Thema:
Leben mit schwerster Behinderung
Ich bin zufällig auf Berichte einer schwer behinderten Frau aufmerksam geworden. Sie kann nur den Kopf bewegen aufgrund einer Muskelerkrankung. Sie lebt in einer eigenen Wohnung mit 24h Betreuung. Nachts wird sie beatmet. Die Betreuerinen kümmern sich um Haushalt, Pflege und gehen mit ihr auch in Bars, Restaurants, ...Sie schreibt, dass sie tun und lassen kann was sie will. Alles natürlich mit Hilfe und will anderen Behinderten Mut machen. Mich würde interessieren ob es ihr nur möglich ist so zu leben weil sie genug Geld hat um das zu finanzieren oder ob die Krankenkassen, ... so viel zuzahlen, dass es auch Menschen mit wenig Geld möglich ist. Es interessiert mich einfach. Ich gönne der Frau das alles, bin nur verwundert weil ich schon oftmals von der finanziellen Belastung Kranker und Behinderter gehört hab.
Mitglied inaktiv - 04.11.2015, 20:56
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huhu
wir haben auch ein schwerstbehindetes Kind, das allerdings einiges mehr kann, zumindest krabbeln und sich bewegen.
Wir bekommen Pflegegeld, Verhinderungspflege, zusätzliche Betreuung.
niemals würden wir damit eine 24 Std Pflege finanzieren können.
Schau Dir die ganzen alten Menschen an die in schlechten pflegeheimen leben weil die guten nicht zu zahlen sind !
dagmar
von
Ellert
am 04.11.2015, 21:03
Hallo,
das ist ein neues Modell in der Pflege, ich habe in meinem Studium drüber gehört. Es nennt sich Assistenzmodell und der Mensch, der Pflege / Betreuung benötigt, bekommt ein bestimmtes Budget und kann sich dafür Leistungen / Pfleger buchen, die er möchte.
Inwieweit es dieses Modell jedoch in die Praxis geschafft hat, weiß ich leider nicht.
LG, Philo
von
Philo
am 04.11.2015, 21:27
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So etwas gibt es. Kenne selbst zwei Menschen, die das so leben. Sie stellen selbst die Leute ein, die sie betreuen, sind sozusagen deren Arbeitgeber und müssen das über das Budget abdecken, dass sie bekommen. Ihre "Hilfen" erledigen dann alles, was sie nicht selbst können, selbst Kinder zum Kiga, Schule bringen, Kuchen backen, mit in den Urlaub fahren usw.
von
Ritterchen
am 04.11.2015, 22:29
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Eine I-Net-Bekannte arbeitet jetzt als Pflegerin in einer WG.
Angestellt ist sie bei einer Firma und verdient so viel wievorher im Heim. Wie die Klienten das bezahlen, weiß ich nicht. Aber bei mehreren Personen rechnet sich das durchaus im Vergleich zum Heim.
Trini
von
Trini
am 05.11.2015, 07:48
Wenn ich das auf einen Monat 24 Std hochrechne...
dagmar
von
Ellert
am 05.11.2015, 16:51
Der Pflegedienst nimmt 166.- pro Tag,
Macht im Monat nach Abzüge der Pflegegelder ungefähr noch 3500.- 4000.- Zuzahlung. Das wäre für alte Menschen, ob es bei Behinderungen noch anders gerechnet wird, weiß ich nicht.
von
Zzina
am 05.11.2015, 19:40
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Ich kenne das von Muskeldystrophie-Erkrankten auch. Das ist eine 24-h-Pflege und natürlich gehen die auch mit "aus".
von
Nicole_Meyer
am 08.11.2015, 21:40
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.. und die wird von der Krankenkasse bezahlt. Dazu kommt noch das Geld für das Pflegegeld von der Pflegekasse plus ggf. Leistungen aus der Eingliederungshilfe für Teilhabe am Leben.
Behandlungspflege bekommt sie wegen der Notwendigkeit der dauerhaften Beobachtung. Bei 24h-Beatmung kann jeder Zeit ein lebensgefährlicher Notfall eintreten. Daher muss dauernd eine Fachkraft da sein, die retten könnte.
Das bezahlt die Krankenkasse.
von
Analena
am 13.11.2015, 21:34