Heuschnupfen - die Pollen beginnen zu fliegen

Heuschnupfen - die Pollen beginnen zu fliegen

© Adobe Stock, somenski

Die Tage werden wärmer, die Bäume fangen an zu blühen und die typischen Erkältungskrankheiten gehen zurück. Doch für manche Kinder fängt die Zeit von Dauerschnupfen und Triefnase jetzt erst richtig an.

Die Pollen fliegen wieder! Bereits ab Februar sind "Frühblüher" wie Birke, Erle und Hasel unterwegs und bringen haufenweise Nasen zum Laufen. Wenn Ihr Kind also gerade jetzt unter anhaltendem Schnupfen und tränenden Augen leidet, sollten Sie an eine Allergie denken.

Wie äußert sich der Heuschnupfen?

Jedes 6.Kind reagiert inzwischen auf den Kontakt mit bestimmten Baum-, Kräuter- oder Gräserpollen mit Heuschnupfen - Tendenz steigend! Die typischen Symptome sind eine laufende oder verstopfte Nase, Nies-Attacken und gerötete, tränenden Augen, die manchmal sogar richtig dick anschwellen. Oft fühlen sich die Kinder auch müde und abgeschlagen, sind lustlos und können sich schlecht konzentrieren. Wenn Sie diese Anzeichen jetzt im Frühjahr bei Ihrem Kind bemerken, sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt sprechen. Der kann dann einen Allergietest durchführen.

Was hilft gegen Heuschnupfen-Attacken?

Gegen die akuten Beschwerden helfen sogenannte "Antihistaminika". Für Kinder gibt es sie je nach Alter als Saft, Tropfen oder Tabletten. Sie blockieren über die Blutbahn die Ausschüttung des Botenstoffes Histamin, der die unangenehme Entzündungsreaktion in Gang setzt. Leider machen diese Mittel meist etwas müde, deshalb gibt man sie am besten abends. Gegen Kaninchenaugen und Triefnase helfen Nasen- und Augentropfen mit Antihistaminika, die direkt an den betroffenen Schleimhäuten ihre Wirkung entfalten. Wenn über längere Zeit behandelt werden muss, ist ein Nasenspray mit Cortison sehr hilfreich. Es gilt inzwischen als Mittel der 1. Wahl. Nachdem es nur lokal angewendet wird, sind dabei keine Nebenwirkungen zu befürchten. Mit diesen Mitteln lässt sich die leidige Heuschnupfenzeit meist einigermaßen überstehen. Allerdings unterdrücken sie nur die Symptome - heilen kann man die Allergie damit leider nicht!

Hyposensibilisierung

Es gibt aber eine gute Möglichkeit, die Allergie erheblich zu mindern oder sogar für immer loszuwerden. Bei einer sogenannten "Hyposensibilisierung" wird dem kleinen Heuschnupfen-Patienten über lange Zeit regelmäßig eine kleine Dosis des allergieauslösenden Stoffes gegeben. Ganz langsam gewöhnt sich der Körper daran und lernt, nicht mehr mit den üblichen Symptomen reagieren. Am wirksamsten ist die regelmäßige Spritze einmal im Monat und sie tut nicht wirklich weh. Damit besteht eine große Chance, dass der Heuschnupfen dauerhaft verschwindet. Das ist auch deshalb wichtig, weil viele Allergiker mit der Zeit Asthma entwickeln. Bitte warten Sie also nicht zulange und sprechen Sie Sie frühzeitig mit Ihrem Kinderarzt über eine gezielte Hyposensibilisierung.

Was kann man sonst noch tun?

Am besten wäre es, wenn Sie die Zeit, in der Ihr kleiner Heuschnupfen-Patient am schlimmsten leidet, in einer pollenarmen Umgebung wie an der See oder im Hochgebirge verbringen können. Das ist natürlich für die meisten Familien schwer zu realisieren. Aber oft hilft es schon, wenn Sie den Familienurlaub mit dem Pollenflugkalender im Hinterkopf planen.

Ansonsten gilt: auf dem Land ist der Pollenflug morgens am stärksten, in der Stadt am Abend. In dieser Zeit sollte Ihr Kind am besten drinnen bleiben, und Sie sollten nicht lüften. Hilfreich ist auch abends vor dem Schlafengehen die Haare zu waschen und die getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer zu wechseln.

Kreuzallergien

Viele Kinder, die auf Birke oder Hasel allergisch sind, vertragen in dieser Zeit auch keine Äpfel, Birnen und Nüsse. Dieses Phänomen nennt man eine "Kreuzallergie". Bestimmte Lebensmittel lösen dann ebenfalls allergische Symptome aus. Bitte fragen Sie Ihren Kinderarzt, auf welche Lebensmittel Ihr Kind jetzt besser verzichten sollte.

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