Barfuß laufen - das Beste für Kinderfüße

Barfuß laufen - das Beste für Kinderfüße

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Die meisten Eltern versuchen ihre Kinder - unter lautem Protest und oft ohne großen Erfolg - zum Schuhe tragen zu bewegen.

Dabei machen die Kleinen das instinktiv richtig, wenn sie so viel wie möglich barfuß laufen wollen. Für Kinderfüße - und übrigens auch für Erwachsenenfüße - gibt es einfach nichts Besseres. Aber warum ist das eigentlich so? Man müsste doch meinen, dass Schuhe - zumindest wenn sie gut sitzen - den Fuß optimal stützen und schützen?!

Barfuß laufen trainiert die Muskeln

Für eine gesunde Entwicklung der Füße ist ein Training der Muskulatur notwendig. Tatsächlich müssen sich die Füße ohne die schützende Schuhsohle beim Gehen ständig an die Unebenheiten im Boden anpassen. Das stärkt und trainiert die Fußmuskulatur. Diese Muskeln sind wichtig, weil sie das Quer- und Längsgewölbe an der Fußunterseite tragen. Verkümmern die Muskeln dagegen, kann sich das Gewölbe absenken. Die Folge sind Fehlstellungen. Barfuß laufen ist die beste Vorsorge gegen Senk-, Spreiz- und Plattfüße. Also, nutzen Sie die schönen warmen Tage im Mai und ziehen Sie Ihren Kindern - und sich selber - die Schuhe aus!

Schuhe engen ein

Beim Gehen stellen Füße und Wirbelsäule eine funktionale Einheit dar und stimmen sich im Ablauf der Bewegung automatisch aufeinander ab. Solange die Zehenbeweglichkeit in den Schuhen eingeschränkt ist, funktioniert das nicht wirklich einwandfrei. Deshalb sind selbst bequeme Schuhe beim Laufen ein gewisses Hindernis. Selbstverständlich kann man nicht das ganz Jahr über barfuß laufen. Trotzdem sollten Sie Ihre Kinder so oft es geht - bei warmem Wetter, daheim, im Kindergarten - ohne Schuhe laufen lassen.
Wenn schon Schuhe, dann sollten sie natürlich richtig passen und die Kinderfüße nicht einengen. Vor allem im Kindergarten oder in der Schule laufen die Kinder oft mit zu kleinen Hausschuhen herum. Das kann auf Dauer zu Verformungen der großen Zehe führen.

Socken - eine gute Alternative?

In den ersten Lebensjahren bestehen die Kinderfüße noch größtenteils aus weichen Knorpeln. Erst mit etwa 14 bis 18 Jahren sind die Knochen vollständig ausgebildet. Kein Wunder, dass schon zu enge Socken oder bei Babys zu kurze Stramplerfüßchen zu Verformungen und Fehlbildungen führen können. Trotzdem ist "strumpfsockig" laufen im Haus natürlich eine gute Alternative - immer vorausgesetzt, dass die Socken groß genug sind und die Kinder mit ihnen nicht ausrutschen können. Am besten kaufen Sie "ABS-Socken", also rutschfeste Socken mit Stoppern dran.

Ungeachtet dessen sollten Kinder aber so oft wie möglich auch mal die Socken ausziehen, damit die Füße Luft bekommen. Feuchte Füße sind nämlich anfällig für Fußpilz. Bei der Geburt sind bereits alle Schweißdrüsen im Fuß angelegt. Ein Baby hat also genauso viele wie ein Erwachsener - nur auf viel engerem Raum zusammengedrängt. Deshalb neigen auch schon die ganz Kleinen zu Schweißfüßen.

Barfuß gehen ist gesund

Barfußgehen wirkt sich durch die Stimulation der Fußreflexzonen auch auf den restlichen Körper aus. Die gesamte Durchblutung wird gefördert, vermehrte Körperwärme freigesetzt und das Immunsystem gestärkt. In der Kneipp-Therapie - benannt nach dem berühmten Pfarrer - wird Barfußgehen auf nassen Böden, im kalten Wasser oder im Schnee unter anderem als Mittel gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt.
Gleichzeitig wirkt es sich positiv auf die gesamte Körperkoordination aus, das haben wissenschaftliche Untersuchungen an Grundschulkindern erwiesen. Vor allem Kinder, die motorische Schwierigkeiten haben, sollten deshalb häufig ohne Schuhe laufen.

Und nicht zuletzt ist Barfußlaufen ja auch ein sinnliches Erlebnis. Durch warmen Sand oder über weiches Moos wandern, die Grashalme zwischen den Zehen spüren - dieses Gefühl entspannt und "erdet", im wahrsten Sinne des Wortes. Die unterschiedlichen Sinneseindrücke schulen die Wahrnehmung und Aufmerksamkeit.

Wann besser nicht barfuß?

Spitze Gegenstände wie Glasscherben, Dornen und Insektenstiche können den empfindlichen Kinderfüßen natürlich gefährlich werden und zu Verletzungen und Infektionen führen. Andererseits haben Kinder, die viel barfuß laufen, meistens eine gute Hornhaut und entwickeln eine Art siebten Sinn für mögliche Gefahren. Vorsicht ist im Hochsommer geboten bei heißem Sand oder Teer, sowie bei Wiesen mit blühendem Klee und dementsprechend vielen Bienen. Ungeachtet Pfarrer Kneipps wohlgemeinter Empfehlungen sollte man natürlich auch bei nassem, kaltem Wetter aufs Barfußgehen verzichten. Bei anhaltend kalten Füßen drohen nämlich Erkältung und Blasenentzündung.

Worauf Sie beim Kauf von Kinderschuhen unbedingt achten sollten und was Sie sonst noch für gesunde Füße tun können, erfahren Sie hier.

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