Thema:
OT: Binationale Hochzeit
Das Thema ist sehr individuell, ich weiß... aber vielleicht mögt Ihr von Euren Erfahrungen berichten?
Problem bei uns ist, dass unsere Eltern altersbedingt nicht reisen können. Sprich: Unabhängig davon, wo wir heiraten, werden für einen von uns beiden ein bzw. zwei wichtige Menschen fehlen. Ich frage mich nun, wie sehr das den Tag für denjenigen trüben würde. Eine elegante Lösung wäre es natürlich, einfach in ganz kleinem Kreis zu dritt (mit unserer Tochter) zu heiraten und dann in beiden Ländern jeweils unabhängig zu feiern. Aber so ganz überzeugt bin ich davon nicht. Wir würden dann ja quasi dreimal Hochzeit feiern...? Auch komisch.
von
Joaninha
am 12.03.2019, 10:14
Hej Joaninha!
Daß einem bei 3 Hochzeiten als Alternative einfiele, alle zum Ort der reiseunfühigen Gäste einzuladen, ist klar.
Bei uns in der Familie aber scheint sich die Tradition zu kleinen Hochzeiten fortzusetzen - oftmals waren im Geschwisterkreis nicht mal die Geschwister und Eltern dabei.
Ich habe in meinem Leben auf etlichen, sehr verschiedenen Hochzeiten mitgefeiert - jeder muß dfas so machen, wie er(sie will und wollen - und wer Polterabend, Standesamt UND Kirche feiert, kommt selbst bei kleinem Kreis auf etliche Feiern, Gäste und Ausgaben.
Uns persönlich liegt das weniger als das einmalige Ereignis mit denen wirklich zu feiern,die uns nahestehen und für die wir dannauch zeit haben, ganz abgfesehen davon, daß sowohl ich als junge Frau und jetzt meine Tochter auch Kolleginnen erlebt haben, die hart an die ökonomischen,aber auch physischen Eigenbelastungengingen bzw.sie streckenweise auch überschritten, so daß ich bei einer wirklich Sorge hatte, o bsie vor dem Altar zusammenklappen würde...
Aber wie gesagt, ich finde, das sollte das Brautpaar ganz für sich entscheiden und wer über die Entscheidung, egal wie sie ausfällt, sauer ist, den hat man wohl zu Recht nicht eingeladen.
Ich selber, um dies auch noch anzumerken, habe bei allen Familienfeiern äußerst blöde das Sprachproblem gefunden, denn gerade die ältrere Generation konnte weder Englisch noch die Sprache der anderen - und ich fühlte mich oft bemüßigt, zu vermitteln, zu überrsetzen etc. - wozu wenn nicht fürs gegenseitige Kennenlernen udn Annähern der Familien lade ich denn beide auch zu sowas ein?
Daher war es oft auch eine Erleichterung, wenn wir manches in wirklich kleinem, auch sprachlich begrenztem Raum beließen.
Gruß Ursel, DK
von
DK-Ursel
am 12.03.2019, 14:34
Hi,
also wir haben vor 20 Jahren im Kleinen Kreis (10 Personen) in Deutschland geheiratet. Familie von meinem Mann war nicht dabei, wir wollten später dann in Mexiko kirchlich heiraten und somit die Hochzeit „aufteilen“. Die kirchliche wäre meinen Schwiegereltern sowieso wichtiger gewesen. Aber aus bestimmten Gründen haben wir das dann doch nicht.
Später hatten wir es so das wir andere Feste aufgeteilt haben, Taufe, Geburtstag,.... und dann halt immer groß gefeiert haben wenn wir in Mexiko waren.
Für uns war die Hochzeitsfeier nie so wichtig. Uns hat nichts gefehlt.
Es muss für euch passen und nicht bloß für die Verwandtschaft sein.
So fahren wir bisher ganz gut.
Alemana_mex
von
alemana_mex
am 13.03.2019, 05:43
Danke! Ja, meinerseits geht die Tendenz auch hin zur kleineren Hochzeit. Ursel, leider können alle drei Eltern nicht reisen, sonst wäre es natürlich ganz klar, dass bei den nicht reisefähigen Eltern gefeiert wird. Der Hinweis auf die Übersetzungsproblematik hat mich spontan an die Taufe meiner Tochter erinnert, wo ich auch dauernd als Übersetzer einspringen durfte. Mit meiner zukünftigen Schwiegermutter im Hintergrund, die mich darauf hinwies, dass ich mich jetzt mal um meine Tochter kümmern soll. Auf die Idee, dass der Papa das machen könnte, wenn ich offensichtlich mit den Gästen beschäftigt bin, kam sie gar nicht - klar, Papa ist ja auch ein Mann, der kümmert sich doch nicht um ein Kleinkind! Also diese Erinnerung ist nochmal ein Argument in Richtung "kleine einsprachige Runde" ;)
von
Joaninha
am 13.03.2019, 10:26
Wie sind denn die Hochzeitstraditionen in dem Land Euerer jeweiligen Eltern? Wenn z.B. im Land deines Partners eine große Hochzeitsfeier mit allem Drumherum eine Sache der Ehre für die Eltern ist, dann würde ich das machen. In Deutschland dagegen sind kleine Hochzeiten ja durchaus üblich. Wenn also deine Eltern in Deutschland leben, könntet ihr z.B. hier im kleinen Kreis standesamtlich heiraten. Die große Feier mit kirchlicher Trauung/einem zivilen Hochzeitsredner macht ihr dann später im Land deines Partners. Oder umgekehrt, je nachdem wie es passt.
Silvia
von
Silvia3
am 14.03.2019, 09:00
Bei uns stellte sich auch die Frage, wo wir heiraten, denn egal wo, ältere Familienmitglieder von beiden Seiten wären nicht gereist. Ich habe mir auch Sorgen gemacht, was passiert, wenn jemand stirbt? Die Hochzeit war eine logistische Meisterleistung.....einfach absagen?
Mein Papa hat mich damals zur Seite genommen und gesagt, feiert wo und wie ihr wollt. Es geht um die Zukunft von euch beiden, nicht um die Vergangenheit. Wer kommt, der kommt. Wenn jemand kurz vorher stirbt, dann ist das das Leben, wie es eben ist: unvorhersehbar.
Danach könne man nicht planen.
Ich fand den Rat sehr gut und werde den so an meine Tochter weitergeben. Es geht an dem Tag nur um sie und ihren Partner
von
AmyBell
am 14.03.2019, 11:42
Danke, Amy. Die Worte Deines Vaters gehen mir sehr nahe. Ich habe tatsächlich in eine ähnliche Richtung gedacht, mich gefragt, wie es für meine Eltern wäre, wenn sie nicht dabei wären. Jetzt, wo ich den Rat Deines Vaters lese, wird mir klar, dass mein Vater mir genau dasselbe sagen würde. Und dass auch ich mir nicht wünschen würde, dass meine Tochter sich verbiegt, um mich dabei zu haben, sondern dass der Tag für sie und ihren Partner stimmig ist.
von
Joaninha
am 15.03.2019, 07:53
Ich wünsche euch eine schöne Hochzeit. Wo und wie auch immer
von
AmyBell
am 16.03.2019, 19:40
owt
von
Joaninha
am 18.03.2019, 10:07