Mehrsprachig aufwachsen

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Wie macht ihr das?

Thema: Wie macht ihr das?

Hallo, erziehen unsere Kinder zweisprachig, ich spreche tschechisch und mein Mann deutsch, leben hier in Deutschland. Ich spreche zu Hause und wenn wir nur unter uns sind nur tschechisch aber sobald jemand dabei ist, der kein tschechisch versteht, mache ich mit Deutsch weiter. Es fehlt mir einfach schwer tschechisch zu sprechen, wenn die Leute nichts verstehen? Wie macht ihr das? Macht ihr einfach weiter wie wenn nichts wäre? LG Vero

von vero79 am 28.05.2012, 20:20



Antwort auf Beitrag von vero79

Hej Vero! Nein, ich mache es wie Du, und dies, seit die Kinder klein sind. Kamen also die dänischen Verwandten, Nachbarn oder Freunde zu Besuch, dann habe ich auf Dänisch umgeschaltet. Auch beim Abliefern im KIGA, beim Abholen, auf in der Schule etc. : Dänisch. Ausgenommen kurze Bescheide wie "hol dir mal die Mütze!", "Vergiß die Schippe nicht!", bring dem Jungen mal bitte ..." Das habe ich auf Deutsch gerufen. Ausgenommen auch die Situationen draußen, wo wir umgeben von Dänen waren, aber niemanden kannten und diese Unbekannten auch nicht in unser Gespräch einbeziehen wollten/mußten. Also in der Warteschlange an der Kasse, im Bus, unterwegs. Waren wir jedoch beim Schuhkauf, dann redete ich meistens Dänisch, auch über andere Dinge als Schuhe, mit den Kindern. Ich kann mich nämlich noch gut erinnern, wie ausgeschlossen ich mich fühlte,als ich bei meinen ersten Besuchen hier noch nicht genug Dänisch verstand. Zudem möchte ich Sprache als etwas Verbindendes sehen - dazu gehört eben auch, daß ich sie flexibel den Gegebenheiten anpasse. Genauso wie ich selber ja auch ständig zwischen Deutsch und Dänisch wechsele, zeigte ich meinen Kindern, daß sie in keiner anderen Situation als ich sind und waren: Mal ist es angemessen, Dänisch zu reden, mal können wir ruhig Deutsch sprechen. Meine Töchter sind heute 19 1/2 fast 16 und sprechen beide fließend Deutsch auf gutem bis sehr gute mNiveau, ihrem ausgezeichneten Dänisch entsprechend. Wenn Du also dafür sorgst, daß Ihr trotzdem noch viel Deine Muttersprache sprecht, wenn Du vorliest, das Bißchen Fernsehen lieber auf Tscheschisch laufen läßt etc. - dann kann es trotzdem sehr gut klappen mit der zweispracihgen Erziehung. ich weiß, daß viele sturheil ihre Muttesrprache mit ihren Kindern reden, egal wer dabei ist. Das mag anfangs noch gut gehen, spätestens wenn die Kinder in der Schule sind, viele Freunde mit heimbringen und die Gespräche komplexer werden - allerspätestens eben mit Jugendilchen - wird das gar nicht mehr gehen, sondern sich als Kommunikationstöter erweisen. Das widerspricht auf jeden Fall MEINEM Verständnis davon, warum wir viele Sprachen lernen. Wenn ich immer nur auf meiner Sprache beharre, damit mein Kind sie lernen kann, benutze ich Sprache eher als etwas Trennendes. Und ich würde mich sehr in der Rolle derer fühlen, die ihrem Kind eine FREMDsprache von kleinauf beibringen, "weil das eben Vorteile bringt" ---aber eben nicht, weil es zur Verständigung zwischen Menschen beiträgt. Wie gesagt, es geht auch anders - und meine Töchter wechseln gerne und viel hin und her --- sie wissen ganz genau, wann welche Sprache adäquat ist. mach es am besten so, wie Du Dich am wohlsten fühlst! Das kommt am authentischsten bei Deinem Kind an und hat dann auch den besten Erfolg. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 28.05.2012, 23:11



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Hallo Ursel, Ich sehe das, zumindest inder aktiven Sprachlernphase etwas anders. In der Schulzeit gilt dies nicht mehr, aber ich finde es anfangs schon wichtig, solange das Kind wirklich aktv die Sprache lernt, dass man konsequent die eigene Sprache spricht. Ich bin allein fuer die Vermittlung meiner Sprache zuständig, zudem gehe ich Vollzeit arbeiten, ich kann also keine Rücksicht darauf nehmen ob Deutsche dabei sind oder nicht. Wenn ich will, dass sie es auch verstehen, dann wiederhole ich es auf deutsch. Aber selbst mein Mann versteht ungarisch nicht, wenn ich nicht mal bei ihm Rücksicht nehme, weshalb sollte ich dies bei anderern Personen wie Freunde oder Verwandte tun? Zumal man mit einem Kleinkind meist keine Konversation mit Beteiligung anderer Erwachsenen im Sinne einer Gesprächsrunde führt sondern direkt mit dem Kind spricht, dann müssen es auch nicht alle verstehen. Noch dazu sehe ich die Gefahr, dass durch nicht, mit mal paar Ausnahmen, konsequentes Verhalten die zweisprachige Erziehung ganz sein lässt. Die nicht Umgebungssprache zu vermitteln ist nämlich, wie Du sicher weisst, Arbeit und es kostet anfangs Überwindung, unter lauter "Umgebungssprachlern" seine eigene Sprache zu sprechen. Wenn man aber aus Rücksicht auf andere immer wieder mit der Konsequenz bricht, lässt man es vielleicht irgendwann ganz sein. Das Wechseln zwischen den Sprachen lernen m.E. die Kinder zwangsläufig, weil sie schon zwischen den Elternteilen wechseln müssen. Grüsse, Reka

von Fuchsina am 29.05.2012, 04:12



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Hej Reka! Ich verstehe Deinen Standpunkt durchaus, er wird mir nicht zum ersten Mal entgegengesetzt. Ich kann ja nur aus meiner langjährigen Erfahrung sprechen, immerhin bald 20 Jahre mehrsprachige Erziehung. Wir haben Freunde in Schweden und Kopenhagen, bei denen die Mütter voll berufstätig waren und dennoch wechselten, wenn Schweden/Dänen in der Nähe waren --- die kinder sprechen Deutsch so gut wie Dänisch/Schwedisch. Es geht also, mehr will ich gar nicht behaupten. und wie es dann jeder macht, ist seine ureigenste Sache. ich habe nur im Lafe der Jahre, der praktischen Erziehung, an mir festgestellt, daß sich mein Prinzipiendenken sehr geändert hat. Es ist gut und shcön, regeln aufzustellen - wenn die einem aber nicht ins (Innen)Leen passen,dann funktionieren sie auf Dauer nicht. D.h. praktisch: Wenn ich mich - und so was es eben!!! - persönlich nicht wohlfühle dabei, mit meinen Kindern eine Sprache uz sprechen,die andere von uns trennt, dann lasse ich das! Ich habe durchaus in der Öffentlichkeit Deutsch gesprochen, das finde ich auch wichtig, um dem Kind uz soignailisieren: Es ist okay, eine andere Sprache als die umgebung zu sprechen - alleridngs war es für mich nicht okay, dies zu tun, wenn Menschen dabei waren,die uns betrafen und an deren Unterhaltung wir ja auch teilnehmen konnten,weil wir in der glücklichen Lage waren, deren Sparche zu kennen. So ist es ja auch in einer gelungenen Unterhaltung: Daß alle miteinander reden - und keine Dolmetscher nötig sind (genau darauf zielt ja eben auch die mehrsprachge Erziehung) und da0 man das aufgreift in einer Unterhaltung, zu demm an selber auch wasbeisteuern kann. Da möchte ich nicht von Dolmetschern abhängig sien,wenn es Menschen gibt, die alle Sprachen verstehen. Wiegesagt, niemals haben meine Kinder (oderdie erwähnten --- übrigens kenne ich noch eine Reihe anderer Kinder, z.B. meine Freundein der Nähe, weo aber beide eltern Deutsche sind, die aber sogarwensie zu uns kommen, sofort Dänisch mit meinem Mann sprechen, obwohl der - wie ihnen ja bekantn ist, ausgezeichnet Deutsch spricht), also ich kenne nicht nur meine eigenen Kinder durch viele Jahre, die niemals ein Fauch nur ein Fraghezeichen an die Sprachen gestellt haben. im Gegenteildsagt meine Große schon von kleinauf,daß sie es komisch findet, mit mir Dänisch uz reden und fordet michschnell zu Deutsch auf,wenn wir wiederquasi unter uns sind. Aber sie selbst sieht durchaus ein, daß mit Freunden, Verwandten und anderen die Sprache gesprochen wird, die alle verstehen. Wohlgemerkt: ich verstehe, daß Du es so machst ,weil Du Dich dabei besser fühlst. deine Argumentationen kann ichaberdurchaus mit mehreren beisipelen widerlegen. Weder ist die Nichtumgebungssparche zwangsläufig schlechter (auch ich war viele Jahre lang die einzige, die Deutsch mit den Kindern sprach) noch lassensie es sein,weil man (angeblich!!) nicht konsequent ist. es ist doch durchaus konsequent, wenn die ungeschriebene "Regel" bei uns ist, in Gegenwart anderer, die wir miteinbeziehen möchten, die Umgebungssparche zu sprechen. Andere machen einen Nicht-Umgebungssprachetag, sprechen nru bei Tisch eine 3. Sprache oderoder. Mir ist es also gleich,w iejeder andere es macht, es macht mich nur etwas "griffig", wenn ich diese Argumente lese, die absolut nicht haltbar sind (wenn auch erstmal logisch klingen für "Außenstehende"). Die Praxis beweist jedoch das Gegenteil. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 29.05.2012, 08:29



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Hejnochmal! Der Beitrag huschte leider raus, ohne daß ich Korrektur gelesen habe - und wenn meine Finger zu schnell laufen, wird Buchstabensalat draus. Ich hoffe, es ist dennoch verständlich. Ich war nur abgelenkt durch die Große, die heute just zu ihrer schriftlichen Abiprüfung in Deutsch aufbrach Ein Kinderspiel (O-Ton Tochter) Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 29.05.2012, 09:00



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ich habe anfangs mit meinem Sohn ausschließlich englisch gesprochen - egal, ob die Personen die uns umgaben es nun verstanden haben oder nicht. Mittlerweile (weil ja die Aussagne auch komplexer werden) ist es situationsangepasst. Ist Oma dabei, spreche ich mit ihm eher deutsch, sonst versteht sie ja nichts und fühlt sich aussen vor. Sind Freunde dabei die ansatzweise englisch können oder aus der Situation heraus einschätzen können worum es geht, sprechen wir englisch. Bei Freunden die es nicht können oder deren Kindern sprechen wir deutsch. Schule ist eh bilingual. Die Kleine bekommt das natürlich auch alles so mit und ich muss sagen, sie spricht viel weniger englisch als der Große im gleichen Alter. Ich habe zwar mal gehört, dass das oft beim zweiten Kind so ist, dass es die Nichtumgebungsssprache schlechter spricht, als das erste, aber vielleicht hat ja auch der Fakt, dass ich eben auch in ihrem Beisein jetzt mit dem Großen bei Oma etc. deutsch spreche einen Einfluss darauf.

von platschi am 29.05.2012, 14:12



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Ich habe anfangs mit meinem Sohn ausschließlich englisch gesprochen - egal, ob die Personen die uns umgaben es nun verstanden haben oder nicht. Mittlerweile (weil ja die Aussagne auch komplexer werden) ist es situationsangepasst. Ist Oma dabei, spreche ich mit ihm eher deutsch, sonst versteht sie ja nichts und fühlt sich aussen vor. Sind Freunde dabei die ansatzweise englisch können oder aus der Situation heraus einschätzen können worum es geht, sprechen wir englisch. Bei Freunden die es nicht können oder deren Kindern sprechen wir deutsch. Schule ist eh bilingual. Die Kleine bekommt das natürlich auch alles so mit und ich muss sagen, sie spricht viel weniger englisch als der Große im gleichen Alter. Ich habe zwar mal gehört, dass das oft beim zweiten Kind so ist, dass es die Nichtumgebungsssprache schlechter spricht, als das erste, aber vielleicht hat ja auch der Fakt, dass ich eben auch in ihrem Beisein jetzt mit dem Großen bei Oma etc. deutsch spreche einen Einfluss darauf.

von platschi am 29.05.2012, 14:13



Antwort auf Beitrag von vero79

Liebe Vero, Ich verstehe Dein Dilemma, ist bei mir ähnlich. Ich bin Ungarin und spreche mit unserem Sohn ungarisch, mein deutscher Mann spricht deutsch mit ihm und wir leben in Deutschland. Anfangs fiel mir auch schwer, mit meinem Kind auswärts ungarisch zu sprechen oder im Beisein von anderen. Entweder habe ich das Sprechen dann auf ein Minimum reduziert oder deutsch gesprochen. Mittlerweile hat sich das aber geändert und ich habe kein Scheu mehr immer und überall mit meinem Kind ungarisch zu sprechen. Wenn ich moechte, das es jemand anders auch versteht, dann wiederhole ich es nochmal auf deutsch. Ich fand, wenn man sich zwingt, mit seinem Kind überall seine eigene Sprache zu sprechen, egal ob Deutsche dabei sind oder nicht, dann legt sich das komische Gefühl mit der Zeit. Es wird auch einfacher, wenn das Kind anfängt zu reagieren, man fühlt sich dann nicht mehr so als würde man in einer fremden Sprache vor sich "brabbeln" und sieht auch erste Erfolge der zweisprachigen Erziehung. Wünsche Dir alles Gute und halte durch, es lohnt sich. Reka

von Fuchsina am 29.05.2012, 03:44



Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Hallo alle zusammen, sehr interessant hier! Ich bin in der selben Situation bzw. haben wir hier in Paraguay, sagen wir mal 3 Mutterspachen auf einmal...Deutsch mit mir und Spanisch und Guarani mit dem Papa. Ich habe zu Anfang bis vor ca. 1 Monat, ausschliesslich Deutsch mit unserer Tochter gesprochen, dann auf den Rat der KÄ hin, Deutsch mit direkter Übersetzung ins Spanische...also wenn ich z.B. Frage: Wie geht es dir? Dann kommt direkt auch hinter her: Cómo estás? Auch bei einzelnen Wörtern, wenn wir Farben, Formen, Zahlen etc. "lernen". Verstehen tut sie alle 3 Sprachen...nur sprechen vorzugsweise Spanisch bisher. Aber ich denke, dass das mit Deutsch auch noch wird, zumal wir Ende des Jahres für eine Zeit X zu den Grosseltern nach Deutschland fliegen. Ehrlich gesagt, mache ich mir keine Sorgen, denn ich habe schon in diversen Foren und Berichten gelesen, dass die Kleinen bis zu 5 Sprachen gleichzeitig wie Muttersprachen lernen können. Wir werden sehen...seit März geht die Maus nun auch in einen 2-sprachigen KiGa (Spanisch und Englisch) und sie kam im April schon mit: Happy Birthday to you! Ich war erstaunt! Beste Grüsse aus Paraguay, Beatrice

von Albeki am 30.05.2012, 21:44



Antwort auf Beitrag von vero79

Hallo! Unsere Tochter ist zwar erst 5 Monate alt, aber mein Mann spricht mit ihr immer französisch, auch wenn Deutsche dabei sind. Bei einem Baby habe ich auch nicht das Gefühl, dass es jemanden stört. Wenn sie größer ist und richtige Gespräche geführt werden können, denke ich aber schon, dass es sinnvoll ist, die Umgebung einzubeziehen und dann in Gegenwart anderer die Umgebungssprache zu sprechen. Ich selbst finde es nämlich auch unangenehm, wenn man sich mit Leuten trifft und die dann Gespräche führen, die ich nicht verstehe. Viele Grüsse BiBi

von BiBi82 am 29.05.2012, 10:25



Antwort auf Beitrag von BiBi82

Hallo! Also wir leben in Spanien.Mein Mann redet nur spanisch(mit mir wie auch mit unserem 7 jährigem Sohn) und ich rede mit beiden auf deutsch. Eine komische Konstellation,ich weiss.Aber es funktioniert gut.Sohnemann antwortet mir auf Deutsch und wenn der Papa mit ihm redet halt auf spanisch.Und wenn wir unter anderen Leuten sind läuft es genauso.Gegebenenfalls wird dann halt von einem von uns 3en mal was übersetzt,aber auch nur wenn es die anderen auch etwas angeht.Hat sich aber bisher noch niemand beschwert.Im gegenteil.Die meisten finden es witzig,Dass ich zwar sehr gut spanisch spreche,aber nicht wenn mein Mann dabei ist.Der wiederum versteht sehr gut deutsch,spricht aber kein Wort.Und Sohnemann kann ohne Probleme von einer sekunde zur nächsten von Sprache zu Sprache umschalten. Ich denke jede Familie muss sehen wie sie am besten zurecht kommt.Hängt ja auch von den Kindern ab.Mein Sohn zum Beispiel würde nie auf die Idee kommen mit mir spanisch zu reden,auch wenn er ja weiss ich kann es.Er findet es sogar meist ganz toll,dass er mir so viel sagen kann und keiner versteht das was er sagt.Wie so eine "geheimsprache" LG Cari

von Kevinsmum am 29.05.2012, 11:44



Antwort auf Beitrag von Kevinsmum

Hej nochmal! cari, Du schreibst: "Hängt ja auch von den Kindern ab.Mein Sohn zum Beispiel würde nie auf die Idee kommen mit mir spanisch zu reden,auch wenn er ja weiss ich kann es.Er findet es sogar meist ganz toll,dass er mir so viel sagen kann und keiner versteht das was er sagt.Wie so eine "geheimsprache"" Das ist ja so, weile r es nicht anders kennt. Genauso wie meine Große es merkwürdig findet, mit mir Dänisch zu reden. Wenn man das entschlossen und authentisch vermittelt hat (welche Sprache man mit Kind spricht), dann kommt das auch an - wie ebenauch an dere Dinge in der Erziehung. Die Kinder wissen ja alle,daß wir auchdi Umgebungssprache verstehen - das ist also auch kein wirkliches Argument (wird aber gern herangezogen, u m zu erklären,w iesoein Kind mit der ausländischen Mutter nicht die ausländische Sprache spricht, sondern die Landessprache). Platschi, ich habe eigetlich immer beobachtet, daß die Nachgeborenen sprachlich nicht nur meistens mundfauler, sondern eben auch in der Nicht-UZmgebungssprache weniger gut waren, ausgenommen die Familien, wo alle zuhause die Nicht-Umgebungssprache sprechen. Das hat ganz sicher viele Gründe - zum einen hat man eben weniger Zeit für die nächsten Kinder; für das Erstgeborene hat man - und nimmt man sich - weitaus mehr Zeit --- auch sprachlich. Oft spielendie Kidner auch nder Umgebungssprache, weil die Großendiese Spielsprache aus dem KIGA mit nach Hause bringen. Und es kommen mehr Kinder aus der Umgebung ins Haus, so daß die Umgebiungssprache mehr gehört/gesprochen wird. Und dazu kann natürlich auch gehören, daß manals Mutter dann darauf Rücksicht nimmt, so wie ich das getan habe. Andererseits: Wenn man sich mit der Geschwisterfolge beschäftigt, weiß man, daß sich jedes Kind seine Rolle sucht. In der Regel sind die Erstgeborenen meistens sehr verantwortungsbewußt, früh "erwachsen/vernünftig" und wenn die dann sprachbegabt, sprachinteressiert u.ä. sind, dann sucht sich das 2. Kind - ohne es zu formulieren - eine andere Rolle. genauso wie das dritte, vierte etc. Es tritt eben nicht in offene Konkurrenz mit dem Erstgeborenen, sparchlich Tüchtigen, sondern sucht sich eine andere Disziplin, die dann wiederum sein Nr-1-Feld ist. Da spielt eben sehr viel mit rein - aber sicher auch zu einem (wie großen/kleinen?) Teil, daß man in die Umgebungssprache wechselt, sobald Anderssprechende aus der Umgebung im Haus sind. habe ich übrigens auch viel beim ersten Baby getan - und da hat die dän. Verwandtschaft uns durchaus die Bude eingerannt - trotzdem ist die Große eben die Sprachliche in der Familie; die zweiet Tochter spricht beide Sprtachen gut und fließend, interessiert sich aber weniger dafür. Wichtig ist (mir) eben,daß man alles machen kann, sicher auch mit guten Gründen - nur die oft angeführten sind es leider nicht. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 29.05.2012, 19:44



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Was die Tatsache betrifft, dass sich jedes Kind innerhalb der Geschwisterfolge seine Rolle sucht, gebe ich dir generell natürlich recht. Aber um es mal an deinem konkreten Beispiel festzumachen: Mein Erstgeborener ist zwar sprachbegabt aber mit Sicherheit nicht gerade sehr selbständig oder gar vernünftig - oder besser gesagt nur in den Bereichen, in denen er es möchte Die Kleine hingegen ist in vielen Dingen schon jetzt (obwohl vier Jahre Jünger) selbständiger als der Große und an sich genauso sprachinteressiert. Zumindest im Deutschen, also der Umgebungssprache macht sie anderen Kindern im selben Alter locker was vor (im direkten Vergleich zu ihren Kindergartenfreuden habe ich zumindest diesen Eindruck). Nur scheint sie manchmal "null Bock" auf Englisch zu haben. Sie versteht natürlich alles und ab und an kommt auch mal eine englische Antwort, aber auf einem ganz anderen (niedrigerem) Niveau als es beim Großen der Fall war. Der hat mit 3,5 Jahren locker mal für den Papa ins deutsche und für mich ins englische übersetzt. Sicher spielt auch der von dir genannte Faktor Spielsprache hier mit, wenn auch in unserem Fall anders als von dir gemeint. Beide Kinder besuchen/besuchten den gleichen bilingualen Kindergarten. Beim Großen gab es einige muttersprachlich englischer Kinder in der Gruppe bzw. Kinder die eine ganz andere Muttersprache hatten, so dass anfangs nur eine Verständigung in englisch möglich war. Folglich hat er natürlich auch viel von seinen Altersgenossen gelernt. Bei der Kleinen ist nun leider kein muttersprachlich englisches Kind in der Gruppe (womit die Bilingualität nur noch durch die Erzieher gegeben ist) und diese Möglichkeit fällt für sie völlig flach. Mein Großer spricht leider mit der Kleinen auch fast ausschließlich deutsch, denn als sie sprachlich langsam aktiv wurde, kam er in die Schule - diese ist zwar überwiegend englischsprachig,a ber es gehen viele rein deutschsprachige Kinder dorthin. Somt hatte er sich natürlich angewöhnt, mit anderen Kindern fast ausschließlich deutsch zu sprechen. Nun ja, ich denke aber, die kleine macht auch noch den Sprung - spätestens wenn sie in die Schule kommt, wird sie aufholen. Zwar nicht unbedingt durch die anderen Kinder, aber mit Hilfe der Lehrer

von platschi am 29.05.2012, 20:46



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Hej Platschi! Wie schade, daß keine englischen Kinder mehr auf die Schuöle kommen. Wir kommt das??? Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 29.05.2012, 21:33



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Hallo Ursel, Es gibt schon einge englische Kinder, aber eben nicht übermässig viele. In Sohnemanns Klasse gibt es vier Kinder "nichtdeutscher Herkunftssprache" (wie das ja im schulinternen Amtsdeutsch so schön heißt) und davon ist nur bei einem Kind Englisch die Vatersprache (ansonsten hätten wir da türkisch, dänisch und spanisch). Im Normalfall gehen die englischen Muttersprachler wohl eher an die staatlichen Europaschulen. Die Schule meines Großen ist eine private - da schicken aben viele Deutsche ihre Kinder hin "damit sie mal besser englisch können als wir" (Zitat der Mutter eines Mitschülers). Ich hätte meine Großen lieber an einer Europaschule untergebracht, aber er hat den Sprachtest nicht bestanden. Kein Wunder, was macht ein 5-jähriger der gewöhnt ist, mit allen außer Mama und seiner Erzieherin deutsch zu sprechen? Na klar, er redet mit der Lehrerin die er nicht kennt natürlich deutsch! Bei meinem Zwerg kam dann noch hinzu, dass er zum Zeitpunkt des Tests schon in der Vorklasse seiner jetzigen Schule war und da natürlich nicht weg wollte. Er hatte mir schon auf dem Weg dorthin erklärt, er wolle an seiner Schule bleiben LG platschi

von platschi am 29.05.2012, 22:48



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Hej nochmal! "Kein Wunder, was macht ein 5-jähriger der gewöhnt ist, mit allen außer Mama und seiner Erzieherin deutsch zu sprechen? " Hat die ihn denn nicht englisch angesprochen? Kinder merken doch recht schnell,w er welche Sprache spricht. Unbekannte müssen dann eben so angesprochen werden, wie sie reden. Geduld wäre da vielleicht auch ein Zauberwort gewesen . Ihr schent ja eine reichhaltige Auswahl an englischsprachigen Schulen im Umkreis zu haben. Wir hätten die Internationale in Aarhus gehabt, aber das war mir zu weit und unsinnig, da meine Kinder ja zweisprachig deutsch-dänisch aufwachsen und Englisch recht gut als Fremdsprache lernen. Schule ist j auch viel mehr als nur Sprache lernen! Dein kleiner Sohn hat das wohl auch schon erkannt Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 29.05.2012, 23:04



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Doch hat sie, aber er hatte sich eben schon vorher in den Kopf gesetzt, nicht dorthin zu wollen. Mein Kind kann leider sehr starrköpfig sein und Geduld kann man leider kaum erwarten, wenn die Test im 20-Minuten-Takt aufeinanderfolgen. Was das ansprechen auf Englisch betrifft - die Kinder von Freunden wachsen ebenfalls englisch/deutsch auf (Mutter ist Amerikanerin) und die Große antwortet mir grundsätzlich nur auf deutsch, egal wie oft und wie lange ich englisch mit ihr spreche. Der Kleine hingegen antwortet mir mittlerweile fast immer auf englisch. Liegt also vielleicht auch ein bisschen am Kind. Bei den Kindern untereinander (also mein Sohn plus die beiden) ist es ziemlich witzig - sie fangen immer auf deutsch an und landen dann irgendwann beim Englischen Reichhaltige Schulauswahl - tja Berlin ist halt Groß- und Hauptstadt Es gibt eine ganze Reihe stattlicher Europaschulen (zwei davon englisch/deutsch), dann die JFK & die Kofi Anan, die aber beide fast ausschließlich englische Muttersprachler nehmen und dazu ellenlange Wartelisten haben. Und dann eben noch zwei private Schulen. Sicher ist Schule mehr als nur sprachenlernen, da hast du Recht. Und nach ein paasr anfänglichen Schwierigkeiten ist letztlich er an seiner Schule auch gut aufgehoben. Diese führt auch anders als die Europaschulen (wo es ja lange Hickhack um die Weiterfüherung nach der Grundschulzeit gab) direkt bis zum Abitur, was sicher nicht schlecht ist. LG platschi

von platschi am 30.05.2012, 08:26



Antwort auf Beitrag von platschi

Hej Platschi! Aaah, Berlin, das war mir nicht (mehr?) bewußt. Ja, dann ist es klar. Genau darum gibt es in Aarhus eben wenigstens eine Internationale Schule. Eine mit Deutsch schon mal gar nicht. Da muß man in Grenznähe (Minderheitenschulen) oder nach Kopenhagen. Wir sind aber auch nicht nach der Sprache gegangen, die dän. Dorfschule war "gut genug" - um nicht zu sagen besser geeignet! So, das war weit ab von der Ausgangsfrage,deshalb Entschuldigung in diese Richtung. Allen einen schönen Tag - hier ist es wieder recht frisch geworden. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 30.05.2012, 09:47



Antwort auf Beitrag von vero79

Wir wählen auch die Sprache, die jeder versteht. Als die Kinder aber klein waren, habe ich schon immer meine Muttersprache mit ihnen gesprochen, auch wenn die anderen nichts verstanden haben, es war dann ja für die Anderen auch nichts Relevantes. LG

Mitglied inaktiv - 29.05.2012, 19:20



Antwort auf Beitrag von vero79

Hallo Vero, ich spreche mit meinen Kindern nur türkisch auch in der Gegenwart von anderen, es sei denn, es ist etwas, was die anderen auch unbedingt verstehen sollen, dann spreche ich auch mal deutsch, z. B. wenn Freunde der Kinder da sind. Ich finde meine Sprache schön und wichtig und will sie nicht verstecken, nur weil manche Leute es vielleicht komisch finden, wenn ich so mit meinem Kind spreche oder pikiert sind, weil sie es nicht verstehen. Da müssen die Leute eben durch. es wirkt sonst für mich, als ob ich mich vertstecken will, und den Eindruck will ich nicht erwecken. LG Derya

von Deryagul am 30.05.2012, 22:08



Antwort auf Beitrag von Deryagul

Hej Derya! "Ich finde meine Sprache schön und wichtig und will sie nicht verstecken, nur weil manche Leute es vielleicht komisch finden, wenn ich so mit meinem Kind spreche oder pikiert sind, weil sie es nicht verstehen. Da müssen die Leute eben durch. es wirkt sonst für mich, als ob ich mich vertstecken will, und den Eindruck will ich nicht erwecken." Daß Du das so fühst, respektiere ich. Ich finde es aber merkwürdig, denn keiner VERSTECKT doch seine Sprache, nur weil er hin und her wechselt. Alleinder Wechsel macht ja deutlich,daß mehr als die Umgebungssprache im Spiel ist. Im Gegenteil kriegen alle ja mit, daß wir wechseln - kleine Bescheide auf Deutsch, der Rest in der Landessprache. Meistens weren wir dann auch sehr positiv gerade deshalb angesprochen. Und ICH finde meine dt. Sprache sehr viel schöner als Dänisch, ausdrucksstärker, facettenreicher, differenzierter. DAS hat doch nichts damit zu tun, daß ich sie in Gegenwart der anderen nicht spreche, die sie nicht verstehen. Ganz im Gegenteil ist es mir ja auch darum so wichtig, daß meine Kinder sie gut können und z.B. auch die Literatur in der Originalsprache lesen - keine Übersetzung kann ja an das dt. Original heranreichen. Also, wenn DU das so empfindest, ist es für Dich natürlich richtig, es so zu machen - ich habe es anders gemacht und fühle dabei haargenau dasselbe wie Du: Niemals verstecke ich die deutsche Sprache oder mein deutschsein, niemals verleugne ich die deutsche Sprache - und wie gesagt, insogar in meinem Lesekreis habe ich mich bereits in die Nesselns gesetzt, weil ich erkärte,daß mich oft auch die dänischen verfasser wegen ihrer schnörkellosen, undifferenzierten, wenig fein abgeschliffenen Sprache langweilen. Daß ich die deutschen Verfasser oft auch allein wegen ihrer Sprache und deren Beherrschung liebe, der differenzierten Wortwahl, den langen Sätzen mit vielen Bezügen, .dem reichen Wortschatz etc. Witzig: Dieselben Gefühle für die eigene Sprache - mit entgegengesetzter Wirkung Bin gespannt, was Vero aus all dem zieht! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 30.05.2012, 23:13



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ichg laube, ich merke wieder etwas, was ich schon mal irgendwo schrieb. Bei uns gab es gar nicht sp viele Spekulationen. Lange bevor wir Kinder bekamen, war für uns klar, daß wir nun mal 2 Sprachen in der Familie haben,also werden die auch gesprochen. ich habe Wir haben nie darüber nahcgedacht oder egsprochen, wer wann welche Sprache spricht, das hat sich eben so ergeben - und es war genau richtig so, denn dadurch paßte es für uns, war authentisch und leicht zu verwirklichen. Ich bin auch nie mit Prinzipien wie OPOL und "ich muß jetzt meine Sprache nicht verstecken" oder "es istden Kindern epinlich" oder sonstwas losgezogen. daß ich Deutsche i nDK bin, ist ebenso natürlch (für mich9 wie daß ichschwarze Haare habe oder Bibliothekarin bin. Es istso - mehr ist nicht. und genauso selbstverständlich, irgendwie nebenher haben wir das prakitiziert, dadurch sicher auch der Wechsel. Die Sprachen liefen mit, die wurden eigentlich den anderen Erziehungs- und Zusammenlebensprinzipien (wenn ich sie mal so nenne) untergeordnet. ich finde Sprache faszinierend, ich habe natürlich sehr darauf geschaut, wie (verschieden9 meine Kinder Sprechen lernen, und es war mir ein Bedürfnis, ihnen meine Sprache und Kultur zu vermitteln - aber ohne Plan, Prinzip und Absprachen. Es kam einfach so. Und daher läuft das zuhause wie draußen ähnlich ab: Wir wechseln alle hin und her - zuhause sind die Sprachen eben zwischen Eltern und Kindern verteilt, draußen kommen halt noch die hinzu, die nur 1 der beiden Sprachen verstehen und dadurch berücksichtigt werden. Ganz automatisch. Erst als das Internet dazu kam und es Foren wie dieses gab, wurden (für mich) solche Fragen interessant - aber een eher theoretisch bzw. indem ich überlegte: Wie machen wir das eigentlich - und warum? und so rolle ich unsere mehrsprachige Erziehung im Gegensatz zu Eltern, die jetzt erst damit anfangen, von hinten auf Und oft denke ich, das ist gut so: So hatet ich nie Zweifel, weil ich ganz selbstverständlich annahm, daß sowas gut funktioniert - bzw. gar nicht anders geht. Und so war es dann auch Ist es nicht spannend, wieviele Meinungen und Methoden es gibt, die - wenn sie zur Familie passen - auch alle gut funktionieren (können)???

von DK-Ursel am 30.05.2012, 23:36



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Vorallem an DK-Ursel ein dickes Dankeschön! Es hat mich eigentlich nur darin bestätigt, dass ich es für mich richtig mache. Mein Kleiner (16 Monate) versteht jetzt schon ohne Probleme beide Sprachen und spricht auch schon einiges (habe gedacht, die Zweisprachigkeit wird die Sprachentwicklung eher bremsen?). Liebe Grüße Vero

von vero79 am 31.05.2012, 07:26



Antwort auf Beitrag von vero79

Wir leben im Moment in Deutschland, ich bin Deutsch, mein Mann Amerikaner. Wenn ich mit dem kleinen (3 Monate alt) alleine bin spreche ich hauptsächlich deutsch. Ist mein Mann zu Hause sprechen wir nur englisch, er spricht kein deutsch, versteht nur ein bisschen. Leider ist er oft unterwegs, da frage ich mich ob das englisch dann ausreicht oder ich auch wenn ich alleine bin mit ihm englisch sprechen sollte.

von Waya am 31.05.2012, 22:06