Radfahren - aber sicher!

Radfahren - aber sicher!

© Adobe Stock, pressmaster

Klar dass Eltern, die gerne Fahrrad fahren, ihren Nachwuchs möglichst bald mitnehmen möchten.

Die meisten Babys und Kleinkinder lieben es, von ihrem Beobachtungsposten auf Mamas oder Papas Fahrrad aus die Welt an sich vorbeisausen zu sehen. Sie sollten aber schon beim Kauf von Kindersitz oder Fahrrad-Anhänger ein paar wichtige Sicherheitsaspekte beachten.

Mit Mama und Papa unterwegs

Mit dem Kindersitz können Sie Ihr Baby auf dem Rad mitnehmen, sobald es stabil aufrecht sitzen kann, also etwa mit 1 Jahr. Am Anfang bitte erst mal eine kurze ebene Strecke wählen ohne viel Verkehr, denn auch Sie müssen sich an die ungewohnte "Last" erst mal gewöhnen. Der Kindersitz wird vor oder hinter dem Lenker oder hinter dem Sattel der Eltern befestigt. Er sollte eine feste Schale haben, einen Gurt zum Anschnallen des Kindes und Stützen für seine Füße.
Kaufen Sie bitte nur Kindersitze, die mit dem GS-Zeichen ausgezeichnet und damit TÜV-geprüft sind. Am besten nehmen Sie Kind und Fahrrad mit zum Fachhändler. Und noch ein Tipp: Lassen Sie Ihr Kind nie alleine im Sitz, wenn Sie das Rad abstellen. Es könnte sonst umkippen!

Im Anhänger kann sogar der Teddy mit

Anhänger, die mit einer Stange am Rad der Eltern befestigt werden, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Unter einer Plane gegen Wind und Wetter geschützt können ein oder sogar zwei Kinder mitfahren. Hier haben die Kinder mehr Bewegungsfreiheit, können auch schlafen oder spielen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Räder leicht schräg nach außen gestellt sind, damit der Anhänger kippsicher ist, dass die Kinder auch hier angeschnallt werden können und nicht in die Räder greifen können. Bedenken Sie aber: Der Anhänger wird im Verkehr von den Autofahrern schlecht gesehen. Außerdem befindet sich das Kind auf Höhe der Abgase. Also fahren Sie am besten raus in die Natur!

Tandem & Co

Für die Übergangszeit, bis Ihr Kind mit seinem eigenen Rad fahren kann, gibt es Trailer-Bikes, Follow-Me-Kupplungen und Tandem-Stangen. Auf diese Weise kann Ihr Kleines schon "radeln wie die Großen" und sich trotzdem auch mal ausruhen, wenn es müde wird. Hier gilt aber: Finger weg von Billig-Modellen! Bei diesen hat die Stiftung Warentest erhebliche Sicherheitsmängel festgestellt.

Früh übt sich

Die ersten Anfänge macht Ihr Kind am besten mit dem Laufrad. Damit lernen schon 2- bis 3-Jährige das Lenken und Bremsen und für kurze Zeit das Gleichgewicht zu halten. Für 4- bis 5-Jährige ist ein Roller optimal. Er sollte aber möglichst dicke, aufblasbare Reifen und eine Fußbremse haben.
"City-Scooter" sind mit ihren kleinen Rädern ungeeignet, weil die Kinder in Kopfsteinpflaster oder Straßenbahnschienen stecken bleiben und stürzen können. Bitte montieren Sie keine Stützräder ans Kinderfahrrad. Dabei gewöhnt sich Ihr Kind eine völlig falsche Kurvenlage an und tut sich hinterher ohne Stützräder doppelt schwer.

Das erste eigene Fahrrad

Etwa mit 6 Jahren sind die meisten Kinder motorisch fähig, mit einem richtigen Fahrrad zu fahren. Aber bitte seien Sie jetzt besonders vorsichtig: ein Kind, das Fahrradfahren kann, ist noch lange nicht in der Lage, Gefahrensituationen richtig einzuschätzen. Sie sollten Ihr Kinder noch eine Zeitlang im Straßenverkehr begleiten und beobachten, bis Sie sicher sind, dass es auch schwierigere Verkehrssituationen alleine meistern kann.

Nie ohne Helm!

Der Fahrradhelm gehört zur Grundausstattung wie Sattel oder Bremsen. Egal ob Ihr Kind selber radelt oder im Kindersitz bei Ihnen auf dem Rad sitzt: Ohne Helm wird nicht geradelt. Kopfverletzungen kommen nicht nur bei Verkehrsunfällen vor. Manchmal ist man abgelenkt, verliert das Gleichgewicht oder kann einfach nicht rechtzeitig bremsen. Gut wenn das empfindlichste Organ unseres Körpers, das Gehirn, dann geschützt ist. Sie können allerdings kaum erwarten, dass Ihr Kind den Helm akzeptiert, wenn Sie ohne fahren. Also, gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Der Fahrradhelm sollte für die ganze Familie genauso selbstverständlich sein, wie das Anschnallen im Auto!

Ist das Rad verkehrssicher?

Nach dem langen Winter sind die Fahrräder vielleicht eingerostet. Vor dem ersten Ausflug sollten Sie deshalb die Verkehrstüchtigkeit von allen Familienrädern überprüfen. Wenn Sie unsicher sind, dann schauen Sie lieber kurz im Fachgeschäft vorbei.

Darauf sollten Sie besonders achten:

  • Funktionieren die Bremsen einwandfrei?
  • Haben die Reifen genügend Luft?
  • Geht die Klingel?
  • Funktioniert das Licht (Dynamo)?
  • Damit Ihr Kind besser gesehen wird, gehören zur Sicherheitsausstattung jedes Fahrrades Reflektoren vorne, hinten, an den Speichen (Katzenaugen), an den Pedalen und ein rotes Schlusslicht mit Rückstrahler.

Ab wann dürfen Kinder alleine fahren?

"Ich fahr mal schnell bei meinem Freund vorbei...", hören Sie vielleicht jetzt auch öfter. Die meisten Kinder lieben die Unabhängigkeit, die ihnen ein eigenes Fahrrad gibt. Ob Ihr Kind schon alleine zur Schule radeln darf oder nachmittags allein mit dem Fahrrad unterwegs sein kann, müssen Sie als Eltern selber beantworten. Das hängt natürlich von seinem fahrerischen Können ab und von der Verkehrssituation. Viele Kinder machen in der 4. Klasse eine Fahrradprüfung. Dabei lernen sie auch, wie sie sich im Straßenverkehr richtig verhalten. Spätestens nach der bestandenen Prüfung sollten Sie Ihrem Kind kürzere Strecken auf Radwegen oder in verkehrsberuhigten Zonen auch mal alleine zutrauen. Das ist gut fürs Selbstbewusstsein!

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