Frage: Bitterer Schwedentropfen Konzentrat & Duraphat Zahnpasta

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich habe den ersten Teil meiner Frage schon Herrn Dr. Bluni gestellt und er hat mich vorerst ein wenig beruhigen können. Dennoch hat er mir geraten, meine Frage doch auch noch einmal Ihnen zu stellen: ---(1)--- Ich bin zum ersten Mal schwanger, aktuell etwa in der 6. Schwangerschaftswoche und habe seit Ende Dezember bis einschließlich 03.02. (also demnach fast während meiner gesamten Schwangerschaft) jeden Tag 1x5 Tropfen Bitteren Schwedentropfen Konzentrat, alkoholfrei, PZN 01534689 von Maria Treben (aufgelöst in 1 Glas Wasser, manchmal noch mit etwas Ingwersud) zur Unterstützung meines Immunsystems genommen. Leider war mir bis zum 03.02. nicht bewusst, dass angeblich bestimmte (Heil-)Kräuter in der Schwangerschaft kontraindiziert sind und einige sogar embrytoxisch wirken können. Ich habe seither die Tropfen natürlich nicht mehr genommen. Jetzt mache ich mir aber nach wie vor große Sorgen, dem Embryo in meinem Bauch bereits geschadet zu haben. Kann das tatsächlich sein? Könnte es zu Fehlbildungen des Babys o. ä. gekommen sein oder noch kommen? Kann eine mögliche Schädigung in diesem frühen Stadium diagnostisch überprüft bzw. ausgeschlossen werden? Den ersten Termin bei meiner Gynäkologin habe ich leider erst für Ende Februar bekommen - da werde ich in der 9. SSW sein... Die Inhaltsstoffe: Wermut, Angelikawurzel, Manna, Theriak venzian (o. Meereszwiebel), Zitwerwurzel, Sennesblätter, Rhabarberwurzel, Eberwurzel, Myrrhe, Natur- Kampfer, Safran (die genauen Anteile konnte ich nicht herausfinden) ---(2)--- Ich hatte von meinem Zahnarzt eine 3-Monats-Kur mit DURAPHAT Fluorid 5 mg/g Zahnpasta 3X51g, PZN 00840504 verordnet bekommen. Mit der Verwendung 2x täglich hatte ich etwa um die Zeit des relevanten Eisprungs herum begonnen und die Kur dann ebenfalls am 03.02. abgebrochen - demnach habe ich es ebenfalls fast während meiner gesamten Schwangerschaft verwendet. Im Beipackzettel steht, dass zur Verwendung in Schwangerschaft und Stillzeit keine Daten vorliegen und die Zahnpasta daher vorsichtshalber nicht verwendet werden sollte. Ich habe anderswo gelesen, dass Fluoride auch über die Mundschleimhaut aufgenommen werden können und ein Zuviel an Fluorid u. a. für einen bleibend verringerten IQ beim Baby verantwortlich sein kann. Da ich trotz sachgemäßer Anwendung und gewissenhaftem Ausspülen oft noch am nächsten Morgen sowie tagsüber für mehrere Stunden einen Nachgeschmack davon im Mund hatte und wohl auch tatsächlich nach dem Putzen einiges vom dem Fluorid zur besseren Wirksamkeit an den Zähnen hängen bleibt, nehme ich an, dass wohl ein gewisser Anteil der Wirkstoffe auch verschluckt wurde. Ich mache mir nun Gedanken, ob meine angefangene Fluoridkur womöglich bereits einen negativen Effekt auf meinen Embryo gehabt haben könnte... Ist das Ihrer Meinung nach möglich bzw. wahrscheinlich? Oder würden Sie sagen, dass ich die Fluoridkur bis zum Ende (sie soll insges. mind. 3 Monate dauern) bedenkenlos  weiterführen kann? Oder lieber vorsichtshalber weiterhin - wie im Beipackzettel beschrieben - bis zum Ende der Stillzeit aussetzen/aufschieben? Die Inhaltsstoffe: - Arzneilich wirksamer Bestandteil: Natriumfluorid (Fluoridgehalt 5.000 ppm) - Sonstige Bestandteile: Gereinigtes Wasser, Sorbitol-Lösung, Siliciumdioxid, Macrogol 600, Kaliumphosphat, Xanthangummi, Natriumbenzoat, Natriumdodecylsulfat, Geschmackstoff, Farbstoff Es würde mich freuen - und mir helfen, wenn Sie mir zu beiden Mitteln bitte Ihre fachliche Meinung schreiben könnten. Vorab vielen herzlichen Dank für das Lesen all meiner Ausführungen und für das geduldige Beantworten meiner Fragen. Ganz herzliche Grüße

von Zum ersten Mal schwanger am 08.02.2019, 07:49



Antwort auf: Bitterer Schwedentropfen Konzentrat & Duraphat Zahnpasta

Systematische Studien zu den einzelnen pflanzlichen Inhaltsstoffen der Schwedentropfen in der Schwangerschaft gibt es nicht. Hinweise auf Schädigungen sind mir jedoch nicht bekannt. Wieviel Fluorid über die Mundschleimhaut letztlich aufgenommen wird, bleibt Spekulation. Damit lässt sich auch nicht einschätzen, was beim Ungeborenen ankommt. Wenn Sie sich mit dieser Unsicherheit unwohl fühlen, würde ich eine Zahnpasta mit üblichem Fluoridanteil langfristig bevorzugen.

von Dr. Wolfgang Paulus am 08.02.2019



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