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Deutschlernen / Partnerschaft

Thema: Deutschlernen / Partnerschaft

Hallo, mich würde es interessieren wie andere, die in einer ähnlichen Situation wie ich sich verhalten haben. Ich hatte vor etlichen Jahren in die Heimat meines Mannes (TR) geheiratet und wir habe dort lange mit unseren beiden Kindern gelebt.Ich konnte schon bevor ich ihn kennenlernte gut türkisch sprechen und spreche es jetzt auf muttersprachlichem Niveau. Wir leben jetzt seit ein paar Jahren in D und meinem Mann ( 44) fällt es mit der deutschen Sprache sehr schwer. Er ist schon in einigen Kursen gewesen und hat die A2 Prüfung geschafft aber B1 schafft er nicht wegen dem schriftlichen Teil mit dem er nicht klarkommt. Er würde gerne eine 6 Monatige Ausbildung als Schweißer machen ( sein TR diplom wird hier nicht anerkannt) aber das Jobcenter verlangt daß er das B1 Diplom hat. Ich spreche schon lange oft deutsch mit ihm und helfe ihm bei Hausaufgaben vom Kurs usw. aber er sagt, daß er eben von Haus aus wenig Disziplin hat und nur etwas lernen kann, wenn er unter Druck steht und gezwungen ist. Er möchte daß wir an 6 Tagen in der Woche unsere Familiensprache komplett auf deutsch umstellen auch mit den Kindern und nur an einem Wochentag " zur Erholung" türkisch sprechen. Er meint, es sei meine Pflicht und Verantwortung, daß er deutsch lernt, ich müsse ihn ständig dafür motivieren und ihm Druck machen, sonst wird es nichts. Ich habe ihm angeboten jeden Tag solange die Kinder in der Schule sind für 6-7- Stunden viel und Konsequent mit ihm deutsch zu üben (auch nur deutsches Fernsehen usw.) und daß wir dann alle zusammen mit den Kindern am Abend wieder türkisch sprechen, aber das will er nicht. Er will entweder ganz oder gar nicht. Ich komme nicht damit klar, ganz auf deutsch umzustellen, es ist mir zu viel, die Umgebungssprache ist ja schon deutsch, ich brauche das Türkischsprechen für mein seelisches Gleichgewicht und möchte auch nicht, daß die Kinder sich abgewöhnen türkisch zu sprechen, was ja bei kindern schnell geht. Gibt es hier andere Paare, wo der eine deutsch lernen musste. Wie habt Ihr es geschafft zu einem Konsesn zu finden? Habt Ihr irgend welche Ideen für mich? Ich freue mich schon auf eure Antworten. Viele Grüße Derya

von Deryagul am 06.08.2013, 11:00



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Hej Derya! Das Problem hattest Du ja schon mal geshcildert. Ich finde, dein Mann macht es sich sehr leicht. Druck bekommt er doch wirklich genug: Von Dir und vor allem dem Jobcenter. Er wohnt i mland, macht Kurse und bekommt Deine Hilfe, ich denke, damit hat er sehr viel mehr als viele andere Ausländer-egal-wo. Und die Verantwortung auf Dich abzuschieben, in em er sagt, er brauche Druck und den solltest Du erzeugen, ist bequem und geht m.E. gar nicht. DA würde ich ihm schon Druck machen, kurz gesagt: die Leviten diesbezüglich lesen,a ber ich denke, auch das hast Du schon gemacht. Nein, ich würde wohl auch nicht allesauf Deutsch umstellen, sondern so weitermachen wie bisher. Köntn Ihr evtl. kleine Schritte verabreden (macht ihm das Druck), so daß er seinem Ziel, diesem B-Zeugis, näher kommt?Kan ner mit den Kindern die Hausuafgaben zusammen machen 8vielleicht ist ihm das ja zu peinlich und er besinnt sich?)? ich fürchte, ich bin keine richtige Hilfe, außer, daß ich Dir den Rücken stärken kann und sage: Gib die Verantwortung, die er Dir zuschiebt, an ihn zurück - es ist seine, er ist erwachsen (und sowas ließe ich ja nichtmal meinen indern durchgehen!) Alles GUte - Ursel, DK

von DK-Ursel am 06.08.2013, 12:19



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Vielen Dank für Deine ermutigende Antwort, Ursel. Ich finde auch daß er es sich einfach macht, er schiebt die Schuld auf mich, daß er noch nicht richtig deutsch gelernt hat, sagt mir ganz oft, daß er, wenn ich mich von Anfang an richtig bemüht hätte, jetzt wie ein Wasserfall reden würde. Ich fühle mich zu Unrecht beschuldigt. Naja, ich hoffe wir werden einen guten weg finden. Ist es in DK im Moment auch sco schön warm? Viele Grüße Derya

von Deryagul am 06.08.2013, 15:51



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Hej Derya! Ja, es ist endlich nach vielen Jahren hierzulande mal wieder richtig Sommer, vielleicht gaaaaaanz so heiß wie in Dtld., aber zwischen 25 und 30 Grad schaffen wir auch. Heute morgen gegen 6.00 hat es enorm geregnet und ein bißchen gewittert, als wir aufstanden,war alles vorbei und die Welt frisch und reingeputzt. So mag ich das !!! Tja, er macht es sich leicht, da hast Du meine vollen Rückendeckung, falls die hilft Alles GUte - Ursel, DK, die noch ein bißchen auf die Terrasse geht Ist die frage, wie man ihm noch mehr als Diu helfen kann. Wie wäre es, wen nIhr alle ein Buch zusammen lest - er muß natürlich (am meisten9 vorlesen - und dann redet Ihr vielleicht noch drüber? Ich glaube, mir wäre die Hutshcnur längst gerissen und ich hätte ihm mal klar gemacht, daß er sich wie ein kleines Kind auffürht. Ich selber bin zwar auch jemand, der zu Höchstleistung auffährt, wenn druck dahinter steht, aber den hater doch - Jobsuche etc. Es ist jedenfalls ganz bestimmt nich Deine Aufgabe, das zu tun. Sowas schafft keine partnerschaftliche Stimmung. Droh ihm an, ihn dann wie ien kleines Kind zu behandeln -- dann kannst Du ihm ja Hausaufgaben geben - ih nerzählen lassen,was er den ganzen tag gemacht hat, Themen suchen, über die er erzählen kann, Filme nacherzählen etc. Wenn er das nicht zu albern findet!!! Aber Du hast ganz sicher nicht Schuld daran, wenn ER nicht lernt - da sind meine Deutschschüler (Senioren) sogar einsichtiger!

von DK-Ursel am 06.08.2013, 16:22



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... und das würde ich so nicht akzeptieren. Dein Vorschlag klingt für mich gut und es ist ja schon ein Kompromiss, der ihm entgegenkommt! Den könnte er doch danken annehmen! Es sei denn, er sucht nur eine Ausrede...? Und wenn er nach eigener Aussage "Druck braucht" - ist es denn nicht Druck genug, dass er ohne die B2-Prüfung nicht diese Ausbildung machen kann??? Wenn das kein Druck ist, dann weiss ich auch nicht... Und du kannst ihm ja durchaus helfen - aber er muss auch sagen, wie und womit (z-B. Grammatik erklären, Schriftliches korrigieren und erklären), er muss aktiv sein/werden... Aber es sollte nicht auf deine Kosten und v.a. nicht auf Kosten der Kinder und deren Zweisprachigkeit gehen!

von MM am 06.08.2013, 16:38



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Danke auch für deine Unterstützung MM. Er meint halt Druck zum üben weil er es sonst nicht hinkriegt. Er meint ich soll mir ein richtiges Programm ausdenken, wonach ich mit ihm üben will, das würden andere Ehepartner auch machen, deren Partner nach D kommen und Sprache lernen müssen, nur ich bin so egoistisch (seiner Meinung nach, wenn ich zB. sage daß mir die türkische Sprache und die Zweisprachigkeit der Kinder wichtig ist) und denke nur an mich und meine Bedürfnisse und habe nicht sein Sprachenlernen als erste Priorität für mich.

von Deryagul am 07.08.2013, 00:59



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Hallo Derya, Erstens bin ich auch deiner Meinung, dass Ihr nicht alles auf Deutsch umstellen braucht, vor allem den Kindern wegen, und dass die bisherige Verantwortung/"Schuld" bei ihm liegt. Zweitens wurde diese Umstellung allein meiner Meinung nach nicht viel bringen. Ein Bekannter von mir aus Spanien ist seit knapp zwei Jahren in Deutschland und hat gerade das B1 geschafft. Als er kam, konnte er kein Deutsch. Er hatte in dieser Zeit nur eine halbe Stelle und die restliche Zeit hat er praktisch nur gelernt. Er hat wirklich alle VHS-Kurse und noch extra Kurse mitgemacht und Stunden ohne Ende gepaukt. Er hatte eher vor dem mündlichen Teil Angst. Was Euch betrifft: bei ihm haben viele Kommilitonen angefangen, die jahrelang in Deutschland lebten und (seiner Meinung nach) schon flüssig Deutsch konnten, wenigstens haben sie alles verstanden und konnten Antwort geben. Keiner aus seiner ursprünglichen Gruppe hat aber das B1 geschafft. Das B1 braucht mehr oder "anders" als nur sich normal unterhalten können. Man braucht dazu ein grundlegendes Verständnis und Kenntnis der Gramatik. Das ist in der deutschen Sprache nicht trivial, vor allem für Menschen, die nicht bereits ein paar Sprachen beherrschen und ein Gefühl dafür entwickelt haben. Dein Mann wird nicht drum herum kommen, sich viele Stunden an seinem Schreibtisch zu setzen und einfach zu lernen. Du kannst ihm dabei nur schnelle Erklärungen für seine eventuellen Fragen geben, mehr nicht. Der Rest muss er leider allein schaffen und die Motivation kann nur aus ihm kommen. Aber machbar ist es und er hat einen Vorteil gegenüber meinem Bekannten, denn dein Mann kann mit dir viel üben - mein Bekannter wohnt allein und musste sich alles teuer als Privatstunden kaufen. Viel Glück und gute Nerven! Neus

von Neus am 07.08.2013, 03:48



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Hej nochmal! Wenn ich so drüber nachdenke und mich erinnere, daß Du eigentlich dasselbe ja bereits vor einiger Zeit gepostet hast, dann denke ich, da steckt mehr dahinter. Küchentischpsychologie, ich weiß,a ber da die Sprache ja eng mit seiner Existenz zusammenhängt - und auch mit Dir - kommen mir schon Zweifel, wie "angekommen" er wirklich ist, wie sehr er wirklich bleiben möchte, wie bereit er ist, sich umzustellen. Denn gerade die Schildung des letzten, begeisterten Lerners macht ja den Unterschied deutlich: Da WILL jemand dazugehören, etwas erreichen, weiterkommen - und das geht eben nur mit Sprache. Mir kommt Dein Mann gerade so vor wie die Gastarbeiter, die ja auch meinten,sie kehren so schnell wieder zurück in ihre Heimat, daß sie sich eigentlich in dem fremden Land gar nicht einzurichten brauchen. Und um nicht entlatvt zu werden, benutzt er Dich als Sündebock und Ausrade. Auch nicht mehr erwachsen als die übrigen Analysen... Wie macht Ihr das eigentlich rein praktisch? Familiensprache Türkisch? dann stellwenigstens rigoros die die Ehesprache auf Deutsch u mund ignorier alles, was er auf Türkisch uz DIR sagt. Sollte er sich beschweren, verweise auf den Druck, den er ja einfordert! Ich hätte da große Sorge um meine Ehe, wenn Sprache derart zum Streitobjekt gemacht wird, allerdings ister ja derjenige, der damit angefangen hat... Alles Gute - Ursel, DK

von DK-Ursel am 07.08.2013, 08:50



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... so etwas in die Richtung fiel mir auch ein... Aber das musst du halt selbst rausfinden. Und mit Ehesprache Deutsch - das finde ich gut, ist logisch und konsequent, ER fordert schliesslich von dir den "Druck" - OK, dann reagierst du nicht mehr auf Türkisch... Ich habe die Erfahrung, wenn man eine Sprache wirklich lernen will, dann lernt man sie, nutzt jede Gelegenheit - zumal, wenn man in dem Land lebt!!!

von MM am 08.08.2013, 10:44



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Erstmal meine ich auch, dass Du Dir von deinem Mann kein schlechtes Gewissen einreden lassen darfst. Und wenn er nach mehreren Jahren in Deutschland, mit einer Muttersprachlerin verheiratet, zweisprachigen Kindern, deutschem TV und Zeitungen das B1 Niveau nicht hat, dann ist das wirklich keine gute leistung. Du meinst ja den europaeischen Referenzrahmen, oder? (meine weissrussische Putzfrau will naemlich nach Deutschland, arbeiten, und hat sich mit einer CD selbst unterrichtet und dann bei Goethes das A 2 gemacht, nach kurzer Zeit. Wobei sie neben russisch auch englisch und spanisch spricht, schon sprachaffin ist.. Jedenfalls, als Tip, so wie ich mich gerade auch in die hiesige Landessprache einarbeite . Er soll Nachrichten im TV schuaen und Zeitung lesen. Dadurch, dass das inhaltlich ziemlich gleich ist, aber eins gesprochen, eins geschreiben. kriegt man viel mit. Und je regelmaessiger man das macht, umso besser. Dann soll er Euren Kindern deutsch vorlesen und Hausaufgaben mit denen machen.Oder sich erklaeren lassen. Wichtig ist, DASS er sicvh beschaeftigt. Schriftlich ist auch einfach schwerer. Ich spreche und lese inzwischen ganz gut, aber offizielle Texte lasse ich im Buero die Dolmetscherin uebersetzen und da wird immer unglaublich viel korrigiert. Kannst Du mitgehen zum Jobcenter? Wenn die dicht getaktete termine haben, ist es sicherlich besser, wenn Du mitkommst.Ich merke ja, wie schwer das ist, Gespraeche in der fremdsprache zu fuehren ( ich habe keine Pruefung gemacht, lerne seit anderthalb Jahren, hatte erst ein halbes Jahr waehrend der Arbeit vier Einzelstunden mit einer Muttersprachlerin Wieviel hat Dein Mann denn mit Deutschen zu tun? Wo arbeitet er jetzt, gibt es da keine deutsche Umgangssprache? Sonst sollte er sich ein Hobby in deutscher Umgebung suchen, und wenn der den AssistenzCoach der F Jugend im lokalen Fussballverein macht.Oder er meldet sich an der VHS zu einem Kurs an, Baumschneiden, Autoreparieren, Kochen. Jedenfalls raus ins deutsche Leben. Ohne Dir Angst machen zu wollen, wenn er mit 44 den Dreh nicht bald findet, dann wird er es schwer habe , sich so zu intergrieren, dass er hier gerne und erfuellt lebt.. Ohne Sprachbeherrschung ist das schwer. Ich druecke die Daumen. Benedikte

von Benedikte am 07.08.2013, 18:23



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Hallo Benedikte, danke für deine Antwort und die Anregungen. Es sind gute Tips, die bestimmt gut für ihn sind, nur er macht eben nichts von alleine er braucht immer jemanden ( mich) der ihm einen Tritt in den Hintern gibt. Er meint er kann es sonst nicht schaffen. Er muß eben jemand haben, der ihn immer daran erinnert und es mit ihm durchzieht. Ich habe mir jetzt einiges vorgenommen mit ihm jeden Vormittag, wenn ich nicht arbeite (z.B. Kinderbücher zusammen lesen und darüber sprechen) intensiv zu machen und hoffe, daß er sich darauf einläßt und davon profitiert. Arbeiten tut er im Moment nicht, hat eine Zeitlang mal ab und zu bei einem Partyservice gejobbt, aber von da kommt jetzt auch nichts mehr. Er würde gerne e inen job machen, aber es ist schwer, weil er ja Vormittags seinen Kurs hat. Dort muß er jetzt wieder von September bis zum Jahresende hingehen zu seinem 5. Deutschkurs zu dem er vom Jobcenter verdonnert wurde, weil er halt nur die A2 Prüfung geschafft hat. Beim Jobcenter bin ich jedes mal mit dabei, aber der Sachbearbeiter ist so ein sturer gesetzlicher Typ, deutscher Beamter, wie er im Buch steht. Mein Mann ist immer ganz aufgeregt, wenn er mit ihm oder anderen offiziellen Personen sprechen muß, er vergißt dann alles was er weiß und guckt nur hilflos drein nachdem er 1-2 Sätze gesagt hat. Ich versuche dann dem Beamten einiges zu erklären, der dann wiederum sagt, daß mein Mann schließlich den Termin hat und er sich mit IHM unterhalten will und warum ich mich jetzt einmische. Im Prinzip hat der Mann ja Recht, mein Mann soll mit ihm reden, aber wenn er es nicht tut oder zu aufgeregt ist, kann ich es irgendwann nicht mehr aushalten und muß auch mal was sagen, oder will ihm helfen, aber das ist dann auch wieder falsch. Ich hoffe wir kiregen es gut auf die Reihe. Viele Grüße Derya

von Deryagul am 07.08.2013, 19:53



Antwort auf Beitrag von Deryagul

Deryagul, das ist eine schwierige Situation, man muss ja vorsichtig sein, dass der Mann sich ja nicht bevormundet fuehlt. Und zu dem Beamten fehlen mir die Worte. Natuerlich hat er nach reinem Buchstaben Recht, nur dein Mann ist sein Klient, aber das Jobcenter selbst macht die suboptimalen Sprachkenntnisse verantwortlich fuer die Nichtgewaehrung der Fortbildung, dann versuchst Du, durch Deine Begleitung das Manko auszugleichen und dann kommt er so. KEIN guter Beamter, gute Beamten finden Loesungen. Was mir noch einfaellt, wenn Dein Mann eine Ausbildung hat im praktischen Bereich, auch wenn sie nicht anerkannt wird derzeit, kannst Du versuchen, fuer ihn eine Art Praktikum zu finden? Wenn er bspw. Installatuer ist, dass Ihr einen Familienbetrieb fragt, ob er nicht eine bestimmte Zeit x mitlaufen kann? Halben Tag, vier Stunden, dreimal woechentlich oder so? Und eben dort auch die Karten auf den Tisch legen? Dann koennte er ins Berufsleben hineinschnuppern, vielleicht gibt ihm das auch einen Schub? Ich finde die Situation eben auch psychologisch schwierig. Wenn ein Mann im besten alter quasi nichts zum familienunterhalt beitragen kann, die Tochter ihm quasi ueber den Kopf wachsen weil ihr deutsch viel besser ist usw. Jedenfalls, viel Erfolg

von Benedikte am 07.08.2013, 22:24



Antwort auf Beitrag von Benedikte

Ich hatte es auf einem deutschen Amt auch mal mit so einem sturen, "typisch deutschen" (sorry für das Klischee, aber es wirkte in dem Fall halt so), besserwisserischen Beamten zu tun - und da ich aber wusste, dass es da noch eine andere, sehr nette Beamtin gibt, hab ich dann vor dem nächsten Besuch Meldebehörde/Bürgerbüro in einer deutschen Kleinstadt) gezielt diese per Mail angeschrieben und um einen Termin gebeten - hat super geklappt! Versucht doch auch mal, an jemand anderen zu kommen, da beim Jobcenter - es kann doch wohl kaum Pflicht sein, immer bei demselben Sachbearbeiter zu sein - oder??? Notfalls bei der Terminvereinbarung gleich sagen, ob man zu jemand anderem könnte... Das hat eine Freundin mal gemacht, auch in Deutschland beim Jobcenter, siie sagte dass sie nicht zufrieden ist und bat um einen andreen Sachbearbeiter - hat geklappt. Einen Versuch wäre es vllt. wert. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass dein Mann selber endlich anfangen muss, etwas zu tun!!!

von MM am 08.08.2013, 10:52



Antwort auf Beitrag von Deryagul

Ich hab zwar keinen guten Rat für dich, aber ich spreche auch schlecht Kroatisch, weil mein Mann nicht mit mir spricht. Nach einigen Kursen und Büchern kann ich mich zwar verständigen und eine Menge verstehen, aber ich komme keinen Schritt weiter. Dein Mann hat ja Glück, er lebt in Deutschland, hat Freunde, Arbeitskollegen, muss zum Arzt und einkaufen. Da lernt man doch schon eine Menge. Schreib ihm doch jeden Morgen einen netten Satz auf Deutsch und hefte den Zettel an die Kaffeemaschine, oder probiere es mit SMS. Hat er vielleicht ein Hobby, wo er sich mit Gleichgesinnten auf Deutsch austauschen könnte?

von Cata am 07.08.2013, 19:33



Antwort auf Beitrag von Cata

Hallo Cata, das mit dem netten Satz werde ich mir merken. Mein Mann hat einige Freunde, aber nur wenige sich Deutsche oder nicht türkischsprechende, mit denen wir mal zusammen sind. Er ist auch der Meinung, daß die meisten Leute sich nicht lange mit ihm unterhalten wollen / können, weil er eben noch so schlecht spricht und sich nicht detailliert ausdrücken kann. z.T. hat er da recht, aber ich kenn auch etliche leute, die trotzdem gerne mit ihm zusammen sein würden, wenn er es wollen würde, aber er ist da leider ein wenig eigen. Arbeitskollegen hat er keine weil er nicht arbietet, das kann er erst wenn er diese B1 Prüfung geschafft hat. Ich bin überzeugt, daß er viel schneller deutsch lernen würde, wenn er irgendwo eine sinvolle Arbeit machen würde, die ihm Spaß macht, z. B. als Schweißer habe das dem Sachbearbeiter beim Jobcenter auch so gesagt, aber er ist stur und verlangt erst das Prüfungsdiplom. Was will man machen?? Gruß Derya

von Deryagul am 07.08.2013, 20:00



Antwort auf Beitrag von Deryagul

Hej nochmal! Tja, da beißt sich der Hund irgendwie in den Schwanz. Deutschl lernt er nur, wenn er irgendwie deutsch redet mit Deutschen. Und die trifft er nicht, weil er kein Deutsch kann. Eiegntlich ein typisches Einwandererproblem - nur daß er Dich ja hat und mit TV u.a. einiges leisten könnte. Nur wer sich aktiv bemüht, lernt auch aktiv Sprache. Schick ihn einkaufen, versuch, ihn so oft wie möglich "Deutschen" auszusetzen! Das mit den Zettelchen abe ich auch so bei meinen Kindern gemacht, als sie zu lesen anfingen. Kleine nette Botschaften in die Essensdose, in die Jackentasche, etc. Viel Glück - Ursel, DK (Tips waren hier viele, aber wenn ER nicht lernt , hilft alles nichts!)

von DK-Ursel am 07.08.2013, 20:07



Antwort auf Beitrag von Deryagul

Du bist Deutsche? Und Ihr lebt in Deutschland? Dann rede doch mit ihm NUR Deutsch und er darf nur Deutsch mit Dir reden. Wenn er auf Türkisch antwortet, dann reagiere nicht. Mit den Kindern, (die ja genügend Deutsch hier im Umfeld haben) würde ich zuhaue nur Türkisch reden. Ich hatte mal einen Italienischkurs (über ein Jahr - 20 Stunden die Woche) - es wurde von Anfang an NUR Italienisch gesprochen. SOOO schnell gelernt habe ich eine Fremdsprache noch nie! Zwar habe ich auch z.B. immer versucht zu Fragen: "Wie heißt Straßenbahn auf Italienisch?..." Aber die Dozentin sagte dann immer auf Italienisch: "Provarlo in italinao!"...("Versuche es auf Italienisch" - wenn ich es nicht selbst konnte, so dann doch meist ein anderer Kursteilnehmer...) LG, Leonessa

von leonessa am 08.08.2013, 00:29