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Erfahrungen Film Untertitel

Thema: Erfahrungen Film Untertitel

Wenn man eine Sprache lenen oder weiter üben/behalten möchte, ist es ja gut, wenn man sich Filme in der Sprache anschaut. Also wenn man zum Beispiel sein Englisch verbessern möchte, guckt man Filme in Englisch. Aber: Wenn man den Film dann nicht genau versteht, ist es ja gut, wenn man die Untertitel dazuschaltet. Sollte man dann in dem Fall besser englische oder z.B. deutsche Untertitel nehmen? Also den Untertitel in der gesprochenen Sprache oder seiner Muttersprache?

von Liselo am 18.08.2020, 21:16



Antwort auf Beitrag von Liselo

Hej! Interessante Frage. Ich habe früher für mein Englisch viel NL-TV gesehen (war vor dem Internet u.a., aber wir wohnten nahe an der Grenze), also sah ich amerikanische / englische Filme mit NL-Untertexten - und habe dabei angefangen, NL zu lernen. (Mußte dann aber doch Grammatik zu Hilfe nehmen. ) Hierzulande schaut man genauso, nur mit dänischen Untertexten, aber das Englisch der Dänen ist dadurch vielleicht nicht unbedingt besser als das der Deutschen, nur näher am aktiven Gebrauch. Meine Deutschschüler schauen auf mein Anraten inzwischen auch schon , mal was in der ZDF-Mediathek, und da kam die Rückmeldung, daß es mit den deutschen Untertexten doch eine große Hilfe war: Also - deutscher Film - deutsche Untertexte. Ich denke, das solltest Du ausprobieren. es kommt sicher auch sehr darauf an, wie sprachbegabt man ist und welcher Lerntyp. Oft ist ja auch eine andere Methode genauso nützlich, weil sie eben andere Bereiche beim Lernen anspricht - und alle sind wichtig. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 18.08.2020, 21:40



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ich hatte häufig Probleme FIlmen etc. zu folgen, wenn ich beide Sprachen so halbwegs konnte / kann, dann habe ich den Film halb über die Sprache und halb über die Schrift verfolgt oder die Schrift hat mich von der Sprache abgelehnt oder andersrum. So fand ich es eher verwirrend, ist aber vielleicht anders, wenn man eine Sprache davon sicher auf Muttersprachenniveau beherrscht.

von mutti6 am 18.08.2020, 22:21



Antwort auf Beitrag von mutti6

Hej ! Ja, das kann auch ein ein Argument sein. Mich hat das bei dem NL-"Experiment" nie gestört, obwohl ich ja eher wg. der gesprochenen Sprache die Filme sah und anfangs eigentlich auch kein Niederländisch konnte - allerdings liest es sich ja oft leicht mit, wenn man den engl. Inhalt halb verstanden hat. Aber das ist eben, wie bereits erwähnt, auch eine Frage, wie man lernt, es gibt verschiedene Lerntypen und die einen kommen mit der einen Methode besser klar, die anderen mit einer anderen. Darum ist es auch so schwer, einen Rat zu geben - besser sind so Erfahrungen wie Deine (und mein). Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 19.08.2020, 10:09



Antwort auf Beitrag von Liselo

Es kommt ja auch teilweise auf die Qualität der Übersetzung an. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass z.B. Bollywoodfilme teilweise nur sehr frei übersetzt sind, so dass die Grammatikstrukturen rein gar nicht übereinstimmen. Daher ziehe ich es mittlerweile vor, entweder wirklich gute Untertitel zu nehmen (in einer anderen Sprache), oder die Originaluntertitel zu nehmen (aber sehr selten vorhanden), bzw. ganz auf Untertitel zu verzichten (klappt bei nicht allzu anspruchsvollen Filmen gut). Ich frage mich aber wirklich, WARUM Dänen nicht so gut Englisch sprechen, wenn sie doch so viel Gelegenheit haben, das zu hören. Vielleicht ist es daher, dass sie vor lauter Untertitel gar nicht versuchen, das Gehörte auch zu verstehen? Wenn man wirklich GUT zuhört, dann MÜSSTE man doch besser sein als jemand, der nicht viel Englisch im Leben hat. Oder etwa nicht?

von Ivdazo am 19.08.2020, 15:31



Antwort auf Beitrag von Ivdazo

Nun ja, sicher hören sie es öfter - aber serlber sprechen kommt natürlich nciht inalle nberufen gut (genug) vor. Und mein Urteil bezieht sich eher auf das einer englischen Freundin,die meinte, die "Nase hoch" und das Unverständnis über so schlecht englischsprechende Deutsche (wobei sich dies ja auch noch weiter auf die ältere als die jüngere Generation bezieht, da ist en spürbarer Wandel), sei nicht sooo angebracht,denn GUTES Englisch ist so eben auch nicht. Das aber kann ich nicht beurteilen. ich habe nur einmal hier im Forum den Unterschied zwischen gutem Schulenglisch und Muttersprachenenglisch gelesen und den konnte ich DA , da derselbe Inhalt, nur unterschiedlich ausgedrückt, wirklich merken. Wir reden ja auch nciht von denen, die ihr Studien- oder Berufsleben in Englisch leben - die nehme ich davon sowieso schonmal aus. Zudem sind dann neben auch viele Filme amerikanisch und nicht englisch. Aber wie gesagt, ich berufe mich bei Englisch auf das Urteil einer Muttersprachlerin, die natürlich auch nicht ALLE Dänen meint / kennt und die außerdem eher, so wie ich, dieses Gefühl (Ha, da sind wir aber besser!) nicht so mag, denn mit Grammatik und Strukturen befassen sich die allerwenigsten Dänen. "Grammatik, brauche ich ja nichtmal in Dänisch", ist ein Zitat,das aber auch die Meinung von zig anderen Leuten in meinen Kursen abdeckt... Ganz sicher ist ihnen Englisch deutlich geläufiger, sie können ohne zu zögern wechseln und natürlich versteht man sie gut - aber ob es immer wirklich GUTES Englisch ist, möchte ich dann doch bezweifeln. Mein Mann und ich haben frühe rauch Englisch miteinander gesprochen udn geschrieben; wir hatten viel englischsprachigen Besuch durch die Jahre, und viel meint wochenlang, wechselnde Leute ich habe damals zwischen den Sprachen gewechselt wie ich das heute zwischen Dänisch und Deutsch tue, aber dennoch würde ich nie behaupten, mein Englisch sei gut gewesen. Es war fließend, es war verständlich, udn viele Dinge sicher auch korrekt. Aber .. Wahrscheinlich ist mein Dänisch da um einiges muttersprachlicher als mein Englisch je werden konnte. Und ich glaube, das gilt für viele kleine Länder, die eben gezwungensind, eine große andere Sprache zu beherrschen, die ihre filme nicht synchronisieren und daher mehr mit dieser (engl.) Sprache konfrontiert werden - aberdie sich an und für sich ein bißchen zuviel darauf einbilden, die Sprache (nur?) schneller parat zu haben als Deutsche, Franzosen . Aber das ist ein anderes Thema und ich verwende s eigentlich höchstens, um meinen Kursteilnehmer Mut zu machen,da ßdie vielen Regeln auf Deutsch nicht alle gelernt werden müssen (s. a. den Thread zu Französisch im Hauptforum) und daß man als fließend Falschsprecher auf Deutsch auch nicht mehr Fehler als auf englisch macht- man glaubt oder merkt es nur besser. Denn die Fehler liegen im Deutschen ja auch woandersals im Englischen, wenigstens zuerst. ... Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 19.08.2020, 19:01



Antwort auf Beitrag von Liselo

Für mich persönlich bringen original-Untertitel (also in Deinem Fall Englisch für den Englischsprachigen Film) mehr, aber das liegt halt auch daran, dass ich schon ein bisschen was kann. Fängt man bei 0 an, ist das sicher anders. Allgmein habe ich Probleme, Untertitel und Sprechen in verschiedenen Sprachen "gleichzeitig" zu verfolgen - entweder ich lese oder ich höre zu, tendenziell. Das ist aber sicher individuell unterschiedlich.

von Kacenka am 19.08.2020, 18:01



Antwort auf Beitrag von Liselo

Ich denke, das ist individuell sehr verschieden. Ich habe früher “Married with children” ( Eine schrecklich nette Familie) im niederländischen Fernsehen mit Untertitel geguckt. Mein Englisch wurde davon nicht besser- aber ich verstehe fast alles, wenn ich eine niederländische Zeitschrift lese. Ich bin mal von einer kroatischen Krankenschwester von Kroatien nach Deutschland gefahren und diese sprach recht gut deutsch. Sie erzählte mir, dass sie als Kind immer deutsches Fernsehen mit Untertitel gesehen hat und deshalb so gut deutsch spricht.

von 3wildehühner am 23.08.2020, 04:27



Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Danke euch allen! Sehr interessant!

von Liselo am 24.08.2020, 09:15



Antwort auf Beitrag von Liselo

Wenn Sprachkenntnisse vorhanden sind, würde ich englische Untertitel benutzen. Wenn nicht (oder du feststellst, dass du auch mit Untertitel zu wenig verstehst), würde ich deutsche nehmen. Habe als Schüler erst mit deutschen Untertiteln angefangen, bin auf englische umgestiegen und irgendwann dann ohne. War zwischendurch mühsam (v.a. am Anfang ohne Untertitel), aber brauche seit zehn Jahren keine Untertitel mehr, solange es kein genuscheltes Redneck-Amerikanisch oder irisches Englisch (schottisch verstehe ich irgendwie besser) ist. Die Mühe lohnt sich, auch wenn man schnell feststellt, dass passive Sprachkenntnisse nicht deckungsgleich mit den aktiven sind;)

von Ruto am 27.08.2020, 08:12



Antwort auf Beitrag von Liselo

Ich hab erst mit deutschen Untertiteln angefangen. Wenn ich dann komplett neue Wörter gehört habe, hab ich die mir aufgeschrieben und auswendig gelernt. Irgendwann gewinnt man ein Gefühl für die Sprache. Wenn du eine Serie oder einen Film gerne magst kannst du den auch zuerst mit dt. Untertiteln und dann mit Englischen Untertiteln gucken. So weißt du genau worum es in der Szene geht und du lernst Wörter mit dem Inhalt zu verbinden. Irgendwann reicht es dann die Filme nur mit englischen Untertiteln azugucken. Da kannst du dir dann auch wieder unbekannte Wörter raussuchen und lernen :) Ich hoffe das hilft. Viel Spaß beim lernen :)

von Maraike88 am 28.08.2020, 17:08