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2-sprachig obwohl ich nur eine spreche?

Thema: 2-sprachig obwohl ich nur eine spreche?

Hallo, ich will mich mal kurz vorstellen, damit ihr mich etwas kennen lernt und meine Situation (mein Problem) versteht. Ich bin in D geboren und bekomme nun mit meinem Mann (gebürtig in Schlesien) das erste Kind. Mein Mann spricht mit seinem Eltern meist polnisch (schlesisch) da diese zwar seit ca. 25 Jahren in Deutschland wohnen aber recht schlecht (bzw. es wird mit dem Alter immer schlechter) deutsch sprechen und es daher sehr mühsam ist, ihnen etwas auf deutsch zu erklären. Einerseits bin ich schon der Meinung, dass Kinder nach Möglichkeit zweisprachig aufwachen sollen, aber ich spreche kein polnisch und würde somit mein eigenes Kind nicht verstehen. Mein Mann und meine Schwiegereltern könnten es ihr/ihm natürlich beibringen, aber irgendwie ist mir nicht wohl bei dem Gedanken mein Kind nicht zu verstehen. Lernen möchte ich die Sprache eigentlich auch nicht, da ich sprachlich nicht wirklich begabt bin und mir polnisch auch nicht gefällt. Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Für das Kind ist es doch auch doof, wenn es Oma und Opa kaum versteht. Was auch noch dazu kommt, wir leben in Bayern. Stellt euch vor, das Kind will in der Kindersprache mit bayerischen Slang den polnischen Großeltern was erzählen. Die verstehen nur Bahnhof. Außerdem befürchte ich, dass meine Schwie-Eltern trotzem versuchen werden, unserem Kind schleschisch beizubringen, obwohl wir es eigentlich nicht wollen (mein Mann steht diesbezüglich hinter mir). So, ich hoffe das war jetzt nicht all zu verwirrend, obwohl es nun doch etwas lang geworden ist. Würde mich freuen, wenn ihr mir eure Meinung dazu mitteilen könntet. Vielen Dank schon mal. Simone

Mitglied inaktiv - 17.11.2008, 15:34



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Huhu, also ich kann dir, bzw. euch nur Mut machen, trotzdem 2-sprachig zu erziehen. Das mit dem "Kind nicht verstehen" dachte ich früher auch mal. Aber Kinder trennen normalerweise sehr konsequent und switchen problemlos zwischen den Sprachen hin und her, je nachdem, mit wem sie gerade reden. Nur in der Anfangs-Sprechphase, wenn einfach noch nicht viele Wörter da sind, wird gemischelt. Meine beiden nahmen da immer das Wort aus der jeweiligen Sprache, das sie am einfachsten fanden. So dauerte es eine Ewigkeit, bis aus der ägyptischen "Otta" endlich eine "Katze" wurde...umgekehrt wurde auch dem Papa sehr lange ein deutsches "Auto" mitgeteilt, anstatt ein korrektes "arrabeya". Aber das sind einzelne Wörter, die du recht schnell raus hast. Du kannst diese Phase natürlich auch nutzen und selbst ein bisserl schlesiesch/ponlisch lernen. Ansonsten: wenn das Vertrauen zwischen dir, deinem Mann, deinen Schwiegies stimmt...brauchst du auch nicht alles zu verstehen. Schließlich wird mit Kindern überall auf der Welt in gleicher weise gesprochen solange es nicht um "Geheimisse" ect geht, oder? Demgegenüber sind aber die Vorteile der zweisprachigen Erziehung einfach enorm. Sei es beim späteren Erwerb eine weiteren Fremdsprache, was bei mehrsprachigen Kindern i. d. R. einfacher und schneller geht oder auch der praktische Alltag (eben: deine Kinder bräuchten für die eigenen Großeltern sonst einen Dolmetscher) Und sei sicher: das wären die ersten Großeltern auf der Welt, die ihre Enkelchen NICHT verstehen können, wenn es nur beide Seiten wollen..... LG Amula (ich: deutsch, Papa: arabisch, 2 Mädels beide deutsch-arabisch)

Mitglied inaktiv - 17.11.2008, 16:05



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Hallo, ich verstehe dein Problem, sagen wir mal EINERSEITS. Sicher zählt polnisch auch nicht grad zu der Nr 1 der Sprachen, die so im Allgemeinen erlernt werden wollen :-) Da ist es bei mir mit Italienisch einfacher, das habe ich mir schon von selbst beibringen wollen, lange bevor ich wusste, dass ich mal einen Italo-Schweizer heiraten würde und im Tessin leben würde. Aber, wie Du schon selbst sagst, es ist schade, wenn Kinder ihre Grosseltern und Verwandten nicht verstehen und auch ihre Ursprungskultur kaum kennen. Ich denke, aus dem Alter, wo man sich für seine Herkunft schämen muss, sind wir alle raus und jeder sollte irgendwie "stolz" auf seine Herkunft sein, denn jeder bringt etwas Neues und Spannendes mit, sei es sprachlich, kulturell, traditionell und an Mentalität. Ich an Eurer Stelle würde mir genau überlegen, weshalb Ihr Beide gegen die 2-Sprachigkiet mit Schlesisch seid. Einfach, weil es kompliziert ist, oder weil Dein Mann sich nicht schlesisch fühlt, oder weil Ihr meint, dass es die Sprache nicht wert ist? Wägt ab, was für Euch wichtiger ist, die Familie, kulturelles Verständnis oder Eure Gründe gegen die Sprache. Ich möchte Euch auch Mut machen für die 2-Sprachigkeit. 1. musst Du nicht sprachbegabt sein, um mit der Zeit etwas zu verstehen, sondern nur den Willen mitbringen. Du sollst die Sprache ja gar nicht sprechen. Ihr könntet zu Hause Deutsch reden, wenn aber Dein Mann mit Euerem Kind redet, redet er aussschliesslich schlesisch, ebenso die Grosseltern. Du öffnest Deinem Kind nur zusätzliche Türen durch die 2-Sprachigkeit, Türen, die sonst verschlossen bleiben. Aaaaber... Ihr müsst schon überzeugt sein, von dem was Ihr tut. Mir fällt allerdings kein guter Kompromiss ein, um nur deutsch zu erziehen und den Grosseltern trotzdem nicht den guten Kontakt zu verwehren. Macht doch tatsächlich mal eine pro/kontra-Liste (Du und Dein Mann). Bin gespannt, was dabei rauskommt :-) Grüsse aus dem Tessin Britt (D), Mann (CH / I) 3 Kinder: 2-sprachig deutsch/italienisch und D/CH/I

Mitglied inaktiv - 17.11.2008, 17:26



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Lieben Dank für eure Antworten. Ich bin ja selber zwiegespalten, was die 2-sprachigkeit angeht, deswegen habe ich euch um eure Meinung gebeten. Wenn mein Mann Italiener, Spanier, Franzose, Amerikaner usw. wäre würde ich mir sicherlich nicht so viele Gedanken machen, dann wäre es wahrscheinlich selbstverständlich, dass wir zweisprachig erziehen. Ich muss nur immer aufpassen, wie ich meine Lage hier darstellen um nicht Ausländerfeindlich dazu stehen. Was mich an meinem Schwie-Eltern ärgert ist eben, dass sie seit ca. 25 Jahren in einem von ihnen gewählten Land leben und kaum bemüht sind die Sprache richtig zu sprechen. Sie haben so gut wie keine Freunde und die paar die sie haben sind natürlich auch aus Schlesien. Bitte versteht mich nicht falsch, aber so etwas nervt mich einfach. Ich habe absolut nichts gegen ausländische Menschen. Meine beste Freundin kommt aus Rumänien, aber selbst die sagt das gleiche über ihre Eltern. Es ist sicherlich schwer, wenn man mit 35/40 Jahren in ein Land kommt dessen Sprache man nicht spricht. Aber ..... - ach ich schweif schon wieder ab. Mein Mann sieht sich als Deutscher. Er war, seit dem er in Deutschland ist, nie wieder in seiner Heimat. Eigentlich verbindet er nichts damit. Auch seine Eltern sehen sich eher als Deutsche als als Polen (hat natürlich wieder was mit dem Krieg zu tun). Aber verd.... noch mal, dann sollen sie doch auch deutsch sprechen, oder nicht? Ich seh schon, das wird noch eine schwierige "Geburt". Aber ich möchte eigentlich nicht NUR der Schwie-Eltern wegen unser Kind 2-sprachig erziehen, nur weil die *jetzt bin ich wieder böse* zu faul sind/waren deutsch zu lernen. Wenn wir in Polen leben würden, stände diese Frage natürlich nicht zur Debatte. Auf jeden Fall danke ich euch nochmal für eure Antworten, denn sie regen einem schon noch einmal zum Nachdenken an. LG Simone

Mitglied inaktiv - 17.11.2008, 17:53



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keine frage: natürlich zweisprachig! die ganzen vorteile liegen doch auf der hand. :-) mein vater spricht mit seinen enkel/innen auch in einer (dritten) sprache. nicht weil er deutsch nicht spricht, sondern weil es seine muttersprache ist. die ganzen kinderlieder, geschichten, spiele, ... das ist ein schatz, auf den er im deutschen eben nicht zurückgreifen kann. ich würde das meinen kindern nicht vorenthalten wollen, schon gar nicht auf der grundlage, den schwieger-/eltern eins auswischen zu wollen.

Mitglied inaktiv - 17.11.2008, 19:42



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mit deiner Einstellung, wird aus der Zweisprachigkeit nichts. Um die Zweisprachigkeit zu erzielen, muss man beide Sprachen respektieren. Aus deinem Kommentar, konnte ich nicht erkennen, dass du froh über die schlesiche/polnische Sprache warst/bist. Wie willst du dein Kind überzeugen die andere Sprache zu lernen, wenn du selber von der Sprache nicht hältst? Du hast die polnische Sprache schon vermindert, indem du sagst " Wenn mein Mann Italiener, Spanier, Franzose, Amerikaner usw. wäre würde ich mir sicherlich nicht so viele Gedanken machen, dann wäre es wahrscheinlich selbstverständlich, dass wir zweisprachig erziehen". Das ist schade. Was deine Schwiegereltern betrifft, dass die kein Deutsch gut sprechen können, mag viele Gründe haben. Aber das hat mit einer Zweisprachigkeit deines Kindes nichts zu tun. Ich habe den Eindruck du willst deine Schwiegereltern für ihr schlechtes Deutsch "bestrafen", indem das Kind kein Polnisch lernt. Ich bin der Meinung Zweisprachigkeit kann nur dann funktionieren, wenn beide Elternteile dahinter stehen. Ich finde die Mehrsprachigkeit als eine Chance für das besseren Miteinander. Grüße Dorina (Griechin mit einem Deutschen verheiratet)

Mitglied inaktiv - 18.11.2008, 17:32



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Hallo Dorina, dass ich die polnische Sprache nicht besonder schön finde, habe ich ja schon gesagt. Mir geht es allerdings nicht darum, meine Schwiegereltern zu bestrafen. Das war mehr darauf bezogen, dass deine Vorschreiberinnen meinten, es wäre schade, wenn das Kind seine Großeltern nicht versteht. Das Kind würde seine Großeltern verstehen, wenn sie in den Jahren deutsch gelernt hätten. Ich habe schon befürchtet, dass meine Erklärung falsch verstanden werden kann. Ich habe wirklich absolut nichts gegen Polen oder andere Nationalitäten, sonst hätte ich meinen Mann doch auch nicht geheiratet. Was ich mit der Aussage bezüglich Spanier, Franzosen, Amerikaner usw. meinte, war mehr, dass man diese Sprachen wesentlich häufiger braucht und somit eine 2-sprachige Erziehung viele Vorteile für das Kind bringen könnte. Bei meinem Mann ist es, wie vielleicht bei manch anderen hier, nicht so, dass er stolz bzw. froh ist aus Polen zu kommen. Er hat nur negative Erinnerungen daran (dort war er immer der "Deutsche"). Für ihn selbst bedeutet es eigentlich nichts, seine Muttersprache weiterzugeben. Er spricht nur mit seinen Eltern polnisch, weil es einfach zu mühsam ist, ihnen irgendetwas auf deutsch zu erklären. Auf der anderen Seite dachte ich mir, dass es eigentlich eine einmalige Chance ist, eine weitere Sprache relativ spielend zu erlernen. Wie schon oben erwähnt, wäre es Englich, Spanisch usw. würde die Frage ob ein- oder zweisprachig gar nicht zur Debatte stehen. Denn wenn ich sehe, was von meinen 6 Jahren Schulenglisch noch übrig ist. Wir haben ja noch etwas Zeit um uns diese Erziehungsfrage noch genau zu überlegen. Mir war einfach wichtig, andere Meinungen zu hören und sicherlich haben sie mich dazu angeregt, die ganze Sache nochmal zu überdenken. Ich finde es klasse, wenn ein Kind 2 Muttersprachen hat. Meine Bedenken waren eben, dass ich mein Kind nicht immer verstehen kann. So, hoffe ich konnte mich einigermassen verständlich machen . LG Simone

Mitglied inaktiv - 18.11.2008, 18:28



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meine tocher soll 3 sprachih aufwachsen naja ob das so klappt weiss ich noch nicht aber versuch ist es wert( türkisch-serbisch-deutsch) undann auch noch später englisch und französisch naja mal sehen wie es klappt ich verstehe auch nicht die juguslawische sprache aber es ist bestimmt besser für sie wenn sie mehr sprachen kann...

Mitglied inaktiv - 22.11.2008, 00:10



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Hallo Simone! Ich kann das nur unterschreiben was Amula gesagt hat: verschenkt diese Möglichkeit nicht!!! Wir erziehen unsere Kinder zweisprachig (span. deutsch) und ich muss dazu sagen, dass mein Mann auch kein Spanisch spricht. UND er war es der mich darin bestärkt hat das so zu machen obwohl er nichts von dem versteht was wir sagen. Allerdings darfst du Dir nicht vorstellen dass Du Dein Kind nicht verstehen wirst!!! Unsere Kinder wissen seit ihrer Geburt: Mama spricht so, Papa spricht so und sie haben sich noch nie auf Spanisch an meinen Mann gerichtet. Es ist also bei uns noch nie vorgekommen dass mein Mann "falsch" angesprochen wurde. MICH sprechen sie allerdings auch mal mit deutschen Wörter (wenn das span. Wort nicht bekannt ist) zwischendurch an weil sie wissen dass ich es verstehe. Euer Kind wird ebenso lernen wer welche Sprache spricht und so wird es sicher nicht dazu kommen dass du Dein Kind nicht verstehstl Was dann die Gespräche zwischen Deinem Mann und Deinem Kind angeht musst Du schon so viel Vertrauen in Deinen Mann haben und mal einfach davon ausgehen dass er Dich nicht "hintergeht". Er kann natürlich nicht alles übersetzen was er mit dem Kind bespricht. Wenn wir beim Essen zusammen am Tisch sitzen und vielleicht über die Schule sprechen oder über andere gemeinsame Themen dann tun wir das alle zusammen auf Deutsch. Wenn ich allerdings den Kindern nur eben sage dass sie sich den Mund abputzen sollen dann mache ich das auf Spanisch. Die kleineren Anweisungen wirst du vielleicht sogar mit der Zeit mitlernen und dann auch verstehen. Ich weiß nicht wie Eure Aufgabenverteilung ist aber wenn Dein Mann arbeitet dann wird er sowieso "nur" die Abende haben um mit Eurem Kind zu sprechen und Euer Kind wird viel mehr mit "DEiner" also mit der deutschen Sprache konfrontiert werden. Überlegt noch einmal ob Ihr nicht doch diesen zweisprachigen Weg gehen wollt. Auch den Großeltern würde es (verständlicherweise) viel bedeuten. Meine Cousinen wurden nicht zweisprachig erzogen und konnten daher nie so richtig was mit unserer gemeinsamen Großmutter anfangen weil sie recht schlecht Deutsch spricht. Das ist wirklich sehr schade und ich habe einfach ein viel engeres Verhältnis zu ihr weil ich mich halt mit ihr unterhalten kann. Es lohnt sich - immer!!! lg, rebeca (spanisch ) mit mann (deutsch) und 3 kids (9 und5 und 1) in deutschland

Mitglied inaktiv - 17.11.2008, 17:03



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Hej ! Da schöließe ich mich doch allen nur noch an. Vielen geht es doch genauso! Und was gibt es Besseres als Sprachen muttersprachlich zu lernen? So leicht geht es nie wieder. Das bedeutet aber auchienen mächtigen Einsatz von seiten Deines Mannes und eine hohe Toleranzgrenze bei Dir.- Übrigens ist es aber eine gute Chance für Dich, Polnisch mitzulernen - der Wortschatz und Satzbau kleiner Kinder (und ihrer Erwachsenen) ist ja auch noch nicht so kompliziert - da kannst Du gut einen Grundstock bilden. Also - sucht Euch eine weise, bei der alle Spaß haben und die Vorteile sehen und laßt Euer Kind so natürlich zweisprachig werden! Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 17.11.2008, 20:08



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Das Problem hätte mein Mann auch haben können, weil er kein Französisch gelernt hat und somit am Anfang relativ wenig verstanden hat, als ich seit Geburt an nur Französisch mit unseren Kindern gesprochen habe. Es war aber für ihm keinen Problem, weil die Sprache auch nicht von vorneherein kompliziert ist und er mittlerweile (nach 6 J) passiv fast alles versteht, auch wenn er nach wie vor aktiv nicht wirklich spricht. Wichtig ist eine positive Meinung dazu zu haben und nicht davon ausgehen, dass man ausgegrenzt wird. Viel Erfolg! Es lohnt sich.

Mitglied inaktiv - 18.11.2008, 10:37



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Hallo! Ihr habe nichts zu verlieren und viel zu gewinnen mit der Mehrsprachigkeit!. Obwohl Du kein polnisch lernen möchtest, das kommt automatisch. Danach wirst Du viel verstehen und Du kannst auch immer wieder deine Kinder fragen was etwas bedeutet. Meine Schwiegereltern sprechen nur Deutsch, aber wegen meine Kinder haben Sie auch passiv Spanisch gelernt!. Meine Tochter sagt meiner Schwiegermutter: Oma Ich möchte Agua (Wasser auf Spanisch) und die Oma versteht und so weiter. Ich sage meinem Mann: Deine Eltern hätten nie gedacht dass Sie am diesen Alter eine andere Sprache lernen würden!, hihihihi. Und auch bei mir. Ich lerne Deutsch zusammen mit meinen Kinder. Aber klar ich habe auch Interesse an Deutsch zu lernen...

Mitglied inaktiv - 18.11.2008, 13:24



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Hallo - denke schon dass ich verstanden habe dass Du Dein Posting nicht "böse" meinst. Dennoch solltest Du versuchen Deine Schwiegereltern aussen vor zu lassen bei der Entscheidung. Aber dazu wollte ich auch gar nicht schreiben. Was ich aber auch verstanden habe ist, dass Du die polnische Sprache doch abwertest, NICHT im Sinne von Ausländerfeindlichkeit aber im Sinne von "Nutzen" und da solltest Du wissen, dass JEDE Zweisprachigkeit das Lernen einer weiteren Sprache später erleichtert. Es ist so wie Du sagst. Viele andere Sprachen sind "angesehener" weil man sie im Urlaub braucht, weil sie in Lieder zu hören sind (gerade Englisch, Spanisch, Italienisch), , weil sie in der Schule gelehrt werden, usw. Da zählt Polnisch eher nicht zu. Dennoch würde die Zweisprachigkeit Eurem Kind das Lernen einer weiteren Sprache (später in der Schule) erleichtern. Ich kann Dir jetzt nicht mehr sagen warum das so ist, aber ich habe darüber gelesen. Ausserdem....wer weiß wohin es Dein Kind verschlagen wird? Vielleicht ist Polen ist 20 Jahren Vorreiter in......was-weiß-ich-was.... Dann wäre das DIE Chance. Wer sagt Dir, dass Dein Kind die Sprache nicht im Job brauchen kann? Man weiß nie welche Kunden die Firmen haben. Dein Mann hat die Fähigkeit, wie auch immer er zu dem Land als solches steht. Es ist WIRKLICH ein Geschenk! Es hat NUR Vorteile! Es wäre so schade.... Wir wollen Dich hier sicher auch nicht unter Druck setzen es ist nur so, dass wir alle aus Erfahrung wissen wie toll und vor allem wie EINFACH Zweisprachigkeit für die Kinder ist. lg, rebeca

Mitglied inaktiv - 18.11.2008, 21:19



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Hej Rebeca! Das hast Du gut geschrieben. Ich denke, AUCH darum käme mir nie in den Sinn, meinen Kindern eine Muttersprache (auch wennsie vom Vater kommt, ist sie eben Muttersprache, wenn man sie so lernen kann wie unsere Kinder!) zu verweigern. Jede andere Sprache - bei Dir kommt sie auch noch aus einem anderen Sprachraum als z.B. bei uns deutsch/dänisch = germanische Sprachen - öffnet i mgehirn - primitiv ausgedrückt - Gehirngänge, die dann offen sind fü andere - und die Verknüpfungen herstellen, die wir anderen nicht haben. Nicht alle mehrsprachgen Kinder sind sprachbegabt, sprachbegeistert, sprachinteressiert - sie werden auch nicht alle was mit Sprachen, nicht alle Dolmetscher, handelsattaché oder Fremdsprachensekrtärin. Aber selbst als Lokomotivführer, als Gärtner oder Krankenschwester, wo meistens erstmal Sprachen nicht im Vordergund stehen, kommen Deinem Kind diese Gehirnverbindungen und -stömungen zugute. beim einfachen Lernen in der Schule. Und nicht zu vergessen der Einblick in eine andere Kultur, die wirklich nur überdie Sprache geht. Übrigens ist ja gerade die polnische Geschichte eng mit der deutschen verknüpft, was für eine Chance, beide Sprachen zu berherrschen! Also, es gibt mehr als nur die reine Sprache und ein paar Vokabeln, um einem Kind alle Muttersprachen mitzugeben, die es natürlich haben kann. Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 18.11.2008, 21:28



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Hallo, eine Anmerkung von einer, die ihre Kinder deutsch-englisch erzieht (nicht, weil es "etwas bringt", sondern weil mein Vater und meine Schwägerin Amerikaner sind und die Kinder und ich zwei Pässe haben, kurz: weil das bei uns in der Familie eben so ist): Ich denke manchmal, dass Englisch doch eigentlich eine langweilige Sprache ist. Ungarisch, lettisch, polnisch, finnisch lernt man anders als englisch nicht bis zu einem guten Niveau in der Schule oder kann es durch relativ unkomplizierte Sprachkurse und Auslandsaufenthalte sehr weit bringen. Aber ich kann ja nicht aus meiner Haut:-) Polnisch als zweite Muttersprache zu lernen hätte übrigens durchaus den Vorteil (wenn Dir das wichtig ist), dass das Kind einen viel leichteren Zugang zu den anderen slawischen Sprachen (tschechisch, russisch. etc.) hätte, die teilweise dem deutschen ganz fremde Konzepte haben (mehr Fälle, die durch Wortendungen unterschieden werden, Verbaspekte, Verben der Bewegung, nicht zu vergessen den Wortschatz). Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!

Mitglied inaktiv - 19.11.2008, 15:28



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He Mizza! Damit bringst Du mich auf noch einen interessanten Faktor für 2 Sprachen... Meine Große findet (und dies von sich aus!), siesei ihren Klassenkameraden gegenüber sehr im Vorteil,weil irh durch die deutsche grammatik ein ganz anderer Einblick in Grammatik überhaupt gewährt wird. Dänisch ta, wie i mEnglischen, keine erkennbaren Veränderungen bei Deklinationen und nur wenige Konjugationen; natürlich sind die Unterschiede grammatikalisch, theoretisch vorhanden, aber wenndie Kinder Dativ suchen, ist das eben manchmal schwierig - dersieht ja aus wie der Akkusativ oder gar Nominativ. Im deutschen hat sie die verschiedenen Endungen und somit soar ein Gespür, wieso es manchmal wichtig ist, nach dem Fall zu fragen. Das erleichtert ihr das Grammatikverständnis für andere Sprachen ungemein und sogar den dänischen Grammatikunterricht, weil sie ganz andere Einblicke in Grammatik hat als ihre dänischen Mitshcüler. Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 20.11.2008, 09:03



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Hallo, ivh finde es traurig, dass Du gerade meine Muttersprache so abwertest, aber ist jeder seine persönliche Meinung. Ich kann Dir aus Erfahrung aus dem Bekanntenkreis sagen, dass viele es ganauso gesehen haben wie Du. Polnisch ist keine Sprache, die international verwendet wird und so haben sie es nachgelassen, es den Kindern beizubringen, weil man nicht so viel Kontakt bzw. gar keinen mehr hatte. Nun sind die Kinder teilweise Erwachsen und nehmen es den Eltern übel, dass man es ihnen nicht beigebracht hat, polnisch zu sprechen. Viele fahren jetzt nach Polen um dort zu studieren, das können sie aber erst nach einem Sprachkurs. Der Soh einer Bekannten hat sich in eine Polin verliebt, sie heiraten demnächst und er zieht nach Polen um, um dort zu leben. Immer wenn wir uns getroffen haben, kam die Diskussion, dass er die Sprache in seiner Kindheit nicht gelern hat. Wir verstehen die Umstände, es war damals nicht üblich, mit den Kindern in der Muttersprache zu sprechen. Das hat sich zum Glück geändert und man hat aus den Fehlern gelernt. Heute muss sich keiner mehr für seine Sprache schämen-auch nicht wenn es polnisch ist. Mein Man ist auch Deutscher und nicht unbedingt sprachbegabt, er hat es trotzdem gelernt und kann sich gut verständigen. Also es geht, wenn man es nur möchte. Ich hoffe für Euch, dass Ihr eine Lösung findet auch mit den Großeltern. LG Iwona

Mitglied inaktiv - 23.11.2008, 14:57