Die ideale Milchsorte für die Ernährung nach der Geburt steht im Grunde von Natur aus fest: Muttermilch. Denn Muttermilch hat immer den richtigen, auf die individuellen Bedürfnisse eines Babys abgestimmten Mix an besten Nährstoffen.
Und nebenbei bietet sie auch die beste Vorsorge gegen eine mögliche Entwicklung von Allergien. So enthält Muttermilch zahlreiche Stoffe, die das noch unreife Immunsystem des Babys unterstützen. Sie ist prima temperiert, keimfrei, kostenlos und ohne großen Aufwand jederzeit verfügbar.
Doch kann es natürlich sein, dass eine Mutter aus irgendeinem Grund nicht (länger) stillen kann oder will. Selbstverständlich ist diese individuelle Entscheidung völlig in Ordnung und macht keine Frau zu einer Mutter zweiter Klasse.
Nicht gestillte Babys sollten im ersten Lebensjahr industriell hergestellte Säuglings- milchnahrung erhalten. Diese Milch ist heute so zusammengesetzt, dass die Kleinen alles bekommen, was sie für ein gesundes Wachstum brauchen. Alle bei uns im Handel erhältlichen Produkte genügen den gesetzlichen Vorgaben, die für die Herstellung von Säuglingsmilchnahrung vorgeschrieben sind. Diese garantieren unter anderem eine praktisch schadstofffreie Milchnahrung. Die große Auswahl an Milchsorten bietet für jede Altersstufe die passende Säuglingsnahrung.
So findest du dich zurecht:
Die Milch mit dem "Pre" im Namen
Pre-Milchnahrung ist eine Anfangsnahrung: Babys können sie vom ersten Lebenstag an bekommen, da dieser Milchtyp der Muttermilch am ähnlichsten ist.
Die Milch mit der "1"
Auch dieser Milchtyp ist eine Anfangsnahrung. Gedacht ist die 1er-Milch für Babys bis zu sechs Monaten, die ausschließlich das Fläschchen bekommen.
Die Milch mit der "2"
Die 2er-Milch ist eine Folgenahrung: Sie ist für Babys geeignet, die mindestens sechs Monate alt sind. Jedoch können individuelle Wachstums- und Entwicklungsbedürfnisse des Babys es eventuell erforderlich machen, die Folgenahrung bereits zu einem früheren Zeitpunkt als Teil einer Mischkost zu geben.
Die Milch mit der "3"
Diese Milch eignet sich für Kinder ab zehn Monaten. In dieser Phase haben Kinder normalerweise das Beikostalter erreicht. Milch ist jetzt nicht länger ihre Hauptnahrung und sie können auch schon normale Vollmilch trinken (selbstverständlich nur die pasteurisierten Sorten, auf keinen Fall Roh- oder Vorzugsmilch).
Die HA-Milch
Das Kürzel "HA" steht für "hydrolysierte Anfangsnahrung bzw. hydrolysierte Anschlussnahrung": Im Herstellungsprozess einer HA-Nahrung wurde mittels Hydrolyse das Eiweiß aus Kuhmilch so aufgespalten, dass der Körper des Babys dieses Eiweiß als weniger "fremd" erkennt und die Gefahr einer allergischen Reaktion darauf somit gesenkt werden kann.
Empfohlen wird eine auf ihre allergiepräventiven Wirkung geprüfte HA-Nahrung, wenn ein Kind als allergiegefährdet gilt. Das ist etwa der Fall, wenn Mutter oder/und Vater oder ein Geschwisterkind eine Allergie haben. Die Entscheidung, ob Ihr Kind eine HA-Nahrung braucht, sollten Sie aber immer nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt treffen. Auch HA-Nahrungen gibt es, je nach Hersteller, als Pre- und als 1er-, 2er- oder 3er-Milch.
Wundern Sie sich bitte nicht, wenn Sie eine HA-Nahrung probieren. Sie schmeckt je nach Hersteller etwas weniger süß als eine normale Milchnahrung. Ihr Baby, das keinen anderen Geschmack kennt, wird das aber sicher nicht stören. Bitte fügen Sie auf keinen Fall eigenmächtig Zucker oder andere Süßstoffe zu.
Vorsicht: Für Kinder mit einer nachgewiesenen Kuhmilch-Allergie eignet sich HA-Nahrung nicht. Sie brauchen eine spezielle Milch, die in ihren Eiweißbestandteilen noch weiter aufgespalten ist. Lassen Sie sich in diesem Fall unbedingt von Ihrem Kinderarzt beraten.
Milch bei besonderen Bedürfnissen: Spezialnahrung
Für Babys mit besonderen Bedürfnissen stehen Spezial-Milchnahrungen zur Verfügung. Diese können zum Beispiel bei Babys helfen, die nach der Milchmahlzeit vermehrt spucken, also einen starken Reflux haben (Anti Reflux-Nahrung / AR-Nahrung).
Auch Frühgeborene können bei Bedarf Spezialnahrungen erhalten, die auf ihre besonderen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Manche Babys leiden vermehrt an Blähungen, Koliken oder auch an Verstopfungen, weil sich das Verdauungssystem noch nicht ausreichend an die Verwertung von Nahrung gewöhnt hat. Auch hier gibt es geeignete Nahrungen, die in der Regel als Comfort Nahrungen bezeichnet werden.
Babys mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit gegen Kuhmilch oder einer Allergie gegen Kuhmilcheiweiß brauchen eine besondere kuhmilchfreie Spezialnahrung.
Wichtig: Vor der Gabe einer Spezialnahrung sollten Sie unbedingt Ihren Kinderarzt besuchen und diese Möglichkeiten mit ihm besprechen. Nur Ihr Kinderarzt kann wirklich beurteilen, ob Ihr Baby eine Spezialnahrung erhalten sollte.