Sehr geehrte Frau Höfl, bin. 29ssw (4.kind) und leide schon lange an starken panikattacken. .......Nehme morgens, mittags ,nachmittags und abend jeweils 1mg alprazolam:( Habe bei meinen letzten zwei ss auch 3mg am tag eingenommen, gab keine probleme. Jetzt hab ich aber sehr viel darüber gelesen und jetzt hab ich vrosse angst, das mein kind auf grund des entzugs nach der Geburt ersticken kann....Bitte geben sie mir eine Aufklärung. Vielen dank!
von
Zoe40
am 21.12.2014, 07:19
Antwort auf:
Kann mein säugling was passieren nach der Entbindung, wegen alprazolam?
Liebe zoe,
welche Art von Aufklärung erwarten Sie?
Was Sie beschreiben sind die möglichen Nebenwirkungen des von Ihnen genommenen Medikaments. Es kann nichts passieren (so wie bei den beiden anderen Schwangerschaften) oder etwas aus der Beschreibung. Vorhersagen kann das niemand.
Unser Medikamenten-Experte Dr. Paulus sagt dazu folgendes:
"Benzodiazepine werden als Tranquilizer, Schlafmittel und Antikonvulsiva eingesetzt. Im Laufe der letzten 30 Jahre wurden von der Muttersubstanz Diazepam (z. B. Valium) zahlreiche Derivate entwickelt, die sich in ihren pharmakokinetischen Eigenschaften unterscheiden. Mittellang wirksame Präparate wie Alprazolam werden zur Beruhigung und als Schlafmittel verwendet.
Anfängliche Berichte über eine Häufung von Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten unter Diazepam ließen sich bei therapeutischer Dosierung nicht bestätigen. In neuerer Zeit wurden jedoch auffällige Gesichtszüge, geistige Retardierung und Überaktivität bei Kindern beobachtet, deren Mütter während der gesamten Schwangerschaft einen Missbrauch mit hohen Dosen von Benzodiazepinen betrieben hatten.
Der Einsatz der Benzodiazepine in der Schwangerschaft sollte mit Zurückhaltung erfolgen, zumal auch langfristige Auswirkungen auf die Verhaltensentwicklung nicht eindeutig geklärt sind.
Bei Einnahme in höheren Dosen über längere Zeiträume bis zur Geburt muss man mit einer Atemdepression beim Neugeborenen rechnen. Im Rahmen einer Entzugssymptomatik werden Unruhe, Zittern, Muskelhypertonie, Erbrechen, Durchfall und Krampfanfälle beim Neugeborenen beschrieben.
Ein weiteres Problem stellt die als „Floppy-infant-Syndrom“ bekannte Symptomatik dar, die mit Muskelhypotonie, Lethargie, Temperaturregulationsstörungen und Trinkschwäche über Wochen bis Monate anhalten kann."
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 21.12.2014