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Englisch als zweitsprache von baby an beibringen?

Thema: Englisch als zweitsprache von baby an beibringen?

Hey mädels Ich habe eine 7 j. Und eine 5j tochter und lerne gerade japanisch. Jetzt bin ich endlich schwanger und das japanisch hat mich auf die idee gebracht, meinen beiden englisch intensiver bei zu bringen. Ich selber spreche fließend englisch und würde es spielerisch versuchen im alltag mehr einzubauen. Meine frage: wenn das kleine da ist möchte ich es ebenfalls zusätzlich mit englisch aufwachsen lassen. Wie stelle ich das im jüngsten alter an? Deutsch jnd englisch mischen, oder erst deutsch, dann englisch wiederholen? Denke bringt sehr viele vorteile für die klein und es macht ja auch spaß. Lg und hoffe ihr habt ein paar ideen zum lernen für jede altersstufe

von D. Nessi am 15.04.2019, 14:47



Antwort auf Beitrag von D. Nessi

Unsere Kinder lernen keine Fremdsprache sondern haben 2 Muttersprachen. Das ist was anderes. Zu deinem Thema gab es hier schon einige Posts.

von germanit1 am 15.04.2019, 16:16



Antwort auf Beitrag von germanit1

Ah ok danke

von D. Nessi am 15.04.2019, 17:22



Antwort auf Beitrag von D. Nessi

Hej! Ja mei, was heißt nun "fließend Englisch"? ich empfehle auch die alten Threads dazu. Allerdings finde ich, germanits Antwort und dieser Schlußsatz von Dir "Lg und hoffe ihr habt ein paar ideen zum lernen für jede altersstufe " sagen alles: Wer Muttersprachen ans Kind bringt (und das hast Du mit Deutsch sicher bislang wie die meisten Eltern gut gemacht), muß sich nicht über Lerntips und Alterstufen einen Kopf zerbrechen. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 15.04.2019, 21:23



Antwort auf Beitrag von D. Nessi

Hallo, habe kein zweisprachiges Kind, bin aber Sprachwissenschaftlerin und habe mich mit Zweisprachigkeit beschäftigt. Ein paar Hinweise von mir deshalb: Du kannst Deinem Kind keine echte Zweitsprache beibringen, weil Du keine Muttersprachlerin bist. Wenn ein Elternteil wirklich eine andere Muttersprache hat, ist Zweisprachigkeit in gewissem Rahmen möglich. Aber nicht gleichwertig, denn das Kind adaptiert letztlich diejenige Sprache am vollständigsten, die seine kulturelle Umgebung spricht. Die meisten Kinder können daher perfekt Deutsch und ein bisschen die weitere Sprache - im besten Fall alltagstauglich, meist deutlich weniger. Die Eltern sollten sich in diesem Fall aufteilen: Einer spricht NUR Deutsch mit dem Kind, der Andere NUR die andere Muttersprache. So kann das Kind Grammatik und Wortschatz intuitiv trennen und einer der Sprachen zuordnen. Dies funktioniert aber nicht, wenn Du Englisch quasi als Hobby sprichst. Denn es ist nicht realistisch, dass Du überall - also auch im Freundeskreis, bei anderen Müttern, in der Familie, mit Deinem Partner, in der Krabbelgruppe oder im Kiga mit Deinem Kind nur Englisch sprichst. Aber: Natürlich kannst Du spielerisch zumindest einen Einblick ins Englische vermitteln. Du kannst - wenn Dein Kind im Kiga-Alter ist - sagen: "Auf Englisch sagt man dazu XY." Du kannst auch englische Lieder und Reime verwenden, einfache englische Kinderbücher mit sehr kurzen Texten vorlesen - einfach als Bereicherung fürs Sprachgefühl. LG

von Lillimax am 01.05.2019, 12:20



Antwort auf Beitrag von Lillimax

Hej Lillimax! Immer spannend, wen nsich auch Fachleute zum Thema äußern, oft haben sie sich ja leider nicht wirklich mit dem Thema "2 Muttersprachen2 auseinandergesetzt. Ich kenne nun sehr viele Kinder, die mehr als "alltagstauglich" beide Muttersprachen sprechen, aber ich erhebe natürlich nicht den Anspruch, empirisch geforscht zu haben. Und was heißt letztendlich alltagstauglich? SO sprechen wir doch wohl alle auch "nur" unsere (eine) Muttersprache, die einen auf höherem Niveau als auf anderem ,aber wie unser Mechaniker gegenüber die Autoteile auf Dänisch benennt, weiß ich meistens nicht mal auf Deutsch. Dafür muß ich also nicht erst in akademische Kreise schauen! Allerdings finde ich lustig, daß jemand eine Fremdsprache im Babyalter als "Bereicherung für das Sprachgefühl" empfiehlt. Zumindest dänische Vorschulerzieher kämpfen hier mit einsprachigen Kinder einen hartnäckigen Kampf nachzuholen, was an "Bereicherung für das Sprachgefühl" bei vielen Kindern versäumt wurde, weil die Elternb zu wenig mit ihren Kindern sprachen, kene Sprachspiele machten, nicht vorlasen, sangen, rumalberten mit Sprachspielen etc. Wenn ich das so mit ansehe und erlebe, sehe ich deutich andere Prioritäten, wenn man seinem Kind sprachlich Gutes tun will. Und einem Baby/Kleinkind sagen: "Auf Englisch heißt das so" ist ja sehr abstrakt. Was heißt für so ein kleines Kind "Englisch", England"`? Da fehlt eben deutlich der reale Bezug, den man nicht mal mit Erdkundeunterricht in diesem Alter herstellen könnte - aber DAS wil lja auch keiner, Fremdsprachen sind so modern (Das geht nun nicht gegen Dich.) Genauso könnte ich aber dem Kind chemische Fachbegriffe oder die lateinischen Fachwörter für Krankheiten oder Körperteile erklären - wozu? Auch da fehlte ja völlig der Bezug zur Realität. Ich denke, jeder, der auf die Art, wie es die AP plant (auch noch mit mehreren Kindern in verschiedenen Altern, wenn ich mich jetzt recht erinnere), Fremdsprachenunterricht zu betreiben, wird eben schnell an seine Grenzen stoßen, von daher ist es müßig, zuviel zu reden. . Versuch macht kluch. Den Nutzen schätze ich persönlich wie viele andere Eltern,die wirklich zweisprachig erziehen, als geringer ein als eine intensive, gute Beschfätigung mit der wirklichen Muttersprache. Der Witz ist eben nur, daß wirklich mehrsprachig erziehende Eltern nach Nutzen gar nicht fragen, schon da beginnt eben das Absurde in manchen Plänen. Trotzdem danke für Deinen Beitrag. In welcher Form hast Du Dich denn mit dem Thema auseinandergesetzt? Rein wissenschaftlich, in Kontakt mit Kindern oder wie kamst Du drauf? Interessierte Grüße - Ursel, DK

von DK-Ursel am 01.05.2019, 15:54