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Ergotherapie bei wut

Thema: Ergotherapie bei wut

Hallo, Meine Tochter ist gerade 7 Jahre geworden. Sie ist eigendlich ein ganz liebes Mädchen das ihre Brüder gerne mag. Sie geht gerne in die Schule und laut Lehrerin ist sie äusserst brav und fleissig. Zuhause hilft sie manchmal mit und ist eigendlich sehr aufgeweckt.natürlich ist sie manchmal frech aber das gehört dazu. Leider hat sie 1 -3mal ca im Monat einen Ausraster teilweise nur wegen Kleinigkeiten oder sie weiß den grund weshalb selber nicht mehr so genau.Wenn sie einen Ausraster hat ist sie (entschuldigt den Ausdruck) ein richtiges Monster. Sie ist so aggressiv und schmeißt umsich. Sie schreit und schlägt da ist leider nichts vor ihr sicher. Hinterher tut ihr es ihr immer leid und wir Eltern sind ratlos wie wir helfen können. Eigendlich hatte sie immer schon so ausbrüche wobei die früher öfters waren. Unsere kinderärztin meinte wir könnten zum Psychologen gehen. Aber ich würde es gerne anderst versuchen. Hier gab mir eine Expertin den tip es mit Ergotherapie zu versuchen. Meine kinderärztin würde uns eine Überweisung ausstellen. Ich würde gerne von euch wissen, wo so etwas schon durchgemacht haben, ob es etwas bringt. Und es sich evtl normalisiert und sie sich durch die ergo besser unter kontrolle bekommt. Und wie so eine Therapie abläuft ich hab leider gar keine Erfahrung damit. Und die Therapeutin ist leider im Moment im Urlaub.

von Mone86 am 06.07.2020, 10:48



Antwort auf Beitrag von Mone86

Ergo vermutlich nicht der richtige Ansprechpartner. Da sind wir eigentlich nicht zuständig, das gehört tatsächlich in die Hände eines Psychotherapeuten. Mehr gerne per PN. P.S. mein Sohn ist auch ein kleiner Wüterich, aber deshalb würde ich kein Therapie bei hm starten, weder in der Ergo noch sonstwo.

von Spirit am 06.07.2020, 11:07



Antwort auf Beitrag von Mone86

Wegen 1-3 mal im Monat? Entschuldige, aber welches Kind in dem Alter ist denn nicht mal überfordert und macht sich dann Luft? Da können ja alle möglichen Ursachen in Frage kommen und da würde ich zuerst ansetzen. Was sind die Gründe dafür? Was geht dem voraus? Streit unter Geschwistern oder das Gefühl ungerecht behandelt zu werden, Müdigkeit, Überreizung durch Fernsehen oder Verabredung mit Freunden, bei denen es Konflikte oderStreßsituationen gab, Unterzuckerung genau wie Überzuckerung... Da gibt es so viele Ursachen, die für einen Wutausbruch in Frage kämen. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind allgemein Regulationsstörungen oder ähnliches hat, solltest du keine Möglichkeit ihr zu helfen unversucht lassen. Aber Wutausbrüche 1-3 Mal im Monat sehe ich als relativ normal an. Es gibt eben temperamentvolle und ruhige Kinder. Welche die weinen, wenn sie eigentlich eibe kleine Auszeit bräuchten und welche die dann, wie deine Tochter, wütend werden. Ergotherapie schadet sicher nicht. Aber ich würde auch bei euch selbst schauen, was dazu führt

von ramalamadingdong am 06.07.2020, 11:30



Antwort auf Beitrag von ramalamadingdong

Ja 1-3 mal klingt nicht viel aber beim vorletzten mal ging der Fernseher kaputt, sie hat ein babyspielzeug aus wut geworfen. Sie hämmert mit den Füßen gegen die Terassentür oder Wohnzimmertür die auch teilweise aus Glas ist. Und wenn die dabei kaputt geht will ich mir nicht ausdenken was für Verletzungen mein Kind dabei haben könnte. Und das sie in der wut so aussersich ist, ist ja nicht gut für sie. Es hilft leider kein zureden festhalten oder anzubieten gegen die Couch zu hauen die ja weich ist. Auch rund ums Haus Rennen nützt nicht sie ist fast wie nicht ansprechbar alles es du versuchst geht nach hinten los. Die Gründe für uns sind eben ganz unklar. Beim Ausbruch wo der Fernseher kaputt ging war es eine Spinne vor der sie Angst hatte. Fernseh sehen dürfen sie nicht so viel. Wir sind viel draussen in der frischen Luft. Und am Zeitmangel liegt es auch nicht. Wir spielen sehr viele Brettspiele mit den kindern machen Rätsel und lesen viel. Sie schläft noch im Familienbett weil die noch nicht alleine schlafen mag. Also an Vernachlässigung wird es nicht liegen.

von Mone86 am 06.07.2020, 11:52



Antwort auf Beitrag von Mone86

Ich denke, da kann vielleicht eine Erziehungsberatungsstelle vor Ort helfen, ob das schon als auffälliges Verhalten gilt und ob es da Möglichkeiten gibt, diese Wut zu kanalisieren. Oder habt ihr einen Schulpsychologen? Vielleicht kennt der entsprechende Adressen. Gerade sensible Kinder fühlen sich oft sehr schnell ungerecht behandelt oder reagieren bei Kleinigkeiten über. Da müssen sie durch, aber sie muss natürlich lernen, sich nicht selber zu verletzen oder Dinge zu zerstören. Bei dem Fernseher würde ich sie einen Anteil Taschengeld mit bezahlen lassen. Vielleicht wäre auch ein Mannschaftssport etwas für sie, zum Austoben.

von keks79 am 06.07.2020, 12:04



Antwort auf Beitrag von Mone86

Hier wird auch gerne mal vor Zorn ein gerade gebautes Legoteil auf den Boden geknallt oder das Fahrrad ins Gras oder mit der Tür geschlagen oder, oder. Mein Sohn ist recht temperamentvoll, aber auch sehr sensibel. Er kann da einfach nicht aus seiner Haut und führt sich wie ein Wüterich auf. Dennoch käme ich, und ich bin vom Fach, NIE auf die Idee ihn deshalb in Therapie zu schleppen. Was versprichst du dir von der Ergo? Was soll da gemacht werden? Wie ging der Fernseher kaputt? Etwas dagegen geworfen oder den auf den Boden geknallt? Was hast du dann unternommen? Was unternehmt ihr generell wenn sie vor Wut etwas kaputt macht? Ist das Verhalten neu oder schon immer so ?

von Spirit am 06.07.2020, 12:16



Antwort auf Beitrag von Spirit

Sie hat ein babyspielzeug geworfen, ob sie gezielt auf den Fernseher geschmissen hat kann ich nicht sagen vermutlich eher Pech gehabt. Wir kamen erst am Abend drauf, dass er kaputt ist. Im ausgeschaltetem Zustand sieht man es nicht. Sie darf bei keinem Ausflug der die Gemeinde veranstaltet mitmachen. Bei uns bekommen die Kinder auch einfach unterm Jahr Bücher, Zeitschriften , Spielzeug, Puzzle oder sonst was ohne Grund wie Geburtstag oder so. Und das wird für sie bis Jahres Ende wegfallen. Ausserdem darf sie nicht ihre Sendungen im Fernseher schauen. Wir haben uns jetzt einen neuen gekauft. Was ich mir erhoffe ist ganz klar, dass sie Lösungen findet ihre Wut/Aggression anderst rauszulassen. Ich habe einfach wahnsinnige Angst, dass sie später auf die schiefe Bahn gerät. Angst das ihre Wut immer größer wird und sie mal gegen Menschen anwendet. Angst sie später mal im Gefängnis zu besuchen weil sie straftätig geworden ist. Schließlich möchte ja jede Mama das beste fürs eigene Kind. Ich möchte ihr deshalb frühzeitig Hilfe zukommen lassen. Damit sie Unterstützung bekommt weil wir es nicht schaffen wärend eines anfalls ihr zu helfen, es ist fast so als ob da jemand anderes ist und nicht das 7 jährige liebe Mädchen von vor 5 Minuten. Sie hat sich zu der Zeit nicht unter Kontrolle meistens dauert es eine Stunde und dann beruhigt sie sich wieder. Und im nachhinen tuts ihr so leid. Sie hat ihr ganzes Leben schon so Anfälle die eben meist eine Stunde dauern. Sie sind weniger geworden. Aber sie wird älter und stärker deshalb auch die Angst das ihr selber mal etwas dabei passiert. Der kleine Bruder hat immer fürchterliche Angst wenn sie einen wutausbruch hat. Das ein oder andere mal ist dabei von ihm etwas kaputt gegangen. Sie entschuldigt sich wenn's wieder gut ist bei ihm und malt ihm ein Bild.

von Mone86 am 06.07.2020, 12:48



Antwort auf Beitrag von Mone86

Ich würde nicht gleich mit so krassen Verboten handeln, aber jetzt ist es schon gesagt und nun müsst ihr es auch durchziehen. Warum darf sie nicht zu Ausflüge der Gemeine mit? Gab es dort Probleme? Oder wegen dem Fernseher? Man kann davon ausgehen, dass es ein Versehrn war. Ich lese meinen Kind gerne Bücher über Wut vor. Das hilft gut. Ob die Indikation "Wut" für eine Ergotherapieverordnung reicht, weiß ich nicht. Wenn dann würde ich sie in einer Gruppe sehen und eher nicht in der Einzeltherspie. Grundsätzlich würde ich aber in der Tat zuerst den Gang zum Kinder- und Jugenpsychotherapeuten anstreben. Bei der Ergo bräuchte es schon jemand mit speziellen Fortbildungen und das ist oft nicht der Fall. Nicht in die Richtung die du brauchst. Es ist einfach ihr Charakter und ihr müsst ihr Halt geben und Wege aufzeigen wie sie ihre Wut rauslassen kann ohne sich oder andere zu verletzen, bzw fremdes Eigentum zu zerstören. Ein Wutzettel kann helfen oder ein Wutball. Was macht das jüngere Geschwister wenn das Ältere so wütet? Gehr es aus der Situation raus, also in einen anderen Raum? Geht das Ältere schon zur Schule? Für kindlichen Ärger/Wut gibt es IMMER einen Grund, auch wenn wir Erwachsen den nicht sehen.

von Spirit am 06.07.2020, 13:23



Antwort auf Beitrag von Mone86

Ob solche Ausraster normal sind, kann ich nicht sagen, weil mein Sohn erst 2 ist. Sie hören sich schon extrem an, allerdings ist sie noch ein Kind und dass mal Sachen zu Bruch gehen, die auch teuer sind, ist bei einem Kind normal. Meine Cousine hatte auch oft Ausraster und hat im Affekt die neue Stereo zerstört. Ist jetzt auch ein ganz normales liebes Mädchen. Kinder können sich halt nicht so gut regulieren und wichtig ist auch, wie wir uns dabei verhalten. Was ich jetzt allerdings etwas alarmierender fand, war deine Erklärung bzw Antwort. Verstehe ich das richtig, dass du sie jetzt für ihre Ausraster, für die sie nichts kann und die sie 1 bis 3 mal im Monat hat, bestrafst? Dass sie an keinen Veranstaltungen der Gemeinde teilnehmen darf, bei der wahrscheinlich auch alle Freunde sind und ihr Bruder weiterhin spontane Geschenke bekommt aber sie für das nächste halbe Jahr nicht? Dass du jetzt Angst hast, dein Kind ist krank und sie auf die Schiefe Bahn gerät? Wie reagierst du denn genau wenn sie diese Ausraster hat? Und führt ihr öfter solche Bestrafungen ein? Das finde ich schon sehr hart für so ein junges Mädchen. Wie offen geht ihr mit den Ausrastern und mit Gefühlen allgemein um?

von KeiKeiKei am 06.07.2020, 13:32



Antwort auf Beitrag von Spirit

Die Gemeinde Ausflüge kosten Geld und das Geld was die Kosten wird sozusagen in den Fernseher gesteckt.

von Mone86 am 06.07.2020, 13:38



Antwort auf Beitrag von Spirit

Sie ist die älteste. Einer der Brüder ist bald 4 und der andere noch ein kleines Baby. Der mittlere nehme ich aus dem schussfeld und schau das er nichts abbekommt. Für ihn halt unverständlich warum seine sonst liebe Schwester auf einmal so zornig ist. Ich dachte psychologe ist eher was für ,,gestörte Kinder'' die viel schlimmer sind und andere Baustellen haben ausser so Ausraster. Ich sehe sie sonst ja als liebevolles Mädchen nur die wut muss sie lernen anderst los zu bekommen.

von Mone86 am 06.07.2020, 13:44



Antwort auf Beitrag von Spirit

Die Diagnose wäre ja nicht "Wut" sondern "falscher Umgang mit Wut". Sie soll nicht lernen, nicht mehr wütend zu sein, sondern die Wut anders zu kanalisieren. Ich kann Mones Sorge verstehen, auch wenn ich diese krassen Strafen nicht hilfreich finde. Und alleine deswegen, weil die Eltern nicht so damit umgehen können, dass es wirklich dem Kind hilft, finde ich jegliche Form von Hilfe gut. Mit Ergo kenne ich mich nicht aus, aber die hilft ja angeblich sonst auch bei jedem Scheiss, sogar bei Stoffwechselstörungen. Warum dann nicht auch dabei, ein unerwünschtes Verhalten zu ändern? Man muss ebend sehen, dass es nicht das Gefühl ist, was falsch ist, sondern eben das Verhalten.

von WonderWoman am 06.07.2020, 13:53



Antwort auf Beitrag von WonderWoman

Danke, dass mich wenigstens einer versteht was ich möchte.

von Mone86 am 06.07.2020, 14:00



Antwort auf Beitrag von WonderWoman

Die Diagnose falscher Umgang mit Wut gibt es nicht und Nein, Ergotherapie hilft NICHT bei jedem Scheiß. Wenn du schlechte Erfahrungen mit dieser Form des Heilmittels gemacht hast, tut es mir Leid. Dennoch bleibe ich bei meiner professionellen Meinung, dass Ergotherapie hier nicht unbedingt indiziert ist, sondern eher eine Kinderpsychotherapie. Auch, dass das Verhalten unerwünscht ist, sehe ich nicht so. Zumindest nich aus Sicht des Kindes. Es ist aus Sicht der Erwachsenen unerwünscht, weil es nicht der Wunschvorstellung entspricht. Warum sollte ein Kind nicht wütend sein und diese Wut zum Ausdruck bringen, auf ihre Weise eben. Wie soll ein Kind, welches in ihrem Affekt recht labil ist, sonst mit ihren Gefühlen umgehen? In dem Moment gibt es nur dieses eine Ventil um der Wut Luft zu machen. Diese zu kanalisieren schaffen manche Erwachsene nicht, das sieht man ja auch zu Haus im öffentlichen Leben. Gefühl bzw. Emotion und Verhalten bedingen sich ja oft selbst. Das eine folgt auf das andere und hier zu unterscheiden bzw. sich angemessen zu verhalten ist ein langer Lernprozess. Das kann auch keine Ergotherapie mit 40 Einheiten schaffen und erst recht nicht wenn man sich nur 1mal pro Woche sieht. Ich kann ihre Sorgen übrigens auch verstehen, aber würde da anders ran gehen. Mich würde aber trotzdem noch interessieren warum du so eine negative Einstellung bzgl. der Ergotherapie hast? Gerne auch per PN.

von Spirit am 06.07.2020, 16:38



Antwort auf Beitrag von Mone86

Das siehst du falsch. Psychologie oder was ich eher raten würde Kinder- und Jugenpsychotherapie ist nichts für gesörte Kinder. Es ist genauso eine Therapie wie Ergo, Logo oder Physio. Ich verstehe deine Sorge absolut und finde es klasse, dass du dich kümmerst und deiner Tochter helfen magst, aber ich rate dennoch von Ergo ab und zu obiger Therapie. Mach dich bitte von dem Gedanken frei, dass Psychotherapie für gestörte Kinder ist Das ist nicht so und falls dir das jemand eingeredet hat, hat er oder sie nicht so viel von deren wahrer Arbeit mitbekommen. Sollte sie aber, außer der Wut, noch andere "Probleme" haben, z.B. schulisch, könnte Ergo das richtige sein. Ich biete dir nochmal einen Austausch per PN an, wenn du magst.

von Spirit am 06.07.2020, 16:43



Antwort auf Beitrag von Mone86

Hallo, ich finde es gut, dass du euch Hilfe suchen willst. Allerdings würde ich die Strafen zurücknehmen. Du gehst ja davon aus, dass eine Therapie ihr helfen kann. Therapien macht man, wenn man "krank" ist, sie kann also nichts dafür. Davon abgesehen finde ich die Strafe(n) zu hart und übertrieben. Ich persönlich würde sie zurücknehmen und das der Tochter sagen. Sag ihr, dass du darüber nachgedacht hast und dass du ihr Hilfe suchst und dass du sie deshalb nicht bestrafen möchtest. Das wäre meine Art, damit umzugehen. Alles gute für euch.

von Oktaevlein am 06.07.2020, 21:27



Antwort auf Beitrag von Mone86

Also 1-3mal Ausraster bei einer 7jährigen erachte ich als normal. Kenne kein Elternpaar das das in dem Alter nicht kennt. Wenn es aber so heftig ist das der Arzt euch zur Psychologien schickt muss das ja eine besondere Ausnahmesituation sein. Klar könnt ihr es mir Ergo probieren, aber meine Erfahrungen damit, erwartet keine Wunder.

von Felica am 06.07.2020, 12:40



Antwort auf Beitrag von Mone86

Ich bin erstaunt, was heutzutage alles behandelt werden soll. Meine älteste Tochter hatte von klein auf ständig Wutanfälle. Eine alemannische junge Frau bei uns im Haus nannte sie schon immer "Zorngipfeli", weil sie oft so tobte. Manchmal war meine Tochter nach so einem Anfall ganz nassgeschwitzt und meinte hinterher, sie habe einfach nicht aufhören können. Irgendwann waren solche Ausbrüche seltener, aber ich kann mich erinnern, selbst im Jahr nach dem Abitur gab es sie noch. Ich sehe das als Teil des Charakters und wüsste jetzt nicht, wie das eine Ergotherapeutin weg therapieren könnte?

von Tai am 06.07.2020, 12:44



Antwort auf Beitrag von Tai

Wie gesagt bekam ich den tip hier von der Erziehungsexpertin. Ich wusste auch nicht das Ergotherapie gegen so etwas helfen sollte. Deshalb wollte ich Erfahrungen hören/lesen Aber wie ich sehe sollten so ausbrüche normal sein? Ich will ihr nur helfen und hab vor Verletzungen Angst. Ich hab halt doch auch etwas um meinen Hausrat Angst der darunter leidet. Wenn die anderen zwei Kinder das auch so machen ist unser Haus bald Schrott reif. Ich denke jeder darf wir haben und soll es auch zeigen aber nicht auf Kosten anderer. Und das soll sie lieber früher als später lernen. Es kann ja nicht sein das sie sich immer schämt und das schlechte Gefühl hinterher haben muss. Ihr sind die ausbrüche ja selber nicht recht. Aber sie kann in dem Moment nicht anderst. Und anscheinend werden ihr in der Ergotherapie spielerisch andere Wege gezeigt, wie sie mit der Aggressivität umgehen kann.

von Mone86 am 06.07.2020, 12:59



Antwort auf Beitrag von Mone86

Dann versuch es doch mit der Ergo. Mal ein Rezept, schaden wird es nicht. Vielleicht gibts auch ein Kinderyoga oder PMR nach Jacobson für Kinder, ... denke es ist einfach angestauter Frust/Druck... der sich so entlädt. Wenn Dinge kaputt gehn, würde ich sie da miteinbeziehen . Aus dem Kleinkindtrotzalter ist sie raus und einen kleinen Bezug zu Geld wird sie haben. Wenn es schon Taschengeld gibt, das mal für 4 Wochen streichen bzw wirklich wöchentlich sichtbar ins "Familiensparschwein" das benötigt wird, um kaputte Dinge zu ersetzen. Gibts generell noch kein Taschengeld, auch mal ein paar Spielzeuge /Puppen/ ... bei Ebay verkaufen oder sie einen Straßenverkauf machen lassen (machen die Kids bei uns im Viertel ständig) und das Geld weg in die Sparkasse, Oder "abarbeiten" lassen. Mithilfe im Garten, Küche, Badputzen... irgendwas, wo über das normale Helfen hinaus geht, einfach, dass sie sieht, dass ihr zerstörerisches Verhalten nicht ohne Konsequenzen bleibt.

Mitglied inaktiv - 06.07.2020, 13:29



Antwort auf diesen Beitrag

Ach das mit den vielen Konsequenzen hab ich erst jetzt gesehen. Aber... die stehen jetzt nicht so 100% im Bezug zur "Tat" bzw zumindest für eine 7jährige nicht offensichtlich und sind auch sehr lang. Erzeugt das nicht eher mehr Frust bei ihr, wenn sie im September immernoch keine Zeitschrift bekommt, die Brüder aber schon und das, weil sie "aus versehen" den Fernseher kaputtgemacht hat, im Affekt so zusagen?

Mitglied inaktiv - 06.07.2020, 13:40



Antwort auf Beitrag von Mone86

Hier hat kind Gross einen boxsack bekommen. Manchmal hilft es was. Evtl eine Idee.

von Felica am 06.07.2020, 14:52



Antwort auf Beitrag von Mone86

"Sie darf bei keinem Ausflug der die Gemeinde veranstaltet mitmachen. Bei uns bekommen die Kinder auch einfach unterm Jahr Bücher, Zeitschriften , Spielzeug, Puzzle oder sonst was ohne Grund wie Geburtstag oder so. Und das wird für sie bis Jahres Ende wegfallen. Ausserdem darf sie nicht ihre Sendungen im Fernseher schauen. Wir haben uns jetzt einen neuen gekauft." Armes Kind.monatelange Strafe für etwas was sie selber offensichtlich NOCH nicht steuern kann. Manche "liebe" Kinder sind nur so lange "lieb" wie die unterdrückte Aggression/Frust nicth explodiert.. Bei mir war das ähnlich. Ich war immer lieb. Freundlich. Manchmal ist die Wut explodiert. Wurde in mein Zimmer geschickt wo ich dann mit Sachen um mich geschmissen habe. Ausraster sind normal. Die muss man händeln können. Und manchmal hilfts:sich selber zu reflektieren. Wie geht man mit Wut um. Mit Frust. Was macht Ihr in den Situationen wo sie frech ist?

Mitglied inaktiv - 06.07.2020, 13:30



Antwort auf Beitrag von Mone86

Ich würde es eher mal mit einem Sportverein versuchen - kann ja Kampfsport sein ( da kann sie ihre Energie und Wut auslassen und es diszipliniert Kinder ungemein).

von luna8 am 06.07.2020, 14:51



Antwort auf Beitrag von luna8

Bei unserer Schule wird tatsächlich Judo angeboten. Ich hab im September bei der Anmeldung kurz überlegt ob es nicht gut für sie wäre. Mein Mann hat aber Angst gehabt das sie da eher Verletzungen davon tragen wird, weil sie klein und zart ist. Aber ich werde mich diesbezüglich nochmal erkundigen, ob es evtl das richtige für Sie wäre, Danke.

von Mone86 am 06.07.2020, 15:21



Antwort auf Beitrag von Mone86

Beim Judo gibt es Gewichtsklassen. Meine Söhne haben das viele Jahre gemacht. Impulskontrolle ist allerdings sehr wichtig. Sonst wird man zur Gefahr für den Partner. Trini

von Trini am 06.07.2020, 16:08



Antwort auf Beitrag von Trini

Aber genau das lernen kleine Kinder dort.

von luna8 am 06.07.2020, 16:28



Antwort auf Beitrag von luna8

Mein Zorngipfeli hat einige Jahre Judo gemacht. Das ist für alle ein guter Sport. Vielleicht bändigen die Judo-Tugenden auch ein bisschen die Unbeherschtheit. Und wie hier schon gesagt wurde, es gibt Gewichtsklassen und die Kämpfe sind nur Teil des Trainings. Auf jeden Fall ist Sport zum Auspowern gut. Immer.

von Tai am 06.07.2020, 17:04



Antwort auf Beitrag von Mone86

Wieso lasst ihr sie so lange toben? Da würde ich direkt eingreifen. Hilfreich ist etwas, was laute und ungewohnte Geräusche macht, zum Beispiel so ein Ratscheding, was Fußballfans haben oder eine laute Glocke. Direkt einsetzen und sofort danach ansprechen, ggf ins eigene Zimmer bringen. Geräusch, Name, Stopp sagen. Habe ich mal in einem Deeskalationstraining gelernt. Manchmal hilft auch einfach lautes Klatschen plus Ansprache. Du schreibst, sie ist klein und zart, kannst du sie nicht festhalten? Die Bestrafung finde ich unangemessen. Ich wäre für abarbeiten lassen. Und Kampfsport finde ich sehr gut. Da wird in der Regel auch niemand verletzt.

von Sonnenkäferchen am 06.07.2020, 15:43



Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

„Geräusch, Name, Stopp sagen. Habe ich mal in einem Deeskalationstraining gelernt. Manchmal hilft auch einfach lautes Klatschen plus Ansprache.“ Das kann ich auch bestätigen, dass das hilft.... mein kleiner Wüterrich, wenn sie dann tobt, ist sie kaum mehr ansprechbar..... wenn ich aber extrem laut , einmal ganz gezielt ihren Namen schreie ist sie wie ausgewechselt und wieder „da“... Danke dass du das geschrieben hast, dass du das in einem Deeskalationstraining gelernt hast.... irgendwie hatte ich immer ein schlechtes Gewissen, das ich mein Kind „anschreie“ aber scheinbar habe ich ja instinktiv richtig gehandelt.....

von ZoeSophia am 06.07.2020, 18:41



Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

„Geräusch, Name, Stopp sagen. Habe ich mal in einem Deeskalationstraining gelernt. Manchmal hilft auch einfach lautes Klatschen plus Ansprache.“ Das kann ich auch bestätigen, dass das hilft.... mein kleiner Wüterrich, wenn sie dann tobt, ist sie kaum mehr ansprechbar..... wenn ich aber extrem laut , einmal ganz gezielt ihren Namen schreie ist sie wie ausgewechselt und wieder „da“... Danke dass du das geschrieben hast, dass du das in einem Deeskalationstraining gelernt hast.... irgendwie hatte ich immer ein schlechtes Gewissen, das ich mein Kind „anschreie“ aber scheinbar habe ich ja instinktiv richtig gehandelt.....

von ZoeSophia am 06.07.2020, 18:41



Antwort auf Beitrag von ZoeSophia

Ich arbeite mit psychisch kranken Menschen und die können ja auch mal "austicken". Der Trainer hat uns auch erklärt, woran das liegt. Gewisse Gehirnareale müssen wieder angesprochen werden in solchen Situationen und das geht damit gut und gefahrlos.

von Sonnenkäferchen am 06.07.2020, 19:22



Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

Ich werde es mal ausprobieren, aber ich denke das es ihr in diesem Moment egal ist. Da hört sie nicht was man ihr sagt. Sie ist zwar klein aber trozdem in den wutanfällen sehr stark. Ich hab sie schon oft festgehalten teilweise eine halbe Stunde und hab dabei einiges abekommen. Aber beruhigt hat sie sich nie, es hat dann halt etwas länger gedauert. Wenn ich könnte würden wir es natürlich schneller beenden, aber sie schafft es einfach nicht. Und wir sind natürlich ratlos.

von Mone86 am 06.07.2020, 19:32



Antwort auf Beitrag von Mone86

Probier es aus, aber sei mutig und sei ganz laut, ohne zu zögern...

von ZoeSophia am 06.07.2020, 19:40



Antwort auf Beitrag von Mone86

Es geht um das wirklich sehr laute Geräusch, das ist entscheidend. Sie sollte sich quasi erschrecken. Du wirst mit ihr nicht direkt reden können, aber das sollte sie aus ihrer Wutschleife befreien. Und dann erst mit Name etc ansprechen.

von Sonnenkäferchen am 06.07.2020, 19:44



Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

Das kann ich nur bestätigen. Hatte auch einen Deeskalationskurs und arbeite ebenfalls mit psychisch kranken und geistig beeinträchtigen Menschen. Es MUSS ganz laut und plötzlich sein. AP: Ich würde dir ebenfalls eher zum Psychologen oder Kinderpsychotherapeuten raten. Es klingt so, als hätte sie eine sehr geringe Frustrationstolleranz. Es kommt seltener vor, weil sie über die Zeit gelernt hat, es zu unterdrücken. Aber es kommt ja trotzdem. Seltener aber dafür heftiger. Man sollte raus finden warum. Ich kenne es von meinem Neffen. Er war das erste Kind, der erste Enkel, der erste Neffe. Er wurde von uns allen in Watte gepackt. Er hat nie gelernt, dass es okay ist zu versagen, das es okay ist, wenn etwas nicht klappt. Denn so ziemlich jede Gelegenheit, die ihn an seine Grenzen gebracht hätte, haben wir versucht zu vermeiden. Ergo half ihm dass es in der Schule etwas besser wurde. Aber erst ein Termin bei der Caritas Familienhilfe, hat Besserung gebracht. Meine Schwester verstand dann, warum er so reagiert und konnte besser damit umgehen, das wiederum führte dazu, dass es immer weniger wurde.

von Regina87 am 06.07.2020, 20:55



Antwort auf Beitrag von Mone86

diese zu zeigen, müssen Kinder erst lernen bzw. benötigen Hilfe, einen Weg zu finden, mit dem sie eben nicht zB Dinge kaputt machen. Was bei unserem Kind geholfen hat: er hat Werbeprospekte zerrissen. Voller Wut klitzekleine Streifen. Denn auch er sagte, er kann dann nicht anders - es explodiert in ihm und das muss raus. Also Werbung geschreddert - und danach haben wir zusammen darauf Kugeln gemacht und die mit aller Kraft in den Papierkorb gepfeffert. Das war dann schon ein Spiel - wer besser trifft. Darüber hat er aber gemerkt: es gibt Wege, sich abzureagieren, ohne das andere hinterher total sauer sind weil zB der TV Schrott ist (wäre bei uns auch fast passiert). Und diese Erkenntnis alleine hat schon geholfen. Auch gut geholfen hat, bei einem Anflug von "gleich explodiert er" versuchen, der Sache die Spitze zu nehmen. Ich hab dann auch schon mal theatralisch ein Kissen zum Schutz vor mich gehalten, "weil gleich das Wutmonster ausbricht" und halt ein paar Faxen dazu gemacht. Er hat wohl gemerkt, dass blöde Situationen nicht eskalieren müssen - man kann den Ausraster abwenden. Inzwischen ist es so, dass er natürlich (genau wie wir) auch mal wütend wird, richtig wütend - aber dann stapft er die Treppe hoch, knallt seine Zimmertüre zu und motzt vors ich hin. Vielleicht fliegen auch Stofftiere durch die Gegend oder mal Lego - aber das ist ok. Er räumt es sogar selbst wieder auf. Versucht einfach mal, ihr dasGefühl zu geben, dass ihr Gefühle ok sind - aber die Art und Weise es zu zeigen noch suboptimal. Bietet ihr Hilfe an. Gebt ihr nicht das Gefühl, ihre Gefühle - also SIE SELBST mit ihren Gefühlen - wäre nicht erwünscht. Denn so kommt es bei Kindern an, wenn man sie für das, was sie nicht noch nicht steuern können, was sie aber empfinden, bestraft. Nein, ich finde, sie ist kein Fall für eine Therapie. Weder Ergo noch Psycho.

von cube am 06.07.2020, 21:42



Antwort auf Beitrag von cube

Danke, das mit der Zeitung werden wir ausprobieren.

von Mone86 am 07.07.2020, 08:12



Antwort auf Beitrag von Mone86

Sicherlich ist Wut in dem Alter völlig normal, auch dass sie mal Ausrastet. ABER um sich zu schlagen und Dinge kaputt machen erachte ich als nicht normal. Ich find es super, dass du deiner Tochter helfen möchtest. Ein Gespräch oder mehrere mit einem Kinder-und Jugendtherapeuten schaden mit Sicherheit nicht. Ihr könnt ja dann zusammen einen Therapieplan erarbeiten, was für deine Tochter hilfreich sein kann. Und solange sie Dinge in ihrer Wut zerstört, finde ich strafen angemessen bei denen sie merkt, daß es eben nicht OK ist etwas kaputt zu machen. Mit 7 Jahren kann ein Kind das durchaus schon verstehen! Ich wünsche euch viel Kraft und viel Erfolg Lasst euch nicht unterkriegen

von Puschelchen am 06.07.2020, 22:13