Hallo Herr Busse,
in der Schwangerschaft gehörte ich zur Fraktion "überbesorgte Schwangere", so dass ich die Schwangerschaft nicht gerade genießen konnte. Dies soll auf keinen Fall so sein, jetzt wo meine Tochter (3 Wochen) da ist. Ich lese hin und wieder im Forum und finde Ihre Art, auf so manche Fragen zu reagieren, sich nicht so viel von den Sorgen runterziehen zu lassen und lieber die Zeit mit dem Kind genießen, bestärkend.
Aber nun mache ich mir wieder Vorwürfe. Vor drei Tagen wollten ich einen Schnuller abkochen und leider ist er etwas angeschmolzen. Mein Freund hat es bemerkt, so dass nur der Ring geschmolzen ist und der Topfboden schwarz war. Natürlich hat die Küche nach Angebrannten gerochen. Aber es war nicht so intensiv, dass ich mich zum Lüften und Topfreinigen dort aufhalten konnte. Nach einer halben Stunde roch es noch leicht nach diesem Missgeschick. Da die Fenster weiterhin geöffnet waren, der Raum groß ist (Wohnzimmer mit integrierter Küche) und ich von meiner Überbesorgtheit Abstand nehmen wollte, sah ich kein Problem, meine Tochter, um sie zu beaufsichtigen, mit in das Wohnzimmer zu nehmen. Dort aßen wir und hatten einen Film geschaut. Am nächsten Tag habe ich noch mal über diesen Vorfall nachgedacht und dann ist mir erst in de Sinn gekommen, dass womöglich gesundheitsschädliche Dämpfe entstanden sein können. Daher habe ich bei der Vergifunngszentrale angerufen. Sie meinten, da wir es nicht inhaliert haben, gelüftet wurde und niemand husten musste, gäbe es keine Folgen. Habe auch gelesen, dass Polypropylen ähnlich wie wachs, also eher ungiftig, verbrennt. Aber trotzdem mache ich mir Vorwürfe, dass mein überbesorgtes Verhalten in diesem Fall doch angebracht gewesen wäre. Ich schreibe das, um Ihre Meinung zu hören, auf die ich wert lege. Mache ich mir zu viel Sorgen oder gehört dieser Vorfall doch zu den ernstzunehmenden Gefahren, von denen Sie oft sprechen?
Grüße
rauja
von
Rauja
am 06.08.2014, 15:06
Antwort auf:
Angebrannter Schnuller
Liebe R.,
bleiben Sie bitte unbedingt bei Ihrem Vorhaben, das Leben mit Kind leichter zu nehmen und nicht hinter solchen alltäglichen Pannen gleich eine Bedrohung für Ihr Kind zu befürchten. Die Lebenserwartung eines Neugeborenen heute liegt bei über 100 Jahren und wird sicher nicht von den typischen Alltagspannen wesentlich beeinflusst. Glücklich und zufrieden sein und ohne ständige Ängste ist dagegen ausgesprochen lebensverlängernd.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 06.08.2014
Antwort auf:
Angebrannter Schnuller
Wir haben hier leider mal eine Milchpumpe geröstet - mit dem gleichen Verfahren. Das hat bestialisch gestunken, aber chemisch gesehen ist es so, wie der Giftnotruf sagt. Wenn Du nicht in schwarzen Dämpfen gestanden hast, dann ist nicht mehr oder weniger passiert als einmal kurz an einer Straße langzulaufen.
Die Dämpfe enthalten ähnliche Stoffe wie sie bei ziemlich jedem unvollständigen Verbrennungsprozess (Schwelbrand) entstehen. Also dürftest Du mit dem Kind zu keinem Lagerfeuer, keine Kerzen zu Weihnachten, nicht grillen etc. Das ist doch utopisch, oder? Also kannst Du es als ganz normales Missgeschick nehmen.
Falls Du durchs Googlen Angst hast: Schnuller bestehen meist aus PP, Silikon, vielleicht noch PU (lebensmittelechtes). PP, PU und PE verbrennen recht "rein". Da es aber bei Euch geschwelt hat entstehen andere, auch schädliche, Stoffe. Aber in so geringen Mengen, dass es überhaupt nicht relevant ist. Ich bin auch eine von denen, die immer zu viel denkt. Aber in dem Fall half Schul-Chemie, mich zu beruhigen. ;-)
von
m0nika
am 06.08.2014, 15:34
Antwort auf:
Angebrannter Schnuller
Bitte entspanne dich! Kein Grund zur Sorge. Ich war auch so überdramatisch... Heute wasche ich die Nuckis nur ab und gut... Hier in Deutschland haben wir doch perfekte Bedingungen um unsere kleinen Pupser groß zu bekommen... Sauberes Wasser, saubere Luft, gute Lebensmittel, eine super medizinische Versorgung, etc.
Knutsch deine Maus und mach dir nicht so nen Kopf...
LG
von
elisabeth.die.erste
am 06.08.2014, 15:44
Antwort auf:
Angebrannter Schnuller
Das ist wirklich lieb von Euch und beruhigt mich, dass auch anderen sowas passiet und sie es auch als "Missgeschickt" abgehakt haben und sich nicht von Grübeleien runterziehen lassen haben. Hatte schon befürchtet, einige werden schreiben, was ich für eine Mutter bin, dass ich noch am selben Tag den Raum mit meiner Kleinen betreten habe. Hätte es intensiv gestunken und Qualm hätte im Raum gehangen, hätte ich das natürlich nicht gemacht. Mein Fehler lag wohl darin, am nächsten Tag mit via Google zu informieren, ob man den Topf nach der Reinigung noch verwenden kann. So bin ich erst in Sorge wegen der Dämpfe geraten. Aber Eure Post bestärken mich wirklich, die Sache nicht so eng zu sehen.
von
Rauja
am 06.08.2014, 16:17