Zwei Kinder in einem Zimmer?

Geschwisterkind kuesst Baby

© Adobe Stock, famveldman

Baby Nummer zwei ist unterwegs, aber der Wohnraum begrenzt. Was jetzt? Können zwei Kinder sich ein Zimmer teilen? Klar doch: Wenn die Eckpunkte stimmen, ist das eine praktikable Lösung.

Und eine, die in vielen Familien Alltag ist. Denn gerade in den Städten ist familiengerechter, bezahlbarer Wohnraum oft Mangelware. Dass Geschwister sich ein Zimmer teilen, ist von ihrer Entwicklung her kein Drama: Jüngere Kinder brauchen nicht zwingend ein eigenes Reich. Sondern vor allem Platz zum Spielen und geeignete Ruhe-Oasen irgendwo in der Wohnung. Sowieso spielen Kinder bis ins Grundschulalter hinein daheim am liebsten in der Nähe ihrer Eltern. Entsprechend beliebt sind Flur, Küche oder Wohnzimmer als Erlebnis-Areale. Also macht es Sinn, dort, soweit möglich, entsprechende Freiräume zu schaffen.

Kreative Lösungen sind gefragt

Gibt der Platz keine getrennten Zimmer her, ist Kreativität gefragt. Dabei hilft es, sich von festen Vorstellungen zu verabschieden. Sehr oft ist zum Beispiel das Elternschlafzimmer größer als das Kinderzimmer. Vielleicht können Sie umräumen, etwa Wickelkommode und Babybett ins Schlafzimmer stellen? Im ersten Jahr kann das Baby gut bei Ihnen schlafen. Dann hat Ihr älteres Kind nachts - oder auch beim Mittagsschlaf - im Kinderzimmer seine Ruhe.
Tipp: Meistens werden Schlafzimmer tagsüber wenig genutzt. Wie wär’s also, wenn Sie einfach die Räume tauschen, sobald Ihr zweites Kind etwas größer ist? Dann haben die Kinder mehr Bodenfläche zum Spielen und mehr Raum für ihre Spielsache. Auf engem Raum Ordnung zu halten ist eine Herausforderung, der Erwachsene eher gewachsen sind. Falls größere Schränke aus Platzgründen im früheren Schlafzimmer bleiben müssen: Sachen die Sie täglich brauchen, etwa Ihre Kleidung, können vielleicht mit ins neue Elternzimmer oder in einen anderen Schrank umziehen?

Das gemeinsame Zimmer kann besondere Nähe fördern

Dass Geschwister sich mal in die Haare bekommen, ist normal. Und es muss nicht zwingend häufiger vorkommen, weil sie sich ein Zimmer teilen. Umgekehrt hat diese enge Gemeinschaft oft gute Seiten. So können Kinder zum Beispiel früh üben, auf andere Rücksicht zu nehmen, sich abzustimmen und zusammenzuhalten. Tatsächlich erinnern sich viele Menschen gern an die Geschwisterzeit im gemeinsamen Zimmer. Viele Kinder fühlen sich außerdem nachts geborgener, wenn sie nicht alleine sind. Was den Platz angeht: Sobald das Alter der Kinder das erlaubt, sind zum Beispiel Stockwerkbetten eine gute Lösung. Wichtig sind auch Regale, Boxen und andere Behältnisse, die das Aufräumen erleichtern. Sie bieten außerdem jedem Kind die Möglichkeit, die eigenen Schätze   separat aufzubewahren.

Der Zimmerfriede ist auch Alters- und Typsache

Als Faustregel gilt: Mit dem gemeinsamen Zimmer klappt es meistens am besten, wenn die Kinder altersmäßig halbwegs beieinander liegen. Ab vier Jahren Altersunterschied kann es schwierig werden. Dann unterscheiden sich die Interessen und Bedürfnisse oft zu sehr. Wie lange die Zimmergemeinschaft rund läuft, hängt aber von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Manche Geschwister kommen bis ins Grundschulalter oder sogar darüber hinaus noch mit einem Zimmer klar. Mit der Pubertät allerdings sind die meisten dann doch froh um ein eigenes Reich. Erst recht, wenn es sich um Junge und Mädchen handelt.

Zuletzt überarbeitet: Mai 2020

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