Thema:
Extrem grantiges Kind drangsaliert alle anderen....
Guten morgen.
Meine Tochter ist knapp 13 Monate alt und geht seit kurzer Zeit in eine private Krippe bzw. TaMu, Verhältnis 1:3.
In dieser Krippe ist ein kleiner Junge, etwas über 2 Jahre, bilinguale Erziehung, Eltern Südländer. Beide ganz nett aber halt klassische Rollenverteilung.
Der kleine spricht kaum da ihn die beiden sprechen arg verwirren. Die Eltern ziehen es dennoch weiter durch (müssen sie selber wissen).
Nun ist der kleine aber recht verwirrt und kann sich kaum verständlich machen. Als Alternative zeigt er hohe Aggressionen. Er beißt Kinder im Vorbeigehen bis sie große Hämatome bekommen, tritt kleinen im sitzen ins Gesicht oder den Rücken, schlägt mit schweren Gegenständen zu. Sobald er keine Aufmerksamkeit erhält simuliert er weinen oder verdrischt sofort ein anderes Kind.
Meine kleine ist sehr friedlich und offen gegenüber jedem. Also geht sie natürlich immer wieder zu ihm hin und kriegt als Konsequenz auch mal einen kompletten Bauernhof ins Gesicht geschlagen.
Ich weiss da nicht so recht weiter. Die Erzieher sind ganz toll mit den Kindern, aber dieser junge benötigt dauerhafte Überwachung oder verletzt alternativ die anderen.
Leider brauchen wir den Platz wegen der Arbeit.... sonst wäre ich direkt wieder weg. Ist als private Einrichtung halt auch nicht besonders günstig (knapp 800€ wird der Spaß in vollzeit nächstem Jahr kosten).
Wie soll man damit umgehen? Ich bekomme allmählich wirklich einen dicken Hals wenn ich dieses Kind nur sehe .....
von
Meyla
am 06.11.2019, 10:35
Zuerst solltest du wissen dass das Verhalten des Jungen "normal" (auch wenn bei ihm auf einem extremen Level) ist für Kinder die Sprachlich noch nicht so fitt sind (bei dem Jungen kommt halt noch die Mehrsprachichkeit hinzu). Der Junge versucht Körperlich das auszudrücken was er sprachlich einfach noch nicht kann. Viele Kinder zeigen so ein Verhalten, wenn auch natürlich nicht so extrem. Die Aufgabe der Erzieher ist es nun dem Jungen bzw allen Kindern zu zeigen wie sie sich mitteilen können. ABER auch allen anderen was sie tun können um es zu verhinden (Hand ausstrecken und laut Nein sagen). Auch so kleine wie dein Kind können das durchaus schon vermitteln. Gerade wenn es so extrem ist würde ich dem Jungen einen Erzieher permanent an die Seite stellen, um ALLEN Kindern zu helfen.
Kinder unter 3 Jahren haben Null Empatie. Er kann also nicht nachempfinden das er anderen mit seinem Verhalten weh tut. Leider lernen Kinder sehr schnell das sie mit Kratzen, Hauen, Beißen das kriegen was sie wollen (Spielzeug, abstand, Aufmerksamkeit etc.). Darum ist es so wichtig da Feinfühlig ran zu gehen und zubeobachten wann es passiert und soweit möglich frühzeitig einzugreifen. Aber erlich das ist kaum möglich! Selbst bei Geschwistern kommt es vor und da ist ja ein ganz anderer Betreuungsschlüssel. Ich selbst hab meiner 3 Monate alten Schwester in die Nase gebissen, da war ich fast 2,5 Jahre alt.
Ich kann verstehen das du gegen den Jungen negativ eingestellt bist ABER alle Kinder können da am wenigsten für. Ich würde die Erzieher fragen was sie den gedenken zu tun um die Vorfälle in Zukunft so gering wie möglich zu halten. Alles zu verhindern ist ein Ding der absoluten Unmöglichkeit. Leider kann man als Eltern kaum was tun um auf das Verhalten des Kindes in der Krippe einzuwirken, es braucht Zeit. Werden die Kinder sprachlich besser hört es nach und nach auf. Es kann durch aus sein das in einem Jahr dein Kind an der Stelle dieses Jungen steht ;)
von
Woelfini
am 06.11.2019, 12:20
Die Erzieherinnen sind verpflichtet dafür Sorge zu tragen, dass die Kinder auch körperlich unversehrt bleiben. Gelegentliche blaue Flecken oder beim Spielen aufgeschrammte Knie gehören zu den Risiken des täglichen Lebens.
Die Tagesmutter (oder der Träger der Krippe) kann den betreffenden Eltern den Platz kündigen - oder sie muss sicherstellen, dass die Attacken durch den Jungen unterbleiben.
von
Johanna3
am 06.11.2019, 17:56
Ich habe dort nochmal das Gespräch gesucht. Sollte der Bengel nicht in den Griff zu kriegen sein weil die Eltern weiter auf kindliche Überforderung pochen gehen wir in eine andere Tagesstätte. Meine Tochter muss nicht den Eindruck erlernen Zähne und klauen zu benötigen um körperlich unversehrt zu bleiben.
von
Meyla
am 10.11.2019, 02:15
Wir reagierst du Wenn dein Kind mal so drauf ist?
Du wirst in jeder Einrichtung solche Kinder haben,eventuell sogar noch schlimmer.
von
kati1976
am 10.11.2019, 14:11
Es kann durchaus kindliche Überforderung sein. Aber die Erzieherinnen sind verpflichtet die anderen Kinder zu schützen. Was mag es in Kindern auslösen, wenn sie täglich einen Ort besuchen müssen, an dem ihnen wehgetan wird?
Einem Erwachsenen würde sicher keiner zumuten, dass er den "bissigen" Kollegen halt ertragen muss...
Gut, dass du dein Kind schützt!
von
Johanna3
am 10.11.2019, 14:26
Meine Tochter wird nicht bilingual erzogen.
Hauen und beißen ist eine Sache. Verletzungen weil ein Kind schwere Gegenstände nutzt um auf andere einzuschlagen eine andere.
von
Meyla
am 10.11.2019, 15:55
Keine Hilfe aber frage:800ocken MONATLICH??!
von
Lovie
am 07.11.2019, 19:50
Da war ich auch baff. Da lohnt es sich ja quasi gar nicht arbeiten zu gehen O.o
von
Babyborn18
am 07.11.2019, 20:26
Jepp.
Muss immer müde lächeln wenn ich die Empörung über Kita kosten in Zeitungen lese.
In unserer Region gibt es überhaupt keine Deckelung. Staatliche Einrichtungen für Normalverdiener kosten 500€ plus Zusätze. Da muss man aber natürlich einen Platz bekommen. Wer das Glück nicht hat, zahlt nochmal oben drauf. Da liegen wir aktuell bei 4,90€ pro angefange Stunde + Essensgeld + alles was zusätzlich anfällt.
von
Meyla
am 10.11.2019, 02:10
Bevor du die Eltern kritisierst, hole Erkundungen bezüglich Zweisprachigkeit ein.
Hier gibt es auch ein Forum für Eltern mehrsprachiger Kinder.
Das Verhalten des Jungen ist nicht ungewöhnlich.
Vermutlich wird auch dein Engelchen, wenn es einige Monate älter ist, andere Kinder auch mal drangsalieren.
Noch ist sie ja noch ganz klein.
Es ist ein riesiger Unterschied, ob ein Kind 13 Monate oder zwei Jahre alt ist!
Mit 13 Monaten sind alle Kleinkinder noch „friedlich“
Wie DU aber hier über einen gerade Zweijährigen urteilst und ihm unterstellst, manipulativ zu sein, zeugt nicht gerade von besonders großer pädagogischer Kompetenz!
DU hast da auch keine Handhabe; das obliegt den Erziehern. Deshalb musst du auch nicht wissen, was du machen kannst. Das ist nicht deine Baustelle!
Natürlich kannst du dir einen anderen Platz suchen. Allerdings gibt es überall Kinder, die aggressiv sind und/oder stören.
Das ist der Preis der frühen Fremdbetreuung.
von
3wildehühner
am 08.11.2019, 01:15
"DU hast da auch keine Handhabe; das obliegt den Erziehern. Deshalb musst du auch nicht wissen, was du machen kannst. Das ist nicht deine Baustelle!
Das ist falsch. Die Erzieherinnen sind verpflichtet für Abhilfe zu sorgen! WIE sie das machen, ist ihre Sache. DAS sie etwas unternehmen lst ihre Pflicht!
von
Johanna3
am 09.11.2019, 16:18
Ich glaube kaum, dass körperliche Misshandlung der Preis eines Krippenbesuches ist. Wenn du das für dich als Normalität annimmst, ok. Ich werde das nicht tun.
Meinst du eine Region, die solche Preise für sie Krippe parat hält, ist an anderer Stelle dafür günstig? Und ich gebe die kleine dort hin weil ich mir morgens die Nägel bepinseln will?
Kinder sind manipulativ, wenn man ihnen die Chance gibt. Das gilt auch für Erwachsene. Dieses Verhalten wurde mir in einem Gespräch mit allen 4 aktuellen Erziehern bestätigt. Habe die auch alle keine Ahnung?
von
Meyla
am 10.11.2019, 02:13
Ich würde zunächst mal damit aufhören, die "Schuld" für das Verhalten des Kindes in der bilingualen Erziehung zu suchen, und zudem müssen die Erzieher da, sinnvollerweise von allen Eltern, deren Kinder unter dem Jungen "leiden", in die Pflicht genommen werden. Unser Kleiner (zwei Jahre alt) geht nun seit September in eine Spielgruppe, in der ein zu Beginn der Spielgruppe 2,5-jähriger Junge ist, der zum einen ebenfalls noch fast nichts spricht (und nicht bilingual aufwächst, viele Kinder, vor allem Jungen, sind sprachlich in dem Alter noch nicht sehr weit) und zum anderen in den ersten Wochen auch solche Anwandlungen hatte, andere Kinder zu hauen und zu schubsen. Der Junge bekam JEDES Mal eine SEHR klare Ansage der Leiterin, die augenscheinlich hinreichend Autorität gegenüber den Kindern ausstrahlt, und mittlerweile hat sich diese Aggressivität bei ihm in der Gruppe komplett gegeben (ich weiß das, ich bin nämlich bislang fast jedes Mal dabei, weil unser Zwerg nicht allein in der Gruppe bleiben mag, das ist noch ein anderes Thema...). Er hat kapiert, dass dieses Verhalten in der Gruppe nicht zulässig ist. Diesen Job haben die Betreuer zu leisten.
Wenn das nicht klappt, würde ich nach einer anderen Betreuungsmöglichkeit suchen.
von
Mörchen17
am 11.11.2019, 10:56
Meine Kinder werden zweisprachig erzogen. Keins davon hat in der Krippe jemanden gebissen, obwohl die Krippe einen schlechteren Betreuungsschlüssel hat als 1:3.
Ich muss aber zugeben, sie waren auch nie verwirrt wegen der Sprachen. Wieso auch?
von
Ivdazo
am 15.11.2019, 17:18
Das wirst du schon den kleinen selber fragen müssen, wieso es bei ihm nicht klappt und bei anderen schon.
Er ist 2,5 jahre (habe mal nachgefragt nachdem er Tochter nun den ersten Bluterguss mit Hautabriss beschert hat) und spricht ganze 3 worte (Summe aus beiden Sprachen).
4 Erzieher sehen bei IHM das Problem an dieser Stelle, egal ob das hier jemand gerne hört oder nicht. Ihn scheint es zu verwirren und er spricht weder das eine, noch das andere.
von
Meyla
am 16.11.2019, 17:59
Ich kenne den Jungen ja nicht einmal, da kann ich ihn nun wirklich nicht fragen.
Was sein Problem betrifft, so habe ich zwei Gedankengänge, die zutreffen KÖNNTEN. Zum einen könnte es ein Late Talker sein, also ein Kind, das sich einfach Zeit lässt mit dem Reden, aber keine Schwierigkeiten mit dem Verstehen.
Zum anderen könnte er tatsächlich Schwierigkeiten haben, die beiden Sprachen zu unterscheiden. Das passiert, wenn Bezugspersonen die Sprachen mischen. Dann haben Kinder oft wirklich Probleme, die Sprachen auseinander zu halten, und auch später fällt es ihnen schwer, auch nur eine Sprache "perfekt" zu können.
Ob eine der Möglichkeiten bei dem besagten Jungen zutrifft, kann aus der Ferne nicht beurteilt werden. Da mpsstest du dich an die Erzieher halten, die kennen das Kind schließlich, und müssen weitere Schritte unternehmen, damit so etwas sich nicht wiederholt.
von
Ivdazo
am 18.11.2019, 20:46
Hmm, vielleicht solltest du dein Kind raus nehmen. Nicht weil ein anderes Kind beißt, sondern weil die Erzieher mit DIR über ein anderes Kind reden. Das geht ja wohl mal gar nicht.
Mitglied inaktiv - 06.12.2019, 21:19
