Drachenlady
Seit gestern ist es mir dann auch mal bewußt geworden, dass mal eben 5 Jahre Grundschule hinter uns liegen. Gestern war der Kennenlern-Nachmittag in der weiterführenden Schule. Es war ein sehr krasses A-ha-Erlebnis. Gestern gab ich mein kleines Mädchen das erste mal in die Hände eines Grundschullehrers und heute steht da meine große, platzt fast vor Stolz und lernte mal eben ihre neuen Schulkameraden kennen, die Klasse und den Klassenlehrer. Diese 5 Jahre und vorallem die Zeit davor, die wahrlich nicht leicht für uns war, zog wie in einem Kinofilm vor meinem inneren Auge an mir vorbei. Was war das ein Kampf damals. Nur zur Erinnerung, das Mädel galt als lernbehindert, wahrnehmungsgestört, als ADS/AD(H)S-Anwärterin, als Autistin und niemand, keine einzige Sau räumte ihr auch nur die minimalste Chance ein, auf einer Regelgrundschule ein Bein an die Erde zu kriegen. Die erste Klassenlehrerin orientierte sich ausschließlich an den Berichten aus Kindergarten und SPZ und ließ das Mädchen schon nach den ersten 3 Monaten eiskalt fallen. Vergleiche wurden dann auch schon innerhalb der Familie gezogen. Ja, der D. der macht dieses und jenes ja so toll, da kann aber wohl eure einfach nicht mithalten. Und J. erst einmal, die wird es weit bringen. Naja, kann ja nicht jeder so schlau sein, wie J. Und jetzt? Jetzt wird das Mädchen nach den Sommerferien die, meiner Meinung nach, beste Realschule besuchen, die unsere Stadt zu bieten hat. Sie freut sich irrsinnig auf den neuen Abschnitt ihres Lebens. Und ich bin einfach verdammt stolz auf das, was sich das Mädchen selbst erarbeitet und erkämpft hat.
Hallo Du, schönes Posting, das Mut macht! Ich freue mich mit Deinem Kind und Dir. Da habt ihr beide was fürs Leben gelernt - nicht aufgeben, auch wenn es aussichtslos erscheint. Uns ging es ähnlich (vielleicht nicht ganz so grass) mit unserem Sohn (heute Gymnasium). Auch Töchterlein hat so ihre Probleme mit der Schule. Wir bleiben sturr und lassen uns in keine Schublade stecken. Viele Grüße und ein wunderbares Wochenende! Joy
Mir geht es ähnlich. Meine Tochter hatte auch einen schweren Start (aber nicht so schwer wie eure), logopädische Probleme, Probleme mit der auditiven Merkspanne, nur Hausaufgabenkampf und Schulunlust. Bis wir nach langem Hin- und Her dann endlich die Diagnose "isolierte Rechtschreibstörung mit Leseschwäche" bekamen; das war im Dezember 2011. Und nun: Sie wird nach den Ferien ein Gymnasium besuchen (ok, mit eingeschränkter Empfehlung), bekommt im Lesen eine 2 auf dem Zeugnis und auch als Gesamtnote in Deutsch eine 2. Das erste Mal in ihrer Schulzeit. Sie bekommt das erste Mal auch Rechtschreibung nicht benotet, hätte aber auch mit ihrer 4 in Rechtschreibung eine 2 als Gesamtnote bekommen, weil sie so gute 2er hat. Sie ist stolz wie Oskar! Und ich freu mich riesig! :)
herzlichen glückwunsch zu dem großen schritt und dem erreichten. ja sie werden einfach zu schnell groß. die problematik der "familiendiagnostik" kenn ich leider auch nur zu gut. uns wurde damals aus der familie für die kinder einfach alles schlechte gewünscht, was ging, von schrei-spuck-kinder bis hin zu das schafft ihr im leben nicht allein, ihr könnt ja gerade mal allein gerade aus gehen (keine ahnung wie die leute auf diese meinung kamen) unsere kinder wurden zu früh geboren und hatten entsprechend anfangsschwierigkeiten. wir (mein mann - so wie er zeit hatte - und ich) haben jedoch versucht, unseren jungs alles zu ermöglichen was den jungs in der entwicklung half, sie haben als ausgleich viel sport gemacht und sind dadurch einfach ausgeglichener, dann kam die einschulung und ich wurde fast böse angemacht, wie ich die kinder wohl nur mit 6 jahren einschulen kann - gibt ja auch keine schulpflicht und der kindergarten sagte immer, es wäre alles in ordnung. ja, ich habe meinen dickkopf eingesetzt und die kinder gingen mit 6 in die schule. sie machten nebenbei sport und bekamen trotz alledem die schule sehr gut auf die reihe. gut hier und da klappt es noch nicht so gut, und manchmal haben wir auch hausaufgabenstress. aber mit ein klein wenig lernen haben sie für meine begriffe einfach gute zeugnisse nach hause gebracht trotz dem wir verglichen und noch nicht mal mit der verwandtschaft sondern mit gartennachbarn. bis mir neulich der kragen platze und ich sagte, dass dort doch ganz andere voraussetzungen sind, das schulkonzept ein ganz anderes und sie sicherlich nicht in der freizeit noch pro woche zwischen 6 und 16 stunden in der sporthalle verbringen. sie haben zwei tage wochenende, wohingegen unsere kinder regelmäßig ihre wochenenden auf der autobahn und in der sporthalle verbringen - freiwillig. aber sie haben trotzdem ein gutes zeugnis und ich bin der meinung, wenn das alles so gut klappt, wie auch bei euch, dann hat man auch mal als familie (und als eltern) das recht, sich selber auf die schulter zu klopfen viel glück für deine tochter auf dem weiteren schulweg, unsere kinder haben noch ein jahr grundschule vor sich.