Hallöchen, meine Tochter ist 7 Jahre grad geworden und hat durch mehrere OP's und Kathetersepsen im 1. Jahr nach der Geburt Vernarbungen im Gehirn. Diese äußern sich massiv in motorischen Störungen (Feinmotorik; Spitzfuß rechts; sitzt noch im Rolli, kann aber wenige Schritte schon frei laufen). Sie hattte einen enormen Entwicklungsrückstand, den sie seeehr gut aufgeholt hat (Bsp.: sie fing erst 2 Monate nach ihrem 3. Geburtstag an zu sprechen - bekam dann Logopädie, die wir dieses Frühjahr auslaufen ließen, da sie sprachlich nun Gleichaltrigen in nichts mehr nachsteht) und geistig ist auch kaum noch ein Unterschied zu gleichaltrigen zu erkennen. Sie hat aber durchaus Wahrnehmungsstörungen und ist auch ziemlich langsam. Seit 5 Jahren besucht sie einen Sonderkindergarten für körper- und mehrfachbehinderte Kinder, wo sie täglich 1 Stunde Physiotherapie und 1 mal pro Woche Ergotherapie hat (Logo ist ja ausgelaufen). Wir haben sie 1 Jahr von der Schule zurückstellen lassen aufgrund feinmotorischer Probleme (Stift halten, Schere schneiden etc. pp.) und auch sozialer Defizite (sie sucht einfach keinen Kontakt zu anderen Kindern - hat Angst, die könnten ihr weh tun - spielt lieber allein oder mit Erwachsenen). Nun wurde mir Donnerstag auf der Elternversammlung erzählt, dass man anstrebe, Lara in eine Klasse (wenn sie ab nächsten Sommer die Schule besucht) für konduktive Förderung zu stecken. Aus der Kindergartengruppe gehen auch Kinder in die Schule und um so eine Klasse zu eröffnen, brauchen sie mind. 4 Kinder. Und das wäre ja soooo gut für sie .. für ihre Wahrnehmung ... bla bla bla. Die Kindergartengruppe "konduktive Förderung" gibt es seit 4 Jahren. Warum sollte Lara nicht schon früher da rein? Warum auf einmal jetzt? Ich kenne die Gruppe, da mein Neffe (Tetra-Spastiker) in dieser Gruppe war und ich finde, dass sie einfach nicht das richtige ist für Lara. Pritschenprogramm nach Petö (oder wie man das schreibt) - das ist ihr viel zu langweilig. Sie will laufen, laufen, laufen und Fahrrad fahren!!! Ich habe das Gefühl, sie soll da auf einmal rein, weil sie 1. auch nächsten Sommer in die Schule kommt und 2. das einzige Kind ist, das man da rein stecken könnte, um die Eröffnung einer Schulklasse "konduktive Förderung" zu rechtfertigen! Ich sehe nicht ein, dass dies auf dem Rücken meiner Tochter ausgetragen werden soll! Bis vor kurzen stand immer fest, sie kommt in eine DFK-Klasse (Diagnose-Förder-Klasse)! Und nu auf einmal so! Kennt sich jemand gaaanz genau mit konduktiver Förderung aus und kann mir sagen, was das alles noch beinhaltet? Ich mein, ich lass mich ja gern überzeugen, dass es vielleicht doch ideal für sie ist, aber momentan hab ich den Eindruck, dass sie körperlich vielleicht ganz gut dort augehoben ist, geistig aber total unterfordert sein wird. Und welches Kind hat denn Spaß, wenn es sich langweilt? LG, Flora
Mitglied inaktiv - 18.10.2009, 13:46