Aufräumen im Kinderzimmer - mit den
Tipps von Marie Kondo klappt es besser

maedchen raeumt ihr kinderzimmer auf

© Adobe Stock, mashiki

Bilderbücher in einer Ecke, das ferngesteuerte Auto in der anderen, Kuscheltiere daneben, dazwischen Socken, Sportzeug und Legosteinchen, die Malstifte kullern auch noch herum - kurz gesagt: das alltägliche Chaos im Kinderzimmer.

Spielen ist toll - aufräumen unnütz, so das Credo in der Kindheit, dem (wenn wir mal ehrlich sind!) auch viele Eltern früher selbst gefolgt sind. Mittlerweile mit etwas Lebenserfahrung wissen jetzt aber viele die Vorteile einer aufgeräumten Umgebung sehr zu schätzen und wollen dem Nachwuchs das Thema Ordnung auch gern nahebringen. Nur wie?

Aufräumen und Freude empfinden

"Das Aufräumen nach Kategorien - Kleidung, Bücher, Papiere, Kleinkram und dann emotionale Dinge - kann helfen, Freude zu empfinden, ruhig zu bleiben und sich auf einen erfolgreichen Aufräum-Weg zu begeben, anstatt sich überfordert zu fühlen", empfiehlt Marie Kondo. Die bekannte Aufräumexpertin aus Japan hat einige Bücher über das Aufräumen geschrieben, präsentiert eine Netflix-Serie "Aufräumen mit Marie Kondo" und widmet sich auf ihren Social-Media-Kanälen der Ordnung und vor allem dem Ordnung schaffen. Sie ist also die absolute Expertin auf dem Gebiet und als Mutter dreier Kinder erfahren darin, dem Nachwuchs zu vermitteln, wie das Kinderzimmer einigermaßen ordentlich ausschaut und - vor allem! - auch in diesem Zustand bleibt.

Alles wieder wegräumen wird (bestenfalls) zur Routine

Vermittle deiner Tochter / deinem Sohn schon, wenn sie noch klein sind, dass das Spielen und das Aufräumen eine Einheit bilden und zusammengehören. "Sobald sie laufen können, ermutigen Sie sie, ihre Sachen nach dem Spielen wegzuräumen", empfiehlt Kondo den Eltern. Im Idealfall etabliert sich so schon früh eine Routine, die dabei hilft, dass das Aufräumen zu einer festen Gewohnheit wird.

Klare Anweisungen und Aufgaben

Klare Anweisungen sind besonders bei jungen Kindern vonnöten. Dabei solltest du deinem Kind kleine Aufgaben geben, die es gut ausführen kann. Zum Beispiel: alle gelben Bausteine legst du hier rein, alle Bücher kommen auf einen Stapel dorthin. Du kannst einen Wettbewerb aus dem Aufräumen machen, wer hat seine Ecke zuerst aufgeräumt, wo liegen noch Spielfiguren herum? Vielleicht gibt es schlussendlich auch eine kleine Belohnung. Eine Studie aus dem Jahr 2021 hat übrigens gezeigt, dass Kinder, die frühzeitig in den Aufräumprozess eingebunden werden und klare Anweisungen erhalten, eine höhere Motivation und Selbstständigkeit beim Aufräumen entwickeln.

Kinder müssen wissen, wo ihr Spielzeug hingehört

Für alles gibt es einen festen Platz. "Bringen Sie ihnen bei, dass alles ein Zuhause hat", gibt Aufräumexpertin Marie Kondo einen Erziehungstipp weiter. Eltern sollten dafür sorgen, dass ihre Kinder wissen, wohin ihr Spielzeug gehört, so Kondo. Also zeige deinem Schatz die Box, wo die Kuscheltiere wohnen, wo die Garage ist für alle seine Autos etc.. Es sollte selbst überall gut rankommen. Vielleicht kannst du auch mit kleinen Bildchen auf einer Box oder Schublade zeigen, was hier seinen Platz hat. Spielzeug und Dinge, die dein Kind häufig nutzt, können in einem Regal gut sichtbar aufgereiht werden, so dass alles schnell erreichbar ist und leicht auch wieder weggeräumt werden kann.

Grundsätzlich gilt das natürlich nicht nur für das Spielzeug im Kinderzimmer, sondern generell für alle Dinge in der Wohnung. Sachen, die nirgends einen festen Platz haben, bleiben irgendwo liegen und sorgen für Unordnung. Hat jedes Teil einen Platz, wo es hingehört, geht das Aufräumen schneller und wenn du etwas brauchst, musst du nicht erst lange suchen. Dabei ist es am praktischsten, wenn du die Dinge dort aufbewahrst, wo du sie nutzt.

Nicht zu unterschätzen: die Vorbildfunktion von Mama und Papa

Mama lässt immer alles stehen und liegen - dann wird das Kind dies wahrscheinlich auch tun. Die Vorbildfunktion der Eltern ist nicht zu unterschätzen. Unsere Kleinen schauen sich alles ab - also halte selbst Ordnung, dann werden deine Kinder es nachahmen und von dir lernen. Lebe deinem Nachwuchs vor: Aufräumen ist ein positiver, normaler Bestandteil des Alltags. Es solle nicht als lästige Pflicht gesehen werden, sondern kann laut Kondo Freude machen. Am besten erklärst du deinen Kindern beim Aufräumen, was du tust, rät die Fachfrau. Nur so können sie es lernen.

Neuanschaffungen nur bei ausreichend Platzkapazität

Kauf nur etwas Neues, wenn Platz für die Aufbewahrung da ist oder wenn etwas Anderes dafür gehen muss. "Feste Aufbewahrungsorte helfen dabei, den Überblick zu bewahren, wie viel Stauraum man eigentlich im Zimmer oder im ganzen Haus zur Verfügung hat. Das gilt für Spielzeug und Gebrauchsgüter wie Feuchttücher und Windeln gleichermaßen", erklärt Kondo.

Unerlässlich: Regelmäßig aussortieren

Hier ein neues Spielzeug von der Patentante, dort ein Mitbringsel vom letzten Kindergeburtstag, ein Plüschbär, der längst nicht mehr zum Kuscheleinsatz kam - damit du und dein Kind den Überblick behalten, ist regelmäßiges Aussortieren Pflicht: im Kleiderschrank, beim Spielzeug, im Bücherregal und in der Krimskramsabteilung. Alles was nicht mehr interessant ist, nicht gebraucht wird, keine Freude bereitet, wird entweder gleich verschenkt, verkauft oder kommt in einen Karton erst mal in den Keller. Vermisst man das Teil mindestens fünf Monate nicht, kann es getrost weitergegeben werden. Sie habe ihren Kindern von klein auf beigebracht, dass sie die Dinge behalten sollen, die ihnen Freude bereiten, berichtet Marie Kondo. Kinder könnten schon mit drei Jahren entscheiden, was ihnen Freude macht: "Und der wichtigste Grundsatz ist, dass jeder Mensch für sich selbst Entscheidungen treffen sollte." Aber mit dem Hinweis, dass sich andere Kinder sicher über dieses Spielzeug freuen und mit dem traurigen Plüschbär kuscheln, kann sich deine Tochter oder dein Sohn vielleicht leichter trennen. So sind die angesagten, wchtigen Dinge im Kinderzimmer auch viel besser sichtbar und es gibt kein Durcheinander mehr.

Weitere Infos zu dem Thema findest du hier: Ordnung im Kinderzimmer - Aufbewahrungstipps oder hier: So halten Sie Ordnung.


Quellen:
GMX.net: Vier goldene Regeln: So lernen Marie Kondos Kinder Aufräumen
NDR: Ausmisten und Ordnung schaffen: So geht's
Schweizer Illustrierte: Tipps für ein stylisches und ordentliches Zuhause

Zuletzt überarbeitet: April 2023

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