Hallo Frau Höfel, ich bin sehr verunsichert, weil meine 5-monate alte Tochter extrem fremdelt. Das macht sie auch schon seit 2 Monaten, und es strengt mich zunehmend an. Sie lächelt die Menschen freundlich an, und sobald ihr Gegenüber Kontakt aufnimmt und näher kommt, kann es losgehen. In der U-Bahn, im Cafe, einfach überall. Damit kommen wir inzwischen zurecht. (Ich schirme sie im Kinderwagen im Gedränge etwas ab, sodass nicht jeder sie gleich anquatscht, und wenn sie schreit, nehme ich sie auf den Arm und tröste sie kurz, und lege sie zurück. Inzwischen versuche ich auch nicht mehr ihr zu erklären, dass es nicht nötig ist ;-) ich halte sie einfach ruhig.) Problematisch ist es bei der Familie. Niemand darf nahen Kontakt aufnehmen (außer der Vater), was zu großem Frust bei allen Beteiligten führt, auch bei mir... Jetzt war der Vater mit der Kleinen alleine, und plötzlich war es kein Problem. Ich kam nach Hause und sie war bei allen auf dem Arm gewesen und hatte sich pudelwohl gefühlt, es gab wirklich kein Problem, bis ich herein kam. :-( Mein Mann hatte auch gleich die Theorie, dass ich das Kind mit eigenen Ängsten unbewusst beinflusse.. (Ich bin viel mit ihr unterwegs, und besuche Kurse, Freunde, und habe selber kein Problem mit Fremden.) Das hat mich dann noch mehr frustriert, weil ich selber darunter leide, das es so ist, und jetzt soll ich auch noch das Problem sein. Jetzt ist meine Schwester zu Besuch und kann es gar nicht verstehen. Sie ist dann sauer und ich lasse es dann einfach zu, dass sie die Kleine nimmt, und wenn sie weint, sie zu beruhigen versucht, was dann auch klappt. Sobald mein Mädchen mich dann sieht schreit sie wieder los, will zu mir, und atmet total erleichtert aus... Ich fühle mich dann unwohl, weil ich merke, dass ich etwas mache, was sich nicht gut anfühlt, aber ich habe es satt, der Buh-mann zu sein. Manchmal werde ich wütend auf mein Kind, und das erschreckt mich besonders... Wie gehe ich am besten mit der Situation um? Woran liegt es, das sie das nur macht, wenn ich da bin? Wie kann ich Familienangehörigen das klarmachen, und wie können die sich verhalten, damit dieser Bann durchbrochen werden kann? Dankeschön! Viele Grüße, Lisamalu
von Lisamalu am 09.10.2012, 15:02