer doch 1 Prozent mehr D. Es war ihm nie wichtig, den Kinder dänisch beizubringen. Ich finde es sehr schade, aber ich kann ihn ja nun nicht zwingen. Selbstverständlich, werden wir von allen ständig deswegen angesprochen. LG maxikid

von Maxikid am 02.02.2021, 10:12



Antwort auf Beitrag von Maxikid

HejMaxi! Ja, das ist schade,denn obwohl Dänisch natürlich nicht so eine oft gebrauchte Sprache wie Englisch oder Spanisch (oder eben auch Deutsch) ist, ist es in vielerlei Hinsicht toll,wenn Kinder Sprachen so nebenher lernen können - vieles wird dadurch doch auch angeregt im Gehirn. Das kann Fremdsprachenunterricht nachher ja nie auf dieselbe Atr. Ich glaube, Männer sind da generell ein bißchen - hm, wie sage ich es jetzt: fauler? Erstmal verbringen sie, Gleichberechtigung und Vaterschaftsurlaub hin oder her, meistens doch weniger Zeit mit den Kindern. selbst wenn sie also ihre Sprache mit den Kindern sprechen, ist der Zeitfaktor bei ihnen eben doch eingeschränkter.. Zumindest in den Jahren, als meine Kinder kleiner waren, haperte es meistens mit der Mehrsprachigkeit, wenn die Väter die Nicht-Umgebungssprache vermitteln sollten. DASS es dennoch gelingen kann, zeigte ein Beispiel hier in DK, wo ein Vater seinen Söhnen fließend Dänisch vermittelt hatte, und dies in Süddtld. in Zeiten, wo Internet wirklich noch in den Kinderschuhen steckte und man also auch nicht sehr viel mit dän. Filmchen oder einem Smalltalk über Skype mit den dän. Großeltern etc. unterstützen konnte. Auch ein Kurztrip über die Grenze war da mal eben so nicht drin. Aber dieser Vater war Linguist und selbst eben äußerst sprachaffin. Und so hatten die Kinder auch keine schulischen oder sonstigen sprachl. Probleme, als die Familie nach DK kam. Zum andern sind Männer meistens mundfauler als wir Frauen, d.h. allein, viel zu reden,damit die Kinder viel mitbekommen, fällt ihnen ganz natürlich meistens schwerer. ich weiß, ich generalisiere jetzt,wenn es anders ist in einerFamilie, umso besser! Aber auch hier in Dk habe ich einen HHer Vater kennengelernt, dessen dän. Frau es zutiefst bedauerte,daß der Vater niemals Deutsch mit den Kindern sprach. Dieser Mann brachte sogar mich dazu, am Telefon (wo ja nur wir beide sprachen) Dänisch zureden - das war für den so natürlich, daß ich oft eine Weile mit aufsprang, bis ich ihn dann bildlich an den Ohren zog und sagte: Hallo, wir zwei Deutsch reden! Ich kann das nicht nachvollziehen, mir meine Muttersprache wegnehmen hieße, mir meine Identität wegnehmen,aber für manche ist die Sprache anders gewichtet - und wenn sich ein Mensch in einer anderen Sprache wohler fühlt, kann man ihm das ja auch nicht verübeln. Ich würde bestimmt versuchen, meinen Mann zu animieren, ihm Mut zu machen udn durch Erinnerung und durch as, was die AP bereits macht, zu unterstützen,aber erzwingen kann man halt nichts. Er muß sich klar sein, daß es von nirgends woanders herkommt als von ihm: Sollen die Kinder seine Sprache sprechen lernen, muß ER was tun. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 02.02.2021, 11:18



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Mein Mann spricht auch mit seinen Brüdern nur deutsch, wenn Mama dabei ist dann dänisch. Ja, die paar Stunden, die mein Mann die Kinder in der Woche sieht, möchte er nur deutsch reden. Aber , auch wenn er hier andere Dänen trifft, redet er nur deutsch mit denen. Auch wenn diese dann Dänisch mit ihm reden möchten. Für ihm, war das immer ein zerrissen sein, mit den 2 Sprachen. Lage evtl. auch damals immer noch daran, dass sich die dt. und die dk Familie immer irgendwie "bekakelt" haben? Man weiß ja nie, was das in einem Kind auslöst. Gut, mein Mann ist da eher auch ein Einzelfall. Obwohl mein Mann ja sehr Sprachbegabt ist. Z.Zt. lernt er Russisch. Franz. hat er in ganz kurzer Zeit gelernt. Schade, finde ich das schon. Zwingen kann ich ihn nicht. Ach so. Mein Schwiegervater ist ja auch sehr Sprachbegabt, dänisch hat er aber nie gelernt. Er versteht es, so wie ich...mehr aber auch nicht. LG maxikid

von Maxikid am 02.02.2021, 12:59



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

"Ich kann das nicht nachvollziehen, mir meine Muttersprache wegnehmen hieße, mir meine Identität wegnehmen,aber für manche ist die Sprache anders gewichtet - und wenn sich ein Mensch in einer anderen Sprache wohler fühlt, kann man ihm das ja auch nicht verübeln." Es kommt doch auch etwas auf die Umstände an. Ich denke, du sprichst da aus sehr erwachsenen Perspektive, weil du, meine ich, schon in einem erwachsenen Alter einen sprachlichen / kulturellen "Umbruch" hattest in Form eines Umzugs ins Ausland. Ich glaube aber, dass es Kindern anders geht oder gehen könnte. Es ist beim Umzug weniger (oder seltener) ein "Wegnehmen", sondern vielmehr ein "Dazugewinnen". Man ist noch flexibel und noch nicht *vollständig ausgereift* (sage ich mal), und dann kann man auch in der Nicht-Muttersprache das finden, was man in der eigenen Sprache nicht so kann. Mir ging es zumindest teilweise so, ich kam mit 10 Jahren nach D, und hatte da noch Probleme, mich gut auf Russisch auszudrücken. Im Deutschen habe ich es aber dann doch gelernt, mit Worten deutlich besser umzugehen, auch facettenreich zu reden, was ich im Russischen wohl nie mehr schaffen werde. Ich glaube aber keineswegs, dass ich meiner Identität beraubt wurde! Witzigerweise habe ich meiner Mutter im Laufe der Jahre öfters gesagt, wie schade ich es finde, dass sie gerade D zum Auswandern ausgesucht hat (hat sie nicht, aber D war das erste Land, dass uns eine Einreisegenehmigung erteilt hat, also sind wir nach D). Ich habe mir oft gewünscht, es wäre ein Land geworden, wo ich mit der Sprache mehr anfangen kann. Andererseits gibt es in D so viele Möglichkeiten, Sprachen zu erlernen, dass es mir im Nachhinein nicht mehr so viel ausmacht. Noch ein Aspekt: Ich trenne Sprache und Kultur nicht so stark. Ein "Wegnehmen der Identität" scheint mir eher möglich durch einen Kultur-Wechsel. Aber auch da gibt es das Gegenteil, wo die Identität sich viel besser in der anderen Kultur ausleben lässt. Es gibt Kulturen, wo ich mich deutlich wohler fühle, als in meiner eigenen, und sie SAMT DER ZUGEHÖRIGEN SPRACHE annehme als die, die ich als MEINE empfinde (oder, wie Ursel es nennen würde, als die Herzenssprache). Es gibt auch Kulturen, die ich deutlich als NICHT-MEINS empfinde, leider eben auch das Deutsche. Objektiv betrachtet nicht schlimm. Aber, wie ich als 12-Jährige versucht habe, diplomatisch auszudrücken: "Ich finde Deutschland ganz schön. Ich finde es nur nicht so schön, hier leben zu müssen [statt hier lediglich Urlaub zu machen]." ;-)

von Ivdazo am 02.02.2021, 13:19



Antwort auf Beitrag von Ivdazo

Hej Ivdazo! Du hast Recht, ich habe NUR von Erwachsenen geredet, da ich mich auf die beiden Väter beziehen wollte bzw,. auf die Eltern,die eben "ihre" Muttersprache vermitteln (sollen/wolle/ oder es eben nicht tun. Das war ja auch das Anliegen der AP. Das hast Du zwar richtig erkannt, aber ldann doch die falschen Schlüsse bzgl. einer Antwort an mich gezogen. Denn da rennst Du ja offene Türen ein: NATÜRLICH ist das bei Kindern anders. Deren Kultur und Sprache entsteht und festigt sich ja erst in den prägenden Kinder- und Jugendjahren. Und ich glaube, ich schrieb durchaus, daß ich andere Menschen kenne,für die das eben bei der Sprache nicht so ist wie bei mir - das ist MEIN Gefühl, daß man MIR meine Identität, ja, auch Kultur nimmt, wenn man mir meine Muttersprache nimmt. Ich verstehe daher Minoritäten sehr gut,deren Sprache von Obrigkeiten verboten wird - das kann traumatisch für ein ganzes Volk sein. Ein Grimmsches Märchen in deutsch ist eben nochmal anders als eins auf Dänisch - und mit Andersen verhält es sich ebenso. Und sind wir uns nicht einig, daß in Übersetzungen meistens auch ein Stück Authentizität verschwindet, weil man nicht allem gerecht werden KANN als Übersetzer? Was den 2. Teil angeht, verstehe ich auch nicht ganz, wieso Du meinst, mir das erklären zu müssen. Auch ich halte eine Verbindung zwischen Sprache und Kultur für (fast) untrennbar - wo sage ich etwas anderes in allen meinen Postings???? Gerade darum ist MIR meine Muttersprache ja auch so wichtig, denn Identität hat eben auch sehr mit Kultur zu tun Also: Entweder ich habe Deine Antwort mich falsch verstanden oder Du hast mich nicht richtig verstanden. Jedenfalls kann ich nicht sehen, wieso Du meinst, mir quasi widersprechen zu müssen, ich finde, wir sind doch sehr ähnlich in der Auffassung. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 02.02.2021, 13:50



Antwort auf Beitrag von AnniNieder

Hej AnnNI! Das ist ja eigentlich sehr schnell beantwortet. Wenn Dein Mann möchte, daß sein Kind auch Spanisch spricht, muß er ran. ER ist der, der diese Sprache von Euch beiden kann, also ist er dafür verantwortlich. Alles andere unterstützt, aber wenn von zuhause nichts kommt, ... Problematisch ist es, wenn er diese Sprache nicht mehr gut kann und nicht mag, sich unwohl fühlt. Wobei man auch da durchaus umschwenken kann, in einem anderen Forum war eine Deutsche ni Amerika sehr weit weg vom Deutschen, hat es dann aber doch wieder aktiviert und schrieb hinterher (schön, mit solchen Rückmeldungen), daß es ihr immer besser mit ihrer ursprünglichen Muttersprache gehe. Aus Erfahrung weiß ich,d aß man sich sprachlich ein bißchen beobachten und "an die Kandarre" nehmen kann, und irgendwann ist es dann doch Gewohnheit. Dein Mann soltle sich klar darüber sein,daß gelegentliches Sprechen nicht ausreicht. Einer der wichtigsten Faktoren ist Zeit, und JETZT habt Ihr am meisten davon, denn wenn das Kind erstmal groß genug ist, um Kameraden heimzubringen oder selbst viel auswärts zu sein, gewinnt die Umgebungssprache sehr leicht Oberhand, wenn man nicht zuhause kräftig gegensteuert. In der Konsequenz heißt das: Er sollte durchgehend Spanisch mit dem Kind sprechen. Dazu muß er sich eben eine Weile beobachten und vielleicht nimmt er Hilfe von Dir an: so ein gerufenes "Spanisch!" i nettem Ton erinnert ihn dann daran: Ups, umschwenken! Und wenn Du mit Liedern, Filmen etc. unterstützt, ist das prima, sprachlich wirst Du vermutlich bald an Deine Grenzen stoßen. Mehrsprachigkeit ist nicht nur schön, weil die Kinder dann mit allen ind er Familie Familie kommunizieren können,sondern auch aus vielen anderen Gründen, er schenkt seinem Kind etwas, ohne wirklich viel Aufwand, wenn es erst eingefahren ist. Viel Glück dabei - Ursel, DK

von DK-Ursel am 02.02.2021, 10:20



Antwort auf Beitrag von AnniNieder

na ja, ich sehe das entspannter sprache ist nun mal identität und ich finde, dein mann hat das recht, genau so viel an spanisch in den familienalltag miteinzubringen, den er für richtig hält bestimmt bekommen die kinder viel mehr von der spanischen kultur und sprache mit als hansmüller und das ist doch ein geschenk, egal wie gross oder klein es ist je nach kontakt und interesse kann sich auch ein guter kontakt zur familie deines mannes entwickeln und sie werden die bräuche und den alltag in ihr eigenes leben aufnehmen an deiner stelle würde ich natürlich viel spanisches anbieten und spanisch und die kultur (auch essen) einfach mitlaufen lassen am besten klappt alles, wenn es unverkrampft läuft und ohne stress vielleicht ändert dein mann ja seine meinung noch, doch falls nicht, dann finden deine kinder trotzdem einen einfacheren zugang zur herkunft des vaters als das andere kinder zu spanien hätten alles gute

von kunstflair am 03.02.2021, 22:36



Antwort auf Beitrag von kunstflair

Vielen Dank für die Beiträge !! Es ist ein wahnsinnig zu lesen mit wieviel mehrsprachig Erziehung zusammen hängt!

von AnniNieder am 04.02.2021, 12:24



Antwort auf Beitrag von AnniNieder

Hej Annie nchmal! Nun ja, wenn man anfängt, sich über Erziehung den Kopf zu zerbrechen, findet man zu allem versch. Standpunkte und die einen legen mehr Wert auf das eine und vermitteln es anders als die anderen, die mitdem anderen eben anders sehen. Was Kunstflair mit Entspanntheit ausdrückt, nenne ich Selbstverständlichkeit. Zeit und Selbstverständlichkeit, man könnte auch sagen, Autenzität, sind m.E. die beiden Eckpfeiler bei mehrsprachiger Erziehung, eigentlich natürlich auch bei aller ensprachigen Erziehung, denn wenn niemand viel und phantasiereich zu dem Kidn redet, bekommt man halt einen Kasper Hauser, der nicht sprechen oder nicht phantasievoll (später differenziet) sprechen gelernt hat. Und darum gibt es eben kein richtig oder falsch, keine einheitliche Regel, wie man es machen muß,damit es klappt - es gibt Richtlinien, Erfahrungen, aber jede Familie, jedes Elternteil muß selbst herausfinden, wie es für sie am besten in den Familienalltag paßt. Denn Sprache ist ja nicht Selbstzweck, sondern egal wie viele man spricht: Meistens denkt man nicht darüber nach - man tut es einfach - und genauso lernen das die Kinder. Und genau darum gibt es hier weniger Ratschläge, wie man es machen muß,sondern eher einen Erfahrungsaustausch, beidem sich dann jeder raussuchen kann, was für die eigenen Verhältnisse am besten und leichtesten umzusetzen ist. Daher gibt es eben fast genauso viele Modelle für mehrsprachge Erziehung wie mehrsprachige Familien Trotzdem würde ich durchaus das Thema bei meinem Mann och mal anschneiden, denn es könnte ihm ja auch nicht soo bewußt sein, daß er der einzige ist, der verantwortlich dafür ist, daß seine Kinder später mit der Familie in Spanien auch reden können. Das muß ja nicht vorwurfsvoll oder gar im Streit sein, sondern ganz entspannt, um bei Kunstflairs Wort zu bleiben. Genauso kann es ja sein,daß er Hilfe gerne annimmt in der ersten Zeit, wo er sich die Konsequenz, die Zeit besser auszunutzen, die er mit den Kindern hat, erst angewöhnen muß. Wenn sich das eigespielt hat, ist es ja wieder ganz natürlich - und je natürlich alle Sprachen benutzt werden , umso größer ist auch die Chance, daß die Kinder das mitmachen. Erzähl doch mal, wie es läuft - alles Gute - Ursel, DK

von DK-Ursel am 04.02.2021, 17:34



Antwort auf Beitrag von AnniNieder

Da hast du recht, es ist wirklich spannend. Man staunt - über sich selber, über die Kinder, die Väter ;-), die Schwiegermütter. Meine ist eine ganz liebe, aber als Junior ein Baby war, fand sie, das geht nicht, wenn ich mit Baby in meiner Sprache rede, sie fand, das Kleine kriegt einen Hirntumor. Sie meinte es nur gut mir Junior, genau wie alle anderen, Kindergärtnerinnen usw. Sprache ist Herzensangelegenheit, definitiv. Muttersprache (eine, zwei, drei ...) so viel mehr als Grammatik und Lexik. Es hat sehr viel mit Lebensgefühl zu tun, das sieht man bei den Secondos, die mehr mitbringen als die zwei Sprachen. Es geht um gelebte Sprache, um Kultur, nicht um technokratisches Übersetzen, was höchstens als Zückerchen dazu kommt - ich bin mehr als sattelfest, aber Juniors Kompetenzen übersteigen meine bei weitem. Es ist ein Abenteuer, ein wunderbares. Probier es, jede Kleinigkeit ist ein Puzzleteil. Du könntest vielleicht als Unterstützung eine Trickfilmfigur oder ein Plüschtier aus Spanien als Unterstützung holen, das kommt dann aus .... (Vaterstadt), heisst xy und mag z, sitzt bei euch und mag Churros. Die Viecher leben aus Sicht der Kinder und werden zu vollwertigen Familienmitgliedern. Bin sicher, dass so ein kleiner Kerl ein spannender Teil der Familie wird, ein Dauergast aus dem Land des Vaters mit allem Drumherum. Viel Glück!

von kunstflair am 05.02.2021, 05:02



Antwort auf Beitrag von kunstflair

das mit dem Plüschtier ist eine coole Idee!

von Kacenka am 05.02.2021, 09:06



Antwort auf Beitrag von kunstflair

Du hast immer so tolle Vergleiche und Ideen, Kunstflair!!! Das mit dem Mitleid und hirnbtumor kenne ich von der Tante meines Mannes, die selbern ie Kinder hatte und recht vernarrt in unsere war. Als die Große noch nicht sprechen konnte, saß sie mal bei dieser Tante und die fand ja nun auch, das arme Kind müsse in diesem Alter ja eh schon soviel lernen, nun also auch noch 2 Sprachen, also fing Tantchen an, auf Deutsch mit ihr zu radebrechen. Den Blick der Kleinen,die noch nicht sagen konnte, was sie davon hielt,. vergesse ich nie --- und den hat sogar die Tante richtig verstanden Sie hat es jedenfalls nie wieder versucht (was auf Dauer sowieso recht karg geblieben wäre ) Soviel auch dazu, wie "verwirrt" Kinder werden: Gar nicht,die wissen sehr genau, wer was spricht und können es zuordnen. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 05.02.2021, 14:14



Antwort auf Beitrag von AnniNieder

Das Problem hatten / haben wir auch. Mein Mann war Anfangs konsequent, aber hat immer mehr nachgelassen, mit den Kindern NL zu sprechen, und da er ja tagsüber arbeiten war ist die Sprache vernachlässigt worden. Die Kinder haben spät mit NL sprechen begonnen ( die große mit 4 , die Mittlere mit 6 und der Sohnemann traut sich auch heute kaum. Mit den Neffen und Nichten klappt es aber) Was für meine Mittlere ganz toll war: der "Crashkurs" wenn der Schwager oder ein Freund aus NL hier länger im Urlaub war ! Da hat sie so große Fortschritte gemacht! Ich habe im Grunde akzeptiert, dass die Kinder NL nicht perfekt lernen werden, und das ist für mich echt ok. Sie können sich dort gut verständigen und ich behaupte, wenn sie dort 2 Monate verbringen würden, dann würden sie mit Sicherheit sehr schnell sehr gut NL sprechen.

von Muts am 05.02.2021, 13:13