Durchfall - besonders für kleine Kinder gefährlich

Durchfall - besonders für kleine Kinder gefährlich

© Adobe Stock, Melastmohican

In den heißen Sommermonaten passiert das schnell - das Fläschchen hat zu lange gestanden, das Eis war nicht richtig gekühlt - und schon bekommt Ihr Kind Durchfall.

Bei Wärme haben die Erreger von Durchfallerkrankungen ein leichtes Spiel und können sich in Lebensmitteln explosionsartig vermehren. Die typische Folge ist häufiger, dünnflüssiger Stuhl begleitet von Bauchschmerzen und Fieber, manchmal auch Erbrechen. Egal ob zuhause oder im Urlaub im Süden - Durchfallerkrankungen bei Kindern sollte man immer ernst nehmen. Sie können, vor allem bei Babies und Kleinkindern, schnell zu lebensbedrohlichem Flüssigkeitsverlust führen.

Woher kommt der Durchfall?

Bei einer Darmgrippe passiert etwas Ähnliches wie bei einer Erkältung in der Nase: Die Schleimhäute im Darm entzünden sich, schwellen an und geben vermehrt Wasser und Schleim ab, um die Erreger auszuschwemmen. Die Folge ist flüssiger Stuhl. Ein Magen-Darm-Infekt kann bei Kindern verschiedene Ursachen haben: neben Bakterien wie E-Coli oder Salmonellen können auch Viren - allen voran Rota- und Noroviren - zu den typischen Symptomen einer Darmgrippe führen. Außerdem leiden Babies öfter an Durchfall, wenn sie Zähnchen bekommen oder ein neues Nahrungsmittel nicht vertragen.

Wann zum Arzt?

Je kleiner Ihr Kind ist, desto schneller müssen Sie reagieren. Starker Durchfall mit dünnflüssigem Stuhl kann bei Säuglingen schon innerhalb weniger Stunden zum Austrocknen führen, vor allem wenn noch Fieber hinzukommt. Andererseits haben vor allem Stillkinder oder zahnende Babies öfter mal dünnflüssigen Stuhl, ohne dass sie darunter wirklich leiden. Achten Sie deshalb vor allem auf den Allgemeinzustand Ihres Kindes. Wenn es sehr unruhig und quengelig ist, Fieber hat und nicht trinken möchte, sollten Sie sicherheitshalber bei Ihrem Kinderarzt vorbeischauen.

Alarmzeichen!

Bei folgenden Alarmzeichen sollten Sie sofort reagieren: Ihr Baby hat hohes Fieber. Es ist sehr schläfrig, wirkt teilnahmslos und reagiert nicht auf Sie. Die Fontanelle ist eingesunken. Die Augen liegen tief in den Höhlen. Die Lippen sind trocken. Wenn Sie die Haut am Bauch mit zwei Fingern leicht zusammenzwicken, bleiben kleine Falten zurück. In diesen Fällen muss Ihr Baby umgehend in eine Klinik eingewiesen werden, wo der Verlust an Flüssigkeit und Mineralstoffen mit Hilfe von Infusionen ausgeglichen werden kann.

Ganz viel Trinken!

Egal welche Ursache der Durchfall hat, die wichtigste Maßnahme ist immer die gleiche: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind viel trinkt! Vor allem Säuglinge, die keine großen Flüssigkeitsspeicher im Körper haben, laufen bei Durchfall schnell Gefahr auszutrocknen. Reine Stillkinder sollten Sie jetzt häufiger anlegen, Flaschenkinder bekommen zusätzlich Tee. Eine Elektrolyt-Lösung hilft, die Mineralsalze, die durch den flüssigen Stuhl ausgeschwemmt werden, wieder aufzufüllen. Zusätzlich kann man ein Pulver mit Lactobazillen oder Hefezellen ins Fläschchen geben (z.B. Lacteol oder Perenterol), um die Erreger im Darm zu bekämpfen. Nach 1 bis 2 Tagen darf und soll Ihr Kind dann seine normale Nahrung wieder bekommen, auch wenn der Stuhl noch einige Zeit flüssig bleibt.

So kann man Durchfall vorbeugen

Die Erreger, die im Sommer meistens für den Durchfall verantwortlich sind, verbreiten sich gerne über Nahrungsmittel. Milch- oder Breireste, die etwas stehen geblieben sind, Nachtische und Saucen aus Milch oder Sahne, Kartoffelsalat und Softeis sind hier die gefährlichsten Überträger. Auch auf alle Speisen, die mit rohem Ei zubereitet werden, wie Tiramisu oder Mayonnaise sollte man jetzt lieber verzichten. Das gilt vor allem für das Buffet im Urlaubshotel. Darüber hinaus sollten Sie in den ersten Monaten Flaschen und Sauger natürlich immer sorgfältig auskochen oder im Vaporisator sterilisieren. Das gilt noch mehr, wenn es draußen heiß ist!

Hygiene ist das A und O

Nachdem viele Erreger von Darmgrippe vorwiegend von Mensch zu Mensch übertragen werden, sollte Sie auf Hygiene achten. Waschen Sie sich sorgfältig mit Wasser und Seife die Hände, bevor Sie sich um Ihr Baby kümmern, vor allem wenn Sie unter vielen Menschen waren. Falls ein Familienmitglied Durchfall hat, sollte es dem Baby für ein paar Tage nicht zu nahe kommen. Umgekehrt sollten Sie sich auch nach jedem Wickeln und Füttern die Hände waschen, wenn Ihr Baby Durchfall hat, um sich und die anderen in der Familie nicht anzustecken.

Extra Tipp fürs Fläschchen

Wenn das Fläschchen zu lang herumsteht, ist es ein idealer Nährboden für die typischen Durchfall-Erreger. Sie sollten es deshalb auch nachts oder auf längeren Ausflügen immer frisch zubereiten. Füllen Sie einfach die abgemessene Menge Milchpulver ins Fläschchen und geben Sie später nur noch das warme, abgekochte Wasser aus einer Thermokanne dazu. Übrigens, Ihrem Baby macht es nichts aus, wenn das Fläschchen nur lauwarm ist - Hauptsache es ist nicht zu heiß!

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