Durchfall

Mama beim Wickeln ihres Babys

© Adobe Stock, Robert Kneschke

Durchfall ist für Babys und Kleinkinder nicht nur unangenehm, er kann sich zu einem ernsten Problem entwickeln.

Ist der Stuhl mal ungewohnt flüssig, ist das oft harmlos und meist schnell vorbei. Anders sieht es aus, falls der Windelinhalt Stunde um Stunde dünner wird, Ihr Kind ständig die Windeln voll hat und das Ganze eventuell auch noch auffallend riecht oder eine ungewohnte Farbe hat. Dann ist es wichtig, schnell zu handeln.

Flüssigkeitsverlust wird schnell gefährlich

Der starke Flüssigkeitsverslust wird für Kinder schon nach einigen Stunden gefährlich. Vor allem, falls Ihr Kind auch noch erbricht und/oder Fieber hat. Daher gilt: Zum Arzt gehen bzw. in der Praxis anrufen, falls Ihr Baby oder Kleinkind länger als sechs Stunden lang Durchfall hat. Das gilt auch nachts (rufen Sie den diensthabenden Bereitschafts-Kinderarzt an oder fahren Sie mit Ihrem Kind ins nächste Krankenhaus mit Kinderstation).

Ihr Kind braucht sofort ärztliche Hilfe, wenn:

  • seine Augen tief in den Höhlen liegen, seine Lippen trocken sind und die Fontanelle eingesunken ist,
  • es stumpf und teilnahmslos daliegt und keinen Anteil mehr an seiner Umgebung nimmt,
  • die Haut am Bauch Ihres Kindes, nachdem sie diese kurz zwischen die Finger genommen und dann losgelassen haben, "Knitterfalten" zeigt.

All das sind typische Anzeichen dafür, dass ein Baby bereits unter ernstem Flüssigkeitsmangel leidet. Dies ist ein echter Notfall und Sie müssen sofort einen Arzt kontaktieren.

Es sind selten Bakterien oder gar eine Lebensmittelvergiftung, die Durchfall auslösen, sondern meistens Viren. Gerade bei Babys kann es jedoch auch sein, dass sie ein (neu eingeführtes) Nahrungsmittel oder Medikament nicht vertragen. Überlegen Sie also ruhig mal, ob Ihr Kind etwas Ungewohntes gegessen bzw. getrunken hat. Dann können Sie mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt klären, ob das die Beschwerden ausgelöst haben könnte.

Das hilft Ihrem Kind bei Durchfall

Es ist sehr wichtig, den Flüssigkeitshaushalt stabil zu halten. Bieten Sie Ihrem Kind daher ruhig häufiger etwas zu trinken an. Hält der Durchfall so lange an, dass Sie mit Ihrem Kind ärztliche Hilfe suchen, werden Arzt oder Ärztin entscheiden, ob ein Medikament nötig ist. Sie werden Ihnen auf alle Fälle sagen, was und wie viel Ihr Baby trinken sollte. Speziell auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmte Elektrolytlösungen sind ideal, um verlorene Flüssigkeit zu ersetzen. Sie helfen auch, den Mineralstoffwechsel schnell zu stabilisieren und die Darmflora wieder zu normalisieren.

Tipp: Die Elektrolytlösung wird als Pulver verkauft, das in Wasser aufgelöst wird (siehe Beipackzettel). Falls Ihr Kind die Lösung nicht akzeptiert, kann es helfen, sie kühl, notfalls auch kühlschrankkalt zu geben. Häufig kann ein Baby weiterhin seine gewohnte Milchnahrung bzw. Breinahrung bekommen, am besten besprechen Sie das mit Ihrem Arzt.

Gute Hygiene schützt vor Magen-Darm-Infektionen

Die auslösenden Keime einer Magen-Darm-Infektion wandern vor allem von Mensch zu Mensch. Ganz ausschließen lässt sich das Risiko einer Ansteckung also nie, doch senken ein paar einfache Hygieneregeln das Risiko:

    • Für Familienmitglieder, die unter Durchfall oder Erbrechen leiden, gilt: Bitte nicht mit dem Baby/Kleinkind schmusen oder etwas in den Mund nehmen, das dem Baby gehört (etwa den Schnuller). Sorgfältiges Händewaschen bietet Schutz vor Ansteckung, da viele Keime von der Hand in den Mund gelangen. Handhygiene ist daher für Gesunde wie Erkrankte ein Muss - nach jedem Toilettenbesuch, vor der Zubereitung der Babynahrung und bevor Sie Ihr Kleines füttern, mit ihm schmusen, es anziehen oder wickeln.
    • Rund ums Fläschchen ist strikte Sauberkeit grundsätzlich unentbehrlich.
    • Milchreste sollten Sie immer wegschütten. Beim Aufwärmen könnten sich eventuell darin vorhandene Keime explosionsartig vermehren.
    • Fertig angerührte Milchnahrung nicht warm halten. Für die Nacht oder unterwegs können Sie abgekochtes Wasser für die Fläschchenzubereitung in einer sauberen Thermoskanne aufbewahren.

 

Zuletzt überarbeitet: Dezember 2018

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