Anfangs kommt dir die Anleitung auf der Packung der Babynahrung möglicherweise "chinesisch" vor. Aber keine Sorge: in kürzester Zeit wirst du Routine entwickeln.
Bald geht das Fläschchen zubereiten mehr oder weniger im Schlaf. Bis es soweit ist, geben wir gerne die besten Tipps und Tricks zur Fläschchenzubereitung an dich weiter.
Wie viel Milchpulver?
Das Wichtigste bei der Zubereitung von Babynahrung ist die Dosierung. Bitte halte dich immer genau an die auf der Packung angegebene Mischung. Ein passender Messlöffel wird normalerweise mit jeder Flaschennahrung mitgeliefert. Verwendest du zu wenig Pulver bzw. zu viel Wasser, wird dein Baby nicht richtig satt. Ist die Nahrung hingegen zu konzentriert, kann das die Nieren deines Babys auf Dauer sehr belasten. Wenn du dir nicht sicher bist, frage deinen Kinderarzt oder lass es dir von deiner Hebamme zeigen.
Welche Babynahrung (Pre, 1 oder 2) für dein Baby die richtige ist, und wann du eine Spezialnahrung füttern solltest, liest du in unserem Bereich Babys Ernährung.
Welches Wasser für Babynahrung?
Im Normalfall kannst du in Deutschland frisches Leitungswasser zur Zubereitung von Babynahrung verwenden, sofern es nicht aufgrund alter Leitungen oder sonstiger Verunreinigungen belastet ist. Vorsicht ist bei älteren, nicht sanierten Häusern geboten, die meistens noch Bleirohre haben. In diesem Fall bitte das Leitungswasser nicht fürs Fläschchen nehmen. Verwende bitte auch keine haushaltsüblichen Wasserfilter, da sich hier sehr schnell Keime festsetzen und vermehren können.
Wie es um deine Wasserqualität steht, kannst du beim örtlichen Wasseramt erfragen oder im Zweifel kannst du auch eine Probe deines Leitungswassers analysieren lassen. Wichtig für Babys ist zudem ein möglichst niedriger Nitrat-Gehalt.
Ist das Wasser nicht einwandfrei, greifst du am besten auf ein stilles Mineralwasser aus dem Supermarkt oder einer Drogerie zurück, das den Hinweis "zur Zubereitung von Babynahrung geeignet" auf dem Etikett trägt. Mit abgepacktem Babywasser bist du in jedem Fall auf der sicheren Seite, es ist nur vergleichsweise teuer.
Muss man Wasser fürs Fläschchen abkochen?
Dazu gibt es inzwischen eine ganz klare Empfehlung von kinderärztlicher Seite: Das Leitungswasser fürs Fläschchen musst du nicht mehr vorher abkochen, sofern du zu Hause eine gute Leitungswasserqualität hast! Das vorherige Abkochen war lange Zeit notwendig - diese Empfehlung gilt seit dem Jahr 2016 nicht mehr.
Wichtig ist aber weiterhin: Das Wasser muss frisch sein. Lass das Wasser also zunächst immer kurz laufen, vor allem morgens, wenn es mehrere Stunden in der Leitung gestanden hat.
Nur wenn du dir wegen der Wasserqualität unsicher bist, solltest du das Leitungswasser sicherheitshalber doch besser abkochen. In diesem Fall erhitzt du das Wasser auf 100 Grad. Bei dieser Temperatur werden alle Keime und Bakterien, die sich möglicherweise im Wasser befinden, abgetötet und du kannst beruhigt sein. Lass das Wasser anschließend aber auf 40 Grad Celsius abkühlen. Um unnötigen Stress zu vermeiden, bereitest du am besten morgens einmal alles für den Tag vor. Ausreichend Wasser kannst du gleich für den ganzen Tagesbedarf abkochen. In einer sauberen großen Thermoskanne hält es bis zu 24 Stunden die richtige Temperatur.
Mit Vorbereitung geht´s leichter
Anfangs sind die Fläschchenzeiten vielleicht noch sehr unregelmäßig. Schnell kommt man plötzlich in Hektik, wenn das Kleine schreit wie am Spieß.
Vergiss nicht nachzusehen, ob genügend saubere und sterilisierte Fläschchen und Sauger bereitliegen. Damit das Fläschchenmachen noch fixer geht, kannst du auch die benötigte Milchpulvermenge vorher abmessen und entweder in die trockenen Fläschchen oder in kleine Milchpulverboxen geben. So bist du immer ganz schnell einsatzbereit, wenn dein kleiner Schatz dann das Signal "Hunger" gibt.
Die Zubereitung des Fläschchens
Vor jeder Zubereitung eines Fläschchens solltest du deine Hände immer gründlich waschen, damit alles wirklich hygienisch einwandfrei ist. Nun benötigst du das Wasser. Es sollte bei der Zubereitung eine Temperatur von 40 Grad Celsius aufweisen.
Gib zwei Drittel der benötigten Wassermenge in die Flasche. Anschließend misst du mit dem beiliegenden Messlöffel die erforderliche Pulvermenge ab, streifst den Löffel an der Dose ab und fügst diese in die Flasche hinzu. Bitte halte dich genau an die empfohlene Dosierung auf der Packung und vermeide es, gehäufte Messlöffel zu verwenden. Nur so kann eine optimale Zubereitung gewährleistet werden. Außerdem solltest du nicht vergessen, die Dose mit der Babynahrung und dem Messlöffel wieder gut zu verschließen.
Als Nächstes kannst du die verschlossene Flasche gut schütteln und anschließend die verbleibende Wassermenge hinzufügen und die Flasche erneut schütteln. Überprüfe nun noch, dass der Flascheninhalt Trinktemperatur hat.
Die richtige Temperatur des Fläschchens
Perfekt ist Körpertemperatur, also etwa 37 Grad. Im Zweifel gilt aber: lieber etwas zu kalt als zu warm. Das ist wichtig, damit sich dein Baby nicht verbrennt, aber auch weil bei hohen Temperaturen über 40 Grad die Nährstoffe in der Babynahrung zerstört werden können.
Prüfe die Temperatur immer nach dem Schütteln, vor allem wenn du einen Flaschenwärmer oder die Mikrowelle verwendet hast. Lass dazu ein paar Tropfen über die empfindliche Innenseite deines Handgelenkes laufen. Ist die Milch zu heiß, kannst du etwas kaltes Wasser zugeben oder das Fläschchen mit der Außenseite unter den kalten Wasserhahn halten. Ist es zu kalt, hilft der Flaschenwärmer oder ein zusätzlicher Schuss heißes Wasser.
Fertige Fläschchen nie länger aufheben!
Egal ob zu Hause oder unterwegs, tagsüber oder nachts - du darfst ein fertig zubereitetes Fläschchen nie längere Zeit stehen lassen oder wieder aufwärmen. In der körperwarmen Milch finden Bakterien den idealen Nährboden und vermehren sich - trotz aller Vorsicht - sehr schnell. Falls dein Baby nicht trinken möchte, musst du das fertige Fläschchen nach spätestens zwei Stunden entsorgen. Auch übriggebliebene Milchreste darf man keinesfalls wiederverwenden. Ein frisch zubereitetes und dann sofort gekühltes Fläschchen ist im Kühlschrank maximal 24 Stunden haltbar.
Hier noch ein kleiner Trick, wie du herausfindest, ob dein Baby wirklich schon hungrig ist oder vielleicht aus anderen Gründen weint: Streiche vor dem Füttern sanft mit dem Sauger über die dir zugewandte Wange. Wenn dein Baby wirklich Hunger hat, wird es gierig wie ein kleines Krokodil nach dem Sauger schnappen.
Alles vorbereiten fürs Nachtfläschchen
Niemand stapft gerne nachts im Halbschlaf durch die Küche und sucht nach sauberen Fläschchen und passenden Saugern. Am besten bereitest du deshalb abends noch alles für das oder die Nachtfläschchen vor und stellst es neben deinem oder dem Babybett bereit.
Das Milchpulver kannst du schon einmal abmessen und in die (leere) Flasche geben. Das spart unnötiges Hantieren. Und dein Baby wird so vielleicht gar nicht richtig wach und schläft nach dem Trinken hoffentlich ganz schnell weiter. Von einigen Herstellern gibt es dafür auch schon Fläschchen mit einem extra Reservoir fürs Milchpulver, das dann nur noch vermischt werden muss. Ideal auch für Ausflüge oder längere Autofahrten.
On the road: Fläschchen geben unterwegs und im Urlaub
Wer mit einem Flaschenkind unterwegs ist, weiß um die Schwierigkeiten: Flasche, Pulver, heißes Wasser - alles muss mit. Und für längere Touren eben entsprechend mehr. Während man für einen Ausflug zum Spielplatz oder den Besuch bei Freunden ein, zwei Fläschchen gut vorbereiten kann, sieht es auf Reisen schon anders aus. Hier musst du nicht nur Flaschennahrung, Fläschchen und Sauger einpacken, sondern auch für die Möglichkeit sorgen, Wasser zu erwärmen oder abzukochen oder eventuell gebrauchte Fläschchen zu sterilisieren. Beachte bitte: Selbst wenn du zu Hause das Wasser fürs Fläschchen nicht abkochen musst, bei zweifelhaften Hygienebedingungen z.B. auf Reisen, solltest du es sicherheitshalber doch tun.
Sehr praktisch ist dafür ein Camping-Wasserkocher (auf den passenden Adapter achten!), in dem man Fläschchen und Sauger notfalls auch zum Auskochen kurz hineingeben kann. Ansonsten bietet sich abgepacktes Babywasser an, das im Flaschenwärmer auf die richtige Temperatur gebracht wird. Denke bitte daran, ausreichend Milchpulver mitzunehmen, denn selbst bei unseren europäischen Nachbarn ist nicht jede in Deutschland gebräuchliche Marke ohne Weiteres erhältlich. Mehr über Urlaub und Reisen mit Kindern liest du in unserem Reise-Bereich.