Hüftdysplasie

Dr. med. Wolfgang Remus Frage an Dr. med. Wolfgang Remus Kinderorthopäde

Frage: Hüftdysplasie

Sehr geehrter Dr. Remus, Meine Tochter wurde nach ihrer Geburt mit Hüftdysplasie (re: Alpha 49, Beta 58/ li: Alpha 62, Beta 50) diagnostiziert. Untersucht wurde sie von zwei verschiedenen Ärzten (Kinderorthopäde und Allgemeinorthopäde), mit anschließenden unterschiedlichen Ergebnissen (Werte der Winkel variierten). Therapiert wurde sie mit der Tübinger Hüftschiene. Nach 2 Monaten Therapiezeit wurde die Hüfte dann als Ia Hüfte von beiden Ärzten geschallt (re: Alpha 67, Beta 38/ li: Alpha 67, Beta 53). Allerdings riet mir ein Arzt, die Schiene noch 3 weitere Wochen nachts zu tragen, mit der Begründung, dass eine noch weitere Einstellung der Hüfte zum Reifen beitragen würde. Zusätzlich könne sich die Hüfte noch bis zum ca 14. LJ verschlechtern. Der andere Arzt meinte: Einmal gut, immer gut, die Schiene könne ab und eine weitere Vorstellung beim Arzt wäre nicht nötig. Außerdem seien bds Hüftkopfkerne darstellbar, was zusätzlich eine reife Hüfte darstelle. Nun frage ich mich, ob das nächtliche Tragen nur empfohlen wird, da es immer so empfohlen wurde (Macht der Gewohnheit) und praktisch nicht evidenz-basiert ist?! Oder ob es wirklich einen Nutzen darstellt? Vielen Dank, Saviet

Mitglied inaktiv - 08.12.2010, 22:22



Antwort auf: Hüftdysplasie

Hallo Saviet, also ich kann Ihnen ganz klar sagen, dass die Meinung des Kollegen „einmal gut, immer gut“ nicht stimmt. Sie werden in der Kinderorthopädie bei erfahrenen Kollegen immer die Aussage erhalten, dass man nach Erreichen des normalen Hüftwertes die Schiene nicht abrupt absetzt, sondern eine so gen. „Abschulung“ vornimmt, d. h. mindestens 3 bis 4 Wochen noch nachts anlegt, damit möchte man verhindern, dass die Hüftpfanne, die während der Behandlung die ganze Zeit entlastet wurde, nicht sofort 24 Stunden Druck bekommt. Des Weiteren ist wichtig zu wissen, dass bei Erreichen des normalen Hüftwertes wir nicht wissen, was der eigentliche Grund, d. h. der endogene Faktor zur Entstehung der Hüftdysplasie war. Insofern ist eine regelmäßige Nachsorge bis in die Pubertät absolut notwendig. Weil der Hüftkopf verknöchert und man mit dem Ultraschall keine Beurteilung mehr möglich ist, macht man mit 2 Jahren, 5 Jahren und in der Pubertät eine Röntgenaufnahme des Beckens gemacht. So hat man die Sicherheit, dass man nichts versäumt. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus

von Dr. Wolfgang Remus am 09.12.2010



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