Hilfe für kranke und behinderte Kinder

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Selbstwahrnehmung und soziale Kompetenz -> Förderbedarf

Thema: Selbstwahrnehmung und soziale Kompetenz -> Förderbedarf

Hallo, seit knapp 2 Jahren geht mein Sohn (*07/03) zur Therapie 2-3x/Monat. Bereits im frühen Alter von 9 Monaten fiel mir sein Umgang gegenüber Gleichaltriger auf, den ich damals noch als stürmische Begrüßung abgetan hatte, wenn er wieder mal jemanden bei der Begrüßung umschubste... damals gings halt noch nicht anders. Als er 2 war und die KiGa-Gruppe wechselte, kam es immer wieder zu *Handgreiflichkeiten*, er schubste bewusst, schlug auch mal schnell hinter dem Rücken der Erzieherin. Diese wollte dann die alleinige Verantwortung nicht mehr übernehmen verständlicherweise -> Intergration folgte. Da er sowohl grob- als auch feinmotorisch und geistig top ist und mit 4 auch schon war, sah ich persönlich keine Veranlassung mehr zur Integration, die mir von der damaligen Jugendärztin sicher auch nicht bestätigt worden wäre, eben weil er fit ist. Heute kann er sich zwar ganz normal artikulieren, hat keinerlei geistige oder motorische Defizite und doch ist nicht alles ok. Sein Therapeut meint, es besteht in der Selbstwahrnehmung und in der sozialen Kompetenz in Gruppen Gleichaltriger erheblicher Förderbedarf, der in der Regelbeschulung nicht gegeben ist -> integrative Beschulung mit Förderschwerpunkt Erziehungshilfe. Die Erzieherin im KiGa bemerkt auch immer wieder Stimmungsschwankungen von himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt. Er weiß, wenn er was falsch macht, was er falsch macht und bereut es auch, dennoch kann er dann nicht aus seiner Haut. Strafen machen ihn tieftraurig, weil er ja um sein Fehlverhalten weiß. Wie kann man mit dieser anscheinend erblichen Last (Vater Depression, Mutter bipolar) umgehen? Wie kann ich meinem Sohn helfen? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gesammelt? Wie geht ihr damit um, ein E-Kind zu haben? Gern auch per PN. Fragende Grüße flyingdarkness

Mitglied inaktiv - 17.11.2009, 14:20



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Hi, nachdem ich Dein Posting las, kam mir zuerst dieser Gedanke: Eurem Kind ist sicherlich am meisten geholfen, wenn die Eltern in guter und richtiger Behandlung Ihrer Erkrankungen sind. Seid Ihr das? Depression und bipolare Störung in beiden Bezugspersonen ist natürlich auch eine heftige Mischung für ein Kind in diesem Alter. Da mache ich Euch keinen Vorwurf, denn dafür kann ja keiner was. Aber Ihr solltet Euch kritisch hinterfragen, ob Ihr - die Ihr ja die Vorbilder für Euer Kind seid - wirklich sich mit der eigenen Krankheit auseinandersetzen und behandeln. Nachdem, was Du so schreibst, geht doch vieles in diese Richtung - "himmelhochjauchzend-zutodebetrübt - Bevor das Kind jedoch therapiert wird, würde ich erst mal ausleuchten, ob das Kind wirklich eine "Krankheit" hat oder vielleicht auch nur das zu Hause Vorgelebte widerspiegelt. Mir scheint letzteres naheliegend, da er ja ansonsten keinerlei Auffälligkeiten zeigt. Vielleicht bin ich auch auf dem Holzweg, will Euch natürlich nicht zu nahe treten. Dies sind einfach meine Gedanken, nachdem ich Dein Posting las. Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 17.11.2009, 15:04



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Hallo, inwieweit sich der Vater in Behandlung befindet, weiß ich nicht, interessiert mich auch nicht wirklich, da ich mit meinem Sohn allein lebe und der Vater weit weg. Ich persönlich bin in Behandlung, fühle mich da auch gut aufgehoben und komme in meinem Leben zurecht. Bipolare, dann meist depressive Episoden sind selten geworden bei mir. Insofern glaub ich auch nicht, dass er widerspiegelt. Danke dir dennoch für deine Antwort. LG

Mitglied inaktiv - 17.11.2009, 18:20



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Hi, dann ist es doch schon mal ein guter Schritt nach vorne. Das ging ja aus Deinem Posting nicht hervor. Ward Ihr mal bei einem Kinderpsychologen oder Kinderpsychiater? Vielleicht weiß er Rat? Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 17.11.2009, 20:38



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Hallo! ich weiß leider nicht,wie ich dir helfen kann,aber als ich dein Posting las,dachte ich sofort:wie bei uns! Unser Sohn ist erst drei,aber auch er schubste schon mit 9 Monaten,im Moment versuchen wir einen I-Platz zu bekommen,da es im KiGa kaum geht.Er wird parallel dazu auf Autismus untersucht,dies geschieht beim Psychiater,vielleicht wäre ein Gespräch mit einem Psychiater auch etwas für euch, also nicht,dass dein Sohn auch autistische Züge hätte,aber vielleicht kann der Psychiater etwas Anderes finden,manchmal ist man als Mama ja doch sehr betriebsblind und sieht am eigenen Kind nicht,was falsch läuft. Warum wird er nicht häufiger behandelt?Wir gehen derzeit wöchentlich zur Ergo wegen Wahrnehmungsstörungen,er war erst acht mal da und hat schon etwas dazugelernt! Allerdings ist die Therapeutin auch 1A! Klappt die Kommunikation bei deinem Sohn?Also nicht nur das Sprachvermögen,sondern auch Empathie,Mimik und Gestik des Gegenüber lesen können? Bei unserem Sohn hapert es daran,er "versteht"seine Spielkameraden nicht richtig und haut deshalb. Außerdem verträgt er Lärm schlecht,bestimmte Geräusche scheinen ihn regelrecht zu quälen. Ich wünsche euch alles Gute!Wie gut ist eure KinderärztIn,TherapeutIn?Was raten sie dir?Manchmal gerät man ja einfach auch an die falschen Leute! Kathrin

Mitglied inaktiv - 17.11.2009, 22:34



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Hallo, mein Sohn ist wie im EP geschrieben, seit knapp 2 Jahren in therapeutischer Behandlung in einer Praxis, die auch sozialpsychiatrisches behandelt. Ein Therapeut ist Heilpädagoge und der zweite ist Ergotherapeut. Übergeordnet wird die Praxis von einem FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie +Sozialmedizin und Reha-wesen geleitet. Alle stehen in ständigem Kontakt. Die Therapiegruppen besteht aus je 4-5 Kindern und sie sind dann auch meist so 45 min zusammen. In der Zeit klappt es auch und wenn nicht, gibt es Mittel und Wege zu reagieren. Das letzte Mal haben sie zum Beispiel den *Teufel* ausgekitzelt... Im Kiga sind die Kinder (15-19 in der Gruppe) ja weit länger zusammen und es kann entsprechend auch schneller eskalieren. Zu hause erlebe ich sein *Fehl*verhalten kaum, wir sind nur noch zu zweit. LG

Mitglied inaktiv - 18.11.2009, 10:34



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Hallo Kathrin, wie ich schon schrieb, ist er in therapeutischer Behandlung in einer psychiatrischen Praxis. Ich sehe bei ihm auch keinen Bezug zu Autismus, mein Partner (selbst Asperger) sieht es ebenso. Die Gruppentermine sind 1-2x/Monat und da er in zwei Gruppen ist, liegen die Termine entsprechend fast wöchentlich. Die Praxis, in der wir sind, ist die beste im Umkreis, die Therapeuten sind auch ok. Die KiÄ ist auch voll ok, allerdings ist die Praxis auch gut besucht. Hier sind zwar so gesehen alle 10 km ein KiA, aber die haben eben jeweils auch einen großen Einzugsbereich und entsprechend viele Patienten, momentan durch verschiedene Grippewellen sowieso. Da bin ich immer froh, wenn wir gesund wieder raus kommen und uns nicht irgendwas mitschleppen. Ich denk schon, dass er seine Kameraden versteht. Allerdings ist mein Sohn streckenweise auch sehr geräuschempfindlich, selbst im KiGa, wenn alle anderen recht laut spielen. Als er knapp drei war, gab es bei der Kur ähnliches, allerdings meinte die Betreuerin dort, dass es zu der Zeit an mangelhafter Kommunikation im Sinne von reden und die richtigen Worte finden war. In dem Alter geht das nun mal noch nicht besser. Euch auch alles gute weiterhin und danke für deine Antwort! LG

Mitglied inaktiv - 18.11.2009, 12:41