Hallo Herr Moltrecht, als Jugendliche hatte ich normale, unauffällige Zyklen. Nach 15-jähriger Pilleneinnahme bleibe ich nun seit Absetzen der Pille im Jahr 2015 leider dauerhaft ohne Zyklus. Zunächst wurde vermutet, dass die Amenorrhoe auf Grund meines niedrigen Gewichts ausgelöst wurde. Nun ist mein Gewicht aber seit über 2 Jahren wieder im Normalgewicht, dennoch weiterhin kein Zyklus. Nach 3 ICSIs (mit extrem schlechter Eierstockreaktion trotz hochdosiertem HMG und Pergoveris, sowie "gutem" AMH mit 3,2), sowie mehreren Kiwu-Praxis-Wechseln, wurde nun ein Arzt wegen meiner Hormonkonstellation stutzig. Wiederholte Messungen ergaben jeweils in etwa folgende Konstellation: FSH: zwischen 12 und 13 AMH: zwischen 2,0 und 3,2 LH: zwischen 3,0 und 5,4 Ein GnrH-Test zeigte eine normale Hypophysenfunktion, also regelrechte Anstiege von LH und FSH. Allerdings auch hier ein Initial erhöhter FSH-Wert. Der Arzt veranlasste nun eine genetische Untersuchung auf FSH-Rezeptor-Defekt/Mutation. Ich finde die Erklärung theoretisch plausibel, allerdings frage ich mich, ob ich wirklich eine Gen-Mutation haben kann, wenn ich doch in meiner Jugend völlig normale Zyklen hatte. Kann ein FSH-Rezeptor-Defekt sich tatsächlich erst im Alter von Anfang 30 einstellen und dann über mehrere Jahre manifestieren? Wir sind nun - bis zum Ergebnis der genetischen Untersuchung - mit einer Hormonpumpe gestartet und ich bin natürlich gespannt, wie meine Eierstöcke auf pulsatile, externe Hormongabe reagieren. Dennoch bereitet mir Kopfzerbrechen, warum mein FSH so hoch ist und warum meine Eierstöcke so schlecht auf jegliche Hormongaben reagieren, obwohl im Ultraschall immer sehr viele Follikel zu sehen sind (die dann aber irgendwann einfach nicht mehr weiterwachsen). Was halten Sie von der Theorie des FSH-Rezeptordefekts? Oder haben Sie vielleicht noch eine ganz andere Idee? Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
von Verzweifelte1984 am 03.05.2019, 15:16