Ganz gleich, ob du von Anfang an weißt, dass du dein Baby nicht stillen wirst, oder irgendwann beschließt, zuzufüttern - früher oder später stehen fast alle Eltern ratlos im Drogerie- oder Babymarkt.
Ratlos ob der schier endlosen Auswahl an unterschiedlichsten Babyfläschchen, Saugern und anderem Fläschchenzubehör. Was braucht man davon wirklich? Wie viele Flaschen und Sauger sollen wir anschaffen? Hier findest du die wichtigsten Tipps zur Grundausstattung, sozusagen die Basis für dein Fläschchen-Starter-Paket.
Wie viele Babyflaschen und Sauger brauchen wir?
Im Schnitt bekommt ein Baby etwa fünf- bis sechsmal am Tag die Flasche. Nachdem jedes Fläschchen und jeder Sauger nach Gebrauch ordentlich gereinigt und anschließend sterilisiert werden müssen, solltest du etwa 6 bis 7 Flaschengarnituren (Fläschchen plus Sauger) zu Hause haben. Dann reicht es, die Reinigungsprozedur nur einmal am Tag durchzuführen. Da du die Flaschen mindestens bis zur Einführung der Beikost brauchen wirst, lohnt sich die Anschaffung von mehreren in jedem Fall. Aber welche?
Glas- oder Kunststoff-Flaschen?
Im Handel findet man Babyfläschchen in sämtlichen Formen und Farben, aus Glas oder Kunststoff. Beides hat Vor- und Nachteile. Glasflaschen sind etwas teurer, meistens aber auch langlebiger - zumindest wenn man sie nicht fallen lässt. Sie sind mit Sicherheit schadstoffarm und lassen sich problemlos erhitzen. Allerdings wiegen sie etwas mehr, sodass dir beim gemütlichen Fläschchen geben vielleicht irgendwann der Arm schwer wird. Kunststoff-Flaschen hingegen sind leicht und bruchsicher, was vor allem später, wenn dein Baby die Flasche selber festhält, von Vorteil ist. Die meisten Eltern entscheiden sich heute für Kunststoff, und hier gibt es auch die wesentlich größere Auswahl. Einen Nachteil haben sie allerdings: sie verkratzen leichter. Das sieht nicht nur unschön aus, auch Bakterien können sich dann schneller festsetzen. Kunststoff-Flaschen solltest du deshalb nach einer gewissen Zeit und Abnutzung austauschen.
Welche Form sollten die Fläschchen haben?
Sah früher noch jede Babyflasche gleich aus, so kannst du heute zwischen den unterschiedlichsten Formen wählen: Mit extra breiter Öffnung, die das Einfüllen des Pulvers und das Reinigen erleichtert. Mit ergonomischer Taillierung, damit die Flasche angenehmer in der Hand liegt. Mit gebogenem Flaschenhals oder Spezialventil gegen Bauchweh und Blähungen. Das ist im Grunde genommen Geschmacksache und kann - aber muss nicht - sein. Einzig von geteilten Flaschen mit integriertem Griff solltest du Abstand nehmen, da man sie mit der Flaschenbürste nicht richtig reinigen kann. Außerdem solltest du auf einen Auslaufschutz achten sowie auf einen Deckel, der den Sauger unterwegs vor Verschmutzung schützt.
Welche Größe ist besser?
In den ersten Wochen trinkt dein Baby noch nicht allzu viel auf einmal. Da reichen im Prinzip noch die kleinen Flaschen mit ca. 150ml. Recht bald wird die Trinkmenge aber ordentlich ansteigen, dann kommst du um die großen Flaschen (ca. 240 bis 300ml) nicht mehr herum. Wirtschaftlicher ist es also, gleich die größeren zu kaufen. Ein oder zwei kleine Fläschchen solltest du trotzdem anschaffen für Wasser oder Tee zwischendurch.
Welche Sauger - Latex oder Silikon?
Auch bei den Saugern hat man die Qual der Wahl zwischen Latex und Silikon. Latex (bräunlicher Naturkautschuk) ist strapazierfähig, wird aber bei längerer Anwendung und vor allem beim Auskochen porös. Silikon (durchsichtig) ist etwas langlebiger, aber meist auch härter an Babys Gaumen. Die meisten Babys entwickeln ihre eigenen Vorlieben - hier hilft also nur ausprobieren. Unabhängig vom Material solltest du die Sauger etwa alle drei Monate austauschen; viel benutzte Latexsauger eventuell auch öfter.
Von Saugergrößen und Lochgrößen
Für Tee, Milch- und später Breinahrung gibt es jeweils unterschiedliche Lochgrößen, die regulieren, wie schnell die Nahrung fließt und wie sehr sich dein Baby beim Trinken anstrengen muss. Das ist nicht nur wichtig, damit dein Baby sich nicht verschluckt und Bauchweh bekommt, sondern hat darüber hinaus Bedeutung: Trinken heißt für Babys nämlich immer auch Saugbedürfnis befriedigen. Nur wenn dein Kind ausgiebig nuckeln kann, ist es danach auch wirklich rundum zufrieden. Ist das Loch allerdings zu klein, reagiert es frustriert und wird nicht satt. Die ideale Lochgröße stellst du so fest: Beim Nachuntenhalten der Flasche sollen etwa 2-3 Tropfen Milch pro Sekunde herausfließen. Für eine Pre-Nahrung nimmt man normalerweise Größe 1 (oder S) für die anderen Stufen Größe 2 (oder M).
Und welche Saugergröße? Für ein Neugeborenes nimmst du zunächst die kleinste. Wann du die nächste Größe einführst, ist je nach Marke ganz unterschiedlich. Sauger sind nämlich nicht genormt und fallen in Form und Lochgröße bei jedem Hersteller anders aus. Deshalb passt leider auch nicht jeder Sauger auf jede Flaschenmarke.
Flaschen und Sauger für Stillkinder
Auch wenn du stillst, benötigst du meist ein paar Fläschchen und Sauger. Sei es, weil du abgepumpte Muttermilch füttern möchtest. Sei es, weil du zusätzlich eine Flaschennahrung oder auch Tee oder Wasser geben möchtest. Natürlich musst du in diesem Fall nicht die "Vollausstattung" anschaffen. Zwei bis drei Fläschchen mit passenden Saugern sind ausreichend. Viele Firmen bieten inzwischen sogenannte "stillfreundliche" Babyflaschen an. Die Sauger sind aus besonders angenehmem, naturnahem Material und anatomisch ähnlich geformt wie die mütterliche Brustwarze. Dies soll Stillkindern den Wechsel zwischen Brust und Flasche erleichtern und helfen, eine Saugverwirrung zu verhindern.
Was gehört noch zur Fläschchen-Grundausstattung?
Zum Reinigen der Flaschen benötigst du ein Flaschenbürstchen. Die sind oft im Grundausstattungspaket enthalten und ansonsten in jeder Babyabteilung erhältlich. Laut kinderärztlicher Empfehlung ist das Auskochen oder Sterilisieren von Fläschchen und Saugern nach jedem Gebrauch übrigens unnötig. Falls du es doch tun möchtest, ist ein Vaporisator natürlich sehr praktisch. Ein großer Kochtopf zum Auskochen tut es aber notfalls auch. Zum Abkochen von Wasser ist ein Wasserkocher ideal, aber den hat man meist ohnehin zuhause. Allerdings muss nach neusten Erkenntnissen das Wasser fürs Fläschchen nicht unbedingt abgekocht werden, sofern du zuhause eine gute Wasserqualität hast.
Eine große Thermoskanne sollte nicht fehlen. Sie hält das abgekochte Wasser über den Tag und auch für die Nacht warm. Eine kleine Thermoskanne oder eine Fläschchen-Warmhaltebox sorgt für die richtige Temperatur unterwegs. Ein Fläschchenwärmer muss nicht gleich zu Anfang sein, liefert aber spätestens im Beikostalter nützliche Dienste. Spucktücher (Mullwindeln) kannst du gar nicht genug haben. Sie schützen beim Füttern und Bäuerchen machen deine und Babys Kleidung und sind auch sonst in allen Lebenslagen mit Kind eine wertvolle Hilfe.