julilein
Mein Sohn ist mit knapp 3 Jahren in eine KiTa direkt neben unserer Wohnung gewechselt (von einer Tagesmutter). In unserer Wunschkita war kein Platz frei, sodass wir uns für diese entschieden haben (schöne Räumlichkeiten, logistisch günstig gelegen). Er hat 3 festere Freunde/Freundinnen in der KiTa. Die KiTa hat ein offenes Konzept. Wir hatten eine richtig richtig tolle Bezugserzieherin, die mein Sohn sehr mochte. Diese ist allerdings nach einem halben Jahr gegangen. Zu den anderen Erziehern hat er keine entsprechende Bindung aufbauen können. Nun hat sich die Personalsituation aufgrund des sinkenden Kinderstandes so entwickelt, dass erneut 3 engagierte Mitarbeiterinnen gegangen sind und sich dadurch die Schwächen des offenen Konzepts in dieser KiTa deutlicher zeigen: Es gibt keinen Ansprechpartner, der das Kind voll im Überblick hat (es gibt einen Bezugserzieher, der dann einmal im Jahr alles vom Team zusammensammelt, um das Entwicklungsgespräch zu führen), es gibt keinen Morgen-/Mittagskreis, keine Gruppenaktivitäten (für den Zusammenhalt), die Essenzeiten sind frei - somit essen die Kids alleine oder mit wechselnden Kindern. Jeder steht auf, wenn er fertig ist. Das wäre irgendwie noch tragbar. Aber nun ist es so, dass das Kind oft weder bei der Abgabe noch beim Abholen von den Erziehern begrüßt und verabschiedet wird. Die Abgabesituation ist schwierig für ihn außer es geht direkt raus in den Garten. Beim Abholen habe ich schon oft gesehen, wie die Kids sich mit Sand beschmissen haben und keiner eingegriffen hat, bis einer heult (Ich bin total für Grenzen austesten aber ich finde Sand werfen mit Grippenkindern im selben Sandkasten sollte nicht ausgesessen werden, bis einer weint - da wären Regeln zum miteinander schon toll). Wir haben ihn vereinzelt mit eingepullerten / eingekackerten Sachen abgeholt ohne das es jemand gemerkt hat (er traut es sich auch nicht zu sagen, das gleiche gilt bei Verletzungen). Ich habe beim Entwicklungsgespräch angesprochen, dass er sich unwohl fühlt (mag nicht gern abgeben werden, öffnet sich nicht den ErzieherInnen, möchte lieber zuhause bleiben). Dies wurde aber klein geredet, Rücksprache mit den Kollegen hätten ergeben, dass sie es auch nicht so sehen und er ist ja immer entspannt, wenn wir ihn abholen. Das ist richtig aber da spielt er dann auch mit seinen Freunden und möchte gern in dem Spiel verbleiben. Lezte Woche war mein Bauchgefühl so stark, dass ich dachte, nein so geht das nicht, wir wechseln. Ich habe die ursprüngliche KiTa angefragt und sie haben tatsächlichen einen Platz in 1,5 Monate frei. Das heißt wir müssten jetzt kündigen, um entsprechend wechseln zu können. Und auch wenn mein Bauch sagt, dass es gut ist habe ich natürlich Zweifel. Ob ich das zu eng sehe, übertreibe (so wie der Erzieher es gesagt hat). Wie ist eure Erfahrung? Würde ihr das angehen, auch wenn es "nur noch" 2 Jahre bis zur Schule sind?