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Strommisstrauen

Thema: Strommisstrauen

Vielleicht ist mein Bekanntenkreis speziell - aber da vertrauen erstaunlich wenig Leute darauf, dass es in Zukunft genügend Strom für Wärmepumpen gibt. Ein Bekannter hat mir gestern unter dem Siegel der Verschwiegenheit gestanden, dass er sich noch eine neue Ölheizung einbauen lässt. Andere haben PV-Insellösungen mit großen Speichern. Das sind schlaue Leute, bin jetzt etwas verunsichert. Eine Wärmepumpe will eigentlich niemand. Meine Heizung ist demnächst so weit, dass sie ausgetauscht werden müsste. Hmm. Wie ist die Stimmung bei Euch?

von tonib am 16.05.2023, 12:28



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Ne Wärmepumpe würde ich nur in einen Neubau einbauen, der gut isoliert ist und z.B. eine Fußbodenheizung hat. Für ein schlecht zu isolierendes Haus, das ein paar Jahre auf dem Buckel hat rate ich ab. Wir ( Mein Mann ist Heizungs- Installateur) überlegen auch, ob wir unsere Ölheizung ersetzen. Zusätzlich bauen wir grade PV aufs Dach und haben schon lang eine Solaranlage für warm Wasser. Für uns, die wir keinen Zugang zur Gasleitung haben ( zu weit abgelegen) ist das eine Option. Pelletkessel machen zu oft Probleme, Wald besitzen wir nicht. LG Muts

von Muts am 16.05.2023, 16:54



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In unserem Umfeld lassen gerade sehr viele eine neue Öl- oder Gasheizung einbauen. Der Heizungsbauer unseres Vertrauens ist ausgebucht. Wir selbst haben eine Gasheizung. Unser Verbrauch für das ganze Haus ist sehr, sehr niedrig. Die Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe werden sich - so lange ich lebe - nie rentieren. Ich warte mal ab, denn erstens sind hier gerade gar keine Wärmepumpen zu bekommen, die Heizungsbauer sind total ausgebucht bzw. oft noch gar nicht im Thema Wärmepumpe ausgebildet und es kommen ja laufend verschiedene und teils sich wieder sprechende Meldungen. Ich kenne auch sehr viele Leute, älter oder Mittelalter, die sich ihr Häuschen vom Munde abgespart haben. Die haben nie und nimmer das Geld, um ihr Haus mit Wärmepumpe auszustatten. Wie soll das gehen?

von Streuselchen am 16.05.2023, 18:16



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Für uns würde es sich auch nicht rechnen auch wir brauchen sehr wenig Gas. Gaspreise steigen, aber auch Strompreise steigen und das Nichtwollen hängt sicher nicht am Misstrauen dem Strom gegenüber sondern der einfachen rechnung wie lange was wie hält und was es kostet,auch VP auf dem Dach Unsere Heizung ist 18 Jahre alt und noch super neu einbauen lassen werden wir uns definitiv keine. Solange Kohle und Gas verstromt wird braucht mir keiner mit dem Argument kommen dass die Resourcen knapp sind, erneuerbar gedeckt würden wir uns auf eine bezahlbare WP Lösung gerne einlassen. Witzig finde ich imemr Argumente dass EH Besitzer ja selbst schuld wären die hohen Kosten zu haben glauben die denn dass Vermeiter wenn sie umrüsten müssen die Kosten nicht auch umlegen

von Ellert am 17.05.2023, 20:34



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Zum Glück ist die Heizung hier noch recht fit. Ich vertraue darauf, dass Wärmepumpen in Zukunft deutlich günstiger werden, wenn sie weiter verbreitet sind. Außerdem gibt es vermutlich in Zukunft mehr Entwickler, die auf das Thema angesetzt sind... In 5 Jahren sollte das mE kein Problem sein. Ich denke nicht, dass eine Wärmepumpe dann teurer ist also eine neue Gas- oder Ölheizung. Und natürlich ist eine PV und/oder PT-Anlage sehr sinnvoll. Versucht doch mal die Vorlauftemperatur herunterzudrehen, um zu sehen, wie warm Ihr das Haus mit einer für Wärmepumpen geeigneten Temperatur ohne größere Dämmung bekommt. Vielleicht kommen ja nochmal ein paar kalte Tage zum Testen. Öl dürfte in ein paar Jahren sauteuer werden - ich bezweifle, dass man damit als Hauptenergieträger glücklich wird. Wenn es für die "Grundlast" eine PT-Anlage gibt, ist das vielleicht schon wieder anders.

von zweizwerge am 16.05.2023, 23:00



Antwort auf Beitrag von tonib

Das Problem sehe ich nicht beim angeblich fehlenden Strom. Ich sehe den in der Wirtschaftlichkeit. Neue Heizung? Dann mach es jetzt. Ab 2024 benötigst Du nämlich 65% alternative Energie. Noch sind es in BaWü nur 15% und das ist schon viel. PV mit Speicher lohnt sich nicht. Die Kosten für den Speicher, der einen über Wasser hält sollte der Strom ausfallen, sind viel zu hoch. Außerdem halten die Akkus nicht so lange wie man denkt. Das ständige Laden und entladen belastet die Dinger. Besser wäre, PV was direkt genutzt wird. PV und Auto laden oder PV und in den Stromkreislauf einspeisen. Letzten Endes alles eine Frage des ausrechnens. Und das sollte man richtig tun. Außerdem auch die Monate hinein rechnen wo es in Deutschland bedeckt ist. PV bewahrt einen nicht vor dem tagelangen Blackout. Stell Dir vor der kommt im Winter. Hier ist das Szenario auch am wahrscheinlichsten. Und dann ist es seit Tagen regnerisch und der teure Stromspeicher hat null Energie. Schade um die teure Investition. Wir werden eine Hybridheizung bevorzugen. Gas und Wärmepumpe. Aber erst wenn es soweit ist. Noch kann repariert werden. Bis dahin warten wir auf bessere Technik. Die wird kommen. Dann werden wir über „speichern“ wieder neu nachdenken müssen. Aktuell jedoch ist das für den Kleinverbraucher jedoch eher Liebhaberei für den, der eh genug Geld hat. Zumal man ab einer bestimmten Größe an PV auch Steuern angeführt werden müssen. Und eine bestimmte Größe brauchst du, wenn man mit einem Blackout rechnet und sich dann autark versorgen will. Hier rechnet man sich das mal aus, wie lange denn die Energie für die Heizung und Warmwasseraufbereitung plus Kühlschrank und Co. aus den vorhandenen Speicher reichen würde. Das bitte bevor man investiert. Unser Fazit: wir beobachten den Markt. Im Moment ist das alles zu teuer. Wenn es passt werden wir investieren.

von Caot am 17.05.2023, 07:56



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Ich glaube die meisten Menschen haben sich mit dem Thema gar nicht richtig befaßt und schwallen irgendwelche Bild Zeitungs Parolen weiter. Es sind viele Heizmethoden möchte, auch Kombinationen, da muss keiner unter dem Mantel der Verschwiegenheit erklären das er sich eine neue Öl-Heizung einbauen läßt. Die würde ich nie haben wollen und auch das Heizungen nach 30 Jahren getauscht werden müssen, ist nicht neu - das sollte auch der Rentner wissen und sich rechtzeitig kümmern. Die uralten Thermen repariert eh niemand mehr bzw. es gibt keine Ersatzteile. Wer hat sich das denn schon genau durchgelesen - was ist wenn man über 80zig ist, oder vor 2002 eingezogen ist, was ist mit den 65 % ... Das ist doch Panikmache!

von Lena_1922 am 17.05.2023, 08:50



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Ich bräuchte eine richtig umfassende Beratung, mir ist vieles noch nicht klar. Ausser dass ich auf jeden Fall eine PV-Anlage haben möchte. Ölheizung kann ich nicht verstehen, Gas schon eher, das ist ja eigentlich recht effizient. Wenn man genügend Strom selber produziert, gibt es ja auch noch andere Möglichkeiten als die WP, zB Infrarot oder direkt Stromheizung. Aber ist der Strom immer da?

von tonib am 17.05.2023, 09:20



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Auch Öl kann Sinn machen. Man muss das Ganze betrachten. Ich hab Bekannte die heizen mit einem Kamin. Reicht als Wärmequelle bis weit Ende November in unseren Breitengraden. Wasser wird über Öl erhitzt ebenso die Spitzen für die kalten Tage. Strom geht mit PV ins Netz. Es kommt also immer auf die Mischung drauf an. Öl brauchen die höchstens alle 2-3 Jahre. Bei der Stromerzeugung musst Du aufpassen nicht über eine bestimmte Fläche zu kommen. Sonst zahlst Du Steuern. Strom als PV mit Akku ist viel zu teuer - noch. Eine Beratung empfehle ich Jedem. Alternativ liest man sich das selber an und rechnet. PV ist nur bei einem bestimmten Standort tatsächlich nützlich. Solarthermische Anlagen gibt es auch noch.

von Caot am 17.05.2023, 11:00



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Wir lassen uns dieses Jahr noch eine Gasheizung einbauen, ich will keine Wärmepumpe. Ich will auch nicht mein Haus komplett dämmen und Fenster einbauen lassen, die nicht zum Mauerwerk passen. Abgesehen davon, haben wir das Geld gar nicht für eine Komplettsanierung.

von Annaleena am 17.05.2023, 10:00



Antwort auf Beitrag von tonib

Mein Mann ist auch der Meinung, dass es nicht genug Strom geben wird, wenn hier die ganze Siedlung auf Wärmepumpe und E-Autos umsteigt. Er sagt, dass das mit den aktuellen Leitungen auf gar keinen Fall geht. Es müssten überall neue Leitungen verlegt werden, und davon ist hier weit und breit nichts zu sehen. Da die Häuser in unserer Siedlung alle so zwischen 24 und 18 Jahren alt sind, benötigen gerade ganz viele Häuser neue Heizungen und rüsten auf Wärmepumpen um (wir auch). Auch steigt die Zahl der E-Autos quasi täglich. Laut meinem Mann ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Leitungsnetz nicht mehr ausreicht. Er hat auch schon ausgerechnet, wie dick die Leitungen sein müssten, damit ca. 100 Häuser versorgt werden können. Was Männer halt so tun, wenn sie mal zu viel Freizeit haben ...

von Silvia3 am 17.05.2023, 14:11



Antwort auf Beitrag von Silvia3

Wir haben eine ganze Wohnsiedlung die mit Fernwärme versorgt wird und für die der Beweis da liegt dass jeder auch jetzt mit einer wallbox versorgen darf. Davon gibt es mehrere Beispiele auch in alten Siedlungen... Die Energieversorger müssen das freigeben die wallboxen wenn es mehrere pro Anschluss sind... Und eigentlich geht das mit Lastenmanagement gut. Ich glaube die Energieversorger haben das Expertise. Zum Thema altes Haus: es gibt genug Ausnahmen wenn das Haus es nicht kann... Und nur weil die Bild es anders sieht: ich würde mich auf Öl und Gas nicht verlassen und bin froh Fernwärme zu haben - auch wenn es nicht das selbe ist wie eine Wärmepumpe...

von Managerin am 17.05.2023, 18:11



Antwort auf Beitrag von Managerin

Eine ganze Siedlung mit Fernwärme oder mit Wärmepumpen zu versorgen, sind 2 verschiedene Paar Schuhe. Fernwärme gibt es hier leider nicht.

von Silvia3 am 17.05.2023, 22:54



Antwort auf Beitrag von Silvia3

In NL ( wo die Schwiegerfamily wohnt) muss die Leistung des Stromnetzes abends teils gedrosselt werden, weil sonst das Netz zusammenbrechen könnte, weil so viele ihre E- Auto laden wollen...... Ich habe auch die Angst, dass nicht genug Strom zur Verfügung steht, wenn wir keine Möglichkeit haben auch im Größeren Strom zu speichern. LG Muts

von Muts am 18.05.2023, 12:38



Antwort auf Beitrag von tonib

Bei uns endlich dieses Jahr alles hoffentlich bis zum Winter fertig. Luft-Wärmepumpe und Photovoltaik. Wir haben im Frühjahr 2021 angefangen zu planen, welche Heizung 2023 eingebaut wird (unsere Gasheizung ist jetzt fast 30 Jahre alt und die letzten 2 Winter mussten wir einiges investieren und Ersatzteile bekommen wir nicht mal eben schnell...) Entschieden haben wir uns Ende 2021 für eine Luft-Wärmepumpe plus Photovoltaik. Im März 2022 kurz nach dem Ukraine Krieg hatten wir endlich Termine für die Beratung des Energieberaters und der Heizungsfirma. Wir mussten dann noch mal 4 Monate auf sämtliche KVA der entsprechenden Firmen warten um überhaupt erstmal die 35% Förderung für die Luft-Wärmepumpe beantragen zu können. Im September 22 Auftrag vergeben an Heizungsfirma (nach Antrag Förderung, vorher darf man nicht, due Förderungszusage hat noch mal fast 6 Monate gedauert, war uns aber egal, auch ohne hätten wir das einbauen). Über 1 Jahr Lieferzeit. Wenn alles klappt, wird die Luft-Wärmepumpe im September/Oktober eingebaut samt neuer Heizkörper (da keine Fußbodenheizung). Photovoltaik mit 24 Modulen und 10.2kw ist seit 4 Wochen installiert inklusive 10kw Stromspeicher um abends/nachts und bei schlechtem Wetter den Eigenbedarf zum größten Teil zu decken. Verbrauch Wärmepumpen wird um ca 5000kw geschätzt plus normaler Stromverbrauch 5 Personen Haushalt. Wallbox ist installiert, auch wenn ein Stromer preislich gerade nicht drin ist. Wir planen aber einen und möchten nicht irgendwann zu hören bekommen, nö dürft ihr nicht, weil schon 5 Nachbarn neben euch eine haben. Deswegen vorsorglich eingebaut...

von lejaki am 21.05.2023, 23:00



Antwort auf Beitrag von lejaki

und wie lange das dauert bis es sich amortisiert. Wen ich mir vorstelle dass eine Gas- oder Ölheizung jetzt genau ausfällt und reparieren nichtmehr geht, wie soll da ein Haushalt so lange auf eine Wärmepumpe warten ? Müsst Ihr alle Heizkörper tauschen, wieviel größer werden die dann ?

von Ellert am 22.05.2023, 18:06



Antwort auf Beitrag von Ellert

Auf Gas- oder Ölheizungen wartest Du doch auch ewig. Irreparabel kaputt ist derzeit immer mit extremen Wartezeiten verbunden

von kevome* am 22.05.2023, 19:47



Antwort auf Beitrag von Ellert

Wäre unsere Gasheizung letzten Winter unreparierbar kaputt gegangen, hätten wir den Winter aufgrund der langen Lieferzeiten keine neue mehr bekommen und frieren müssen! Selbst auf einfache Ersatzteile mussten wir teilweise 3-4 Wochen warten. Also musste was neues her. Wir haben lange hin und her überlegt und uns komplett gegen Gas entschieden (noch vor dem Ukraine Krieg und auch vor der ganzen Habeck Diskussion). Eine neue Gasbrennwerrtherme samt neuen Kessel hätte uns gut 10.000€ inklusive allem gekostet (die Dinger kosten leider auch eine Ecke mehr als noch vor ein paar Jahren). Die Luft-Wärmepumpe kostet uns inklusive neuer Heizkörper, neuer Kessel und Ausbau der alten Gasheizung und Kessel abzüglich der 35% Förderung ca 17.000€. Da wir inzwischen einen echt hohen Gasbeitrag zahlen, der die nächsten Jahre sicher nicht weniger wird, lohnt sich diese Mehrsumme dafür auf lange Sicht schon - Dank der Förderung. Die 250€/Monat Gas fallen dann ja komplett weg. Photovoltaik war eh geplant unabhängig von der Heizungsart. Mit der Größe der PV Anlage können wir so unseren fast kompletten Eigenbedarf inklusive Luft-Wärmepumpe decken (spätestens wenn unsere 3 Kinder ausgezogen sind, reicht das komplett und es bleibt dann einiges mehr übrig). Somit müssen wir kaum noch Strom zukaufen und kein Gas mehr (zur Zeit zahlen wir 500€/Monat Gas plus Strom zusammen). Es ist nicht davon auszugehen, dass Strom wieder günstiger wird. Wir sind damit einfach unabhängiger von den Preisen der Energieversorger. Die PV Anlage mit dem Speicher hat 29.000€ gekostet. Unser Strombeittag waren mit den neuen Preisen vor der Anlage 250€/Monat, jetzt im Sommer rein rechnerisch gar nichts bzw bekommen wir noch was zusätzlich oben drauf, weil wir derzeit viel Überschuss einspeisen (im Winter natürlich nicht). Wir haben unseren Stromabtrag auf 50€/Monat reduziert. Via Milchmädchenrechnung hat sich dir PV Anlage somit nach spätestens 12 Jahren amortisiert. Allerdings muss man natürlich einplanen, dass der Akku (10 Jahre Garantie) irgendwann an Leistung verliert und nach Ablauf dieser ersetzt werden muss. Nach spätestens 25 Jahren wird die PV Anlage ausgetauscht werden müssen. Zu diesem Zeitpunkt müsste evtl auch das Dach neu und ich hoffe in 25 Jahren gibt es bezahlbare und sich schnell amortisierende Solarziegel. Jetzt ist das noch unbezahlbar. Mit der Photovoltaikanlage geht es uns aber auch mehr um den Unweltaspekt und keinen Herzkasper mehr zu bekommen mit diesem extremen Preiserhöhungen der Anbieter. Ob wir uns in 5 Jahren ärgern das so gemacht zu haben, weil einem die Wärmepumpen dann hinterher geschmissen werden oder weil es was besseres gibt, weiß ich nicht. Für uns war das mit Beginn der Planung neue Heizung vor 2 Jahren die sinnvollste Alternative. Bei uns wäre weder Pellets, noch Erdwärme oder sonstige Alternativen zu Gas möglich gewesen, da die Heizung leider auf dem Dachboden steht und kein Keller da und Wasserschutzgebiet. Würde ich noch mal neu bauen, würde ich Erdwärme präferieren (haben meine Eltern in dem Passivhaus, was sie sich vor 5 Jahren noch mal gekauft haben, weil sie sich nach Auszug aller Kinder hausmäßig verkleinern wollten). Aks nächstes wollen wir noch Solarmodule auf das Dach setzen um das Brauchwasser aufzuwärmen. Das machen wir aber erst wenn der neue Warmwasserspeicher im Herbst zusammen mit der neuen Heizung kommt. Ja, das ist zusammen alles echt viel Geld, aber wir haben die letzten Jahre gezielt darauf gespart, weil wir wussten, dass das anstehen wird und muss. Genauso wissen wir, dass wir spätestens als Renter erneut so eine große Investition bezüglich Heizung, Dach ect machen müssen.

von lejaki am 23.05.2023, 08:01



Antwort auf Beitrag von Ellert

Bezüglich Heizkörper, wir müssen nicht alle tauschen. In Küche, Flur und Bad gibt es Fußbodenheizung (da wir nicht selber gebaut haben im Wohnzimmer leider nicht und das gesamte Wohnzimmer aufreißen, verlegenlassenund neu fliesen wollen wir auch grade nicht). Die Heizkörper werden nicht breiter, nur etwas tiefer, was kaum auffallen wird. Aber anders geht es nicht, da die jetzigen nicht mit der nötigen niedrigeren Vorlauftemperatur effektiv heizen werden. Der Preis der neuen Heizkörper ist gering im Vergleich zur Gesamtsumme der neuen Heizung. Ich finde das für uns alles gut investierten Geld, auch wenn es sich erst auf gaaanz lange Sicht rechnet. Andere kaufen sich Autos für 40.000€ oder noch teurer, das rechnet sich auch nicht wenn man auch mit einem 10.000 vetnüvon A nach B kommt. Unser 10.5m breites Terrassendach aus,Alu und Glas mit Markisen für 16.000€ rechnet sich auch nicht, macht aber Spaß.

von lejaki am 23.05.2023, 08:11



Antwort auf Beitrag von Ellert

Ohne Förderung wären es 27.000€ für die neue Heizung. Das hätte sich finanziell nicht rentiert. Liegt aber zum Teil eben auch daran, dass nicht überall Fußbodenheizung ist und der Umbau auf dem engen Spitznboden samt neuer Leitungen nicht ganz so einfach ist wie gehofft. Die Lieferzeit für eine neue Gasbrennwertherme betrug letztes Jahr im Februar auf Anfrage ca 6 Monate wenn alles reibungslos klappt. Jetzt wahrscheinlich noch länger, da alle panisch noch was einbauen lassen wollen.

von lejaki am 23.05.2023, 10:54



Antwort auf Beitrag von kevome*

Unsere Gastherme ist vor einigen Wochen kaputt gegangen. Wir dachten, die sei 8-10 Jahre alt und wir bräuchten uns keine Gedanken für die nächsten Jahre machen. Die Therme wurde auch jährlich gewartet und hatte bisher noch keine Ausfälle. Na ja, als es jetzt kalt wurde (Heizung und Warmwasser) und der Heizungsbauer kommen musste, stellte sich raus, dass die Anlage schon 13 Jahre alt war. Angezeigt wurde, dass die Platine defekt war. Das teuerste Ersatzteil natürlich. Der Austausch hat mit Einbau 911€ gekostet. Allerdings gab es 2 Tage später dieselbe Fehlermeldung wie vorher. Es lag also nicht an der Platine, und der richtige Fehler wurde auch in den nächsten 2 Tagen nicht gefunden. Wir haben dann binnen einer Woche eine neue Therme eingebaut bekommen. Mit Einbau ca. 13.000€. Eine Wärmepumpe ist für uns nicht machbar. Das Geld hätten wir sowieso nicht, und wir haben ein 3-Familienhaus BJ 1939! Die Kredite für die Renovierungen von neuen Fenstern über Bäder, Fassadendämmung, Hofpflasterung usw. wird noch unser Sohn abzahlen müssen, das schaffen wir zu Lebzeiten gar nicht mehr. Und einen weiteren Kredit bekämen wir auch aus Altersgründen nicht mehr. Wir haben 1 Monat vor Kriegsbeginn einen Durchbruch zur Nachbarwohnung gemacht und seitdem 127qm von Grund auf renoviert. Neue Böden, neue Türen, alles neu gestrichen und komplett eingerichtet. Und was überhaupt im Leben nicht geplant war: Wir haben jetzt einen Holzherd in der zweiten Wohnung! Gutes Brennholz bekommen wir von einem Freund meines Mannes umsonst und haben schon abgelagerten Vorrat für die nächsten 2-3 Jahre. Die Wärme kommt leider durch die Verbindungstür nur bis in unsere Küche, aber die Nachbarwohnung, die über 2 Etagen geht, wird von dem Herd komplett und sehr angenehm gewärmt. Wir zahlen momentan für unsere bisherigen 75qm einen monatlichen Abschlag für Gas von 367€! Hätten wir die zweite, viel größere Wohnung zu diesem Preis mit Gas heizen müssen, wären wir aufgeschmissen gewesen. Unsere Ersparnisse sind zum größten Teil für die Renovierung und die Möblierung draufgegangen. Hätten wir vorher von Krieg und Energiekrise gewusst, hätten wir wohl diese Aktion nie in Erwägung gezogen und weiterhin Miete für die große Wohnung kassiert. Aber so groß der Schock über die kaputte Heizung auch war: Im Endeffekt sind wir jetzt froh, dass es noch in diesem Jahr passiert ist! Wäre das Ganze im nächsten Jahr passiert, hätten wir wohl das Haus verkaufen müssen, und zwar weit unter Wert...

von oma am 23.05.2023, 23:52



Antwort auf Beitrag von lejaki

wir liegen jetzt mit den Erhöhungen um die 300.-

von Ellert am 28.05.2023, 12:13



Antwort auf Beitrag von lejaki

wir haben ja auch die Gasheizung auf dem Spitzboden, da muss was auch immer irgendwann kommt wieder hin Schaun wir mal !

von Ellert am 28.05.2023, 12:15



Antwort auf Beitrag von Ellert

Und das ist leider hier in der Gegend normal, da wir länger Winter haben als andere Gegenden in Deutschland. Meine Verwandten Richtung Bodensee können ihre Heizung von Anfang April bis Ende September runterfahren. Davon können wir nur träumen. Hier ist der Sommer Mitte August vorbei und der Winter geht bis Ende April/Mitte Mai. Dieses Jahr konnten wir erst vor drei Tagen umstellen, da es nachts noch Bodenfrost gab. Unsere Heizung ist aber auch erst 6 Jahre alt, die alte Anlage war über 30 Jahre und da war der Verbrauch um einiges noch höher. Meine Nachbarn haben das gleiche Haus wie wir und zahlen in etwa das selbe, auch um die 500 Euro, obwohl die Heizung erst letztes Jahr eingebaut wurde. So ungewöhnlich sind also solche Abschläge hier nicht.

Mitglied inaktiv - 30.05.2023, 14:30



Antwort auf Beitrag von tonib

Wir planen, eine Wärmepumpe plus Photovoltaik auf dem Dach einzubauen. Wir haben zwar ein Haus aus den 70ern, aber zusammen mit mehreren anderen Maßnahmen, wie einem neuen, gut gedämmten Dach (das Dach ist sowieso fällig) und neuen Fenstern geht das. Eine Außendämmung haben wir seit 2007. Unsere Heizkörper sind so alt und groß, dass sie die passende Temperatur für eine Wärmepumpe hinbekommen. Wir haben uns von einem Energieberater beraten lassen und werden das über KfW-Kredite machen. Ich denke, die Gas- und Ölpreise werden früher oder später in Höhen schießen, die keiner mehr bezahlen will oder kann. Bei Öl kann man noch ein bisschen schieben, so dass man tanken kann, wenn die Preise gerade verhältnismäßig niedrig sind, aber bei Gas musst Du jeden Preis zahlen. Es wird wohl auch kommen, dass beim Verkauf von Häusern umweltfreundlich saniert werden muss. Da wird bei den Häusern, wo die Leute heute an der Wärmepumpe und anderen Maßnahmen gespart haben, der Verkaufspreis deutlich niedriger sein. Grundsätzlich sehe ich es auch kritisch, woher der ganze Strom für die Elektroautos und Wärmepumpen her kommen soll. Da finde ich unsere Regierung ebenfalls zu blauäugig. Aber die warten ja grundsätzlich darauf, dass Lösungen für Probleme vom Himmel fallen, anstatt sie anzugehen. Ich sehe übrigens das Elektroauto kritischer als die Wärmepumpe. Unser Haus kühlt schon alleine mit der Außendämmung deutlich langsamer aus als vorher. Wenn hier noch bessere Fenster, eine Dämmung zum Keller und ein richtig gedämmtes Dach drauf sind, wird es nicht so schnell so kalt, dass eine ausgefallene Heizung wegen Strommangel ein größeres Problem darstellen würde. Die Elektroautos haben mir zu wenig Reichweite und wenn der Akku nach 7,8 Jahren am Ende ist, kann man das Auto wegwerfen. Unser Benziner ist 13 und immer noch gut. So alt wird kein Elektroauto. Was an einem Auto, das nur die halbe Lebenszeit eines Benziners oder Diesels hat und das man außerdem mit Kohlestrom fahren kann, so umweltfreundlich sein soll, habe ich noch nicht verstanden. Außerdem durften die Kisten bei einem sehr hohen Anschaffungspreis einen sehr geringen Wiederverkaufswert haben, weil jeder weiß, dass der Akku bei einem E-Gebrauchtwagen schon an Leistung eingebüßt hat und dass die Lebensdauer des Autos absehbar kurz ist. Wir waren von den Überflutungen 2021 betroffen. Ein Elektroauto fährt da nirgendwo mehr hin, ein Benziner oder Diesel schon.

von kea2 am 22.05.2023, 09:22



Antwort auf Beitrag von kea2

Nur zu den Gaspreisen: Die werden definitiv steigen, aber damit klettern auch (wegen Merit Order) die Strompreise, leider. Trotzdem ist es sinnvoller, bei einem Heizungswechsel auf Wärmepumpe umzustellen, statt "noch mal schnell" eine überteuerte Gas- oder Ölheizung einbauen zu lassen. Denn das ist in jedem Fall ein Auslaufmodell, ich rechne auch damit, dass es da abseits der hohen Preise weitere Verschärfungen geben wird.

von Dots am 22.05.2023, 11:07



Antwort auf Beitrag von tonib

Meine Schwiegermutter hat ein älteres, teilisoliertes Haus Baujahr 1960. Sie hatte sich letztes Jahr im Sommer entschieden, eine komplett neue Ölheizung einbauen zu lassen und diese wurde vorbestellt. Eingebaut wurde sie jetzt knapp ein Jahr später. Vor vier Wochen war sie fertig. Ihr Heizungsinstallateur meinte auch, in das Haus eine Wärmepumpe einzubauen im IST-Zustand geht gar nicht. Dazu müßte so viel umgebaut und auch isoliert werden. Das wäre sehr viel teuerer als ihre Anlage jetzt.

Mitglied inaktiv - 30.05.2023, 14:12



Antwort auf Beitrag von tonib

Der Strommangel beträfe letztlich alle - die Pumpe einer Öl/Gasheizung steht auch bei vollem Tank still, wenn der Strom ausfällt. Dem Einzelnen nützen diese Erwägungen also nur, wenn man eine Inselanlage hat. Wir stehen nicht vor der Entscheidung - aber ich würde eher keine größeren Investitionen tätigen nur weil mit angeblich absehbar massiv steigenden Kosten gedroht wird. Gerade im Zuge der Russland-Sanktionen werden sowohl Förder- als auch Transportkapazitäten massiv ausgebaut (etwas unappetitlich - dieselben afrikanischen Staaten, die gefälligst für die eigene Bevölkerung auf Solar setzen sollen, wurden angebettelt, für uns weitere Öl/Gasverkommen zu erschließen, dafür gern auch mit Zuschüssen, und mehr Kohle zu liefern). Ich würde mit mittelfristig sinkenden Preisen rechnen, trotz CO2- Abgabe (die im Interesse der innenpolitischen Stabilität nicht endlos gesteigert werden kann - und auch das Heizöl ist hier innerhalb weniger Jahre um 100% teurer geworden. Ist aber kein Grund, fünfstellige Summen in eine neue Technologie zu versenken, weil es sich, sehr vielleicht, über 30 Jahre rechnet). Fun fact - Klimaanlagen sind im Kommen, als günstige Heizung im Sinne der Energiewende (für den grünen Strom ist dann die Politik zuständig). Der Strombedarf steigt zukünftig also auch deshalb im Sommer (natürlich werden die Anlagen absehbar nicht nur im Winter betrieben, gerade wenn die Temperaturen steigen): https://www.mitsubishi-les.com/de-de/ueber-uns/waermepumpen-partnerschaft-mit-leg-immobilien-10944.html

von Daffy am 01.06.2023, 08:25



Antwort auf Beitrag von Daffy

Das mit dem steigenden Strombedarf aus Komfortgründen sehe ich auch sehr problematisch. Meine Eltern haben noch einen Uraltkessel, der mit Schwerkraft funktioniert und sowohl mit Öl als auch festen Brennstoffen betrieben werden kann. Hat zugegebenermaßen im Winter für kalte Kinderzimmer gesorgt, aber das lag vor allem an den undichten Fenstern. Das Wohnzimmer war dank der voll verglasten Südfront dafür immer kuschelig warm.

von Zwergenalarm am 01.06.2023, 19:04



Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

D.h., die Heizung funktioniert ohne Strom? Da bin ich neidisch (Kachelofen ist nett, aber der Brennstoffbedarf gigantisch - was ich allein an drei Tagen im Mai verfeuert habe... )

von Daffy am 02.06.2023, 09:22



Antwort auf Beitrag von Daffy

Ja, ist noch aus den 70igern. Nach dem EEG müsste die jetzt raus, weil weder Öl noch Festbrennstoffkessel erlaubt.

von Zwergenalarm am 05.06.2023, 21:03



Antwort auf Beitrag von tonib

https://efahrer.chip.de/solaranlagen/norweger-sparen-massig-heizkosten-wieso-schneiden-andere-laender-schlechter-ab_1010539 Und das in einem Land mit großen Ölreserven und sehr niedrigen Wintertemperaturen!

von Ulli am 20.06.2023, 19:55